Sonntag, 4. September 2022 23:03 - Dart News von dartn.de
Auch die finale Session bei der Hungarian Darts Trophy 2022 in Budapest hatte es in sich. Am Ende eines spannenden Turniers triumphiert Joe Cullen im Endspiel mit 8:2 gegen William O'Connor. Zuvor setzte sich der "Rockstar" am Abend gegen Rusty-Jake Rodriguez und Dave Chisnall durch. Im anderen Semifinale kam Nathan Aspinall nicht an sein Normalniveau ran und unterlag gegen "The Magpie".
Das Turnier der Überraschungen ging im Viertelfinale mit der nächsten Partie von Rusty-Jake Rodriguez weiter. Der letzte verbliebene deutschsprachige Starter musste sich dabei gegen Joe Cullen geschlagen geben, dabei wäre die 4:6-Niederlage schon vermeidbar gewesen. Cullen kam gar nicht in die Partie, sein Gegner startete mit zwei 17-Dartern. In der achten Runde stellte Rodriguez sogar auf 3:0. Cullen gewann daraufhin zwei Durchgänge ebenfalls erst sehr spät, den Ausgleich holte er sich mit dem 105er-High Finish. Nach einem Checkout in Runde 6 auf jeder Seite stand es 4:4. Rodriguez verpasste bei einem 72er-Finish zweimal die Doppel 6 und geriet ins Hintertreffen. Ein 90er-Checkout brachte danach den "Rockstar" ins Halbfinale.
Das zweite Viertelfinale ging eindeutig an Dave Chisnall, der gegen Josh Rock kein Leg abgab. Mit einem Average von 102 Punkten gab Chisnall seinem Gegner nur zwei Checkchancen. Schon im ersten Leg erhielt Rock diese Chancen, Chisnall ging aber in Führung und löschte dann ein 157er-Finish. In 13 und 15 Darts erhöhte "Chizzy" auf 4:0, Rock war recht weit von einem Checkdart entfernt. Die Legs 5 und 6 beendete Chisnall hingegen nur knapp vor Rock, der sich jeweils auf ein Doppel stellte.
Der Run von William O'Connor wollte auch im Viertelfinale nicht enden. Für den Iren bedeutet das gleichzeitig einen virtuellen WM-Platz über die Pro Tour, nachdem er vor dem September einen reichlichen Abstand auf Platz 32 hatte. Ein Break gab es zu Spielbeginn auf jeder Seite, bevor sich José de Sousa mit einem 17-Darter die 2:1-Führung schnappte. Ein 96er-Finish sorgte für das 3:1 zugunsten des Portugiesen. Der 14-Darter von O'Connor wurde von fünf perfekten Darts begleitet, doch wieder ging de Sousa in Front. Mit insgesamt vier verpassten Checkdarts in den nächsten 2 Legs brachte sich "The Special One" aber selbst raus und das bestrafte O'Connor mit dem Ausgleich. Nach einem 14-Darter checkte O'Connor 81 in der vierten Aufnahme zum Sieg.
Beinahe hätte es mit dem Semifinale zwischen zwei ungesetzten Spielern geklappt. Nathan Aspinall machte Ryan Meikle aber im letzten Moment einen Strich durch die Rechnung und spielte dabei einen Average von knapp 100 Punkten. Mit einem 14-Darter startete Aspinall in die Partie, sein Gegner brauchte einen Pfeil weniger. Aspinall checkte ein 104er-Finish, der Ausgleich folgte aber unmittelbar danach. Beide Spieler brachten danach ihren Anwurf ins Ziel, ehe Meikle erstmals in Führung ging. Nach Doppelproblemen seines Gegners stellte "The Barber" auf 5:3, Aspinall kämpfte sich aber in den Decider. Dafür checkte er 121 zum 12-Darter. Einen Matchdart erhielt Meikle auf 170 Rest im Entscheidungsleg, traf aber die 1. "The Asp" nutzte seine nächste Gelegenheit zum Sieg.
Oft genug ist Dave Chisnall kurz vor einem Titel hängen geblieben und auch heute schien zumindest das Finale schon fast gebucht zu sein. Doch "Chizzy" nutzte seine Matchdarts nicht und somit zog Joe Cullen ins Endspiel ein. Trotz des 103er-Averages musste Chisnall daher die Segel streichen. Bis zum 2:2 blieb das Spiel komplett ausgeglichen, Breakchancen waren bis dahin Mangelware. Die erste Möglichkeit bekam Chisnall bei einem 111er-Finish, welches er aber verpasste. Ein 12-Darter verhalf Chisnall aber zum 3:3-Ausgleich, ehe Cullen 106 Punkte checkte. Die 164 verpasste der "Rockstar" knapp, was sein Gegner zum 15-Dart-Hold ausnutzte. Es war eine abwechlungsreiche Partie, die immer mehr Fahrt aufnahm. Das erste Break in der Partie gelang Dave Chisnall, dieses wurde aber durch einen 11-Darter direkt neutralisiert. Chisnall hielt nun mit dem 12-Darter dagegen und brauchte nur noch ein Leg zum Sieg. Vier Matchdarts segelten aber am Ziel vorbei, Cullen brachte sich ins Entscheidungsleg. Dort spielte er bei eigenem Anwurf einen hervorragenden 12-Darter und ließ Chisnall somit keine Chance.
Im zweiten Halbfinale passierte dann etwas, was man in dieser Turnierrunde ganz selten sieht: Nathan Aspinall spielte nur einen 79er-Average und unterlag mit 5:7 gegen William O'Connor, der seinerseits auch nicht gut unterwegs war. Nach einem Hold auf jeder Seite checkte "The Asp" 126 Punkte, ein 25-Darter hingegen brachte ihm das 2:2. Die nächsten beiden Legs gingen dann allerdings an "The Magpie", da Aspinall auch einige Chancen verstreichen ließ. Auf der Doppel 10 baute William O'Connor seine Führung auf den Stand von 5:2 aus, ehe er ein Shanghai-Finish verpasste. Mit einem 17-Darter kam Aspinall auf 3:5 heran, aber O'Connor ließ nicht locker und gewann sein sechstes Leg. Aspinall checkte nochmal 110 und profitierte dann von sieben vergebenen Matchdarts seines Gegners zum 5:6. Wieder kam der ehemalige UK Open Champion aber im Score nicht hinterher und somit kam O'Connor in sein zweites Finale auf der European Tour.
Das Finale zwischen Joe Cullen und William O'Connor war eine ungleiche und einseitige Angelegenheit. Von Beginn an ließ der "Rockstar" überhaupt nichts anbrennen und triumphierte deutlich mit 8:2. Für den Mann aus Bradford ist es mittlerweile der dritte European Tour Titel in seiner Karriere. Die ersten fünf Legs gingen alle an Cullen, ohne dass sein Gegner viele Möglichkeiten erhielt. In 14 und 18 Darts brachte sich Cullen mit 2:0 in Front, ein 71er-Finish verhalf ihm zu seinem dritten Leggewinn. Einen Checkdart ließ O'Connor aus, was Cullen auf der D10 zum 4:0 nutzte. Nach einem 14-Darter von Cullen kam O'Connor dann erstmals aufs Scoreboard. Ein weiteres Leg holte sich O'Connor mit dem 124er-Finish zum 12-Darter, ehe er auf Madhouse strandete und mit 2:6 hinten lag. Nach einem 11-Darter verwandelte Cullen seinen vierten Matchdart auf der D8. Es ist sein vierter Turniersieg im Jahr 2022.
Weiter geht es von Freitag bis Sonntag mit dem letzten European Tour Turnier in diesem Jahr auf deutschem Boden. Die German Darts Open in Jena werden von DAZN und Sport1 live übertragen.
Sonntag, 04.09.2022:
Abend-Session:
Viertelfinale:
Joe Cullen 6-4 Rusty-Jake Rodriguez (84,27 - 81,91)
Josh Rock 0-6 Dave Chisnall (87,07 - 102,48)
José de Sousa 4-6 William O'Connor (93,49 - 95,14)
Nathan Aspinall 6-5 Ryan Meikle (99,10 - 97,85)
Halbfinale:
Joe Cullen 7-6 Dave Chisnall (98,55 - 103,63)
William O'Connor 7-5 Nathan Aspinall (87,22 - 79,55)
Finale:
Joe Cullen 8-2 William O'Connor (97,59 - 89,15)
Ausgespielt werden insgesamt £140.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (ca. 30.000 €) nach Hause.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.500
Viertelfinale: £5.000
Achtelfinale: £3.000
2. Runde: £2.000
1. Runde: £1.000
Gesamt: £140.000
2022 zeigt DAZN alle Turniere der European Tour LIVE und in HD. Die Events können als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019.
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Foto-Credit: Steven Paston (PDC)
[ks]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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