Dart Interview - Kim Huybrechts - Austrian Darts Open 2017

Kim Huybrechts bei den Austrian Darts Open 2017 in Wien

Der Belgier Kim Huybrechts gewann in der zweiten Runde der PDC Austrian Darts Open 2017 gegen den jungen Österreicher Rusty-Jake Rodriguez. Nach dem Spiel stand uns der "Hurricane" für ein Interview zur Verfügung:

 

Hier die deutsche Übersetzung:

Dartn.de: Ein 6:3 Erfolg gegen Rusty-Jake Rodriguez, der gestern noch gesagt hat, dass du sein Idol bist. Wie hart war es, gegen ihn zu spielen?

Huybrechts: Sehr hart. Erst einmal ist er eines der größten Talente der Welt. Er ist so gut und ich denke, in zehn Jahren wird er in den Top zehn der Welt sein, zu 100 Prozent. Zweitens hat er gesagt, dass ich sein Idol bin und das macht es noch schwieriger, denn ich habe viel Respekt vor ihm. Wenn man aber gegeneinander spielt, kann man nicht wirklich freundlich sein. Dass er erst 16 ist, macht es ebenfalls schwierig, denn man möchte ihn nicht abschlachten und mit allem dagegenhalten.

Dartn.de: Aber genau das musstest du tun.

Huybrechts: Am Ende des Tages bin ich hier, um meinen Job zu machen. Auch wenn es gegen jemanden ist, der sagt, dass du sein Lieblingsspieler bist, oder auch jemand, der dich nicht mag. Es ist egal, man muss seinen Job machen, ich muss Geld für meine Familie verdienen und das habe ich heute getan. Ich bin sehr glücklich damit, aber ich kann gar nicht sagen, wie viel Respekt ich für diesen Jungen habe.

Dartn.de: Du bist eine Art Experte, wenn es darum geht, die nationalen Qualifikanten bei ihrem Heimturnier in der zweiten Runde rauszuwerfen. Ich denke da an Jyhan Artut, zwei Mal Max Hopp und jetzt auch Rusty-Jake Rodriguez. Jedes Mal bringt dir das Publikum nicht wirklich Respekt entgegen. Dieses Mal war es aber anders.

Huybrechts: Ich muss sagen, dass das Publikum heute sehr nett war. Sie haben Rusty natürlich unterstützt, weil sie Österreicher sind. Wenn man gegen einen nationalen Qualifikanten spielt, kann man vom Publikum durchaus auch Respekt erwarten. Natürlich können sie ihren Spieler anfeuern, ihn bejubeln, wenn er auf einem Finish steht, aber ich mag es nicht, wenn sie buhen, wenn man auf ein Doppel oder Triple wirft. Das ist heute überhaupt nicht passiert und ich kann nur danke zum österreichischen Publikum sagen, denn das ist sehr respektvoll und das mögen Dartspieler.

Dartn.de: Lass uns auf dein bisheriges Jahr schauen. Du warst zum zweiten Mal in der Premier League. Wie war es für dich, auch wenn du nur drei Punkte geholt hast?

Huybrechts: Es ist immer eine gute Erfahrung, die Premier League zu spielen. Wieder hatte ich unglücklicherweise persönliche Probleme während dieser Zeit. Meine Mutter war sehr krank und ist dann auch verstorben und das ist sehr hart. Jede Woche musst du dich auf etwas konzentrieren, was in diesem Moment einfach nur in der zweiten Reihe steht. Der Moment, wo du keine privaten Probleme hast und Dart die erste Wahl ist, dann kannst du deine Leistung bringen. Ich hatte nicht die Chance, so zu denken, aber unter diesen Bedingungen denke ich, dass ich es gut gemacht habe. Hoffentlich gibt es ein drittes Mal, wo ich dann ohne Sorgen in meinem Kopf spielen kann.

Dartn.de: Wo bist du denn spielerisch aktuell?

Huybrechts: In meiner Saison gab es bisher viele Höhen und Tiefen. Ich habe gut gespielt, ich habe schlecht gespielt. Es läuft mittel momentan, aber es ist immer noch eine ganze Hälfte der Saison zu spielen. Da kommen einige TV-Turniere, deshalb schaue ich nur nach vorne.

 
Foto-Credit: dartn.de

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