Mentales Dart-Training - Teil 2: Hilfe ich höre Stimmen…wer quatscht mir da immer in mein Spiel?


Die meisten von uns  die Turnier oder Liga Darts spielen kennen und fürchten es.. den  (gefühlt )  totalen  Kontrollverlust  über  die mentalen Fähigkeiten während eines Wettkampfs. Im Training absolut im Flow, Mentales Dart Training Richard Weeseman trifft ALLES, ein Shortleg  jagt das andere und man bekommt das breite Grinsen kaum mehr aus dem Gesicht. Man strotzt voller Selbstvertrauen und ist absolut sicher diese fantastische Leistung auch im nächsten Turnier oder Liga Spiel abrufen zu können ! YESSS!!!

Die Realität ist meist sehr ernüchternd!  Das Wort ernüchternd im Zusammenhang mit Darts ist  doch ein Brüller oder …hahaha   (ok zumindest lachen die E-Darter) .  Das einspielen klappt noch gut, aber manchmal spürt man schon jetzt dass der Arm geheimnisvoll  schwer wird. Wenn die ersten Wettkampfdarts dann ihr Ziel verfehlen meldet sich die “freundliche“  Stimme.  “Geht schon wieder gut los, der selbe Scheiß wie das letzte mal“(dazu später mehr).  Erste winzige Zweifel kommen auf.  Teilweise werden schon die ersten Ausreden parat gelegt, wie es ist zu heiß/kalt zu laut/leise (für  E-Darter) , der Abstand, Höhe , Entfernung stimmt nicht.  Egal es wird unserem Kopf immer gelingen eine passende Ausrede zu finden um  unser Scheitern zu entschuldigen. Es will uns doch nur vor Enttäuschung schützen. Das ist zwar furchtbar lieb gemeint, hilft uns aber keinen Zentimeter  weiter . 

Alles oben beschriebene kann in unseren Köpfen vorgehen, bei manchen laufen fürchterliche Katastrophenfilme ab, bei anderen nicht ganz sooo schlimm und bei wenigen   AUSERWÄHLTEN passiert gar nichts, sie spielen einfach nur einen “geilen“ Dart egal wann und wo !

Auf diese äußerst seltene Spezies sollte  man aber nicht voller Neid reagieren, denn sie haben sich ihre Klasse meist hart erarbeitet,  auch wenn es noch so leicht und locker aussieht.

Da ich mir bewusst bin dass von den Hunderttausenden der Leser dieser Kolumne nicht alle PDC Format haben, sollten wir etwas kleineren  Brötchen backen zu  Anfang !  Aber wir werden es mit jeder Folge dieser Kolumne steigern, bis in ein paar Jahren, also nicht mehr lange, nur noch Leser meiner Kolumne im Ally Pally auf der Bühne stehen! Unerschütterlich und Mental Bärenstark !

Aber bevor wir diese fantastischen Erfolge feiern können müssen wir A das Darts Spielen lernen, also trainieren, trainieren, trainieren …. Bis wir eins mit der Technik sind…eins mit dem Darts .

Und  B unseren Kopf dazu bringen dass er uns ein treuer, gehorsamer Gefährte ist auf dem Weg zu unseren Zielen, wie auch immer die aussehen mögen ! Beim Pfeilchenwerf  Training braucht  Ihr mich nicht wirklich, Ihr trainiert auch ohne mich mehrere Stunden täglich. (hoffe ich doch ganz stark)

Beim Kopf Training kann ich Euch dagegen hilfreich zur Seite stehen!

Lasst uns also loslegen !

Was brauchen wir um unser Ziel zu erreichen? Genau… ein Ziel!  Dieses sollte so realistisch wie möglich sein, bildlich vorstellbar. Denn alles was wir uns bildlich Vorstellen können, so intensiv wie nur möglich, wird von unseren Gehirnen effektiv verarbeitet.  Dem Gehirn  ist es egal ob man etwas real erlebt, oder sich etwas nur sehr gut bildlich vorstellt. Es nimmt es als real erlebt an. Um ein Ziel realistisch formulieren zu können muss man natürlich wissen wo man sich denn befindet auf den Weg zu diesem.

Da es so viele unterschiedliche Leistungsstärken bei Darts Spielern gibt bleibt es jeden selbst überlassen welches Ziel er sich setzt. Nur …es sollte klar und deutlich vorstellbar sein. Gebe Deinem Ziel einen Namen!  Es ist ein MUSS das Dein Ziel positiv formuliert ist… Also nicht etwa “Ich will beim Turnier XY in sechs Wochen nicht wieder verkacken“ sondern  “Ich werde beim nächsten Turnier mein bestmögliches Darts  spielen und jedes Spiel gewinnen“ Stelle es Dir bildlich vor wie Du Spiel für Spiel gewinnst. Stelle es Dir immer wieder vor, wie in einem Youtube Clip. Stell Dir vor wie Du den Pokal in Deinen Händen hast, wie er sich anfühlt! Das ist nur ein Beispiel wie solch ein Ziel aussehen könnte! (wer jetzt schon mehr über  Visualisierung Wissen will kann auch einen Blick auf meine Facebook Seite  http://www.facebook.com/DartHypnoseMentalWeese   werfen.)

Je klarer die Zielvorstellung desto klarer der Erfolg !

Lasst uns zuerst damit beginnen den  IST  Zustand zu ergründen. Ich habe dafür ein paar Fragen zusammen gestellt die Ihr beantworten, sollt so realistisch wie möglich …auch wenns weh tut !

 Die Antworten sind freilich subjektiv, jedoch kann man daran ganz gut die mentale Entwicklung verfolgen.

Schreibt  Euch  folgende Punkte auf und bewertet   Eure  Fähigkeiten darin mit einer Skala von 0-10.  0 ist nicht vorhanden 10 ist hervorragend . Schreibt auch dies auf ein Blatt Papier und legt es anschließend in eine Schublade.  Holt  das Blatt erst wieder aus der Schublade wenn Ihr  die meisten der von mir beschriebenen Techniken verinnerlicht habt .  Ihr werdet schon sehr bald eine Entwicklung erkennen auch ohne den Blick auf das Blatt. Vorausgesetzt  Ihr lasst Euch auf etwas Neues  ein , behaltet Euren normalen Trainings Fleiß bei und habt etwas Geduld. Die meisten jedoch steigern das Trainingspensum ganz einfach weil es so viel  mehr Spaß macht.

Soooo, auf geht’s zur “Inventur“.

1.Selbstvertrauen in Deine Leistungsfähigkeit

2.Fähigkeit vor und während des Spiels zu entspannen

3.Konzentrationsfähigkeit im Training

4.Konzentrationsfähigkeit im Wettkampf

5.Konzentrationsfähigkeit unter Druck beim Checkdart

6.Nervenstärke während des Wettkampfs

7.Vorstellungsfähigkeit (Visualisierung und Imaginationsfähigkeit)

sich die Bewegungsabläufe und Spiel Situationen bildlich vorzustellen mit den dazugehörigen Emotionen (zb. den Wurf sich genau Vorzustellen und zu fühlen mit geschlossenen Augen)

8.Kontrolle negativer Gedanken.

Bewertet  diese Acht Punkte so genau und ehrlich wie möglich.

Jetzt, nachdem Ihr  wisst wo Ihr steht dürfte es Euch auch nicht schwer gefallen sein Euer Ziel positiv zu Formulieren, es Euch vorzustellen und dem Kind einen Namen zu geben.

 

Ich..und all die Anderen Spieler in mir ……

Ich glaube jeder Darts Spieler kennt die Situation in dem aus den tiefsten Tiefen eine Stimme im Kopf murmelt…“ Mann.. war das wieder Scheiße“  , “das triffst Du doch eh nicht“  … es gibt unendlich viele Beispiele von negativer  “innerer Kommunikation“. Ich nenne die Stimme einfach innerer Schweinehund.

In der Wissenschaft geht man davon aus dass  jeder Gedanke auch ein Gefühl erzeugt. Jedes Gefühl wiederum eine körperliche Reaktion.  Das mag vielleicht bei einen Hammerwerfen noch relativ unproblematisch sein, aber für uns Pfeilewerfer  kann es unter Umständen zu einem massiven Problem werden.  Nur die kleinste Verkrampfung verändert die Wurfbewegung .  Für jemanden der  im normal Fall die Streuung einer Schrotflinte in seinem  “Trefferbild“ wieder findet mag das zwar ärgerlich sein, aber doch erträglich. Wenn so etwas bei einer  Darts WM auf der Bühne passiert ist das natürlich ein Drama für den Betroffenen.  Es fühlt sich an wie ein Strudel im Wasser der einen gnadenlos nach unten zieht.  Die Körpersprache verändert sich, der Gesichtsausdruck wirkt angespannter  und manchmal hat man den Eindruck man sähe pure Verzweiflung. Ich denke der Eindruck täuscht uns nicht. Man sieht ein Murmeln oder mit sich schimpfen und nur sehr selten können die Betroffenen diesen Strudel entkommen  wenn der Gegner sein Level hält. 

Die beste Nahrung für einen solchen  “Abwärtsstrudel“  sind unsere Gedanken und die Qualität unserer  “Selbstgespräche“.  Das nennt man dann  Sich –selbst-erfüllende-Prophezeiung !

 

Aber was kann man dagegen tun ?

Damit uns der Strudel in Zukunft bei einem Wettkampf nicht in die Tiefe reißt, wollen wir uns jetzt mit positiven Affirmationen beschäftigen, also positive Glaubenssätze. Ein sehr wichtiger Bestandteil des Mental-Coachings im Sport und auch allen anderen Bereichen in denen Mental-Coaching angewandt wird.

Was ist eine positive Affirmation?

Wiki schreibt dazu: Begriffserklärung: Affirmation, f. (lateinisch affirmāre, für „befestigen, bekräftigen, versichern, beteuern“) ist eine wertende Eigenschaft die mit „Bejahung“, „Zustimmung“ oder „Zuordnung“ beschrieben werden kann. Quelle: Wikipedia

Affirmationen sind also positive Glaubenssätze

Aufgrund unserer Erfahrungen und Vergangenheit sind Glaubenssätze in unseren Unterbewusstsein installiert die sowohl nützlich aber auch hinderlich sein können. Alles was wir bisher erlebt haben ist im Unterbewusstsein abgespeichert, positive wie negative Erlebnisse. Eine positive Affirmation hilft uns dabei positive Glaubenssätze im Unterbewusstsein zu stärken und negative Glaubenssätze in positive zu wandeln. Positive Affirmationen werden in der Psychologie als effektives Tool benutzt um angestrebte Ziele zu erreichen , im Sport wie auch außerhalb.

Das hat nichts mit Esoterik oder so zu tun, es sind wirksame, Sport Wissenschaftlich belegte Tatsachen. Da diese Kolumne keine Doktor Arbeit ist könnt Ihr wer es gaaanz genau wissen will Professor  Dr. Google befragen!

Beim Dart Mental Coaching gehören positive Affirmationen zum täglichen Training, wenn es erst einmal in Fleisch und Blut übergegangen ist funktioniert es wie von selbst.

Eine Affirmation darf keine Negation enthalten sonst verliert sie an Kraft und Energie.

Wenn Dein Ziel ist sicher zu Checken dann sollte es zb. heißen.

- Den Checkdart werfe ich zielsicher , fokussiert und selbstbewuss
nicht etwa: Beim Checkdart bin ich nicht mehr nervös.

Das nicht "mehr Nervös" würde dann im Unterbewusstsein eine Negative Reaktion auslösen das von einem negativen Gefühl begleitet wird , der Effekt verpufft oder dreht sich sogar ins negative".

Schreibe Dir Deine Dinge als positive Affirmationen auf die Du verändern oder verbessern willst.

Wiederhole sie so oft es nur geht und auch im Training wie im Wettkampf. Es benötigt etwas Zeit um das Unterbewusstsein "umzukrempeln" aber es ist die Sache und den Aufwand  100% wert.

Sobald ein negativer Gedanke im Spiel hochkommt, sich der innere Schweinehund zu Wort meldet, setzt Du nun eine passende positive Affirmation entgegen und der negative Gedanke verliert an Macht.

Kontrolliere Deine Gedanken!

Wichtig ist auch dass Du Dich mit Deinen neu geschaffenen Glaubenssätzen voll identifizieren kannst, Du Deine eigene Sprache benutzt. Es soll sich für Dich nicht "fremd" anhören!

 

Das Training am Board  oder wie hungere ich meinen inneren Schweinehund aus ?

Ich gehe davon aus dass jeder ambitionierte Darts Spieler unter Euch ein Board zu Hause hängen hat und wenn nicht… besorgt Euch schleunigst eins! Baut das Mentale Training in Eure täglichen  Trainings Sessions ein.  Täglich ????  Natürlich täglich…Ihr wollt ja auch besser werden…. Und das wird man nicht wenn man vor dem TV sitzt und Darts ansieht oder in Foren surft sondern durch qualitativ hochwertiges Training.  Stopp… jetzt nicht gleich aufspringen und zum Board rennen… einen Moment noch.

Wenn Ihr dann vor dem Board steht macht Euch eines bewusst:  Darts Spielen macht Spaß! Training macht Spaß! Jeder Einzelne geworfene Dart bringt Euch Euren gesetzten Ziel näher …JEDER egal wie scheiße  er war . Es wird kein Dart den Ihr in der nächsten Stunde werft bewertet. Egal ob die 1 oder die T20 oder der Checkdart in den Schwarzwald. Kein Dart wird bewertet! Es wird nur immer der Dart als wichtig gesehen der als nächster geworfen wird…nicht der vorherige und auch nicht der Übernächste …Nur das JETZT zählt!  Hört auf Eure innere Stimme ..meldet sich der innere Schweinehund zu Worte …Stoppt das Spiel und setzt ihm eine passende positive Affirmation entgegen. Konzentriert Euch  nur auf die Ausführung Deines Wurfs, auf das Gefühl… wie fühlt es sich an…locker und entspannt ?

Sollte das Gefühl nicht das erwünschte sein, schließt für eine Minute die Augen und Atme ruhig durch die Nase ein und laaaangsam durch den Mund wieder aus. Ihr atmet Entspannung und Lockerheit ein  und Anspannung und Verkrampfung aus . Wiederholt das solange bis sich ein gutes Gefühl einstellt, mit einiger Übung geht das blitzschnell mit nur ein paar Atemzügen.

WICHTIG: Bewerte Dich nicht sondern sehe jeden Dart als einen Schritt auf den Weg zu Deinem  Ziel !

Setzt Euch nicht unter Druck…Ihr müsst nicht ….Ihr dürft !!!  Mit dieser,  Einstellung  “Ich muss nicht , ich darf“ lässt sich übrigens auch im “Außerdarterischen Leben“ hervorragend Arbeiten .

Und eine Kleinigkeit liegt mir noch auf den Herzen. Darts ist ein Spiel….nicht mehr und nicht weniger! Keiner  ist ein besserer Mensch weil er besser trifft. Seht es als Spiel das Spaß macht und genießt JEDEN geworfenen Dart, bei  allem  Ehrgeiz ! Ich schreibe das deshalb weil ich denke dass bei vielen von Dartitis betroffene Spieler  keine oder zu wenig  Abgrenzung  zwischen Privatleben und Darts Sport vorhanden ist. Damit wächst der Druck immer weiter. Der Kontrollverlust über den eigenen Körper  lässt das Selbstvertrauen schmelzen  wie eine Kugel Erdbeereis in der Wüste Gobi.

Zu dieser Auffassung bin ich durch viele Gespräche mit Betroffenen gekommen, das mag vielleicht nicht auf alle zutreffen, auf viele jedoch sicher.

In der nächsten Folge wird es dann vermutlich um Selbsthypnose, Visualisierung und Imagination gehen. 

 

Wer es nicht bis zur nächsten Kolumne abwarten kann oder ein echter Streber ist und  auf die schnelle noch mehr erfahren will der kann sich hier http://www.facebook.com/DartHypnoseMentalWeese

Oder auch hier  http://www.hypnose-mental-shop.de/  umsehen.  Auf der Startseite ist auch ein Link zu einem Gratis Download für eine Kurzfassung  “Entspannungs-Hypnose“.

Apropos Hypnose …. Sporthypnose ist ein Bestandteil des Mental Coachings. Ein unglaublich effektiver Bestandteil , da sehr  schnell wirkend  und kraftvoll in der Wirkweise.

Wie meine  Darts Sport Hypnose CD, wirken kann könnt Ihr erfahren wenn Ihr die oben erwähnten Seiten besucht.

Außerdem liegt meine Hauptbeschäftigung darin Hypnose und Sport Hypnose in Einzelsitzungen anzuwenden, da diese durch die Individualität mit der man auf die betreffende Person eingehen kann unübertrefflich ist.

Sport-Hypnose und Mental Coaching biete ich auch als Work-Shops  für Gruppen, Teams oder Vereine an, und komme im deutschsprachigem Raum dorthin wo man mich und mein Coaching sehen und kennenlernen will.  

 Fragen einfach an [email protected]   oder  [email protected]

So das wars auch schon wieder , vielen herzlichen  Dank fürs  “vorbei schauen“ !

Für die Leser denen meine kleine Kolumne gefäll, bitte weitersagen und trainiert fleißig!

Für die denen es nicht gefällt….   Shit happens! :-)

Also dann..Servus…und habt Geduld mit Euch…Es hat immer schon etwas gedauert um aus einen Ackergaul  ein stolzes Dressurpferd zu machen!        jetztaberganzschnellweghier

Good Darts und bis demnächst  Richard (Ritsch) Weese



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