Samstag, 24. September 2016 20:00 - Dart News von dartn.de
Sein 20tes Jubiliäum fand in den vergangenen Tagen der WDF Europe Cup, ein zweijährlicher Team-Wettbewerb der europäischen WDF-Verbände. Ausrichter in diesem Jahr war der niederländische Verband, der die Mannschaften im Hotel Zuiderduin in Egmond aan Zee empfang. Auch der deutsche Verband nahm ebenso wie der schweizerische Verband teil. Insgesamt meldeten 32 Länder bei den Herren und 26 Länder bei den Damen. Aus Österreich war dieses Jahr kein Team am Start.
Beim Europe Cup werden sowohl bei den Damen als auch bei den Herren Einzel- und Doppelwettbewerbe ausgetragen, zudem gibt es jeweils einen Teamwettkampf. Ein Team besteht aus vier Spielern eines Landes, die nacheinander ans Oché treten und jeder ein Leg gegen die gegnerische Nation spielen. Für jeden Wettbewerb gibt es für das Erreichen bestimmter Runden eine festgelegte Punktzahl. Zum Beispiel gibt es für den Sieg im Teamwettkampf 58 Punkte, im Einzel sind es bspw. 28. Zudem werden für Gruppensiege im Team Bonuspunkte vergeben, so dass am Ende bei den Damen und bei den Herren alle Punkte addiert werden und es pro Geschlecht eine Siegernation gibt.
In diesem Jahr triumphierten bei den Männern die niederländischen Gastgeber, bestehend aus dem Team Wesley Harms, Richard Veenstra, Jeffrey Sparidaans und Gino Vos und lösten das englische Team als Sieger ab, bei den Damen setzten sich die Engländerinnen (Trina Gulliver, Deta Hedman, Fallon Sherrock und Lorraine Winstanley)vor den Niederlanden durch und konnten ihren Titel von vor zwei Jahren verteidigen. Das deutsche Herren-Team belegte insgesamt Platz 14, der schweizer Verband wurde 22. Die deutschen Damen landeten insgesamt auf einem guten 4.Platz, die Schweizerinnen kamen auf Platz 12.
Beim Teamwettbewerb der Herren standen sich im Finale die Verbände aus England (Scott Mitchell, Glen Durrant, Jamie Hughes und James Hurrell) und den Gastgebern aus den Niederlanden gegenüber. Die Engländer setzten sich mit 9-6 durch und lösten die Waliser als amtierende Sieger ab. Das deutsche Team (Daniel Zygla, Jens Ziegler, Marko Puls und Martin Schindler) überstand seine Vorrundengruppe nach zwei Niederlagen gegen Luxemburg (8-9) und Malta (4-9) sowie einem 9-6-Sieg gegen Island nicht. Auch die Schweiz (Philipp Ruckstuhl, Patrick Rey, Jorge Fonseca und Marcel Hirzel) musste nach zwei Niederlagen gegen die Niederlande (4-9) und gegen Polen (6-9) nach der Vorrunde die Segel streichen. Ein 9-3-Sieg die Türken reichte nicht zum Weiterkommen. Bei den Damen hingegen überstanden beide Teams ihre Vorrundengruppen. Die deutsche Mannschaft (Steffi Lück, Steffi Zwitkowitsch, Anne Willkomm und Silke Lowe) schloss ihre Gruppe nach Siegen gegen Polen (9-4) und Lettland (9-1) als Gruppensieger ab, die Schweizerinnen (Jeanette Stoop, Katharina Vonrufs, Colette Rudin und Angela Heinrich) blieben zwar gegen die Engländerinnen ohne Leggewinn, zwei Siege gegen Ungarn (9-8) und Belgien (9-4) reichten aber zum Weiterkommen. Im Achtelfinale war dann für die Eidgenossinnen nach einem 2-9 gegen Finnland Schluss, die deutschen Damen nahmen für diese Niederlage mit einem 9-6-Erfolg jedoch Revanche und zogen ins Halbfinale ein, nachdem sie im Achtelfinale Italien mit 9-5 besiegen konnten. Im Halbfinale musste man sich dann allerdings den schierbar übermächtigen Engländerinnen mit 4-9 geschlagen geben. Auch die Niederländerinnen konnten Hedman und Co. im Finale nicht stoppen und mussten beim 3-9 zusehen, wie die Engländerinnen dort ihren zweiten Titel feierten (der Damen-Teamwettbewerb wird erst seit 2014 ausgetragen).
Im Herren-Einzel gab es gleich mehrere Überraschungen. Nicht ein einziger Engländer schaffte es ins Achtelfinale! Die Nr.1 der BDO Glen Durrant verlor dabei gleich zum Auftakt gegen den Iren Stephen Lennon mit 3-4. Die Überraschung des Turniers war der Malteser Norbert Attard, der u.a. mit dem ehemaligen BDO-Weltmeister Scott Mitchell und Darius Labanauskas zwei Topleute besiegen konnte und erst im Halbfinale gegen den späteren Sieger Richard Veenstra verlor. Als bester deutschsprachiger Spieler schaffte es "The Flame" Daniel Zygla bis ins Viertelfinale und musste sich dort leider knapp mit 4-5 dem Waliser Jim Williams geschlagen geben, der später auch das Finale gegen den Niederländer Richard Veenstra erreichte und in einem guten Spiel mit 5-7 verlor. Veenstra konnte sich damit in eine Siegesliste eintragen, in der Namen wie Phil Taylor oder Raymond van Barneveld zu finden sind. Der irische Titelverteidiger David Concannon wurde dieses Jahr nicht von seinem Land nominiert und konnte seinen Titel daher gar nicht erst verteidigen. Bei den Damen war die russische Titelverteidigerin Anastasia Dobromyslova ebenfalls nicht am Start, da ihr Verband in diesem Jahr nicht am Europe Cup teilgenommen hat. Im Einzelfinale der Damen kam es auch hier zum Duell England gegen Niederlande vertreten durch Fallon Sherrock bzw. Sharon Boxem-Prins. Die Niederländerin setzte sich dort recht deutlich mit 7-3 durch. Mit Steffi Zwitkowitsch schied die letzte deutschsprachige Spielerin im Viertelfinale aus, dort unterlag Steffi Lorraine Winstanley mit 1-5, trotzdem ein sehr gutes Ergebnis für die deutsche Nr. 1.
In den Doppel-Wettbewerben traten jeweils zwei Doppel pro Land an. Bei den Herren war auch hier Gastgeber Niederlande mit dem Doppel bestehend aus Richard Veenstra und Wesley Harms im Finale vertreten und gewann dort gegen die schottische Paarung bestehend aus Alan Soutar und Ross "The Boss" Montgomery mit 6-2. Der Sieger von vor zwei Jahren, Scott Mitchell musste sich dieses Jahr einen neuen Partner für die Mission Titelverteidigung suchen, da der aktuelle BDO-Weltmeister Scott Waites auf eine Teilnahme verzichtet hat. Zusammen mit James Hurrell ging es bis in Viertelfinale, wo aber gegen Harms/Veenstra Endstation war. Ein Runde zuvor konnten sie noch gegen das deutsche Doppel Zygla/Schindler die Oberhand behalten. Bei den Damen schafften es gleich beide deutsche Damendoppel ins Halbfinale. Die beiden Steffis (Zwitkowitsch und Lück) unterlagen dort den beiden Rhians (Edwards und Griffiths) aus Wales mit 2-5. Anne Willkomm und Silke Lowe unterlagen mit dem selben Ergebnis Deta Hedman und Lorraine Winstanley. Willkomm verpasste damit auch den sensationellen Triumph von vor zwei Jahren zu wiederholen, als sie zusammen mit Irina Armstrong den Titel holen konnte. Etwas überraschen gewannen die Waliserinnen das Finale im Decider mit 6-5.
Das Geschehen konnte die ganzen vier Tage über per Livestream in sehr hoher Qualität verfolgt werden. Wie immer ein spannender und abwechslungsreicher Wettbewerb, der die teilnehmenden Verbände für ein paar Tage versammelt und ansehliche Darts präsentiert hat. Wir freuen uns schon auf die Ausgabe 2018.
[mvdb]
Gesamtsieger Herren: Team Niederlande
Gesamtsieger Damen: Team England
Team Herren: Team England
Team Damen: Team England
Einzel Herren: Richard Veenstra
Einzel Damen: Sharon Boxem-Prins
Doppel Herren: Richard Veenstra + Wesley Harms
Doppel Damen: Rhian Edwards + Rhian Griffiths
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Quelle: WDF - www.dartswdf.com
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