Sonntag, 27. Dezember 2020 16:24 - Dart News von dartn.de
Nach der Weihnachtspause ist die Darts-WM mit der dritten Runde zurück. 32 Spieler sind noch übrig, am heutigen Nachmittag wurden drei Partien gespielt. Zu Beginn gab es eine heftige 0:4 Klatsche für Simon Whitlock gegen Krzysztof Ratajski. Mit 4:2 setzte sich Ryan Searle gegen Kim Huybrechts durch, der zwei Sätze aus seiner Sicht etwas unnötig auf Doppel herschenkte. Einen deutlichen zu Null Sieg feierte zum Abschluss Dimitri van den Bergh gegen einen harmlosen Jermaine Wattimena.
Gleich das erste Spiel des Nachmittags hatte es in sich, mit Krzysztof Ratajski und Simon Whitlock trafen zwei Geheimfavoriten aufeinander. Beide überzeugten in ihrem Auftaktspiel, hatten heute allerdings zu Beginn Probleme daran anzuknüpfen. Für Whitlock war es ein rabenschwarzer Tag, mit 0-4 unterlag der Australier eindeutig aufgrund zu vieler Fehler auf die Doppelfelder. Im Score waren beide meist auf Augenhöhe unterwegs. Mit einem 18-Darter startete Ratajski bei eigenem Anwurf ins Match, nachdem das Scoreboard ausfiel, hielt Whitlock auf der D18 hielt dagegen. Erneut durfte Ratajski in der sechsten Runde seinen Anwurf auf Null bringen, danach machte Whitlock zu viele Fehler. Vier Legdarts reichten dem Australier nicht, um im Satz zu bleiben und Ratajski bestrafte das mit einem 21-Darter zum 1-0. Auch aus der ersten Pause kam Ratajski besser auf die Bühne als sein Gegner. Mit einem 121er-Finish zum 12-Darter setzte "The Polish Eagle" ein erstes Highlight zum Break. Zwei Darts verpasste der Pole auf Tops, womit Whitlock dann das direkte Rebreak gelang. Doch erneut ging Ratajski in Führung, er warf einen 13-Darter. Whitlock kam bis dahin vom Score her nicht hinterher und musste sich dann auch ansehen, wie Ratajski auch den zweiten Satz mit 3:1 klarmachte, erneut war der Osteuropäer in Runde 5 fertig.
Im dritten Satz setzte sich die Tendenz weiter fort. Zunächst war es wieder die akute Doppelschwäche vom "Wizard", die es seinem Gegner sehr einfach machte, den Durchgang einzuholen. Auch im zweiten Leg hatte der Australier genug Chancen, um zu checken, er endete dann aber auf Madhouse. Somit konnte sich Ratajski mit einem 16-Darter auch das 2:0 schnappen, Whitlock kämpfte mit sechs perfekten Darts und dem daraus resultierenden 12-Darter nochmal. Drei verpasste Satzdarts seines Kontrahenten bestrafte Whitlock zum 2:2, im Decider warf Whitlock aber am Shanghai-Finish auf Tops vorbei. Wieder war "The Polish Eagle" zur Stelle, mit 3-0 brachte er sich in den Sätzen in Front. Mit einem 16-Darter auf der D19 verteidigte Whitlock seinen Anwurf im vierten Satz, bekam aber in 11 und 15 Darts einmal mehr zu viel Gegenwind. Auf der Doppel 18 brachte sich der WM-Finalist von 2010 in den Decider des vierten Satzes, wo er aber einen Dart auf Tops ausließ. Ratajski nahm den Fehler dankend an und traf die D4 zum klaren 4-0 Sieg.
Krzysztof Ratajski |
4-0 | Simon Whitlock |
20 | 100+ | 20 |
14 | 140+ | 15 |
4 | 180 | 5 |
121 | Höchstes Checkout |
52 |
1 | Checkouts 100+ | 0 |
34,29% | Doppelquote | 20,69% |
12/35 | Doppel | 6/29 |
93,37 | Average | 93,69 |
Aussagen nach dem Spiel: Ratajski war bei Sky Sports und in der anschließenden Pressekonferenz glücklich: „Ich habe immer in der ersten, zweiten oder dritten Runde verloren, jetzt stehe ich erstmals in der vierten Runde. Ich wusste, dass das mein bestes Ergebnis wäre, vielleicht habe ich deshalb nicht mein Spiel gezeigt. Ein Sieg ist ein Sieg. Wenn du mit einem Average von 80 gewinnst, ist es besser, als mit 105 zu verlieren. Ich habe viele Stunden über Weihnachten trainiert, bin im Hotel geblieben, weil die polnischen Grenzen geschlossen waren.“ Mögliche Achtelfinal-Gegner sind Wright und Clemens: „Ich glaube, dass Gabriel nicht chancenlos ist, er ist diesmal in einer sehr guten Ausgangslage. Ich denke, dass es vielleicht eine Überraschung gibt.“
Zum Duell zweier ungesetzter Spieler kam es in Match 2 der Runde der letzten 32. Der wieder erstarkte Kim Huybrechts bekam es mit Ryan Searle zu tun, der ebenfalls in seinen ersten zwei Begegnungen überzeugen konnte. Mit 4-2 setzte sich Searle letztlich durch, dabei waren die frühe Führung und zwei schwache Momente von Huybrechts auf die Doppel ausschlaggebend. Mit einem 17-Darter eröffnete Searle das Match, zuvor verpasste Huybrechts ein 112er-Checkout auf der D16. Zwei weitere 17-Darter brachten Searle den ersten Satz, die Gegenwehr von Huybrechts war durch den 75er-Schnitt bis dahin sehr übersichtlich. Das umgekehrte Bild gab es dann im zweiten Satz, wo sich Huybrechts revanchierte. Zunächst gab es drei verpasste Checkdarts für Searle, die Huybrechts mit einem 18-Darter abstrafte. Searle ließ danach Tops aus und "The Hurricane" vollzog das 16-Dart-Break. Im dritten Leg bot sich dann eine ähnliche Situation, wieder verpasste der Engländer Tops (102er-Checkout) und Huybrechts war in 13 Darts zur Stelle.
Den dritten Satz eröffnete Searle mit einem 15-Darter auf Tops, zuvor konnte sich Huybrechts lediglich auf 24 Rest stellen. Auch den 13-Darter konnte Searle verbuchen, bevor er von den Fehlern seines Gegners aufs Doppel profitierte. Demnach ging der Satz mit 3:0 klar an "Heavy Metal", bei Huybrechts lief es im Vergleich zu den vorherigen Spielen einfach nicht rund. Nach einem 11-Darter schnappte sich Searle dann sogar das fünfte Leg in Serie, dazu traf er wieder einmal die Doppel 20. Zuvor ließ Huybrechts einmal mehr seine Chance auf ein High Finish aus, mit einem 17-Darter brachte sich der Belgier aber zurück ins Geschäft des vierten Satzes. Komplett unnötig ging dann allerdings das vierte Leg aus Sicht von Huybrechts in dem Satz verloren, ganze acht Setdarts warf der Belgier vorbei. Somit reichte Searle ein eher schwaches Leg von 20 Darts zum 3-1 Stand in den Sätzen.
Zwei Legdarts verpasste Searle auf der Doppel 20, wodurch Huybrechts sich im fünften Satz ein frühes Break sicherte. Auf der Doppel 8 schnappte sich der Belgier dann auch das 2:0, doch er ließ seinen Gegner auch in diesem Set nochmal rein. Mit einem 16-Darter holte sich Searle, der dieses Jahr sein erstes Pro Tour Turnier gewann, das 1:2. Danach folgten drei Fehler auf den äußeren Ring. Somit konnte Huybrechts dann doch noch das 2-3 in den Sätzen einholen und mit einem 14-Darter ging es auch zunächst gut weiter. Mit einem 118er-Checkout gab es das höchste Finish für Searle in der Partie, sein Gegner überbot ihn aber direkt mit einem 140er High Finish zum 12er. Nun drehte Searle aber im Score an einigen Schrauben und warf sieben perfekte Darts, die er in einen 13-Darter ummünzte. 54 Rest hatte Huybrechts für den Satzausgleich, doch er scheiterte. Der dritte Darts bouncte ihm raus, vermutlich ging er auf den knapp über Tops steckenden Barrel. Searle brachte den Sieg mit dem 16-Darter ins Ziel und verhinderte damit einen Entscheidungssatz. Nach 2019 steht Searle damit zum zweiten Mal im WM-Achtelfinale.
Kim Huybrechts |
2-4 | Ryan Searle |
26 | 100+ | 23 |
17 | 140+ | 9 |
3 | 180 | 8 |
140 | Höchstes Checkout |
118 |
1 | Checkouts 100+ | 1 |
27,27% | Doppelquote | 31,71% |
9/33 | Doppel | 13/41 |
90,03 | Average | 91,79 |
Aussagen nach dem Spiel: Searle gab im Sky-Interview zu, auch auf die Rangliste geschaut zu haben: „Ich habe vor dem Spiel auf die Rankings geschaut und wusste, dass ich Kim überholen kann. Ich war recht nervös, ein enges Spiel, ich bin froh, über die Ziellinie gekommen zu sein. Das Grinsen war wegen dem zweiten Satz, als er groß gejubelt hat und ich dachte ‚Behalte das doch einfach bei dir‘. Es ist schön, dass das Glück mal ausnahmsweise auf meiner Seite ist. Und dafür gibt es keinen besseren Platz [als bei der WM]. Das ist der Unterschied zu meinem Spiel vor vielleicht einem Jahr, ich checke die Dinger zur richtigen Zeit.“
Ein Benelux-Duell gab es zum Abschluss dieser ersten Drittrundensession zwischen Dimitri van den Bergh und Jermaine Wattimena. Als klarer Favorit ging der "Dream Maker" in die Partie und dieser Rolle wurde er auch gerecht. Keinen Satz hat der "Dream Maker" abgegeben und damit problemlos das Achtelfinale erreicht. Zu Beginn der Partie wurde Wattimena direkt richtig sauer. Nach neun Darts stand der Niederländer auf 87 Rest als er sich diese Zahl durch eine Ungenauigkeit auf das Single-Feld auf 3 Rest stellte. Diese 3 Punkte machte Wattimena zweimal nicht aus und seinem Gegner gelang das Break in Runde 6. In 20 Darts konnte Wattimena das Break zwar wieder vernichten, doch van den Bergh schaffte auf Tops ein weiteres. Nachdem Wattimena 116 knapp auf der D18 verpasste, traf der Belgier die D9 zum ersten Satzgewinn. Mit einem 15-Darter ging es auf der D16 für den "Dream Maker" weiter, die Doppel 7 verpasste der Belgier dann aber und Wattimena schlug mit dem 16-Darter zum 1:1 zu. Dank des 15-Darters auf der Doppel 8 brachte der World Matchplay Champion wieder seinen Anwurf durch, in 14 Darts erreichte Wattimena den Decider. Dort behielt Dimitri van den Bergh mit einem 80er-Finish die Oberhand, erneut warf Wattimena seine Darts verägert auf den Tisch.
Auch im dritten Satz hatte Wattimena nur wenig zu lachen, drei Darts auf Doppel verpasste er um den Anwurf zu halten und van den Bergh löschte 74 Punkte zum 1:0. Mit einem 128er-Finish gab es ein Highlight in der Partie des Belgiers zu bestaunen, Wattimena traf die zugebaute Doppel 16, um zu verkürzen. In 16 Darts verbuchte der Belgier das 3-0, spätestens jetzt schien Wattimena endgültig demoralisiert und so spielte er dann auch im vierten Satz. Van den Bergh nahm ihn jetzt auseinander, dazu gab es einen 17-Darter und einen 16-Darter auf der Doppel 12. Im dritten Durchgang warfen zwar beide eine 180, doch auch hier ging der "Dream Maker" in 15 Darts souverän als Sieger hervor.
Dimitri van den Bergh |
4-0 | Jermaine Wattimena |
15 | 100+ | 12 |
19 | 140+ | 11 |
4 | 180 | 2 |
128 | Höchstes Checkout |
56 |
1 | Checkouts 100+ | 0 |
46,15% | Doppelquote | 25% |
12/26 | Doppel | 4/16 |
96,63 | Average | 89,24 |
Aussagen nach dem Spiel: Die Worte des Belgiers bei Sky Sports: „Jermaine hat wie ein Zug losgelegt und sich dann 3 Rest gelassen und seine Chancen verpasst mit den nächsten 6 Darts. Ich habe immer zu mir gesagt: Wenn du eine Möglichkeit bekommst, nutze sie. Das ist einer der Gründe, warum ich World-Matchplay-Champion geworden bin, warum ich bei diesem Turnier noch dabei bin. Ich denke, dass mein B-Game anderen Spielern Schwierigkeiten bereiten kann. Früher hatte ich kein B-Game und hätte verlieren können. Dieses Jahr habe ich so viel gelernt.“ Auch zu seiner Knie-Orthese nahm er kurz Stellung: „Nur nach der Verletzung habe ich etwas gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Ich warte, dass ich mich operieren lassen kann, aber bis dahin muss ich Profi sein.“
In der heutigen Abend-Session ab 19:00 Uhr MEZ kommt es dann auch zum Duell zwischen Gabriel Clemens und Peter Wright. Auch Michael van Gerwen wird zum zweiten Mal ans Oche treten. DAZN, Sport1 und PDC.TV übertragen jeweils live.
Sonntag, 27. Dezember 2020
Nachmittags-Session:
Krzysztof Ratajski 4-0 Simon Whitlock (3:1, 3:1, 3:2, 3:2) - (93,37 - 93,69)
Kim Huybrechts 2-4 Ryan Searle (0:3, 3:0, 0:3, 1:3, 3:1, 2:3) - (90,03 - 91,79)
Dimitri van den Bergh 4-0 Jermaine Wattimena (3:1, 3:2, 3:1, 3:0) - (96,63 - 89,24)
Sonntag, 27. Dezember 2020
Abend-Session:
Joe Cullen - Jonny Clayton
Peter Wright - Gabriel Clemens
Michael van Gerwen - Ricky Evans
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Während der PDC-WM gibt es jeden Tag eine frische Folge "Shortleg" mit dartn.de Experte Tomas "Shorty" Seyler für euch, so dass ihr täglich unsere Eindrücke zu den Geschehnissen des Tages hören könnt. Dabei werden wir in verschiedenen Konstellationen und Zusammensetzungen aufnehmen.
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Wie schon in den letzten Jahren wird auch diesmal der Sport-Streaming-Dienst DAZN bei der WM dabei sein und alle Spiele der WM LIVE und in HD zeigen. Mit dem kostenlosen und unverbindlichen Probemonat kann man die WM sogar komplett gratis als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgen. Kommentiert wird die Dart WM auf DAZN von Elmar Paulke, der sich, wie gewohnt, über die Dauer der WM diverse Experten wie z.B. René Eidams, Dragutin Horvat und unseren dartn.de Experten Tomas "Shorty" Seyler als Co-Kommentatoren einladen wird. Sollte jemand den Gratis-Monat schon genommen haben, kostet der Dienst monatlich 11,99 € und ist jederzeit kündbar, das Jahresabonnement kostet mit 119,99 lediglich 10,00 € / Monat. Zusätzlich zum Dart bietet DAZN auch noch unzählige weitere Live-Events (Fußball, Tennis, American Football, Basketball uvm.). Ein weiterer Vorteil bei DAZN ist, dass man sich verpasste Spiele Re-Live jederzeit nocheinmal anschauen kann. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019
Eine weitere Möglichkeit alle Spiele der WM zu verfolgen ist wie immer "PDC.TV", der die Übertragung des englischen Broadcasters Sky Sports übernimmt. Der offizielle Livestream der PDC ist die einzige Möglichkeit, alle Spiele aller Turniere sowie auch die kleineren Pro Tour Events LIVE zu sehen. Dieser Stream kostet etwa 70 €/Jahr, es können aber auch Turnier- und Wochenendabos bestellt werden. Zusätzlich bekommt man durch dieses Abo ein Vorverkaufsrecht auf die Tickets aller TV-Turniere wie z.B. WM, Premier League, World Matchplay usw. Zur Webseite: https://tinyurl.com/PDCTVdartn
Sieger: £500.000
Runner-Up: £200.000
Halbfinale: £100.000
Viertelfinale: £50.000
Achtelfinale: £35.000
3. Runde: £25.000
2. Runde: £15.000
1. Runde: £7.500
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Foto-Credits: Lawrence Lustig (PDC)
[ks]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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