Montag, 6. Dezember 2021 18:00 - Dart News von dartn.de
Wieder einmal hat Gary Anderson ein sehr durchwachsenes Jahr hingelegt. Kein einziges Viertelfinale steht seit der letzten WM auf der Habenseite der Darts-Legende. Das muss jedoch nichts heißen, denn der zweifache Titelträger und fünfmalige Finalist ist bei Weltmeisterschaften immer ein ganz anderer Spieler. Einer, dem man alles zutrauen muss.
2021 war sportlich gesehen kein gutes Jahr für Gary Anderson. 28 Spieler haben seit der letzten WM mehr Preisgeld für das Ranking zusammengetragen als der Schotte, darunter die ungesetzten Spieler Ross Smith und Callan Rydz. Anderson kam in keinem Major-Turnier über das Achtelfinale hinaus und zeigte in den wenigsten seiner Auftritte die furiosen Leistungen, die ihm 2015 und 2016 zum Weltmeister machten.
Zu den trainingsfleißigsten Spielern hat Anderson noch nie gehört, eher zu den größten Naturtalenten. Auch die Motivation für den gesamten Darts-Zirkus schien zuletzt nachzulassen, hin und wieder spricht der 50-Jährige sogar von einem nahenden Karriereende. Ein paar Jahre nimmt er wohl noch mit, doch die große Begeisterung für jedes Turnier ist nicht mehr da.
Wer das gesamte Darts-Jahr genau verfolgt hat, wird andere Spieler mehr auf den Zettel haben als Gary Anderson. Doch mehr als die Statistiken der letzten Monate fällt die WM-Bilanz ins Gewicht, und diese spricht klar für den "Flying Scotsman". Alleine in den letzten sieben Jahren erreichte er vier Finals, von denen er zwei gewann, sowie ein Halbfinale, ein Viertelfinale und ein Achtelfinale. Zu den letzten 16 gehörte er in elf aufeinanderfolgenden Jahren.
Wenn es darauf ankommt, hat Anderson immer die Möglichkeit, durch eine Phase mit mehr Motivation und mehr Training sein Niveau auf das allerhöchste Level zu heben. Dieses wird er im Dezember auch benötigen, um es weit zu schaffen, denn sein Turnierviertel steckt voller Qualität. Schon im ersten Spiel könnte er in der Neuauflage des Finalduells von 2016 auf Adrian Lewis treffen, der zuletzt wieder besser in Fahrt kam. Im Achtelfinale wäre der European Champion Rob Cross sein gesetzter Gegner, im Viertelfinale Michael van Gerwen.
Eine Prognose ist bezüglich Gary Anderson vor jedem Turnier schwierig, vor der WM aber immer eindeutig. Schon im letzten Jahr hatten ihn nur wenige wirklich auf der Rechnung und waren überrascht, als er sich bis ins Finale vorspielte. Anderson weiß um seine Qualität, ist nicht nur einer der besten Spieler, sondern mit seiner Erfahrung und fünf Finals im Gepäck auch frei von Nervosität. Mit seiner spielerischen Klasse und seiner WM-Mentalität ist immer auch der große Titel im Bereich des Möglichen.
Runde zwei: Lewis / Campbell
Runde drei: White (27) / Mitchell
Achtelfinale: Cross (11) / Gurney (22) / van Barneveld
Viertelfinale: van Gerwen (3) / Chisnall (14) / Humphries (19) / Dobey (30)
Halbfinale: Wright (2) / de Sousa (7) / Aspinall (10) / Searle (15) / Noppert (18)
Finale: Price (1) / Wade (4) / van den Bergh (5) / Clayton (8)
Hinweis: Für eine schnelle Übersicht wurden hier jeweils die nach Setzliste und ggfs. Form favorisierten Gegner aufgelistet. Durch Überraschungen kommt es in vielen Fällen natürlich ganz anders.
Saison-Average: 95,18 (Platz 22 der PDC)
Saison-Doppelquote: 35,30% (Platz 94 der PDC)
Double-Trouble: Unter den 32 gesetzten Spielern haben nur Ian White und Glen Durrant im PDC-Jahr 2021 eine schlechtere Doppelquote als Anderson
Nur rund sechs Prozent seiner Legs gewann der Schotte im Jahr 2021 in 12 Darts oder weniger - 2018 waren es mit 11,29 Prozent fast doppelt so viele
Anderson gewinnt 81 Prozent seiner WM-Spiele und hat damit die beste Turnierbilanz aller qualifizierten Spieler
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Foto-Credit: Lawrence Lustig / PDC
[dj]
**Quelle: dartn.de
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