Dart WM 2023: Whitlock ohne Zauber weiter, Gurney ausgeschieden

Samstag, 17. Dezember 2022 16:46 - Dart News von dartn.de

Besonders früh startete die PDC-Weltmeisterschaft 2023 in ihren dritten Tag. Ordentlich schwer damit tat sich Simon Whitlock, kam aber gegen Christian Perez gerade so durch. Martin Lukeman wackelte gegen Nobuhiro Yamamoto nur kurz, Adam Gawlas entschied das Duell der Generationen gegen Richie Burnett knapp für sich. Zudem ist Daryl Gurney durch seine 0:3-Niederlage gegen Alan Soutar als erster Gesetzter ausgeschieden.

Lukeman wackelt nur kurz

Erwartungsgemäß konnte sich Martin Lukeman zu Beginn des frühen Samstags gegen den Japaner Nobuhiro Yamamoto mit 3:0 durchsetzen und wird damit in der zweiten Runde am 23. Dezember auf Martin Schindler treffen. Lukeman kam schwer in 22 Darts rein, ein 68er-Finish und ein 20-Darter tüteten den ersten Satz ein, wenngleich Yamamoto erste Checkdarts verpasste. Auch im zweiten Satz fand Lukeman nicht wirklich zur gewohnten Form, holte sich aber die ersten beiden Legs. Ein starker 12-Darter bescherte dem Japaner dessen erstes Leg, doch Lukeman kam ungefährdet auf dem Madhouse zum 2:0 in den Sätzen. Zu Beginn von Durchgang Nummer drei brachte Lukeman seinen Anwurf auf der D8 durch, Yamamoto glich auf der D20 aus. Nach sechs perfekten Darts war es schlussendlich ein 12-Darter, den der Mann aus Osaka mit einem 100er-Check via S20-D20-D20 zum Break finalisierte. Lukeman setzte mit einem 16-Darter aber direkt zum Konter an und zog mit einem weiteren 16-Darter bei eigenem Anwurf in die zweite Runde ein.

Besondere Stats zum Spiel:

• Martin Lukeman fuhr gegen Nobuhiro Yamamoto in seinem ersten WM-Spiel seinen ersten Sieg ein. Gegen Ende konnte Lukeman mehr Konstanz in sein Spiel bringen, die letzten acht Legs startete er jeweils mit mindestens einem großen Triple in der ersten Aufnahme. Seine letzten beiden Legs entschied er jeweils direkt mit dem ersten Dart auf Doppel für sich.
• Nobuhiro Yamamoto tat sich im ersten Satz schwer, binnen dieser drei Legs warf er neun Mal weniger als 60 Punkte in einer Aufnahme. In Satz 1 brachte er nur einmal seine drei Darts in das 20er-Segment, auf seine erste 100er-Aufnahme musste er fünf Legs warten. Zwei seiner drei Legs entschied er danach in 12 Darts für sich, damit ist er der erste Spieler bei dieser WM, dem mehrere 12-Darter in einem Spiel gelingen.
  
  

Whitlock wurschtelt sich eine Runde weiter

Es war kein überzeugender Auftritt von Simon Whitlock, der sich aber am Ende dennoch mit 3:2 gegen Christian Perez behaupten konnte. Im ersten Satz gab es noch überhaupt keine Gegenwehr von Perez, so hatte Whitlock in 18, 14 und 21 Darts relativ leichtes Spiel. Die ersten beiden Legs von Satz 2 waren jeweils Holds, Whitloch checkte hierfür 112 Punkte und ließ ein 92er-CO zum 2:1 folgen. Der Australier verpasste dann aber zwei Setdarts, Perez glich auf der D18 aus und kam in 17 Darts zum 1:1-Satzausgleich. Satz drei war geprägt von vier Holds, so dass hier das fünfte Leg entscheiden musste. Perez kam hier gegen die Darts mit Scores von 180 und 140 sehr gut rein, verpasste aber ganze vier Setdarts und Whitlock bedankte sich auf der D20. Der Filipino ließ sich davon aber überhaupt nicht beeindrucken, knipste 117 Punkte aus, breakte mit einem 67er-Finish und te dann auch noch 88 Punkte zum 2:2 in den Sets. 14-Darter auf beiden Seiten gab es zu Beginn des Entscheidungssatzes, der Knackpunkt war dann das dritte Leg. Hier schaffte Perez mit neun Darts auf die Doppel nicht das Break, Whitlock setzte Dart Nr. 30 in die D1 und beendete dann gegen die Darts mit einem 13-Darter das Spiel.

Besondere Stats zum Spiel:

• Simon Whitlock ließ auf einen 30-Darter auf der Doppel 1, bei dem er zuvor schon neun Darts auf Doppel danebenwarf, mit einem 13-Darter das beste Leg der Partie folgen. Bei seinem Leg in 30 Darts profitierte er selbst auch von neun Doppelfehler seines philippinischen Gegner. Zuvor gab es bei der WM 2023 bislang nur einen 30-Darter von Keane Barry.
• Bevor Christian Perez im fünften Satz nur noch 7,69% seiner Versuche auf die Doppelfelder traf, gewann er den Satz zuvor mit einem 95,94 Average und einer makellosen Doppelquote. Damit ist er nach Mickey Mansell erst der zweite Spieler, der bei dieser WM-Auflage einen Satz ohne Fehler auf die Doppel gewinnen konnte. Perez gewann alle Legs gegen Whitlock in maximal sechs Aufnahmen.
  
  

Im anschließenden dartn.de Interview offenbarte der "Wizard", dass er nur sehr ungerne am Mittag spielt:

 

Gawlas gewinnt Generationen-Duell

Zum einem Duell der Generationen kam es zwischen Adam Gawlas und Richie Burnett, immerhin liegen ganze 35 Jahre zwischen den beiden. Am Ende drehte mit Gawlas der jüngere der beiden die Partie um und verließ mit einem Endergebnis von 3:2 als Sieger die Bühne. Im ersten Satz merkte man Burnett an, dass dieser die große WM-Bühne länger nicht mehr gesehen hat, in 16, 14 und 20 Darts hatte WM-Debütant Gawlas einfaches Spiel. Der "Prince of Wales" kam aber deutlich verbessert auf die Bühne zurück, in 18, 16 und 14 Darts ging es im Schnelldurchgang zum 1:1 in den Sätzen. Auch im dritten Satz war der Waliser der bessere Mann, die ersten beiden Legs gingen an den 55-jährigen. Gawlas konnte zwar auf der D4 nochmal verkürzen, der BDO-Weltmeister von 1995 traf aber die D9 zur 2:1-Satzführung. Burnett vergab zu Beginn von Satz 1 zwei Darts bei eigenem Anwurf, Gawlas erhöhte mit einem 82er-Check. Auch wenn der erfahrene Waliser nochmal seinen Anwurf durchbrachte, war "Flawlas"auf der D5 zur Stelle, um den Entscheidungssatz zu erzwingen. Diesen begann der 20-jährige mit einem starken 11-Darter, verpasste aber fünf Darts für das 1:1 und Burnett glich auf der D10 aus. 82 Punkte wollten bei Burnett nicht fallen, Gawlas machte es mit einem 70er-Finish besser und breakte dann mit einem 15-Darter entscheidend zum Matchgewinn.

Besondere Stats zum Spiel:

• Adam Gawlas ist der erste tschechische Spieler innerhalb der letzten 15 Jahren, der bei der WM ein Spiel gewinnen konnte. Zuvor gewann im Dezember 2007 nur Miloslav Navratil sein Vorrundenspiel, danach folgte kein weiterer Sieg aus Sicht von Tschechien. Gawlas begann den Entscheidungssatz mit einem 11-Darter und stellte damit das beste Leg der diesjährigen WM auf.
• Richie Burnett bestritt am heutigen Nachmittag sein 20. Spiel bei der PDC-Weltmeisterschaft, davon gingen die Hälfte der Partien in den entscheidenden Satz. Bereits zum sechsten Mal ging er bei der WM in einem Entscheidungssatz raus, so auch bei seinem letzten WM-Spiel bis heute gegen Ian White.
  
  

Gurney als erster Gesetzter raus

Als erster gesetzter Spieler musste sich Daryl Gurney aus dem Turnier verabschieden. Verursacher ist Alan Soutar, der den Nordiren klar mit 3:0 bezwang. Soutar gehörten die ersten beiden Legs der Partie, die ersten beiden Setdarts wollten aber noch nicht fallen, so dass Gurney zum 2:2 ausglich. Im Nachfassen holte sich Soutar dann jedoch mit einem 16-Darter bei eigenem Anwurf den ersten Satz. Vier Holds eröffneten den zweiten Durchgang, die beiden von Soutar kamen jeweils per 110er-Checkout. Im fünften Leg war Soutar mit einer 180 als Erster auf den Doppeln und traf die D10 zur 2:0-Satzführung. Der dritte Satz war dann geprägt von Breaks. In maximal 17 Darts war jeweils der Nachleger erfolgreich, so dass auch hier wieder das fünfte Leg herhalten musste. Hier war es dann eigentlich Gurney, der nach einer 180 auf Break- und Satzkurs war, doch der Nordire blieb bei 40 Punkten Rest stehen, da "Soots" sehenswert 160 Punkte zum Matchgewinn und bisherigen höchsten Finish der Weltmeisterschaft checkte.

Besondere Stats zum Spiel:

• Zum zweiten Jahr in Folge erreicht Alan Soutar als ungesetzter Spieler die dritte Runde der WM, das Spiel beendete der Schotte gegen Daryl Gurney mit einem 160er-Finish. Damit hat Soutar seine letzten drei erfolgreichen Spiele bei der WM mit einem Highfinish beendet, nachdem er letztes Jahr 144 und 136 Punkte gegen Mensur Suljovic und José de Sousa checkte. Soutar beendete die drei Entscheidungslegs in den Sätzen in insgesamt 45 Darts.
• Daryl Gurney verlor zum ersten Mal überhaupt in seiner Auftaktpartie bei der WM, zuvor hat er bei seinen neun Weltmeisterschaften immer die erste Hürde überstanden. Diese Niederlage bedeutet auch, dass er erstmals seit 2017 nicht beim Masters dabei sein wird. Im letzten Satz startete Gurney drei Legs mit einer 180: Nachdem er die ersten beiden Legs mit der 180 gewann, gelang ihm dies im fünften Leg nicht mehr.
  
  

Nach dem Erfolg nahm sich Soutar noch Zeit für ein Interview, in dem er über die Fan-Problematik und seinen World Cup Traum spricht:

 

In der Abend-Session ab 21:00 Uhr MEZ haben Josh Rock und Dimitri van den Bergh ihre ersten Auftritte. DAZN und Sport1 übertragen die Session live.

Ergebnisse Samstag-Nachmittag:

Samstag, 17. Dezember 2022
Nachmittags-Session:
Martin Lukeman 3-0 Nobuhiro Yamamoto (R1) (3:0, 3:1, 3:2) - (87,00 - 83,25)
Simon Whitlock 3-2 Christian Perez (R1) (3:0, 2:3, 3:2, 0:3, 3:1) - (87,25 - 85,81)
Adam Gawlas 3-2 Richie Burnett (R1) (3:0, 0:3, 1:3, 3:1, 3:1) - (84,86 - 85,12)
Daryl Gurney (24) 0-3 Alan Soutar (R2) (2:3, 2:3, 2:3) - (91,25 - 92,29)

Vorschau Samstag-Abend:

Samstag, 17. Dezember 2022
Abend-Session: (ab 21:00 Uhr MEZ)
Ryan Meikle - Lisa Ashton (R1)
Cameron Menzies - Diogo Portela (R1)
Josh Rock - José Justicia (R1)
Dimitri van den Bergh (15) - Lourence Ilagan (R2)

Hier geht es zum übersichtlichen [Turnierbaum]

Useful Stats by Darts Orakel - Vorschau 3. Turniertag - Abend-Session:

• Im Jahr 2022, in dem Ryan Meikle sich erstmals für die European Darts Championship qualifizierte, überzeugte er vor allem mit seinem Finishing: Er stellte über die gesamte Saison eine Doppelquote von 41,87% auf und liegt damit unter den Top 10 auf der Tour. Diese Doppelquote kann Meikle in brenzligen Situationen nochmal steigern, mit dem letzten Dart in der Hand verwandelte er gar 43,31% seiner Versuche auf die Doppel. Dies ist die beste Quote von allen Pro Tour Qualifiern bei der diesjährigen Weltmeisterschaft.
• Cameron Menzies ist neben Leonard Gates und David Cameron einer von drei Spielern, der in diesem Jahr bei Weltmeisterschaften von zwei verschiedenen Organisationen auftritt. Seit September ist die Trefferquote von Cameron Menzies auf der Triple 19 mit 42,15% um sechs Prozentpunkte höher, als auf der Triple 20 mit 36,82%. Mit seiner Triple 19 Trefferquote von über 42% gehört er innerhalb der letzten drei Monate zu den Top 16 aller Tourkarteninhaber, weniger als 5% seiner Versuche auf dieses Triplefeld verfehlten komplett das Segment.
• Josh Rock hat in dieser Saison 533 180er geworfen und 63 Averages oberhalb der 100er-Marke erzielt. Beides ist noch keinem Spieler zuvor in seiner ersten Saison auf der Tour gelungen. Im August stellte Rock gegen Brendan Dolan auf der Pro Tour einen 121,88 Average auf - den höchsten registrierten Average im Jahr 2022 überhaupt und den dritthöchsten PC-Average. Mit 21 Jahren ist Josh Rock der jüngste Spieler, der auf der Pro Tour einen Average von 120 Punkten oder mehr an das Board bringen konnte.
• Weiterhin liegt Dimitri van den Berghs Average bei TV-Turnieren mit 96,83 Punkten höher, als sein gesamter Average im Jahr 2022 (95,67). Dieser ist jedoch im Vergleich zu 2021 um mehr als zwei Punkte zurückgegangen. Dennoch erzielte der Belgier in der Runde der Letzten 64 der WM zuletzt fünfmal in Folge einen 100+ Average, mit sechs dreistelligen Averages hat er bereits doppelt so viele 100+ Averages bei der Weltmeisterschaft aufgestellt, wie alle anderen belgischen Spieler zusammen.

 

Shortleg WM-Podcast:

Während der PDC-WM gibt es jeden Tag eine frische Folge "Shortleg" für euch, so dass ihr täglich unsere Eindrücke zu den Geschehnissen des Tages hören könnt. Dabei werden wir in verschiedenen Konstellationen und Zusammensetzungen aufnehmen. Dieses Jahr gibt es Shortleg sogar jeden Abend kurz nach dem Ende der Abend-Session live auf unserem neuen [Twitch-Kanal] oder wie gewohnt auf Abruf auf dem Podcatcher eures Vertrauens. Ihr habt die Wahl!

Shortleg PDC-WM 2023 - Tag 2 mit Pero Ljubić:

 

 

Alle Informationen zum Podcast gibt es auf unserer [Shortleg Seite], dort erfahrt ihr auch, wo es den Podcast sonst überall noch zu hören gibt.

 

An dieser Stelle auch nochmal das gestrige Interview, das wir mit Florian Hempel führen konnten:

 

 

TV-Übertragung 2023:

Sport1:

Sport1 überträgt so viel wie noch nie von der PDC-WM 2023.
[Hier] geht es zu den Übertragungszeiten von Sport1.

DAZN:

Wie schon in den letzten Jahren wird auch diesmal der Sport-Streaming-Dienst DAZN bei der WM dabei sein und alle Spiele der WM LIVE und in HD zeigen. Kommentiert wird die Dart-WM auf DAZN von Elmar Paulke, der sich, wie gewohnt, über die Dauer der WM diverse Experten wie z.B. René Eidams als Co-Kommentatoren einladen wird. Das Monatsabo kostet monatlich 29,99€, das Jahres-Abo wurde auf 274,99€/Jahr (in Österreich 239,99€) erhöht. Zusätzlich zum Dart bietet DAZN auch noch unzählige weitere Live-Events (Fußball, Tennis, American Football, Basketball, Kampfsport, Wintersport uvm.). Ein weiterer Vorteil bei DAZN ist, dass man sich verpasste Spiele Re-Live jederzeit noch einmal anschauen kann. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019

Preisgeldverteilung 2023:

Sieger: £500.000 
Runner-Up: £200.000
Halbfinale: £100.000
Viertelfinale: £50.000
Achtelfinale: £35.000
3. Runde: £25.000
2. Runde: £15.000
1. Runde: £7.500

Weitere Informationen zur Weltmeisterschaft:

Alle Informationen zur WM gibt's auf unserer [Dart WM Turnierseite]
Hier gibt's den übersichtlichen [Turnierbaum]
Die Sendetermine von Sport1 [Sport1 Übertragungszeiten]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credits: Patrick Exner/dartn.de & Taylor Lanning/PDC

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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