Dienstag, 26. September 2023 19:42 - Dart News von dartn.de
In der 185. Ausgabe vom Newsflash gibt es ein Update zu den Qualifikationsturnieren für die PDC-Weltmeisterschaft 2024. Mittlerweile stehen alle Events fest, außerdem wurde der Vertreter aus Afrika am Wochenende ermittelt. Auch zur WDF-WM gibt es große Neuigkeiten in Bezug auf die Teilnehmer, das Preisgeld und die TV-Übertragung. Gespielt wurde bei der Modus Super Series und bei den Dart Palast Open. Matt Porter verteidigte die neuesten Entscheidungen der PDC, der Ticket-Verkauf für die Premier League startet. Interviews gibt es mit Kim Huybrechts und Adrian Lewis.
Nach Anton Östlund gab es in der fünften Saison der Modus Darts Super Series durch Andreas Harrysson bereits den zweiten schwedischen Wochenerfolg. "Dirty Harry" setzte sich in der siebten Woche im Finale mit 4:1 im Finale gegen Kevin Painter durch. Harrysson hatte bereits die Gruppe A in der Woche für sich entschieden, in der Gruppenphase der Finals Night gab es Siege gegen Shane McGuirk (4:0) und Haruki Muramatsu (4:2). In der Parallegruppe stiegen Kevin Painter und Alec Small ins Halbfinale auf, für Muramatsu und Mike Gillet war nach den Gruppenspielen Endstation. In den Halbfinals waren dann Andreas Harrysson (4:3 gegen Alec Small) und Kevin Painter (4:2 gegen Shane McGuirk) erfolgreich, ehe der Schwede das Ticket für die Champions Week löste. Mit Christopher Toonders ist in dieser Woche dann wieder ein Deutscher mit dabei.
Am Wochenende wurde ein weiterer Teilnehmer für die PDC-Weltmeisterschaft ermittelt. Afrika wird in diesem Jahr demnach vom 56-jährigen Simon Adams vertreten, der damit die Tradition von Südafrika bei der PDC-WM fortsetzt. Für "The Saint" wird es das Debüt im Ally Pally sein. Rund 55 Teilnehmer waren beim WM-Qualifikationsturnier am Sonntag am Start. Am Ende behauptete sich Simon Adams als Nr. 2 der Setzliste, nachdem er in den ersten Runden gegen Len McLean (6:1) und die beiden Kenianer Evan Wambui (6:5) und Benson Ngari (6:5) gewann. Schon dabei zeigte Adams eine Bandbreite von Averages zwischen 66 und 88, im Halbfinale musste erneut der Decider gegen Xander Faddel herhalten. Im Finale wartete dann Stefan Vermaak, einer der Topfavoriten. Aber Vermaak hatte gar keine Chance, er unterlag mit 0:8 gegen Adams, der einen ansehnlichen 90er-Average spielte. Charles Losper kam ins Viertelfinale, in den Top 32 unterlagen Vernon Bouwers, Deon Oliver und Grant Sampson. Bereits in den letzten 64 war für Cameron Carolissen Schluss. Dabei gewann Carolissen zuvor noch mit einem 100er-Average im Finale das zweite Event der African Continental Tour mit 8:2 gegen Vernon Bouwers im Finale.
Mitte letzter Woche hat die PDC die finale Liste der internationalen Qualifier für die PDC-WM 2024 bekannt gegeben. Dabei gibt es im Vergleich zum Vorjahr den ukrainischen Qualifier ebenso nicht mehr wie den Süd-West Europe Qualifier. Es gibt nunmehr nur noch den West Europe Qualifier am 18. November in Kalkar, an dem u.a. Spieler aus den Niederlanden, Belgien, Österreich, Schweiz, Spanien und Deutschland (ausgenommen PDC Europe Super League Spieler) teilnehmen dürfen. Zudem gibt es noch den East Europe Qualifier am 25. November in Budapest, dort sind Akteure u.a. aus Tschechien, Polen und Ungarn spielberechtigt.
Die 15 bereits qualifizierten internationalen Qualifier könnt ihr [hier] einsehen, folgende 17 Plätze werden in den nächsten Wochen und Monaten noch über die folgenden Events ausgetragen:
- Sieger PDC Asian Championship: 08. Oktober
- Runner-Up PDC Asian Championship: 08. Oktober
- Bester Japaner PDC Asian Championship: 08. Oktober
- Sieger DPNZ Qualifier: 09. Oktober
- Sieger CLDC Tour: 15. Oktober
- Siegerin PDC Women's Series: 15. Oktober
- Runner-Up PDC Women's Series: 15. Oktober
- Sieger DPA Oceanic Masters: 22. Oktober
- Sieger Indischer Qualifier: 29. Oktober
- Sieger PDC Challenge Tour: 30. Oktober
- Runner-Up PDC Challenge Tour: 30. Oktober
- Sieger PDC Europe Super League: 10. November
- Sieger West Europe Qualifier: 18. November
- Sieger East Europe Qualifier: 25. November
- Sieger World Youth Championship: 26. November
- PDPA Qualifier: 27. November
- PDPA Qualifier: 27. November
Die British Open/Classic waren die letzten Events, die in die regionale UK & Ireland Rangliste eingegangen sind. Da Luke Littler seine Teilnahme an der WDF-Weltmeisterschaft wie berichtet bereits abgesagt hat, ersetzt ihn der beste noch nicht platzierte Spieler dieser Rangliste. Da Barry Copeland jedoch auch schon qualifiziert ist, wird nun der beste noch nicht qualifizierte Spieler des Main Rankings zum Stichtag 30. Oktober mit dabei sein. Aus persönlichen Gründen musste der Australier Aaron Morrison ebenfalls seine Teilnahme absagen. Hier rückt der beste Australier der regionalen Rangliste nach dem letzten dafür geltenden Event (Pit to Port Classic, 15. Oktober) nach. Sollte dieser Spieler ebenfalls bereits qualifiziert sein, geht auch dieser Platz über das Main Ranking weg. Mindestens vier Spieler werden damit bereits nachrücken, Stand jetzt wären dies der Deutsche Liam Maendl-Lawrance, Danny Porter, Berry van Peer und Leonard Gates.
Die WDF hat außerdem die Preisgeldstruktur für die WDF-Weltmeisterschaft 2023 vorgestellt. Demnach gibt es leichte Kürzungen, insgesamt werden aber dennoch £250.000 ausgeschüttet. Der Sieger bei den Herren erhält £50.000 und die Siegerin bei den Damen erhält £25.000. Sowohl für alle Damen als auch alle Herren sind in der ersten Runde bereits £1.000 garantiert. Die Auslosung für die WDF-Weltmeisterschaft wird am 01. November stattfinden und live auf dem WDF-Youtube-Kanal zu sehen sein. Der Spielplan soll dann bereits am Freitag (03.11.) bekanntgegeben werden. Am 02./03. Dezember werden zunächst alle ungesetzten Spieler zu sehen sein. Pro Session (Nachmittag und Abend) gibt es vier Herrenspiele und zwei Damen-Partien. Montag bis Mittwoch wird dann die zweite Runde ausgetragen, die Viertelfinals beginnen bei den Damen und Herren am 08. Dezember. Samstag gibt es die Halbfinals in allen vier Turnieren, Sonntag werden dann die Champions gekrönt. Das Spielformat wird exakt das gleiche wie aus dem Vorjahr sein, hier gibt es keine Änderungen im Spielformat. Auch die TV-Übertragung ist mittlerweile bereits geklärt. Erstmals in der Geschichte werden alle Partien live und frei empfangbar in jedem Land der Welt auf Youtube zu sehen sein. Für Großbritannien liegen die TV-Rechte bei Ayozat TV und in den USA werden Fubo TV und Swerve Sports übertragen. Hoffnung besteht außerdem für Übertragungen ab dem Viertelfinale auf größeren TV-Sendern.
Der Ticketverkauf für die Premier League Darts 2024 startet am Montag, den 09. Oktober um 13:00 Uhr MESZ für alle PDC.TV-Jahresabonnenten. Einen Tag später zur selben Zeit können auch diejenigen in den Ticketverkauf einsteigen, die sich [hier] vorregistrieren. Der freie Ticketverkauf beginnt dann am Donnerstag, den 12. Oktober um 13:00 Uhr MESZ.
Am Wochenende wurden in Berlin die Dart Palast Open ausgetragen, zu denen sich viele Topspieler aus der Hauptstadt versammelt haben. 51 Teilnehmer waren am Start und der Titel ging an Tytus Kanik. Der Pole gewann ab dem Achtelfinale gegen Fritz Geis (4:3), Sebastian Steyer (4:1) und Sven Zimmermann (5:1) für das Erreichen des Finals. Dort bezwang er Benny Sensenschmidt mit 6:4, dafür reichte ein 76er-Average aus. Außerdem checkte "Tito" dabei ein 170er-Finish. Sensenschmidt gewann zuvor im Halbfinale gegen Marcel Hausotter und im Viertelfinale nahm er auch Stefanie Rennoch aus dem Turnier.
Matt Porter nahm bei Online Darts in einem Interview Stellung zur umstrittenen Entscheidung, dass sich die Spieler zwischen PDC- und WDF-WM entscheiden müssen: "Augenscheinlich hat die WDF die Entscheidung getroffen, ihre Weltmeisterschaft vor der im Alexandra Palace zu verlegen, was die Dynamik der Dinge sichtlich verändert hat. Offensichtlich ist es immer die zweite Veranstaltung, die die Entscheidung treffen muss. Wir waren noch nie zuvor die zweite Veranstaltung. Es muss einen Punkt geben, an dem man eine Entscheidung treffen muss, die im besten Interesse der Organisation ist. Alles, was wir in den letzten 30 Jahren versucht haben aufzubauen, die Tatsache, dass keine Sportart davon profitiert, mehr als einen Weltmeister zu haben, die Tatsache, dass wir fest an die Integration zwischen Männer- und Frauendarts auf Eliteebene glauben. Letztlich haben wir eine Entscheidung getroffen, die im besten Interesse der PDC ist. Ich glaube nicht, dass es einen Spieler geben wird, der da anderer Meinung ist. Abhängig von ihren Umständen denken sie vielleicht, dass es keine Entscheidung ist, die in ihrem besten Interesse als Einzelperson ist, aber wir müssen die Investition und die Anstrengungen schützen, die wir in den Aufbau der PDC-Weltmeisterschaft gesteckt haben. Die PDC-WM abzusagen wäre nicht die Entscheidung, die ich an der Stelle von Beau Greaves treffen würde, aber das heißt nicht, dass es die falsche Entscheidung für sie ist. Es ist eine schwierige Frage, denn ich sage, jeder muss tun, was er tun muss. Wir investieren viel Geld in Frauen-Darts. Das Preisgeld der Women's Series ist beträchtlich, das Women's World Matchplay, Plätze für den Grand Slam of Darts und die Weltmeisterschaft. Die Unterstützung der Frauen war enorm.“
Gegenüber Nieuwsblad.be äußerte sich Kim Huybrechts zum neuen PDC-Kalender 2024 und vor allem dem Fakt, dass Players Championships nur noch werktags stattfinden werden: "Auf sportlicher Ebene werde ich nicht sofort einen Unterschied bemerken. Aber meine Familie und ich werden sich wieder daran gewöhnen müssen. Wir haben den Dartshop, der natürlich derzeit am Wochenende immer geschlossen ist. Wie wir das lösen, muss ich zunächst mit meiner Frau besprechen. Irgendwo verstehe ich es. Sie werden die Wochenenden mit anderen Turnieren oder Exhibitions füllen wollen. Die PDC geht davon aus, dass jeder ein Vollzeit-Profi ist, aber das ist natürlich nicht der Fall. Daher wird es auch bei mir einige Anpassungen erfordern. Zum Glück ist es hier eher eine familiäre Unannehmlichkeit, für jemanden wie meinen Bruder Ronny ist es viel schlimmer.“
In einem Interview mit 433 Darts machte Jules van Dongen deutlich, dass er vorerst mit seiner Familie in seiner US-amerikanischen Heimat in Parkville bleiben wird: "Ich denke im Moment definitiv nicht darüber nach, nach Europa zurückzukehren. Angenommen ich würde jetzt umziehen und am Ende dieses Jahres verliere ich meine Tourcard. Was nache ich dann? Ich habe ein schönes Haus in den USA, meine Kinder gehen dort zur Schule und mein gesamtes soziales Leben findet dort statt. Im Moment ist das also ein zu großer Schritt. Wenn ich es in die Top 50 der Weltrangliste schaffen würde und wirklich gut spielen würde, dann vielleicht. Aus meiner Sicht wäre es tatsächlich viel besser mehrere Players Championships nacheinander zu haben. Ich glaube das würde jedem gefallen. Es würde auch weniger Druck auf die Spieler ausüben, denn wenn man an einem Tag kein gutes Ergebnis bringt, ist der Druck am zweiten Tag sofort sehr groß. Ich musste mehrfach mit leeren Händen in die USA zurückkehren. Wenn man dann noch die Kosten für Reise und Unterkunft miteinbezieht, muss ich nicht erklären, dass das ein Verlustgeschäft ist."
Im Daily Star hat Adrian Lewis über seine derzeitige Pause vom Dartsport gesprochen. Zu den Gründen sagte Lewis: "Ich glaube nach 20 Jahren, in denen ich das mache, brauchte ich eine kleine Erholung. Ich war ein bisschen demotiviert. Die Begeisterung war nicht da. Meiner Frau ging es nicht so gut, deshalb war ich die meiste Zeit mit ihr im Krankenhaus. Man könnte es Burnout nennen, aber es war schon eine Weile bei mir so. Ich war mit den Gedanken nicht bei den Darts." Zwar hatte sich Lewis noch letztes Jahr für die meisten TV-Turniere qualifiziert und auch ein Pro Tour Turnier gewonnen, aber darum ging es nicht: "Es war einfach so, dass ich nicht dort sein wollte. Mein Verstand war nicht da und ich fand es nicht fair, wenn ich immer wieder auftauche, obwohl jemand anders meinen Platz hätte bekommen können, jemand der 100% gibt. Die Wahrheit ist, dass ich nicht 100% gegeben habe. Ich war mit den Gedanken woanders." Die Entscheidung habe sich "Jackpot" aber dennoch nicht leicht gemacht, die Entscheidung habe er mit seiner Frau zusammen getroffen. Und Lewis sieht es als die richtige Entscheidung an: "Es hat wirklich ein wenig Druck genommen. Ich habe das Gefühl, dass ich wieder ein bisschen mehr ich selbst bin, ein bisschen sprudelnder, statt ständig auf der Kippe zu liegen." Außerdem gab Lewis zu, dass er mit den Erfolgen nie wirklich glücklich gewesen sei, sondern stets mehr gewollt habe. Ein Comeback schließt Lewis dennoch nicht aus.
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Quelle: dartn.de
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