Montag, 23. Januar 2023 15:41 - Dart News von dartn.de
In der Anhalt-Arena von Dessau hat am Wochenende erstmals ein Ranglistenturnier vom DDV stattgefunden. Dabei waren weit über 200 Teilnehmer in den verschiedenen Wettbewerben am Start. Bei den Herren waren Rene Windeler und Nico Schunke im Finale gegen Karsten Koch und Benny Sensenschmidt erfolgreich. Lena Zollikofer gewann am Samstag gegen Julia Siek, der Doppelschlag wurde aber durch Irina Armstrong am Sonntag verhindert. Bei der Jugend triumphierten Marc Petermann und Kira Mertens.
Beim Herren-Turnier gingen am Samstag in Dessau 198 Herren an den Start. Es war das erste Ranglistenturnier vom DDV in den neuen Bundesländern. Dabei gab es auch den ersten größeren Sieg für Rene Windeler, der beim DC Vegesack Bremen in der DDV-Bundesliga spielt. Nach einer Neuauslosung startete das Turnier etwas verspätet mit der Gruppenphase, die KO-Runde ging dann im Anschluss mit 128 Spielern über die Bühne. Dort bahnte sich der spätere Sieger Windeler gegen Mavi Nitsch (4:0), Philipp Daum (4:3) und Michael Bernt (4:0) seinen Weg ins Achtelfinale. Windeler schaltete den Niedersachsen Kevin Kollmann per Whitewash aus, ehe er gegen den mehrfachen European Tour Starter Fabian Herz den Decider gewann. Nach einem 5:2-Erfolg gegen Oliver Sablin stand Windeler im Endspiel.
Der Spieler vom Karlsruher SC spielte bis dahin eine fantastische KO-Runde. Koch gewann gegen Benjamin Peinemann (4:0), Robert Rolle (4:0) und Robin Radloff (4:1) deutlich, bekam dabei aber trotzdem Gegenwehr. Gleiches gilt auch für das Achtelfinalmatch gegen Johannes Ruppert vom SDV, wo Koch mit 4:2 siegreich war. Nach einem 4:1-Erfolg über den Kaderspieler Danny Teßmann stand Koch im Halbfinale und hier siegte er mit 5:3 gegen Alexander Köhler vom BDV.
Im Endspiel sah es für Karsten Koch zunächst deutlich besser aus, er brachte sich mit 3:0 in Führung. Windeler gewann sein erstes Leg in 15 Darts und kassierte dann aber das 1:4, sodass der Brüggener nur noch ein Leg zum Sieg benötigte. Die Matchdarts wollten bei Koch aber nicht rein und Windeler holte immer mehr auf. Ein 20-Darter brachte den Bremer in den Decider. Hier landete Koch auf 4 Rest und Windeler gelang das Break in der sechsten Aufnahme zum Turniersieg. Ins Achtelfinale kamen der Super League Spieler Christopher Toonders und der Nationalspieler Jens Ziegler, eine Runde vorher scheiterten Ron Leon Kolberg und Nico Schunke. Der beste Gesamt-Schnitt kam von Benny Sensenschmidt (80er-Average) und Karsten Koch warf mit 32 Bestleistungen die meisten Highlights.
Bei den Damen gingen 30 Teilnehmerinnen in der Gruppenphase an den Start, bevor es in die Achtelfinals ging. Nach sechs Niederlagen im Endspiel konnte sich nun Lena Zollikofer den ersten Titel holen, wobei sie schon bei den Dinslaken Open 2017 erfolgreich war. Die Bremerin gewann mit 4:2 gegen Stephanie Wöhe im Achtelfinale und behauptete sich dann mit einem Whitewash gegen Vanessa Palm. Sehr eng wurde es dann gegen ihre Schwester Lisa Zollikofer. Lisa ging mit 4:0 in Führung und spielte bis dahin auch einen Schnitt von rund 75 Punkten. Dann hatte aber Lena Zollikofer das Timing schlagartig auf ihrer Seite und gewann fünf Legs in Folge, viermal stellte sich ihre Gegnerin auf unter 40 Punkte Rest.
Ebenfalls ins Endspiel schaffte es die junge Julia Siek, nachdem sie schon in Nürnberg ihren ersten Sieg bei den Damen feiern konnte. Sie ging mit einem Whitewash gegen Klaudia Mammen in die KO-Runde und überstand gegen Wibke Riemann einen Decider. Das Halbfinale gegen Melanie Kunze war eine glatte Angelegenheit für Siek, die damit ins Finale einzog.
Im Endspiel zwischen Siek und Zollikofer war am Anfang erstmal alles sehr ausgeglichen. Bis zum Stand von 2:2 blieb das Spiel in der Reihe, Siek und Zollikofer waren auf einem ähnlichen Niveau unterwegs. In 26 und 32 Pfeilen nutzte Zollikofer eine kleine Schwächephase ihrer Gegnerin zum 4:2 aus. Siek verkürzte nochmal, kassierte dann aber einen 18-Darter von Zollikofer zum Sieg. Ins Viertelfinale schafften es Irina Armstrong und Suzan-Marie Atas. Das Achtelfinale war die Endstation für Anne Willkomm und Sara Schliemann.
Bei den Junioren waren 27 Teilnehmer am Start, auch hier gab es zunächst eine Gruppenphase und dann die KO-Hauptrunde ab dem Achtelfinale. Marc Petermann überzeugte auch am Sonntag im Herrenfeld und spielte auch im Jugend-Turnier starke Statistiken. Ein 77er-Average war die Gesamtleistung von Petermann über das ganze Turnier, womit der Hesse dem Herren-Sieger in Nichts nachstand. Im Viertelfinale siegte Petermann zunächst mit 4:1 gegen Johannes Hansch. Gegen Caspar Gruß gab Petermann drei Durchgänge aus der Hand. In der anderen Turnierhälfte spielte sich Yorick Hofkens ins Finale. Nach einem Decider-Sieg gegen Leif-Eric Amort siegte er mit 4:1 gegen Maximilian Fischer. Ein 5:1-Erfolg gegen Alexander Steinmetz beförderte Hofkens ins Endspiel, wo er allerdings schnell in Rückstand geriet. Der Flörsheimer Bundesligaspieler ging zwischenzeitlich mit 5:1 in Führung. Yorick Hofkens konnte noch drei Durchgänge gewinnen, ehe Marc Petermann in 17 Darts den Titel gewann.
Im Turnier der Juniorinnen gingen leider nur fünf Mädchen an den Start. Nach einer Round Robin Gruppe wurden zwei Halbfinals gespielt. Diese gewannen Kira Mertens und Jacqueline Rantsch mit sehr unterschiedlichen Spielverläufen. Kira Mertens spielte zehn Punkte besser im Schnitt als Stella Kusig, womit es einen Whitewash gab. Jacqueline Rantsch musste derweil in den Decider gegen Miriam Judith Mundt. Im Endspiel war bis zum Stand von 2:2 alles ausgeglichen, bevor Kira Mertens das Niveau etwas anzog. Am Ende reichte ein 45er-Schnitt für den 5:2-Sieg im Finale.
Nach einigen Abmeldungen gingen am Sonntag noch 184 Herren an den Start. Somit wurde in 32 Gruppen gespielt, bei denen es jeweils die Top 2 in die KO-Runde schafften. Dabei ging es aber auch schon für einige bekannte Namen direkt raus. Der Vortagessieger Rene Windeler blieb ebenso wie Ole Holtkamp in der Gruppenphase hängen. Der Turniersieg ging an Nico Schunke, der in der Gruppenphase nur wegen einem einzigen Leg in der Differenz überhaupt weiterkam. In den letzten 64 gewann Schunke mit 4:1 gegen Leon Crump, gegen den Bremer Stefan Erfeling gab Schunke zwei Legs ab. Es folgten zwei 4:1-Siege gegen die jungen Jarod Becker und Marc Petermann. Im Semifinale ließ sich Schunke auch von Felix Bollmann nicht aufhalten.
In der zweiten Turnierhälfte ließ sich Benny Sensenschmidt nicht aufhalten. Der Spieler von den Vikings Berlin nahm Dominik Zumbusch und Stephan Schaak aus dem Turnier, um ins Achtelfinale einzuziehen. Mit 4:1 siegte Sensenschmidt gegen Andy Steinkraus, kein Leg gab er danach gegen Jakob Hahn aus der Hand. Das Halbfinale bestritt Sensenschmidt gegen den Berliner Danny Teßmann, den er mit 4:2 hinter sich lassen konnte.
Im Endspiel landete Benny Sensenschmidt ein frühes Break zur 2:1-Führung gegen Nico Schunke. Schunke gelang allerdings das direkte Rebreak, mit einem 14-Darter brachte sich der Mann von den Lumberjacks mit 3:2 nach vorne. In der 7. Runde holte sich Sensenschmidt den erneuten Ausgleich, Schunke scorte bei eigenem Anwurf aber wieder besser und war noch ein Leg vom Sieg entfernt. Ein nervenstarker 14-Darter brachte Sensenschmidt den Einzug in den Decider, hier sah es für den Berliner anfangs gut aus. Am Ende war Schunke aber dann doch stärker, zu viele Fehler gab es von Sensenschmidt auf die großen Zahlen und auch ein Matchdart ging an der D16 vorbei. Die meisten Bestleistungen des Sonntags kamen von Jan Menger (23 Highlights), den höchsten Gesamtaverage spielte der Bremer Frank Bruns. Bruns schaltete dabei im Achtelfinale Karsten Koch aus. Der erfolgreichste Spieler aus dem gastgebenden mitteldeutschen Raum war der Kirschauer Robert Rolle im Achtelfinale. In der gleichen Runde war auch für seinen Gruppengegner Christopher Toonders Schluss.
Bei den Damen waren erneut 30 Teilnehmerinnen dabei und dieses Mal kämpfte sich Irina Armstrong durch das Teilnehmerfeld. Dabei überzeugte sie mit konstanten Leistungen und gab in der KO-Runde insgesamt nur zwei Durchgänge ab. Nach einem 4:0-Erfolg gegen die Juniorin Jacqueline Rantsch traf Armstrong im Viertelfinale auf Kristina Erkelenz. Auch hier siegte "Ice Baby" per Whitewash, enger wurde es im Anschluss gegen Julia Siek. Armstrong ging mit 3:1 in Führung, dennoch hätte es zu einem Decider kommen können, denn Siek bekam einen Checkdart dafür auf Tops. Allerdings verpasste sie diesen zu klar und das nutzte Armstrong für den Finaleinzug. Lena Zollikofer schaffte es wie tags zuvor ebenfalls ins letzte Match, sie nahm zunächst Lisa Zollikofer im Achtelfinale per Whitewash aus dem Turnier. Es folgte ein 4:1-Sieg gegen Alicia Becker, bevor sie gegen Suzan-Marie Atas aus Bremen ebenfalls kein Leg abgab.
Das Finalspiel zwischen Armstrong und Zollikofer war eine eindeutige Geschichte. Zollikofer bekam viele Chancen, traf aber die Doppel nicht und Armstrong hatte allgemein auch das Timing auf ihrer Seite. Somit marschierte sie mit 5:0 zum Turniersieg ohne in Gefahr zu geraten. Mit einem 67er-Turnieraverage dominierte Armstrong auch in den Statistiken klar die Konkurrenz, sie hatte damit fast zehn Punkte mehr im Schnitt zu bieten als Lisa Zollikofer, die Zweitplatzierte in dieser Statistik.
Das Warm-Up am Freitag gewann Maximilian Czerwinski im Endspiel gegen Marc Petermann. Im Lucky Loser Turnier am Samstag war Steven Mehl im Finale mit 3:1 gegen Frank Gosch erfolgreich. Nach dem vierten Ranglistenwochenende gab es natürlich auch Änderungen in der Gesamtwertung. Bei den Herren führt Karsten Koch mit 172 Punkten die Rangliste an, auf Platz 2 folgen Christopher Toonders und Danny Teßmann mit 116 Zählern. Platz 4 geht derzeit an Nico Schunke und Christian Helmecke (112 Punkte). Die Wertung bei den Damen wird von Irina Armstrong (200 Punkte) angeführt. Ihr folgen Lena Zollikofer und Julia Siek (jeweils 168 Punkte) dahinter, Anne Willkomm liegt mit 144 Zählern auf Rang 4. In der Jugend führen Alexander Steinmetz und Kira Mertens. Das nächste DDV-Turnier soll Mitte Februar stattfinden, allerdings gibt es hierfür noch keinen Ausrichter.
Herren:
Viertelfinale:
Karsten Koch 4-1 Danny Teßmann
Alexander Köhler 4-3 Wolfgang Janßen
Oliver Sablin 4-3 Simon Schmitt
Rene Windeler 4-3 Fabian Herz
Halbfinale:
Karsten Koch 5-3 Alexander Köhler (77,76 - 69,86)
Rene Windeler 5-2 Oliver Sablin (81,43 - 78,75)
Finale:
Rene Windeler 5-4 Karsten Koch (80,92 - 80,22)
[Alle Ergebnisse]
Damen:
Halbfinale:
Lena Zollikofer 5-4 Lisa Zollikofer (70,16 - 63,74)
Julia Siek 5-1 Melanie Kunze (63,49 - 52,37)
Finale:
Lena Zollikofer 5-3 Julia Siek (60,92 - 56,01)
[Alle Ergebnisse]
Junioren:
Finale:
Marc Petermann 6-3 Yorick Hofkens (78,79 - 78,32)
[Alle Ergebnisse]
Juniorinnen:
Finale:
Kira Mertens 5-2 Jacqueline Rantsch (45,76 - 40,91)
[Alle Ergebnisse]
Herren:
Viertelfinale:
Felix Bollmann 4-1 Frank Bruns
Nico Schunke 4-1 Marc Petermann
Danny Teßmann 4-2 Jan Menger
Benny Sensenschmidt 4-0 Jakob Hahn
Halbfinale:
Nico Schunke 4-1 Felix Bollmann (67,23 - 63,11)
Benny Sensenschmidt 4-2 Danny Teßmann (80,02 - 77,38)
Finale:
Nico Schunke 5-4 Benny Sensenschmidt (77,77 - 75,64)
[Alle Ergebnisse]
Damen:
Halbfinale:
Irina Armstrong 4-2 Julia Siek (66,12 - 65,77)
Lena Zollikofer 4-0 Suzan-Marie Atas (61,35 - 49,87)
Finale:
Irina Armstrong 5-0 Lena Zollikofer (62,11 - 61,82)
[Alle Ergebnisse]
Einen Überblick über die DDV-Turniere gibt es [hier]
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Foto-Credits: Christoph Bargmann/DDV & Kevin Schiller/dartn.de
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**Quelle: D.D.V. - Deutscher Dart-Verband e.V.
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