Freitag, 26. Mai 2023 23:32 - Dart News von dartn.de
Der Eröffnungstag des European Darts Grand Prix in Sindelfingen war vor allem durch viele enge Matches geprägt. Insgesamt gingen sechs Spiele über die volle Distanz, eines davon konnte Pascal Rupprecht gegen Christian Kist für sich entscheiden. Ricardo Pietreczko unterlag hingegen ebenso im Decider gegen Steve Beaton wie Nico Kurz gegen José de Sousa. Gabriel Clemens erarbeitete sich ein deutsches Zweitrundenduell gegen Martin Schindler, während Liam Maendl-Lawrance gegen Raymond van Barneveld die Segel streichen musste.
Durch einen 6:4-Sieg über Lee Evans hat Gabriel Clemens sich das morgige deutsche Zweitrundenduell gegen Martin Schindler erarbeitet. Clemens profitierte direkt im ersten Leg von verpassten Doppeln von Evans, dasselbe Bild im zweiten Leg. Auf der D20 kam Clemens zum 3:0, die D8 saß zum 4:0. Ein 15-Darter der deutschen Nummer 1 bedeutete das 5:0, doch bis zum siegreichen Doppel musste der "German Giant" eine Weile warten. Zwei Darts zum Whitewash gingen daneben, zwei Legs später folgten die nächsten drei verpassten Matchdarts. 93 Punkte checkte Evans nun zum 4:5 und hätte beinahe auch noch 148 Punkte gelöscht, auf der D16 verhinderte der Saarländer dann aber das größtmöglichste Comeback.
Zum ersten Mal betrat Ricardo Pietreczko als Host Nation Player die European Tour Bühne, musste sich aber Steve Beaton im entscheidenden Leg geschlagen geben und bleibt damit ohne Preisgeld für die Ranglisten. Vor allem Beatons Doppelquote von 60% machte den Ausschlag. Beaton kam in zweimal 16 Darts besser rein, Pietreczko kam in 16 und 18 Darts zum 2:2-Ausgleich. Pietreczko war nun besser drin, Beaton zog ihm mit Finishes von 107 und 88 aber erstmal den Zahn. "Pikachu" stellte in 14 und 13 Darts erneut auf Remis, Beatons 106er-CO zum 5:4 mit Pietreczko auf 40 Punkten Rest tat weh. Der Deutsche brachte das Match auf der D6 zwar in den Decider, eine S1 bei 116 Rest kostete dort allerdings einen Matchdart und Beaton spielte seine Erfahrung mit seinem verwandelten Siegdart auf der D16 voll aus.
Heute sollte es für Pascal Rupprecht mit seinem ersten European Tour Erfolg gegen Christian Kist endlich klappen. Mit einem 92er-Average siegte der Bielefelder im Decider und spielt morgen gegen Dave Chisnall. Kist gelang im ersten Leg mit einem 16-Darter das Break, welches Rupprecht aber mit einem 15-Darter konterte. Durch ein 84er-Finish brachte sich der Deutsche erstmals in Front. Kist zog in 18 Darts nach, aber bis zum 3:3 blieb es weiterhin ausgeglichen. Beide ließen einige Checkchancen aus, Rupprecht führte durch einen 18-Darter, verpasste dann aber eine Chance auf die D3. Kist stellte wieder gleich und holte sich das Break, nachdem Rupprecht weitere drei Darts auf die Doppel ausließ. Mit einem 61er-Checkout brachte sich Rupprecht in den Decider. Dort spielte er bei eigenem Anwurf ein starkes Scoring-Leg und traf die D18 zum Sieg.
Mit genügend Erfahrung und Geduld hat Raymond van Barneveld durch ein 6:3 über Liam Maendl-Lawrance den Samstag erreicht. Maendl-Lawrance begann mit zwei 15-Dartern und tollem Scoring stark, verpasste aber zwei Darts zum 3:0, so dass van Barneveld auf der D16 aufs Scoreboard kam. Der junge Deutsche checkte 100 Punkte zum 3:1, zwei 15-Darter des Niederländers verhalfen ihm zum 3:3-Ausgleich. Der fünffache Weltmeister ging auf der D9 erstmals in Führung, nach einem 100er-Finish via S20-D20-D20 war der Widerstand des 18-jährigen gebrochen und "Barney" machte den Sack auf der D12 zu.
Durchaus mehr möglich war für Nico Kurz, der nach einem verpassten Matchdart auf dem Bullseye gegen José de Sousa im Decider unterlag. Kurz gewann das Eröffnungsleg mit einem 86er-Bullfinish, nach vier Legs stand es ohne Breaks 2:2. In 18 und 14 Darts ging de Sousa nun voran, doch mit einem 15-Darter und einem 98er-Finish gelang dem Deutschen der 4:4-Ausgleich, auch da de Sousa sieben Darts zum 5:3 am Doppel vorbeiwarf. "The Special One" breakte auf der D2 zum 5:4, ein weiterer 15-Darter durch Kurz brachte auch dieses Spiel in den Decider. Hier verpasste der Mann aus Nidderau den besagten Matchdart auf dem Bullseye und de Sousa war auf der D10 zur Stelle.
Auch ein Schweizer war am Freitag in Sindelfingen am Start. Marcel Walpen bekam seinen ersten Auftritt bei einem European Tour Event und traf bei seinem Bühnen-Debüt auf den formschwachen Keegan Brown. Mit 6:3 setzte sich Brown durch, wobei Walpen mit einem Average von unter 80 Punkten nicht an sein Top-Niveau herankam. Vor allem der Beginn war auf beiden Seiten sehr nervös, es gab viele Fehler auf die Doppel und Walpen lag schnell mit 0:3 hinten. Sein erstes Leg holte er in 14 Darts, dann konnte sein Gegenspieler aber zwei weitere Legs holen. In 15 und 17 Darts gewann "Cello" noch zwei Legs, ehe Brown das Spiel unspektakulär abschloss.
Ohne groß zu glänzen hat Nachrücker Chris Dobey seine Chance genutzt und einen tapfer kämpfenden Graham Hall mit 6:4 in die Knie gezwungen. Dobey führte zwischenzeitlich 3:1, Hall meldete sich aber mit einem 120er-Shanghai-Finish zurück. Dobey vergab im zehnten Leg die ersten drei Matchdarts, da Hall aber seinerseits zweimal die D16 verpasste, ging Dobey nachträglich über die Linie. Im Duell eines Nordiren gegen einen Iren setzte sich mit Daryl Gurney gegen Dylan Slevin mit 6:3 der erfahrenere Akteur wie schon bei den Belgian Darts Open in Wieze durch. Slevin eröffnete zwar mit Checkouts von 117 und 72, Gurney machte wenig später mit einem 107er-CO das Break wieder wett. In 18 und zweimal 15 Darts bestätigte "Superchin" seinen Aufwärtstrend in 2023. Durchaus überraschend unterlag Simon Whitlock gegen Josh Payne mit 3:6. Die ersten drei Legs gingen u.a. mit einem 100er-Checkout alle an Payne, Whitlock kam zwar mit einem 124er-CO auf 2:3 ran, Payne gab den Vorsprung aus der Anfangsphase aber nicht mehr aus der Hand.
Nachrücker Krzysztof Ratajski spielte eine seiner besten Partien auf dem PDC-Circuit überhaupt. Mit einem 107er-Average ließ er Graham Usher keine Chance, dennoch konnte der Engländer immerhin drei Legs für sich entscheiden. In keinem Leg benötigte "The Polish Eagle" mehr als 15 Darts. Zwei ehemalige Finalisten auf der European Tour standen sich im Match von Ian White und Ricky Evans gegenüber. Mit drei High-Finishes konnte Evans überzeugend gewinnen, bei einem 99er-Schnitt gab er drei Legs ab. Abschließend checkte er eine 154, bis zum 3:3 war das Match ausgeglichen. Im letzten Spiel der Nachmittags-Session nahm es Alan Soutar mit Martijn Kleermaker auf, eine Partie, die auf dem Papier sehr ausgeglichen schien. Soutar bestätigte allerdings seine Formkrise. Obwohl sein Average 15 Punkte niedriger war als der seines Gegners, konnte der Schotte immerhin vier Legs gewinnen. Nach dem 3:3 sorgte Kleermaker mit einem 12-Darter und einem 152er-Finish für Highlights.
Seinen zweiten European Tour Auftritt hatte heute Ross Montgomery gegen den skandinavischen Dauerbrenner Marko Kantele. Einmal mehr musste sich Kantele geschlagen geben, obwohl der Finne mit 4:3 vorn lag. Montgomery glich in 11 Darts aus und checkte eine 161 zum Sieg. Einen knappen Sieg konnte sich Gian van Veen gegen Jermaine Wattimena im Duell der Niederländer sichern. Erst das Entscheidungsleg eines temporeichen Spiels entschied "The Giant" für sich. Van Veen checkte 138 Punkte, während Wattimena 125 und 116 finishte. Beim Stand von 4:4 verpasste Wattimena seine Checkchancen, im Decider löschte van Veen einen 15-Darter. Madars Razma eilte gegen Ritchie Edhouse deutlich in Führung, erst im sechsten Leg konnte der Whitewash verhindert werden. Allerdings kämpfte sich Edhouse in den Decider, wo er einen Matchdart auf 116 Rest liegen ließ. So kam der Lette dann doch noch über die Ziellinie. Dank zahlreicher Highfinishes sicherte sich Adam Smith-Neale den Decider-Sieg gegen Roman Benecky. Smith-Neale checkte 164, 125, 108 und im finalen Leg 110 Punkte, während Beneckys Checkout von 106 zum zwischenzeitlichen 4:5 am Ende wertlos war.
Am zweiten Turniertag greifen wie von der European Tour gewohnt die 16 gesetzten Teilnehmer ins Turniergeschehen ein. Auch am zweiten Tag wird verteilt auf zwei Sessions gespielt, die um 13:00 Uhr bzw. 19:00 Uhr MESZ starten. DAZN überträgt beide Sessions live.
Freitag, 26.05.2023:
Nachmittags-Session:
1. Runde:
Gian van Veen 6-5 Jermaine Wattimena (97,24 - 101,90)
Madars Razma 6-5 Ritchie Edhouse (87,69 - 91,27)
Pascal Rupprecht 6-5 Christian Kist (92,11 - 86,56)
Graham Usher 3-6 Krzysztof Ratajski (94,50 - 107,37)
Ross Montgomery 6-4 Marko Kantele (91,18 - 89,18)
Ian White 3-6 Ricky Evans (87,28 - 99,25)
Keegan Brown 6-3 Marcel Walpen (81,04 - 78,12)
Martijn Kleermaker 6-4 Alan Soutar (98,54 - 83,98)
Freitag, 26.05.2023:
Abend-Session:
1. Runde:
José de Sousa 6-5 Nico Kurz (87,07 - 83,05)
Roman Benecky 5-6 Adam Smith-Neale (88,80 - 87,03)
Dylan Slevin 3-6 Daryl Gurney (90,18 - 94,82)
Graham Hall 4-6 Chris Dobey (84,70 - 84,29)
Steve Beaton 6-5 Ricardo Pietreczko (92,44 - 93,72)
Liam Maendl-Lawrance 3-6 Raymond van Barneveld (93,46 - 98,11)
Josh Payne 6-3 Simon Whitlock (84,62 - 91,85)
Gabriel Clemens 6-4 Lee Evans (84,93 - 88,67)
Samstag, 27.05.2023:
Nachmittags-Session: (ab 13:00 Uhr MESZ)
Josh Rock (9) - Keegan Brown
Dave Chisnall (3) - Pascal Rupprecht
Ross Smith (15) - Steve Beaton
Ryan Searle (10) - Madara Razma
Rob Cross (6) - Martijn Kleermaker
Danny Noppert (8) - Gian Van Veen
Damon Heta (4) - Adam Smith-Neale
Dirk van Duijvenbode (2) - Daryl Gurney
Samstag, 27.05.2023:
Abend-Session: (ab 19:00 Uhr MESZ)
Andrew Gilding (16) - Raymond van Barneveld
Nathan Aspinall (7) - José de Sousa
Luke Humphries (1) - Chris Dobey
Gerwyn Price (5) - Ricky Evans
Joe Cullen (13) - Josh Payne
Martin Schindler (12) - Gabriel Clemens
Jonny Clayton (11) - Ross Montgomery
Dimitri van den Bergh (14) - Krzysztof Ratajski
Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £30.000 nach Hause. Die beiden Host Nation Player müssen ihr Auftaktspiel gewinnen, um das Preisgeld für die Ranglisten zu erhalten.
Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250
Gesamt: £175.000
2023 zeigt DAZN alle Turniere der European Tour LIVE und in HD. Die Events können als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Wer sich nur für den Dartsport interessiert, kann das neue DAZN World Paket für 9,99 € im Monat buchen. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019.
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Foto-Credits: PDC Europe
[ks/mvdb]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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