Freitag, 11. November 2022 19:37 - Dart News von dartn.de
Die Entscheidung in der PDC Europe Super League 2022 ist gefallen. Als dritter deutscher Spieler wird Florian Hempel zur Weltmeisterschaft in den Alexandra Palace fahren. Der Kölner gewann ein umkämpftes und emotionales Finale mit 10:8 gegen Niko Springer. Zuvor überstand Hempel einen Decider gegen Daniel Klose im Halbfinale und einen starken Dragutin Horvat in der Runde der letzten 8. Springer gewann gegen Ricardo Pietreczko und Lukas Wenig.
Das erste Viertelfinale bot gleich viel Spannung und eine hohe Qualität. Florian Hempel dominierte die Gruppe A und traf nun auf Dragutin Horvat, der es erst mit der letzten Partie gestern in die KO-Runde schaffte. Ein 97er-Average verhalf Hempel letztlich zu einem knappen 7:5-Erfolg, der vor allem durch das gute Timing bedingt war. Horvat startete mit einem 16-Darter in die Partie, kassierte dann aber das Rebreak in 14 Pfeilen. Horvat checkte 121 Punkte zum 12-Darter und erhöhte in 14 Darts auf ein starkes 3:1. Hempel konterte mit einem 127er-Finish und holte sich auf der D14 den Ausgleich. Horvat ließ seine Chancen für 20 Rest aus, was Hempel mit einem 100er-Finish bestrafte. Auch die nächsten beiden Legs gingen an den Kölner, der sich damit das 6:3 holte. "Herkules" gab aber noch nicht auf und holte sich seine Legs 4 und 5, nachdem Hempel einen Matchdart ausließ. Auf Tops war er dann aber zum 7:5-Erfolg zur Stelle.
Mit René Eidams wurde ein weiterer ehemaliger WM-Teilnehmer aus der diesjährigen Super League eliminiert. "The Cube" unterlag gegen Daniel Klose mit 5:7, es war ein Sieg der Konstanz, welche Eidams hingegen am Ende ein wenig gefehlt hat. Einen 14-Darter gab es von beiden Spielern zu Beginn, um das eigene Leg zu halten. Klose spielte danach einen 12-Darter zum Break und löschte danach 146 Punkte, Eidams war bei beiden Legs in Lauerstellung. Eidams checkte 73 Zähler und holte sich danach den 3:3-Ausgleich, ehe sich der Hagener sogar in Führung spielte. Klose checkte 72 Punkte zum erneuten Ausgleich, doch auch Eidams blieb durch ein 92er-Finish mit zwei Darts cool. Mit 5:4 führte Eidams somit, bevor das Spiel in die andere Richtung kippte. In 17 und 14 Darts brachte sich "Dan the Man" mit 6:5 in Führung, Eidams konnte im Score nicht mehr folgen und unterlag im Anschluss durch ein 86er-Finish von Klose.
Noch vor einer Woche haben Lukas Wenig und Franz Rötzsch zusammen das Master of Masters in Geiselwind gewonnen. Heute mussten sie im Viertelfinale der Super League gegeneinander ran und Lukas Wenig hatte diese Situation fantastisch im Griff. Letztlich behauptete sich Wenig mit 7:3, dabei spielte er vor allem am Anfang hervorragende Darts. Gleich im ersten Leg löschte "Luu" 130 Punkte zum 12-Darter. In 13, 16 und nochmal 12 Darts stellte Wenig auf 4:0. Sein Average stand bis dahin bei 113 Punkten, Rötzsch unterbrach diesen Lauf dann mit zwei Checkouts in der fünften Runde. Rötzsch verpasste danach Finishes von 121 und 80 Punkte, beide Legs gingen an Wenig, der damit mt 6:2 führte. Rötzsch verkürzte nochmal, dann nutzte Wenig aber seinen ersten Matchdart für das Halbfinale.
Zum Schluss stand noch das spannendste Viertelfinale an. Niko Springer ging als Gruppensieger in die KO-Phase und traf auf den Tourcardler Ricardo Pietreczko. Erst im Decider entschied Springer die Partie für sich, einen Matchdart gab es für seinen Gegner nicht. In der sechsten Aufnahme verteidigten beide Spieler ihren Anwurf und Springer ging danach mit einem 13-Darter in Führung. Auch das erste Break ging an den Mann aus Siefersheim, der sich somit das 3:1 sicherte. In 13 Pfeilen erhöhte Springer weiter, Pietreczko konterte mit einem 14-Darter zum 2:4. Die nächsten beiden Durchgänge gingen dann aber an "Pikachu", der dafür ein 138er-Finish löschte. Beim Stand von 4:4 nutzte Springer seinen Anwurf-Vorteil zum 13-Darter und in der sechsten Aufnahme gelang Pietreczko wieder der Ausgleich. Es blieb weiterhin eng, erneut brachten beide Spieler ihren Aufschlag durch, sodass es beim Stand von 6:6 in den Decider gehen musste. Springer verpasste ein 88er-Finish, Pietreczko erhielt eine Chance auf 123 Rest, bekam aber kein Matchdart. Auf der D14 verwandelte Springer seinen Matchdart, entscheidend war letztlich wohl der Anwurf.
Das umkämpfte erste Halbfinale bestritten Daniel Klose und Florian Hempel. Ein 97er-Average verhalf Hempel zum knappen 8:7-Erfolg, beide hatten dabei sehr gute Phasen und am Ende entschieden die Nerven. Diese hatte Hempel besser im Griff, denn bei Klose blieben im Entscheidungsleg die Triple komplett aus. Klose gewann das Ausbullen und startete in 16 Darts, bevor Hempel mit dem 11-Darter den Ausgleich erzwingen konnte. Die nächsten drei Legs gingen nun aber an Klose, da Hempel drei Pfeile für 16 Rest ausließ und danach auch im Score etwas absackte. Nach der Pause kam Hempel mit einem 80er-Finish und einem 12-Darter wieder besser rein, auch das 4:4 war schnell eingefahren. Hempel ließ ein 89er-Finish aus, Klose war zur Stelle und holte sein fünftes Leg. Nun war Hempel aber wieder am Drücker, er scorte besser und brachte sich durch ein 104er-Finish sogar mit 7:5 in Front. Zweimal stellte sich Hempel danach auf Tops, kam aber nicht mehr ran, weil Klose checkte und in den Decider einzog. Zwölf Darts ohne Triple waren aber bei Klose zu viel, Hempel traf die D18 zum Finaleinzug.
Eine ausgeglichene Partie boten Niko Springer und Lukas Wenig an. Beide waren mit einem Average von rund 94 Punkten sehr gut dabei und am Ende hatte Springer mit 8:6 das bessere Ende erneut auf seiner Seite. Bis zum Stand von 2:2 blieb das Spiel erst einmal in der Reihe, ohne dass es größere Breakchancen gab. Sechs Darts für 80 Rest verpasste Wenig danach im Anschluss und das bestrafte "De Meenzer Bub" mit einem 21-Darter zum Break. Das 4:2 ging ebenfalls an Springer und diese Führung verteidigte er nun bis zum Ende. Wenig warf einen 14-Darter, bekam dann aber mit einem 11-Darter weiterhin starken Gegenwind. Ein 13-Darter brachte Wenig sein viertes Leg, ehe Springer auf der Doppel 9 den alten Abstand wiederherstellte. Wenig checkte ein starkes 135er-Finish, doch Springer traf die Doppel 4 zum 7:5. Somit fehlte ihm nur noch ein Durchgang für den Einzug ins Finale, Wenig zögerte diesen mit einem 80er-Finish nochmal raus. Spektakulär finishte Springer aber 134 Punkte zum Sieg, nachdem sich Wenig auf 117 Rest stellte.
Im Finale bekam es Florian Hempel nun mit Niko Springer zu tun. Es war das Duell vom drittbesten Deutschen in der Order of Merit mit der Neuentdeckung des Jahres. Mit einem 10:8-Sieg spielte sich Florian Hempel dabei in den Ally Pally. Es war eine spannende Partie, in der Hempel im letzten Spieldrittel besser performte und sich somit den Super League Titel holte.
Florian Hempel erwischte im ersten Leg gleich einen Top-Start, in 14 Darts gelang ihm das Break zum Beginn. Ein Finish in der sechsten Runde brachte Hempel die 2:0-Führung. Auf Tops holte sich Springer seinen ersten Durchgang und mit einem 112er-Finish stellte Springer gleich. Nachdem Hempel vier Checkdarts auf Tops ausließ, sicherte sich Springer das 3:2 vor der ersten Pause. Mit einem 11-Darter gelang Springer danach das Break zum 4:2, Hempel stellte sich auf 24 Rest. In 14 und 13 Darts ging Springer sogar mit 6:2 in Führung, weil Hempel 30 Punkte nicht gecheckt bekam. Aber der Kölner meldete sich zurück, nach einem 12-Darter traf er die Doppel 1 zum 4:6.
In 14 und 16 Pfeilen holte sich Hempel dann den Ausgleich zum 6:6, Springer ließ nach der zweiten Pause etwas im Score nach. Mit einem 17-Darter bekam Springer einen Fuß in den Lauf von Hempel dazwischen. Auf der Bühne stieg die Temperatur, Hempel schien beim Vorbeilaufen von Springer während seines Wurfes etwas zu stören, weswegen er mehrfach absetzte. Auf der Doppel 10 holte sich Hempel das 7:7 und mit einem 81er-Finish zum 12-Darter brachte sich Hempel in Führung. Springer fand nicht mehr in sein Scoring, Hempel nutzte das mit dem 17-Darter zum 9:7. Springer checkte 74 Punkte zum 15-Darter, danach krönte sich Hempel aber zum Champion. Seinen zweiten Matchdart nutzte Hempel auf der D10. Einen Handshake gab es nach dem Spiel allerdings nicht.
Freitag, 11.11.2022:
Viertelfinale:
Florian Hempel 7-5 Dragutin Horvat (96,87 - 91,39)
René Eidams 5-7 Daniel Klose (87,64 - 89,62)
Lukas Wenig 7-3 Franz Rötzsch (100,39 - 96,15)
Ricardo Pietreczko 6-7 Niko Springer (92,01 - 94,17)
Halbfinale:
Florian Hempel 8-7 Daniel Klose (96,65 - 87,80)
Lukas Wenig 6-8 Niko Springer (93,35 - 94,14)
Finale:
Florian Hempel 10-8 Niko Springer (94,56 - 92,57)
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Foto-Credit: Lawrence Lustig (PDC)
[ks]
**Quelle: PDC Europe
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