WDF-WM: Hutchinson und Raman siegen, Top-Seed schon raus

Sonntag, 1. Dezember 2024 00:05 - Dart News von dartn.de

Kirsty Hutchinson mit Mühe in Runde 2

Am Samstag haben bei der WDF-Weltmeisterschaft zwei Sessions stattgefunden. Als erste Herren buchten Francois Schweyen und Brian Raman ihr Achtelfinalticket. Somit ist der Topgesetzte Danny Porter schon raus und auch Martyn Turner hat es erwischt. Die ehemalige WM-Finalistin Kirsty Hutchinson behauptete sich im Decider gegen Veronika Ihasz, außerdem lieferten Jitka Cisarova und Kirsi Viinikainen überzeugende Leistungen ab. Der Japaner Jun Matsuda sorgte für internationalen Touch und Shane McGuirk spielte die bisher besten Statistiken.

Nachmittags-Session:

Brooks verliert ohne Matchdart im Decider

Im Auftaktmatch des Nachmittags musste sich mit Jordan Brooks der erste Spieler aus dem zweiten Lostopf geschlagen geben. Er unterlag mit 1-2 in den Sätzen nach anfänglicher Führung gegen den Asien-Qualifier Jun Matsuda. In 18 und 15 Darts startete Brooks gut in die Partie, danach verlor er aber ein wenig den Faden. So gingen die ersten sechs Satzdarts vorbei und das machte sich Matsuda zu Nutze. Der Japaner gewann mit einem 27-Darter sein erstes Leg und brachte sich in den Decider. Dort blieb sein Scoring aber aus, er stand bei 223 Rest als Brooks checkte. Das zweite Set ging dann schnell in die andere Richtung. Mit zwei 17-Dartern stellte Matsuda auf 2:0 und den Satzgewinn machte er mit einem Finish von 86 Punkten in zwei Darts perfekt. Brooks bekam im ganzen zweiten Satz keinen Checkdart. Das Momentum wechselte im dritten Satz erneut, zwei 13-Darter brachten "The Sheriff" ein Leg vor die Ziellinie. Mit einem 76er-Finish hielt sich aber der Japaner im Spiel, Brooks stand auf 40 Rest und Matsuda erspielte sich den Decider. Diesen gewann Matsuda mit einem 84er-Checkout in 15 Darts, Brooks erhielt im Spiel keinen Matchdart.

Jun Matsuda gewinnt gegen Jordan Brooks

Zijlstra gewinnt gegen starke Cisarova kein Leg

Weiter ging es mit der ersten Damen-Partie des Turniers. Anca Zijlstra nahm es mit der Debütantin Jitka Cisarova auf. Die Tschechin erwischte einen richtig guten Einstand und spielte vor allem im Score eine beeindruckende Partie. Mit einem Average von 77 gewann sie alle sechs Legs und gab ihrer Kontrahentin nicht mal einen Checkdart. Im First 9 Average war die Tschechin knapp unter 100 Punkten. Schon in Satz 1 kam Cisarova gut rein. Dabei steigerte sie sich kontinuierlich von 20 Darts hin zu 17 Darts und ihre Gegnerin erhielt durch das schwächere Scoring keine Chancen. Mit einem 80er-Satzaverage war die Tschechin ordentlich unterwegs, Zijlstra bekam hingegen nur wenig zu Stande. Den zweiten Satz eröffnete Cisarova mit einem Checkout auf der D10, es folgte ein 18-Darter zum 2:0. Auf der Doppel 4 machte Cisarova den Sack zu.

McGuirk überzeugt gegen Barilli

Mit dem bisher höchsten Average dieser Weltmeisterschaft hat sich Shane McGuirk gegen Mark Barilli durchgesetzt. Ein 93er-Schnitt reichte zum 2:0-Sieg, wobei Barilli mit einem katastrophalen Scoring von unter 70 Punkten pro Aufnahme kräftig mithalf. Dennoch brachten beide Spieler zunächst ihren Anwurf durch, McGuirk legte in 15 Darts nach und dann checkte "The Invisible Man" aus dem Nichts 130 Punkte. Der Satz ging dennoch ungefährdet in 16 Darts an McGuirk. Im zweiten Set war dann der Klassenunterschied zu deutlich. Shane McGuirk holte sich drei Legs in Folge und bekam dabei kaum Gegenwehr.

Harper profitierte von vielen Fehlern

Als nächstes waren wieder die Damen an der Reihe und die erfahrene Wendy Harper bekam es mit Greta Tekauer zu tun. Für Internationalität war also gesorgt, aber die Leistungen ließen etwas zu Wünschen übrig. In 27 und 25 Darts holte sich Tekauer zwar die ersten zwei Legs, aber sie verspielte den Satz trotzdem noch. Harper spielte einen 20-Darter und checkte dann zweimal in der achten Runde. Tekauer bekam zuvor fünf Satzdarts beim Stand von 57 Rest. Die Doppelquote der 21-jährigen blieb auch weiterhin ausbaufähig, ein 58er-Checkout verpasste die Ungarin und somit ging sie auch in Satz 2 mit 0:2 ins Hintertreffen. Harper spielte wahrlich kein besonderes Match, aber nutzte ihre Chancen. Ein Leg gab es für Tekauer noch in 26 Darts, dann machte die Neuseeländerin das Match zu.

Wendy Harper besiegt Greta Tekauer

Lejon besiegt Kovacs

Etwas überraschend ist Patrik Kovacs an Björn Lejon gescheitert, dabei zeigte der Ungar eigentlich im Jahr 2024 immer wieder gute Leistungen. Heute war dem aber nicht so, 74 im Average war dann auch für die erste Runde zu wenig. Nach einem Hold auf jeder Seite konnte sich Lejon mit zwei Finishes in der sechsten Runde das 3:1 im ersten Satz sichern. Zuvor verpasste Kovacs drei Checkdarts für den Decider. Aber auch im zweiten Set sollte "The Planer" seine Chancen bekommen. Mit wenig Spektakel ging der Ungar hier mit 2:1 nach vorne, Lejon erkämpfte sich das fünfte Leg mit einem 16-Darter. Ein 72er-Finish markierte dann den Schlusspunkt und damit steht der Schwede bei seinem Debüt in den Letzten 32.

Abend-Session:

Bottenberg nimmt Edgar raus

Erstmals ging Matthew Edgar bei der WDF-WM an den Start, zuvor kannte er die PDC-WM nur aus dem Ally Pally. Gegen Jarno Bottenberg musste sich "Primetime" aber doch überraschend deutlich geschlagen geben, nur zwei Legs konnte der Engländer für sich entscheiden. Bottenberg checkte in 18 Darts und profitierte von den verpassten Chancen seines Gegners im Anschluss. In 19 und 13 Pfeilen war der Satz schon eingefahren und kurze Zeit später hätte das Match schon beendet sein können. Bottenberg holte sich zwei weitere Durchgänge und checkte dafür ein 116er-Finish. Edgar verlängerte das Match mit zwei Leggewinnen immerhin nochmal, war aber in Leg 5 zu weit weg von seinem guten Scoring und schied aus.

Viinikainen siegt problemlos

Das Erstrundenspiel gegen Amanda Loch war für Kirsi Viinikainen keine große Herausforderung. Die Finnin setzte sich locker mit einem 71er-Average durch, währenddessen ihre Gegnerin nur ein Leg gewinnen konnte. Mit einem 17-Darter eröffnete Viinikainen gut, dann ließ sie sich aber vom Niveau ihrer Gegenspielerin anstecken. Der Satz war trotzdem mit 3:0 problemlos eingetütet, aber spielerisch hätte es etwas mehr als der 27-Darter zum Start in den zweiten Satz sein dürfen. Ihre einzige 180 nutzte Loch für den Leggewinn in 19 Darts. Damit war der Whitewash vermieden, mehr war für die Australierin aber nicht zu holen.

Schweyen stürzt den Top-Gesetzten

Eine ganz große Überraschung ist es zwar nicht, aber trotzdem ist das Aus der Nr. 1 der Welt (zum Cutoff-Stand) bemerkenswert. Danny Porter ging als Topgesetzter in die WM und musste sich bereits zum Auftakt gegen Francois Schweyen geschlagen geben. Da half ihm auch sein überdimensionales Luft-Tier nichts, welches Porter beim Walk-On mitführte. In 14 Darts holte sich Porter das erste Leg, der Average-Unterschied zwischen den beiden stand nach Leg 1 bei glatt 77 Punkten, aber das Blatt wendete sich schnell. Schweyen holte sich drei Legs in Folge und legte dabei auch im Schnitt 15 Darts an den Tag. Auch im zweiten Satz war das Scoring des Belgiers überlegen, mit 3:1 stellte Schweyen auf 2-0 in den Sätzen und der Togesetzte geriet damit richtig in Bedrängnis. Satz 3 startete mit sechs vergebenen Checkdarts von Porter, der danach aus heiterem Himmel 157 checkte. Allerdings machte Schweyen in 16 und 18 Darts den Sieg klar und erhielt dabei kaum Gegenwehr. Nach so einem Auftritt stellt sich auch ein wenig die Frage nach der Zusammensetzung der Weltrangliste.

Hutchinson besiegt Ihasz nach Kampf

Es war ein ordentlicher Kampf, den Kirsty Hutchinson in erster Linie mit sich selbst ausmachen musste. Gegen Veronika Ihasz ging es über die volle Distanz, insbesondere im zweiten Satz ließ Hutchinson unfassbar viele Möglichkeiten liegen. Die ehemalige WM-Finalistin startete mit einem 22-Darter ins Spiel, auch Ihasz kam aufs Scoreboard. Mit einem Shanghai-Finish holte sich Hutchinson das 2:1 und auch den Satz  Es folgte ein unerklärlicher Einbruch in der Doppelquote, der seinesgleichen suchte. In sagenhaften 34 und 37 Darts holte sich Hutchinson auch die nächsten Legs, aber für sie kam es dann erst richtig schlimm. Sie verlor den Satz noch, nachdem Ihasz die D17 traf und ein 106er-Checkout zum 2:2 löschte. Im Decider war es dann ein 36-Darter auf Madhouse, nachdem Hutchinson mit 12 Darts 25 Rest nicht ausbekam. Es nahte die Katastrophe für die Engländerin, denn in Satz 3 geriet sie auch noch mit 1:2 ins Hintertreffen. Erneut war die magere Doppelausbeute dafür verantwortlich. In 17 Darts rettete sich Hutchinson in den Decider, wo sie in der neunten Runde die Doppel 5 traf. Ihasz stand zu dem Zeitpunkt auf 128 Rest

Raman besiegt auch Turner

Zum Abschluss eines langen Lakeside-Tages betrat mit Martyn Turner die Nr. 16 der Setzliste die Bühne. Er bekam es mit dem Mitfavoriten Brian Raman zu tun, der sich am gestrigen Tag überzeugend gegen Corne Groeneveld durchsetzte. Auch heute überzeugte der Belgier, ein 87er-Schnitt brachte ihm das 3-1. Schon im ersten Leg konnte Raman mit einem 108er-Finish ein Highlight setzen, aber Turner konnte mithalten und nahm eine 117 von der Uhr. Es ging in das fünfte Leg von Satz 1 und hier spielte Turner bei eigenem Anwurf einen 16-Darter zum 1-0 in den Sets. In 20 und 18 Darts fuhr der Engländer fort, Raman musste sich langsam steigern und das tat der Belgier auch. Zwei 12-Darter brachten ihm das 2:2, anschließend checkte er 88 Punkte zum Satzgewinn. Zuvor ließ Turner ein 46er-Checkout liegen. Das Spieltempo war durch die schnellen Wurfrythmen hoch und das kam Raman auch sehr entgegen. Nach der Pause checkte "Mutts" in 13 Darts, ließ dann aber zu viele Checkdarts im dritten Satz liegen. Raman bestrafte jeden kleinen Fehler gnadenlos mit einer guten Doppelquote und ging damit mit 2-1 in Front. Turner verpasste zu Beginn von Satz 4 wieder seine Chancen, checkte dann aber zweimal in der sechsten Runde zum 2:1. Ein 60er-Finish brachte er nicht auf Null und Raman finishte 92 Punkte auf der D17 zum Ausgleich. Ein 100er-Finish zum 14-Darter war der Abschluss eines launigen Spiels.

Weiter geht es am morgigen Sonntag um 14:00 Uhr MEZ mit der Nachmittags-Session, auch am Abend ab 20:00 Uhr MEZ stehen wieder fünf Begegnungen auf dem Programm. Zu den Highlights am dritten Turniertag zählt sicherlich das Auftaktspiel von Lisa Ashton gegen Sophie McKinlay. Auch am Sonntag überträgt GREAT! Game auf ihrem [Youtube-Kanal].


Ergebnisse Samstag:

Samstag, 30.11.2024:
Herren 1. + 2. Runde:

Damen 1. Runde:
Nachmittags-Session:
Jordan Brooks 1-2 Jun Matsuda (3:2, 0:3, 2:3) - (85,74 - 83,81)
Anca Zijlstra 0-2 Jitka Cisarova (D) (0:3, 0:3) - (66,16 - 77,74)
Mark Barilli 0-2 Shane McGuirk (2:3, 0:3) - (71,20 - 92,81)
Wendy Harper 2-0 Greta Tekauer (D) (3:2, 3:1) - (62,79 - 57,69)
Patrik Kovacs 0-2 Björn Lejon (1:3, 2:3) - (74,33 - 80,25)

Abend-Session:
Matthew Edgar 0-2 Jarno Bottenberg (0:3, 2:3) - (80,34 - 88,27)
Amanda Loch 0-2 Kirsi Viinikainen (D) (0:3, 1:3) - (60,11 - 71,47)
Danny Porter (1) 0-3 Francois Schweyen (1:3, 1:3, 1:3) - (76,67 - 79,86)
Kirsty Hutchinson 2-1 Veronika Ihasz (D) (3:1, 2:3, 3:2) - (62,89 - 55,17)
Martyn Turner (16) 1-3 Brian Raman (3:2, 2:3, 1:3, 2:3) - (84,30 - 87,71)

Vorschau Sonntag:

Sonntag, 01.12.2024
Herren 1. + 2. Runde:

Damen 1. + 2. Runde:
Nachmittags-Session:
(ab 14:00 Uhr MEZ):
Sybren Gijbels - Kevin Luke
Lorraine Hyde - Mayumi Ouchi (D)
James Beeton - Bradley Kirk
Paula Murphy - Paula Jacklin (D)
Edwin Torbjörnsson (13) - Shane McGuirk

Abend-Session (ab 20:00 Uhr MEZ):
Aaron Turner - Jeff Springer Jr
Lisa Ashton - Sophie McKinlay (D)
Cliff Prior (12) - Scott Walters
Nicole Regnaud (5) - Wendy Harper (D)
Mike Gillet - Ky Smith

 

TV-Übertragung 2024:

Die WDF-Weltmeisterschaft 2024 wird komplett auf dem [Youtube-Channel] von GREAT! Game kostenfrei übertragen.

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Alle Informationen zur WDF-Weltmeisterschaft:

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Foto-Credits: Chris Sargeant (TipTopPics)

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Quelle: WDF - www.dartswdf.com

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