WDF-WM: Florian Preis und Paul Lim weiter dabei
Samstag, 7. Dezember 2024 01:24 - Dart News von dartn.de
Am Freitag war großer Viertelfinaltag bei der WDF-Weltmeisterschaft im Lakeside. Alles begann mit einem souveränen Erfolg des Deutschen Florian Preis, der damit bei der Jugend unter den Top 4 steht. Das Aus ereilte hingegen den Schweizer Thomas Junghans, der gegen Francois Schweyen keinen Satz gewinnen konnte. In einem Marathon-Match hat Paul Lim mit seinen 70 Jahren den Entscheidungssatz gegen Jarno Bottenberg gewonnen. Bei den Damen kamen u.a. Beau Greaves und Deta Hedman favorisiert durch.
Nachmittags-Session:
Florian Preis gibt kein Leg ab
Der Deutsche Florian Preis ist souverän in das Jugend-Turnier gestartet. Gegen Balazs Szotak gab der 17-jährige vom DC Hawks Vilsbiburg kein Leg aus der Hand und mit einem 11-Darter im ersten Leg startete er hervorragend ins Turnier. Das erste Break ließ nicht lange auf sich warten und mit einem 72er-Finish machte Florian Preis den Satzgewinn in 18 Darts klar. Weiter ging es mit einem Break in 15 Darts zur Führung im zweiten Satz, ehe sein ungarischer Gegner seine ersten Checkchancen verpasste. So reichte Preis ein 26-Darter aus, ehe Szotak dann auch noch sechs Checkdarts auf 40 Rest verpasste. Der Deutsche war zur Stelle und komplettierte den Whitewash zum Einzug ins morgige Halbfinale.
Junghans gegen Schweyen ohne Timing
Das erste Herren-Viertelfinale war leider eine sehr deutliche Sache, Thomas Junghans ging gegen Francois Schweyen jedes Timing ab und der Schweizer unterlag mit 0:4 in den Sätzen. Insgesamt war es ein 88er-Average des Belgiers, der die ersten zwei Legs in der sechsten Aufnahme gewinnen konnte. Junghans gewann zwei Legs in 14 und 19 Darts, kassierte dann aber ein 94er-Finish zum Satzverlust. Junghans finishte 112 Punkte, ließ dann aber einieg Checkchancen aus und damit ging auch der zweite Satz ziemlich unspektakulär an den Belgier. Schweyen machte in 18 und 14 Darts einfach weiter, Junghans unterbrach den Lauf nur kurz in 14 Darts. Dann war der Satz mit einem 56er-Finish aber wieder weg. In Set Nr. 4 ließ Junghans wieder vier Checkdarts liegen, Schweyen nutzte seine Konstanz als Stärke und checkte dreimal in der sechsten Aufnahme zum Sieg.
Rietbergen behält doch noch die Nerven
Im ersten Damen-Viertelfinale setzte sich Lerena Rietbergen im niederländischen Duell gegen Aletta Wajer durch. Mit einem 21-Darter legte Wajer vor, dann konnte sich Rietbergen ihr erstes Leg in der 11. Aufnahme sichern. Wajer checkte 90 Punkte, musste dann aber in den Decider. Dort überwarf Rietbergen eine 120 und das nutzte Wajer mit einem 60er-Checkout zum Satzgewinn aus. Im zweiten Satz vermehrten sich dann die Doppelprobleme von Aletta Wajer, die in den ersten zwei Legs unzählige Chancen ausließ. Wajer checkte zwar in 16 Darts nochmal, verlor aber den Satz durch einen 18-Darter von Rietbergen. Im Entscheidungssatz holte sich Wajer das erste Leg, kam dann aber im verbesserten Scoring ihrer Kontrahentin (15 und 19 Darts) nicht mehr mit. Das letzte Leg war dann ein Kampf auf Madhouse, den Rietbergen mit dem 35. Pfeil beendete.
De Graaf scheitert an McKinlay
Sophie McKinlay hat mit Aileen de Graaf die nächste erfahrene Spielerin aus dem Turnier geworfen. Die Schottin spielte einen 73er-Average und gab damit insgesamt drei Legs ab. Schon im ersten Leg ereilten De Graaf große Doppelprobleme, sie konnte 9 Rest mit sechs Darts nicht checken und traf die großen Zahlen nicht. Auch in Leg 2 scheiterte am Single-Feld zum Stellen und so staubte McKinlay jeweils ab. Nach einem 22-Darter verlor de Graaf den Satz mit 1:3, da dann auch noch ihr Scoring nach unten ging. Auf dem Niveau blieb es dann auch erstmal, was aber für Leggewinne in 20 und 25 Darts trotzdem reichte. Mit einem 44er-Legaverage ließ sie McKinlay in den Satz wieder rein, die Schottin checkte 78 Punkte für den Decider. Dort verpasste de Graaf auch ein 72er-Finish und das war dann das Ende ihrer Lakeside-Hoffnung 2024, da McKinlay 74 zum Match rausnahm.
Auch McGuirk gibt kein Set ab
Es war insgesamt ein sehr deutlicher Nachmittag und dabei setzte Shane McGuirk mit einem 4:0-Sieg gegen Peter Machin den Schlusspunkt. In 17 und 14 Darts holte sich McGuirk die ersten zwei Durchgänge, Machin gewann sein erstes Leg in der siebenten Aufnahme. Mit einem 17-Darter machte McGuirk dann aber den Satzgewinn klar. Auch der zweite Satz ging mit 3:1 an den Iren, der dafür ohne großes Spektakel auskam. Machin checkte ein Leg mit einem 72er-Finish und hatte die Chancen den Satz noch offener zu gestalten. Aber es war ein wenig die Geschichte des Spiels, dass "The Machine" einfach kein Timing hatte und so ging auch der dritte Satz verlor. Dieses Mal erhielt Machin bei 61 Rest auch Satzdarts, bereits zuvor hätte er sich den Decider ersparen können. Aber der Australier checkte nicht und nachdem McGuirk dann auch noch in Satz 4 mit 2:0 vorlegte war jegliche Hoffnung dahin. Machin checkte in 15 und 16 Darts nochmal, kassierte dann aber einen 14-Darter zum 0:4 in den Sets.
Abend-Session:
Walker trifft auf Preis
Der Topfavorit bei den Jugendlichen ist Jenson Walker und der Engländer konnte sich heute auch ins Halbfinale spielen. Gegen Mason Teese gab Walker nur zwei Legs ab, mit einem 92er-Average war er auch besser als fast alle Herren unterwegs. Zweimal checkte Walker zunächst in der sechsten Runde, Teese kam mit einem 20-Darter aufs Scoreboard. Auf der Doppel 10 machte Walker den Satzgewinn perfekt, danach legte er in 11 und 13 Pfeilen nach. Ein Leg gab es noch für Mason Teese, ehe sich Jenson Walker mit einem 17-Darter das Match sicherte.
Hedman besiegt Regnaud
In ihrer langen Karriere hat Deta Hedman so ziemlich alles gewonnen, was möglich war, nur bei der Weltmeisterschaft sah "Heart of Darts" häufig nicht gut aus. Dieses Jahr hat sie mit einem Halbfinale sicherlich ihre eigenen Erwartungen schon erfüllt, dazu besiegte sie Nicole Regnaud mit 2:0. Zu Beginn der Partie gab es jeweils ein Break, dann konnte sich Hedman aber in 19 und 20 Darts den 3:1-Satzgewinn sichern. Es folgte ein Hold auf jeder Seite und dann verspielte Hedman eine Führung von rund 200 Punkten, weil sie neun Checkdarts verpasste. In 22 Darts erreichte Hedman aber den Decider und dort checkte sie 106 Punkte zum Sieg, Regnaud erhielt keinen Setdart.
Jason Brandon gewinnt Thriller doch noch
Alles was der Tag bisher nicht hatte, wurde dann im Spiel von Neil Duff und Jason Brandon aufgeholt. Es war ein absoluter Thriller, den Brandon nach einer hohen Führung dann doch noch im Entscheidungsleg über die Ziellinie brachte. Duff setzte im ersten Satz mit einem 156er-Finish zum 2:1 das erste Highlight in der Partie, danach verpasste er aber seinen ersten Setdart und Brandon konterte in 13 Darts. Anschließend machte er auch den Satz in 15 Darts klar. Set 2 war dann eine glatte Geschichte für den US-Amerikaner, der insgesamt fünf Legs in Serie gewinnen konnte und dabei auch von den Doppelproblemen seines Gegners profitierte. Duff konnte zumindest kurz die Bremse reinhauen, kassierte dann aber wieder zwei 17-Darter. Duff erreichte den Decider des Satzes, konnte aber diesen wieder nicht gewinnen und stand mit 0:3 in den Sets mit dem Rücken zur Wand. Danach hatte aber Jason Brandon so seine Probleme auf die Doppel, trotzdem erreichte er das fünfte Leg des nächsten Satzes. Ein 70er-Finish überwarf Brandon zum Match, Duff holte sich seinen ersten Satz und das war der Start für das Comeback. Ganz ähnlich verlief der fünfte Satz, auch hier hatte Jason Brandon wieder zwei Matchdarts bei 47 Rest. Diese verpasste er und Duff staubte in 21 Darts ab. In Satz 6 bot sich dann das alte Spiel, erneut ging es in das fünfte Leg und wieder konnte Brandon dieses Mal die 114 Punkte zum Match nicht cheken. Damit musste es also in das letzte Set gehen, der "Duffman" checkte in 18 und 19 Darts für das 2:0 und schien damit alles zu drehen. Aber Brandon hatte andere Pläne, er finishte in 21 Darts und löschte auch noch ein 148er-Finish mitten ins Gesicht von Duff, der auf seine Chancen für das Match lauerte. Es ging in den Decider und hier hatte der US-Amerikaner die besseren Nerven im Scoring, er checkte in 20 Darts zum Sieg.
Greaves lässt nichts anbrennen
Die Topgesetzte Beau Greaves hat sich gegen Jitka Cisarova erwartungsgemäß durchgesetzt. "Beau 'N Arrow" gab im heutigen Match nur zwei Legs aus der Hand, blieb aber trotzdem unter der 80er-Marke im Average. In 19 und 15 Darts holte sich Greaves die ersten zwei Durchgänge, bevor sich Cisarova auf Tops das erste Leg in Form eines Breaks sichern konnte. Mit einem 20-Darter holte sich die Engländerin das erste Set, dann überstand sie einen Checkdart bei einem möglichen 121er-Finish der Tschechin. Ein 79er-Checkout brachte Greaves das 2:0 und damit fehlte nur noch ein Leg zum Sieg. Auf Tops sicherte sich Cisarova das erste Leg, bevor sich Beau Greaves mit einem 12-Darter dann den Einzug ins Halbfinale sicherte.
Paul Lim steht nach Krimi im Halbfinale
Spätestens mit dem abschließenden Duell von Jarno Bottenberg und Paul Lim wurde klar, dass es wohl die längste Lakeside-Session aller Zeiten sein wird. Erst um 01:22 Uhr flog der letzte Dart, aber es hat sich für jeden Zuschauer gelohnt: Paul Lim machte das Unmögliche wieder einmal möglich und besiegte seinen 47 Jahre jüngeren Kontrahenten im Entscheidungssatz. Das Spiel startete mit vier Leggewinnen mit dem Anwurf, bevor Paul Lim in 20 Darts das Break machen konnte. Zuvor verpasste Bottenberg gleich fünf Satzdarts. Auch im zweiten Set blieb erstmal alles in der Reihe, Bottenberg checkte mit der 140 das höchste Finish des Spiels und auch ihm gelang das Break in 20 Darts zum 1:1 in den Sets. Natürlich gab es auch im dritten Satz wieder einen Decider, dieser ging dieses Mal wieder in 18 Darts an Paul Lim. Im vierten Satz legte Bottenberg mit 2:0 vor und dieses Mal konnte der Niederländer auch den Decider vermeiden, wobei Lim diesem mit sechs Checkdarts gefährlich nahe kam. Somit stand es 2:2 und die beiden machten konstant im gleichen Tempo und auf demselben Niveau weiter. Dieses Mal konnte sich Paul Lim mit einem 107er-Finish den Satz und die erneute Führung sichern. Für Bottenberg wurde es langsam eng und prompt zog er mit einem 140er-Finish die Zügel an. In 20 und 13 Darts schnappte sich der Dutch Open Champion das 3:3, man konnte davon ausgehen, dass er das jetzt vielleicht auch durchzieht. Doch das war eine klare Fehleinschätzung, denn Lim checkte 100 Punkte und legte einen 14-Darter zum 2:0 nach. In diesen beiden Legs ging bei Bottenberg rein gar nichts. Lim fehlte noch ein Leg zum Sieg. Drei Matchdarts ließ der "Singapore Slinger" aber aus, Bottenberg checkte unter Druck 67 Punkte und blieb im Spiel. Beide warfen im nächsten Leg eine 180, aber Lim nutzte den Anwurf und checkte 78 Punkte in zwei Darts eiskalt zum Sieg und für das Halbfinale.
Am morgigen Samstag werden dann bei der WDF-Weltmeisterschaft 2024 in allen vier Wettbewerben jeweils die Halbfinals ausgetragen. Gespielt wird verteilt auf zwei Sessions ab 15:00 Uhr bzw. 20:00 Uhr MEZ. Die beiden Sessions sind in voller Länge bei GREAT! Game auf dem [Youtube-Kanal] zu sehen.
Ergebnisse Freitag:
Freitag, 06.12.2024:
Herren Viertelfinale:
Jungen Viertelfinale:
Damen Viertelfinale:
Nachmittags-Session:
Balazs Szotak 0-2 Florian Preis (YB) (0:3, 0:3) - (62,86 - 77,08)
Lerena Rietbergen 2-1 Aletta Wajer (D) (2:3, 3:1, 3:1) - (66,01 - 67,03)
Francois Schweyen 4-0 Thomas Junghans (3:2, 3:1, 3:1, 3:0) - (88,53 - 85,69)
Aileen de Graaf 0-2 Sophie McKinlay (D) (1:3, 2:3) - (68,21 - 72,65)
Shane McGuirk 4-0 Peter Machin (3:1, 3:1, 3:2, 3:2) - (89,28 - 86,94)
Abend-Session:
Jenson Walker 2-0 Mason Teese (YB) (3:1, 3:1) - (92,56 - 81,98)
Deta Hedman 2-0 Nicole Regnaud (D) (3:1, 3:2) - (73,53 - 67,09)
Neil Duff 3-4 Jason Brandon (2:3, 0:3, 2:3, 3:2, 3:2, 3:2, 2:3) - (83,05 - 85,37)
Beau Greaves 2-0 Jitka Cisarova (D) (3:1, 3:1) - (79,89 - 70,93)
Jarno Bottenberg 3-4 Paul Lim (2:3, 3:2, 2:3, 3:1, 1:3, 3:0, 1:3) - (86,57 - 85,47)
Vorschau Samstag:
Samstag, 07.12.2024:
Herren Halbfinale:
Jungen Halbfinale:
Damen Halbfinale:
Mädchen Halbfinale:
Nachmittags-Session: (ab 15:00 Uhr MEZ)
Paige Pauling - Jentl Fransen (YG)
Jenson Walker - Florian Preis (YB)
Sophie McKinlay - Lerena Rietbergen (D)
Francois Schweyen - Shane McGuirk
Abend-Session: (ab 20:00 Uhr MEZ)
Sophie McKinlay - Aurora Fochesato (YG)
Archie Self - Lex Paeshuyse (YB)
Beau Greaves - Deta Hedman (D)
Paul Lim - Jason Brandon
TV-Übertragung 2024:
Die WDF-Weltmeisterschaft 2024 wird komplett auf dem [Youtube-Channel] von GREAT! Game kostenfrei übertragen.
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Foto-Credits: Chris Sargeant/Tip Top Pics
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Quelle: WDF - www.dartswdf.com
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