Sonntag, 22. Dezember 2024 23:59 - Dart News von dartn.de
Es war eine verrückte Session bei der Darts-WM am Sonntag-Abend. Alle vier Spiele gingen mit 3:0 weg, aber dreimal siegte der Außenseiter. Nach dem Aus von Martin Schindler hat es auch Gary Anderson erwischt. Der schottische Favorit unterlag mit 0:3 gegen Jeffrey de Graaf, außerdem erwischte es Ross Smith überraschend gegen Paolo Nebrida. Abschließend reichte Dimitri van den Bergh eine durchschnittliche Leistung gegen Dylan Slevin.
Kaum hat die WM von Martin Schindler angefangen sind die Hoffnungen auch wieder vorbei. Mit 0:3 musste sich die deutsche Nr. 1 gegen Callan Rydz durchsetzen und dabei verpasste er insbesondere seine Chancen auf die Doppel. "The Wall" spielte einerseits acht perfekte Darts, hatte aber mit einer Doppelquote von 11% nicht viel zu bestellen.
[zur Newsmeldung der Partie Schindler-Rydz]
In der Spielgeschwindigkeit ging es beim zweiten Spiel des Abends deutlich bergab. Ross Smith war dennoch der eindeutige Favorit gegen Paolo Nebrida, doch mit der Annahme war man weit von der Realität entfernt. Nebrida zeigte seinem Gegner wo die Doppel sich befinden und lieferte eine Quote von 83% ab, das bedeutete einen klaren 3:0-Sieg gegen einen heute schwach spielenden Engländer. Nebrida startete mit einem 17-Darter ins Match, kassierte dann aber ein 78er-Finish. Mit einem Shanghai-Checkout erspielte sich Nebrida die erneute Führung, Smith antwortete mit einem 97er-Finish zum Ausgleich. Der erste Satzdart vom "Smudger" ging vorbei und Nebrida war auf Tops zur Stelle. Im zweiten Set gab es dann jeweils einen Hold auf jeder Seite, gerade so verteidigte Smith auf der Doppel 3 das nächste Anwurfleg. Aber wieder brachte er den Satz nicht über die Linie, denn Nebrida checkte 116 Punkte. Danach bestrafte der Mann von den Philippinen zwei weitere vergebene Satzdarts von Smith mit einem 14-Darter.
Drei Checkdarts verpasste Ross Smith im Anschluss und wieder langte Nebrida einmal mit dem 118er-Finish deftig zu. In 17 Pfeilen brachte sich der 29-jährige direkt vor die Ziellinie. Die Nr. 19 der Setzliste kämpfte sich nochmal heran, mit zwei unspektakulären Leggewinnen ging es in den Decider. Zum dritten Mal verpasste Smith hier seinen Satzdart und erneut kam Nebrida um die Ecke und löschte mit dem ersten Matchdart die Doppel 16. Das machte eine fantastische Doppelquote von 83% und brachte ihm ein Sport1-Phrasenschwein seines potentiell nächsten Gegners Gary Anderson ein, worüber er sich sichtlich freute. Hätte Katharina Kleinfeldt ihm doch lieber ein Phrasenschwein von Jeffrey de Graaf überreicht, denn...
Auch Gary Anderson hat den Sensations-Abend nicht überstanden. Der Schotte unterlag zum ersten Mal in seiner Karriere im Auftaktspiel einer Weltmeisterschaft, gegen Jeffrey de Graaf gab es nicht einmal einen Satzgewinn. Mit einem 100er-Finish holte sich De Graaf in 11 Darts das erste Anwurfleg und dann legte er dank eines Shanghai-Finishes gleich mit dem Break nach. Anderson nahm mit der 121 das dritte dreistellige Finish der Partie raus, verpasste dann aber gleich fünf Checkdarts und damit ging auch der Satz flöten. Weiter ging es mit einem 13-Darter des Schweden nach der Pause und spätestens nach fünf weiteren vergebenen Darts auf den äußeren Ring musste man sich um Anderson ernste Gedanken machen. Doch der "Flying Scotsman" setzte mit sechs weiteren Fehldarts nochmal einen drauf und damit stand es 0:2 in den Sets.
Nach der zweiten Pause gelang beiden Spielern zunächst ein Hold, De Graaf checkte in 14 Darts und Anderson fand dabei plötzlich im Scoring mit 223 Rest gar nicht statt. Unter Druck schleppte sich der Schotte zwar noch in den Decider, doch dort blieb Jeffrey de Graaf mit einem 76er-Finish zum Sieg maximal cool und warf damit den back-to-back Weltmeister aus dem Turnier.
Es folgte das Duell von Dimitri van den Bergh und Dylan Slevin und hier ist es dann tatsächlich passiert: Ein Gesetzter hat ein Spiel gewonnen! Der Belgier behauptete sich gegen Slevin mit 3:0, aber war dabei trotzdem weit von seinem A-Game entfernt. Mit einem 17-Darter legte der "Dream Maker" vor, Slevin checkte 96 Punkte und verpasste dann seinerseits drei Checkchancen. Ein Finish in der 7. Runde brachte den Iren aber in den Decider, wo van den Bergh 117 Punkte checkte und damit als erster Gesetzter am Abend überhaupt einen Satz gewinnen konnte. Im zweiten Satz legte van den Bergh mit einem 13-Darter vor, Slevin checkte auf Tops und legte dann auch mit einem Hold nach. In 13 Pfeilen sicherte sich Dimitri van den Bergh den Ausgleich auf der Doppel 4 und so ging es in das Entscheidungsleg. Hier gelang van den Bergh mit einem 15-Darter das Break zum Satzgewinn.
Nach der zweiten Pause gab es dann jeweils einen Hold auf jeder Seite, van den Bergh spielte mit einem 36er-Finish unkonventionell (18, D2, D7) wieder von vorne. Slevin erreichte mit einem 94er-Finish noch das Entscheidungsleg, aber hier finishte der "Dream Maker" auf Tops. Insgesamt war es keine Partie, die die Zuschauer vom Hocker riss. Letztlich war es trotz der drei Entscheidungslegs eine ziemlich einseitige Partie, die aber auch kaum Spektakel zu bieten hat. Für den Belgier tut sich jetzt im Draw auf jeden Fall eine große Lücke auf.
Morgen wird am letzten Tag vor der dreitägigen Weihnachtspause die zweite Runde mit acht Partien verteilt auf zwei Sessions ab 13:30 Uhr bzw. 20:00 Uhr MEZ komplettiert. Am Abend sind mit Ricardo Pietreczko und Florian Hempel nochmal zwei Deutsche am Start. DAZN und Sport1 übertragen beide Sessions jeweils in voller Länge live.
Sonntag, 22.12.2024:
Abend-Session:
Martin Schindler (22) 0-3 Callan Rydz (R2) (2:3, 1:3, 0:3) - (89,37 - 91,05)
Ross Smith (19) 0-3 Paolo Nebrida (R2) (2:3, 2:3, 2:3) - (89,79 - 91,07)
Gary Anderson (14) 0-3 Jeffrey de Graaf (R2) (1:3, 0:3, 2:3) - (92,51 - 95,56)
Dimitri van den Bergh (11) 3-0 Dylan Slevin (R2) (3:2, 3:2, 3:2) - (96,00 - 95,02)
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Montag, 23.12.2024:
Nachmittags-Session: (ab 13:30 Uhr MEZ)
Krzysztof Ratajski (31) - Alexis Toylo (R2)
Andrew Gilding (21) - Martin Lukeman (R2)
Josh Rock (18) - Rhys Griffin (R2)
Jonny Clayton (7) - Mickey Mansell (R2)
Montag, 23.12.2024:
Abend-Session: (ab 20:00 Uhr MEZ)
Gian van Veen (28) - Ricardo Pietreczko (R2)
Daryl Gurney (26) - Florian Hempel (R2)
Dave Chisnall (6) - Ricky Evans (R2)
Rob Cross (5) - Scott Williams (R2)
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[ks]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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