Sonntag, 17. November 2019 17:56 - Dart News von dartn.de
Bei den heutigen Playoffs der Super League Darts Germany wurde ein weiterer deutscher Teilnehmer für die PDC Dart WM in London ermittelt. Nico Kurz war derjenige, der am Ende das Rennen machte. Der gebürtige Hanauer ließ Martin Schindler im Endspiel mit 10:6 hinter sich.
Zuvor hatte sich Kurz bereits gegen Manfred Bilderl und Maik Langendorf behauptet. Im Viertelfinale bog er einen Rückstand stark noch um, eine Runde später lieferte er einen sehr souveränen Auftritt ab. Für das Finale hatte er sich seinen besten Average des Tages aufgehoben. Manch einer hatte hier vielleicht gezweifelt, ob die Nerven des Youngsters in seinem bislang größten Spiel halten würden. Am Ende wurden jedoch alle eines besseren belehrt. Schindler bleibt nun noch der PDPA Qualifier in acht Tagen als letzte Chance, doch noch auf den WM-Zug aufzuspringen.
Nico Kurz hat einen 5:7 Rückstand noch aufgeholt und so Manfred Bilderl mit 8:7 niedergerungen. Ein umkämpftes erstes Leg sicherte sich Bilderl in 18 Darts, Kurz hatte hier bereits mehrere Chancen liegen lassen. Dafür korrigierte er gut in 13 Darts und benötigte 21 Pfeile für die erste Führung. Bilderl stellte in ebenfalls 21 Gleichstand her, ehe Kurz durch einen 18-Darter wieder vorne lag. Sein Konkurrent aus Ahlen hielt das Match in 17 Darts offen, Kurz checkte anschließend 95 für das 4:3. Die nächsten drei Legs gingen an Bilderl, der unter anderem 80 zumachte und einen 13-Darter spielte. Der Tabellenführer nach der Hauptrunde hatte in zweien davon mit den Doppeln zu kämpfen, blieb in 14 Darts aber im Spiel. Mindestens eine verpasste Gelegenheit zum 6:6 machte die Luft für ihn aber dünner, da Bilderl in 18 Darts zur Stelle war. In 20, 15 und 16 Darts gelang Kurz aber doch noch die Wende.
Eine Partie auf eher mäßigem Niveau entschied Maik Langendorf mit 8:6 gegen Robert Marijanovic für sich. Langendorf erwischte in 17, 14 und 20 Darts einen guten Start, Marijanovic hätte das erste und dritte Leg allerdings gewinnen können. Ein 14-Darter brachte ihn aufs Scoreboard und in 17 Darts stellte er Anschluss her. Langendorf erwischte nun wieder eine gute Phase in 14 und 16 Darts, der Titelverteidiger ließ zwischenzeitlich eine Checkchance liegen. In 16 und 20 Darts kam er wieder bis auf ein Leg heran, bevor Langendorf wieder in 17 Darts zum 6:4 intervenierte. Die nächsten beiden Legs gingen mit dem Wurf, hier checkte Langendorf 100 und der "Robstar" scheiterte mehrfach mit seinen Versuchen auf Doppel zum möglichen Ausgleich. Ein 60er-Finish nach vergebenen Matchdarts des Gegners ließen ihn noch einmal hoffen und auch im nächsten Leg bekam er nach vier verpassten Siegchancen von Langendorf noch einmal ans Board. Da die Doppel 20 für 116 aber nicht fiel, rettete sich der Mann aus Hameln ins Ziel.
Viel Mühe und auch ein wenig Glück hatte Martin Schindler, der sich mit einem 8:7 Triumph über Thomas Köhnlein in die Vorschlussrunde kämpfte. 17 und 16 Darts stellten einen soliden Auftakt für "The Wall" dar, wild wurde das dritte Leg mit vielen verpassten Doppeln auf beiden Seiten und dem 3:0. Ein wichtiges 104er-Finish war Köhnleins erstes Ausrufezeichen, aber eine Möglichkeit zum Rebreak ging dahin und Schindler staubte dankbar zum 4:1 ab. In 19 und 15 Darts wurde der Debütant gefährlicher und ein 16-Darter ließ ihn zum 4:4 ausgleichen. Der Favorit aus Strausberg übte mit einem 15-Darter wieder Druck aus, doch Köhnlein checkte 102 und hielt stand. In 14 und 15 Darts wurden die nächsten beiden Legs gerecht verteilt, 17 Darts spielte Schindler für einen 7:6 Vorsprung. Köhnlein wehrte sich großartig in 13 Darts und nachdem Schindler im Entscheidungsleg zwei Matchdarts am Ziel vorbeisetzte, kam seine Chance. "Wildthing" konnte aber 32 Punkte mit drei Pfeilen nicht löschen und so saß der nächste Versuch bei "The Wall".
Der deutlichste Erfolg dieser Runde war Christian Bunse im Duell mit Dragutin Horvat vergönnt, 8:4 hieß es am Ende für ihn. Die ersten beiden Legs wurden in der siebten und achten Aufnahme entschieden, Bunse steigerte im Folgenden das Niveau in 18 und 15 Darts für eine 3:1 Führung. In 14 und 18 Darts enteilte er allmählich, ehe ihm die Doppel einen Streich spielten und Horvat einmal wieder leise Ansprüche in 19 Darts anmeldete. Mit Unterstützung eines 100er-Checks behielt Bunse die Kontrolle, für Horvat war immerhin eine 102 zum 3:6 im Angebot. Weil der Kasseler aber anschließend wieder Mühe auf die Doppel hatte, entkam der "Bunsenbrenner" in 20 Darts. Fantastisch war Horvats 161er-Finish zum 12-Darter, doch ein 17-Darter bescherte Bunse endgültig das Halbfinalticket.
Im ersten Halbfinale trafen somit Nico Kurz und Maik Langendorf aufeinander, Kurz hatte aus dem ersten Spiel gelernt und eröffnete bei eigenem Anwurf mit einem 18 Darter, bevor er mit der gleichen Anzahl an Darts auch gleich das erste Break checken konnte, aber der Routinier Langendorf antwortete sofort mit einem 17 Dart Re-Break. Kurz ließ ein weiteres Break in 14 Darts folgen, bevor Langendorf in kommenden Leg zwei weitere Breakdarts vergab. Kurz checkte damit zum 4:1. In 17 Darts holte Langendorf seinen Anwurf und mit einem 15 Dart Break kämpfte er sich auf 3:4 heran. Aber der Hanauer konterte seinerseits wieder in 17 und 12 Darts zum 6:3. Diesen Vorsprung hielt er dann auch den Rest des Spiels bei, die restlichen Legs gingen jeweils "mit den Darts", sodass sich Kurz am Ende mit 9:6 seinen ersten Einzug in das Finale sichern konnte.
Für die Pro Tour Card Inhaber Martin Schindler und Christian Bunse ist dieses Super League Finale die vorletzte Möglichkeit überhaupt noch im Dezember zur PDC WM nach London fahren zu können. Bunse startete mit Anwurf in 15 Darts, doch jetzt spielte erst einmal nur noch der Strausberger. Er startete in 19 Darts und bestrafte dann neun vergebene Checkdarts von Bunse mit einem 136er Finish zum Break, bevor er sich auch in 19 und 15 Darts die folgenden zwei Legs zur 4:1 Führung erspielen konnte. Dann gelang Bunse in 15 Darts ein Break, aber Schindler konnte den Run sofort mit einem 17 Dart Re-Break unterbinden. Da auch die anschließenden drei Legs an "The Wall" gingen, war dieser nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. In 15, 15 und 16 Darts setzte der "Bunsenbrenner" zwar noch einmal zu einem Gegenangriff an und verkürzte auf 5:8, bevor Schindler mit 15 Darts bei eigenem Anwurf sein Ticket für das Finale lösen konnte. Bunse bleibt damit nur noch die Teilnahme am PDPA Qualifier, wenn er in diesem Jahr noch bei der WM dabei sein möchte.
Verdient hatte Nico Kurz hier mit 10:6 die Nase vorne. Martin Schindler war nicht konstant genug, um ihm permanent das Leben schwer zu machen. Ein von Beginn an vorhandener Rückstand, der zwischenzeitlich auf fünf Legs angewachsen war, tat sein übriges. Kurz gehörte in 14 und 19 Darts der Auftakt, Schindler verpasste in beiden Legs Doppel. In 16 Darts brach der Bann für den Strausberger, doch Kurz besserte sofort in 14 Darts zum 3:1 nach. 60 warf er für ein weiteres Break aus und ein 16-Darter sorgte schon für die halbe Miete. Schindler stoppte diese Serie in 18 Darts, konnte aber nicht nachhaltig den Spielverlauf verändern. Kurz hingegen spielte sich in 14 und 13 Darts weiter zum 7:2 voran.
Vier vorbeigeworfene Pfeile für einen noch höheren Vorsprung waren sein erster größerer Fehler, Deutschlands Nummer Drei profitierte mit Mühe. Ein 14-Darter machte die Partie wieder interessanter, doch sein 22-jähriger Herausforderer intervenierte in 16 Darts passend zum 8:4. Es folgte ein 16-Darter auf beiden Seiten, der Spielstand lautete also 9:5. Im 15. Leg erhielt Kurz seine ersten drei Siegchancen, verwertete sie jedoch nicht und Schindler checkte unter großem Druck 85. Kurz darauf machte es der Hesse besser und brachte 109 Punkte zum Titelgewinn auf .
Die PDC-Weltmeisterschaft wird am Freitag, dem 13.12.2019 eröffnet und live von DAZN und Sport1 übertragen.
Sonntag, 17.11.2019
Viertelfinale:
Nico Kurz 8-7 Manfred Bilderl (87,8 - 79,9)
Maik Langendorf 8-6 Robert Marijanovic (85,6 - 87,0)
Martin Schindler 8-7 Thomas Köhnlein (86,9 - 89,9)
Christian Bunse 8-4 Dragutin Horvat (85,0 - 86,0)
Halbfinale:
Nico Kurz 9-6 Maik Langendorf (90,5 - 86,8)
Martin Schindler 9-5 Christian Bunse (86,8 - 85,4)
Finale:
Nico Kurz 10-6 Martin Schindler (94,2 - 87,1)
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Foto-Credit: PDC Europe/Kais Bodensieck
[kb/pe]
**Quelle: PDC Europe
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