Sonntag, 5. November 2023 19:47 - Dart News von dartn.de
Am Dienstag startet die PDC Europe Super League 2023. Bis zum Freitag kämpfen dabei 24 Deutsche um das begehrte WM-Ticket, gesucht wird der Nachfolger von Florian Hempel. Um es in den Alexandra Palace zu schaffen, muss man zunächst eine Gruppenphase überstehen und anschließend als Sieger aus der KO-Runde ab dem Achtelfinale hervorgehen. Mit Pascal Rupprecht und Daniel Klose sind in diesem Jahr zwei Tourcardler im Teilnehmerfeld. Außerdem sind fünf Spieler mit WM-Erfahrung und drei Debütanten dabei.
Im Vergleich zu den letzten Jahren hat sich nur wenig im Format der PDC Europe Super League 2023 verändert. Erneut gehen 24 Spieler am Dienstag und Mittwoch in den Vorrundengruppen an den Start. Gespielt wird dabei im Round Robin-Format mit Hin- und Rückrunde über best of 11 Legs. Jeder Spieler hat also in der ersten Turnierphase zehn Matches zu bestreiten, die beiden Tage beginnen jeweils gegen 12:30 Uhr auf vier Boards. Die Top 4 jeder Gruppe qualifizieren direkt sich für das Achtelfinale, was die einzige Neuerung in diesem Jahr darstellt. Die Plätze 5 und 6 mussten in den vergangen Jahren die Super League verlassen, ein Abstieg aus der Liga dürfte also auch dieses Mal die Konsequenz sein. Am Donnerstag-Abend werden die Achtelfinals gespielt, ab jetzt ist auch jedes einzelne Spiel live im TV auf Sport1 zu sehen. Die Auslosung für die KO-Runde ist noch nicht bekannt, am Freitag-Abend fällt ab 19 Uhr die Entscheidung. Mit rund 200 Zuschauern wird im Stil der Final-Session auf der European Tour gespielt, nach dem Viertelfinale folgen also das Halbfinale und das große Endspiel um die WM-Teilnahme.
Die Spieldistanzen sind zwar noch nicht final veröffentlicht, aber im Finale dürfte wohl best of 15 Legs gespielt werden. In jedem Fall wird über alle Tage eine große Konstanz gefragt sein. Schließlich müssen die Spieler zehn Gruppenspiele ausreichend gut absolvieren und dürfen in der KO-Runde nicht geschlagen werden, wenn es mit der Teilnahme im Ally Pally klappen soll. Dort wird der Super League Champion der vierte Deutsche im Teilnehmerfeld sein. Bereits sicher sind Gabriel Clemens, Martin Schindler und Ricardo Pietreczko qualifiziert. Oft war der Super League Sieger auch eher ein undankbares Los für die Pro Tour Qualifikanten in der ersten Runde. Daniel Klose und Pascal Rupprecht bliebe noch der Weg über den PDPA-Qualifier zur Weltmeisterschaft. Alle anderen Super League Teilnehmer haben keine weitere Möglichkeit mehr, sich für die WM zu qualifizieren. Deutsche Spieler, die die Super League nicht spielen, dürfen aber noch am Westeuropa-Qualifier am 18. November in Kalkar teilnehmen.
Das Teilnehmerfeld der Super League 2023 bietet eine bunte Mischung aus erfahrenen Spielern und den aktuell hoffnungsvollsten Talenten in Darts-Deutschland. Allen voran gehen die Tourcard-Inhaber Daniel Klose und Pascal Rupprecht als Topfavoriten in das Turnier. "Dan the Man" ist ein Halbfinalist der Super League 2022 und in diesem Jahr stand er sensationell in einem Pro Tour Finale. Sonst tat sich der Bayer aber vor allem zu Jahresbeginn auf der Pro Tour schwer, sodass es über die Rangliste mit xxxxx Pfund Rückstand relativ knapp nicht für die WM reichte. In Gruppe A ist Klose zusammen mit Lukas Wenig aber der klare Favorit, "Luu" performte zuletzt mit einem Finale auf der Challenge Tour stark und steht schon seit Jahren oben auf der Favoritenliste für die WM-Teilnahme. Kai Gotthardt konnte in den letzten Jahren regelmäßig seine besten Darts in der Super League auspacken, zumindest für das Achtelfinale sollte sich "The Tunnel" qualifizieren. Zwischen Marco Obst, Michael Hurtz und Michael Klönhammer könnte dann die Entscheidung um den vierten Platz fallen. Klönhammer ist vor allem beim DC Vegesack Bremen in der Bundesliga aktiv, beim DDV gab es schon einen Turniersieg. Von Marco Obst und Michael Hurtz war 2023 nicht viel zu sehen, auch wenn sie mittlerweile zu Stammgästen der Super League avancieren.
In Gruppe B ist mit Pascal Rupprecht ebenfalls ein klarer Favorit am Start. Der neue Tourcard-Inhaber spielte eine gute erste Pro Tour Saison. Da der Bielefelder nicht als Vollprofi auf der Tour unterwegs ist, musste er einige Turniere arbeitsbedingt auslassen. Sonst wäre eine Qualifikation über die Tour durchaus möglich gewesen, immerhin einmal ging es ins Achtelfinale. Sein Super League Debüt gibt Liam Maendl-Lawrance, der bereits für die WDF-WM qualifiziert ist. Sollte er die Super League gewinnen, wird die Wahl aber wohl auf die PDC-WM fallen. Der Münchener ist so etwas wie die Neuentdeckung des Jahres und war auf der European Tour häufig zu sehen. David Schlichting erreichte zwei Viertelfinals auf der Development Tour und hielt sich durch die Platzierung von 2022 im Teilnehmerfeld. Etwas unter dem Radar war Marcel Gerdon in diesem Jahr unterwegs, für ihn sollte das Achtelfinale das Ziel sein. Gleiches gilt für den Liga-Neuling Paul Krohne, der beim Qualifier sein erstes PDC-Turnier überhaupt spielte. Davon abgesehen spielt er in der DDV-Bundesliga bei Preußen Münster. Das Debüt hat Andree Welge schon lange hinter sich, aber der viermalige WM-Teilnehmer scheint wieder erstarkt zu sein und ist deswegen durchaus ein Geheimtipp für mehr als nur die Gruppe.
Besonders spannend könnte die Gruppe C werden. Alle sechs Spieler haben in diesem Jahr (zumindest teilweise) überzeugt und daher könnte es auch für die Etablierten eng werden. Max Hopp ist von den sechs Spielern in Gruppe C am meisten auf Formsuche. Immer wieder gab es auf der Challenge Tour gute Anzeichen, aber meist folgte schnell die Ernüchterung wegen mangelnder Konstanz. Das Grundniveau scheint aber wieder leicht gestiegen zu sein, in dieser schweren Gruppe kann es eng werden. Dragutin Horvat war 2017 schon im Ally Pally dabei und stand auch danach regelmäßig im Super League Finale. Angesichts der starken Challenge Tour, die er auf Platz 9 abschloss, muss man auch 2023 mit ihm rechnen. Auf der Development Tour überzeugten hingegen Dominik Grüllich und Christopher Toonders, beide standen dort je einmal im Finale und haben gute Chancen auf das Achtelfinale. Außerdem ist Franz Rötzsch noch Teil der Gruppe C, für ihn gab es definitiv schon bessere Jahre. Ein Halbfinale auf der Challenge Tour gibt trotzdem Hoffnung für den "Destroyer". Das Line-Up komplettiert Arno Merk, der sich nach einer langen Pause wieder dem Dartsport widmet. Merk hat bereits einmal an der BDO-Weltmeisterschaft teilgenommen und in den Qualifiern, sowie anschließend beim DDV überzeugt.
Wenn es um die Favoriten geht, dann fällt bei Experten und Fans oft auch der Name von Niko Springer. Der Vorjahresfinalist spielt regelmäßig hohe Averages, obwohl er nicht alle Turniere mitnimmt. Wenn er dabei ist, sind gute Leistungen aber meist garantiert. Außerdem will er laut eigenen Angaben 2024 intensiver am Turniergeschehen teilnehmen, ihm ist auch dieses Jahr viel zuzutrauen. Eine deutliche Formsteigerung hat Nico Kurz hingelegt, beim European Tour Turnier in Hildesheim zeigte er mit dem Achtelfinale, dass man mit ihm wieder rechnen kann. Dennoch ist ihm das Achtelfinale angesichts der ausgeglichenen Gruppenkonstellation nicht garantiert. René Eidams will zurück in den Ally Pally, zuletzt gewann er eine Woche bei der Modus Super Series und steht genau wie Steffen Siepmann zurecht und langfristig im Super League Teilnehmerfeld. Viel war von "Sippi" aber 2023 nicht zu sehen. Eine Wundertüte ist jedes Jahr aufs Neue Manfred Bilderl, der in 2023 so gut wie gar nicht in Erscheinung getreten ist. Neu mit dabei ist Markus Keßler, der bereits bei der Q-School überzeugend unterwegs war. Eine Achtelfinal-Qualifikation scheint für den Freiberger somit im Bereich des Möglichen zu liegen.
Platz |
Name |
Punkte |
Legs |
Differenz |
1. |
Daniel Klose | |||
2. |
Lukas Wenig | |||
3. |
Kai Gotthardt | |||
4. |
Marco Obst | |||
5. |
Michael Hurtz | |||
6. |
Michael Klönhammer |
Platz |
Name |
Punkte |
Legs |
Differenz |
1. |
Pascal Rupprecht | |||
2. |
Liam Maendl-Lawrance | |||
3. |
Marcel Gerdon | |||
4. |
David Schlichting | |||
5. |
Andree Welge | |||
6. |
Paul Krohne |
Platz |
Name |
Punkte |
Legs |
Differenz |
1. |
Dragutin Horvat | |||
2. |
Max Hopp | |||
3. |
Franz Rötzsch | |||
4. |
Christopher Toonders | |||
5. |
Dominik Grüllich | |||
6. |
Arno Merk |
Platz |
Name |
Punkte |
Legs |
Differenz |
1. |
Niko Springer | |||
2. |
Nico Kurz | |||
3. |
René Eidams | |||
4. |
Steffen Siepmann | |||
5. |
Manfred Bilderl | |||
6. |
Markus Keßler |
Auch die Kollegen von Shortleg, dem dartn.de Podcast, haben eine Vorschau zur PDC Europe Super League aufgenommen und hatten mit Andree Welge zudem einen Teilnehmer zu Gast. [Hier] geht es zur Folge.
Sport1 überträgt im TV und per kostenlosem Livestream auf sport1.de die Spiele der PDC Europe Super League 2023. Außerdem gibt es auch wieder Livescores auf Dartconnect.
Sport1 TV-Übertragungszeiten:
Dienstag, 07.11.2023: Gruppenphase: 15:30 - 20:15 Uhr live
Mittwoch, 08.11.2023: Gruppenphase: 15:30 - 20:15 Uhr live
Donnerstag, 09.11.2023: Achtelfinale: 19:00 - 23:00 Uhr live
Freitag, 10.11.2023: Viertelfinale, Halbfinale & Finale: 19:00 - 23:00 Uhr live
Alle Infos zur PDC Europe Super League [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credit: Jonas Hunold (PDC Europe)
[ks]
**Quelle: PDC Europe
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