Sonntag, 12. Mai 2024 23:21 - Dart News von dartn.de
Nach einigen unglücklichen Niederlagen in den letzten Monaten, hat Rob Cross die Baltic Sea Darts Open in Kiel gewonnen. In einem spektakulären Endspiel hielt er Luke Humphries mit 8:6 in Schach. Und das, obwohl "Cool Hand" in dieser Partie ein 9-Darter gelang. Am selben Abend schaltete Cross außerdem Ritchie Edhouse und Madars Razma aus. Es ist sein zweiter Titel auf der European Tour.
Wie so oft in letzter Zeit war Michael van Gerwen weit von dem entfernt, was er eigentlich spielen kann. Luke Humphries war in den kniffligen Situationen zur Stelle und siegte samt 101er-Average 6:3. Humphries spielte früh einen 11-Darter, doch van Gerwen checkte 167, 74 und 70 und lag so zunächst 3:2 vorne. Danach folgten aber neun Pfeile ohne großes Triple, Humphries breakte in 14 Darts zurück, aber es war noch nicht vorbei. Es gab auch Nachlässigkeiten beim Engländer, doch MvG verpasste insgesamt dreimal das gewünschte Doppel. So beendete Humphries in 13 und 12 Darts letztlich souverän.
17 Checkchancen verworfen und dennoch eine Runde weitergekommen, so ging es Danny Noppert bei seinem 6:4-Erfolg über Mike De Decker. Der belgische Herausforderer bestrafte gleich im ersten Leg zwei Patzer durch ein 125er-Finish und hatte sogar eine Gelegenheit zum 3:0 bzw. 4:1. Stattdessen hieß es auch dank eines 64er-Checks von Noppert 2:2, wobei De Decker auch im Anschluss in 13 Darts weiter gut mithielt. Noppert warf dann jedoch nacheinander 118 und 136 aus, letzteres für einen 12-Darter. Fünf Matchdarts ließ "The Freeze" zunächst ungenutzt, doch De Decker bekam bei 65 Rest keine Gelegenheit zum Ausgleich und musste so als Verlierer die Bühne verlassen.
Mit mindestens einem blauen Auge hat Rob Cross dieses Halbfinalticket ergattert. Ritchie Edhouse zeigte lange Zeit eine Finishing-Masterclass, ließ nach einer 5:3-Führung aber spürbar nach und musste sich nach einem vergebenen Matchdart am Ende doch geschlagen geben. Edhouse lag zunächst nach verpassten Doppeln des Favoriten 3:1 vorne und checkte dafür unter anderem 70 sowie 72. Danach blieb ihm Cross auf den Fersen, war mehrfach dicht dran am Ausgleich, doch "Madhouse" löschte auch 110 und 108 jeweils zum Hold. Als er dann aber seinen ersten Matchdart bekam, traf er nicht und Cross reichten zwei 18-Darter, um am Ende tatsächlich noch vorbeizuziehen.
Ryan Searle konnte in keiner Phase das Momentum an sich reißen und so setzte sich Madars Razma dank einer guten Vorstellung mit 6:3 durch. In einer ausgeglichenen Anfangsphase verpasste Searle zunächst Breakchancen, nur um es wenig später mit einem 127er-Finish besser zu machen. Razmas perfekter Konter war ein 12-Darter, für das nächste Leg bekam er sogar 23 Pfeile Zeit. Searle ließ seine wenigen Möglichkeiten in dieser Phase liegen, so dass Lettlands Nummer Eins mit einem 13-Darter und einem 116er-Finish das zweite European Tour Halbfinale der Karriere eintütete.
Da lief bei weitem nicht alles rund, aber trotzdem ließ Luke Humphries Danny Noppert mit 7:4 hinter sich. Für den Gegner war es eindeutig eine verpasste Chance. Humphries eröffnete mit einem Break in 18 Darts und checkte 114 zum schnellen 2:0. Noppert hielt im weiteren Verlauf zweimal sein Service in 14 Darts, doch der amtierende Weltmeister blieb vorne. Erst recht, nachdem Noppert in drei Legs nacheinander Möglichkeiten danebensetzte. Mit Hilfe eines 14-Darters verkürzte der Niederländer noch auf 4:6, doch als er zwei weitere Doppel verpasste, machte Humphries die Tür mit einem 72er-Checkout endgültig zu.
Deutlich entspannter als im Viertelfinale gestaltete es sich für Rob Cross, der sich mit 7:4 gegen Madars Razma behauptete. Cross übernahm ohne großen Glanz schnell die Initiative, fast aus dem Nichts machte er dann 156 zum 3:0 zu. Razma meldete sich in 13 Darts im Spiel an, doch "Voltage" stoppte ihn gleich wieder mit einem 12-Darter inklusive 126er-Check. Razma kam mit Unterstützung eines 71er-Finishes auf 3:5 heran, doch wieder hatte Cross in 13 Darts die genau richtige Antwort. Als es Probleme gab, den Finaleinzug tatsächlich perfekt zu machen, konnte Razma das Geschenk nicht annehmen.
Mit 3:5 in Rückstand und gerade einen 9-Darter kassiert: es kam ziemlich dick für Rob Cross, der eigentlich ein ziemlich gutes Spiel machte. Wie zum Beweis war er es, dem die Schlussphase gehörte und der sich am Ende mit 8:6 gegen Luke Humphries samt 105er-Average behauptete. Nach den ersten vier Legs war noch alles in der Reihe, jeweils wurde in der fünften Aufnahme beendet und nur Cross bekam zu diesem Zeitpunkt eine Breakchance. Die nächste nutzte er in 16 Darts, hier hatte Humphries erstmals auf die Doppel federn lassen. Der Gleichstand war dank eines 68er-Finishes allerdings schnell wieder hergestellt und dann legte "Cool Hand" erst so richtig los. Auf einen 11-Darter folgte tatsächlich ein 9-Darter, hier checkte er 141 auf der Doppel 12. Cross ließ sich in 11 und 15 Darts auch nicht lange bitten, es war beim Stand von 5:5 also wieder alles offen. Humphries löschte als nächstes 78, scheiterte dann aber an der D15 zum Break und lag nach einem 12-Darter von Cross erstmals hinten. Davon angespornt tilgte der Weltmeister von 2018 auch noch 100 Rest für einen 12-Darter und war der neue Champion im hohen Norden.
Weiter geht es nächsten Donnerstag in Sheffield mit dem 16. und letzten Spieltag der Premier League Darts 2024. DAZN und Sport1 übertragen den Spieltag live ab 20:00 Uhr MESZ.
Sonntag, 12.05.2024:
Abend-Session:
Viertelfinale:
Michael van Gerwen 3-6 Luke Humphries (92,30 - 101,34)
Danny Noppert 6-4 Mike De Decker (96,75 - 91,38)
Ritchie Edhouse 5-6 Rob Cross (90,98 - 97,61)
Ryan Searle 3-6 Madars Razma (88,86 - 95,30)
Halbfinale:
Luke Humphries 7-4 Danny Noppert (92,93 - 89,51)
Rob Cross 7-4 Madars Razma (99,00 - 92,45)
Finale:
Luke Humphries 6-8 Rob Cross (104,38 - 105,56) - Humphries mit einem 9-Darter
Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £30.000 nach Hause. Alle 32 vorqualifizierten Spieler über die PDC Order of Merit und Pro Tour Order of Merit müssen ihr Auftaktspiel gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Ranglisten einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große PDC Order of Merit sowie die European Tour Order of Merit und Pro Tour Order of Merit ein.
Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250
Gesamt: £175.000
2024 wird DAZN alle Turniere der European Tour LIVE und in HD zeigen. Die Turniere können als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Wer sich nur für den Dartsport interessiert, kann das DAZN World Paket für 9,99 € (monatlich kündbar) im Monat buchen. Als Jahresabo sind es 6,99 € pro Monat, allerdings ohne monatlich kündigen zu können. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019.
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Foto-Credits: Jonas Hunold (PDC Europe)
[kb]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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