Was macht eigentlich? Anton Pein

Mittwoch, 11. März 2020 17:10 - Dart News von dartn.de

In unserer neuen Rubrik "Was macht eigentlich?" beschäftigen wir uns mit Persönlichkeiten aus dem Dartsport, die in den letzten Jahren nicht mehr wirklich in der Öffentlichkeit standen. Neben einem Rückblick auf Erfolge versuchen wir auch zu klären, wie ihr Alltag heute aussieht. Den Anfang macht Anton Pein, der erste österreichische Teilnehmer bei der PDC-Weltmeisterschaft.

Die Vergangenheit

Der 25. November 2006 ist wohl ein Tag, an den sich Anton Pein ewig erinnern wird. Beim erstmals ausgerichteten Qualifikationsturnier für deutschsprachige Spieler zur PDC-WM setzte sich "Toni" für viele überraschend durch. Im Finale ließ er Herbert Biendl mit 8:6 hinter sich. "Für mich war es Neuland, auf so einer Bühne zu spielen und das mit den besten der Welt. Ein Traum wurde war, den wahrscheinlich jeder Dartspieler hat", erinnert sich Pein. Die Auslosung für das größte Turnier der Welt meinte es dann allerdings nicht wirklich gut mit ihm. Am 18. Dezember traf Pein gleich in seinem ersten Match auf Legende Phil Taylor und kassierte einen 0:3 Whitewash. Taylor erzielte einen dreistelligen Average und beendete die Partie mit einem 11-Darter. "Die WM selbst war für mich sehr eindrucksvoll. Es ist schwer, so ein Erlebnis in Worten zu beschreiben. Ich wurde sehr freundlich empfangen und behandelt, ich war ja ein unbekannter Spieler in diesen Kreisen. Es war für mich nicht so selbstverständlich", blickt der heute 52-jährige zurück.

2007 und 2008 versuchte sich Pein bei der neu gegründeten Turnierserie der GDC (heute PDC Europe) und stand dort in mehreren Halbfinals. Bei zwei Players Championships erreichte er außerdem die letzten 32 und sicherte sich eine Reise zu den Las Vegas Desert Classics, wo in der Qualifikation Endstation war. Ab 2009 konzentrierte sich der Kärntner auf Turniere der WDF und gewann in diesem Zusammenhang die Austrian Open im selben Jahr. Ab Mitte 2011 verliert sich zumindest bei internationalen Steeldart-Events seine Spur. "Es war finanziell nicht mehr möglich, an internationalen Turnieren teilzunehmen. Ohne Sponsoring ist es schwer, durchzuhalten", begründet Pein diesen Schritt. Um wieder auf einen vernünftigen Lebensstandard zu kommen, konzentrierte er sich mehr auf seinen Job als Instalateur und das Training wurde reduziert. "Aufgehört habe ich natürlich nie", betont er. Zunächst war "Toni" bei nationalen Turnieren zu sehen, später kamen auch Softtip-Events der EDU hinzu. Seinen letzten nationalen Meistertitel feierte er vor zwei Jahren.

Die Gegenwart

Auch aktuell liegt der Fokus von Pein auf E-Dart. In der Rangliste der EDU befindet er sich auf dem sechsten Platz. Er will nicht ausschließen, dass es eines Tages noch einmal einen Versuch bei der PDC gibt. Es ist für ihn aktuell allerdings schwierig, einen ähnlichen Weg wie Mensur Suljovic einzuschlagen. "Heute ist es wahrscheinlich etwas leichter, eine Möglichkeit zu bekommen für ein Management. Nur wenn ich es nochmal versuche bzw. versuchen sollte, dann möchte ich auch gut vorbereitet sein. Ohne mehrstündiges tägliches Training funktioniert das nicht. Da reichen meine 2 Stunden Training am Tag nicht, denn arbeiten tu ich auch noch 10 bis 12 Stunden täglich."

Beim Qualifier für das European Tour-Event in Wien zeigte Pein im letzten August, zu was er trotz seines aktuellen Alltags noch in der Lage ist. Der Sprung ins Hauptfeld gelang zwar nicht, doch ein 87er Average war aller Ehren wert. "Mit dem richtigen Material traue ich mir schon zu, dass ich es auch mal durch so einen Qualifier schaffe", gibt sich Pein optimistisch. "Ich bin zwar schon seit längerer Zeit auf der Suche und habe mir auch das ein oder andere Set machen lassen. Es ist aber bis jetzt noch nicht ganz zufriedenstellend." Was auch die Zukunft für den sympathischen Österreicher noch bringen mag, seinen Platz in den Dart-Geschichtsbüchern seines Landes hat er auf jeden Fall sicher.

Weitere Informationen:

Alle Infos zu Anton Pein gibt es in seinem [dartn.de Spielerprofil]
Alle Augaben zur Rubrik "Was macht eigentlich?" gibt es [hier]

Foto-Credit: dartn.de/Patrick Exner

[kb]

Quelle: dartn.de

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