Donnerstag, 7. Dezember 2023 23:14 - Dart News von dartn.de
Zum Abschluss des Achtelfinals gerieten bei der WDF-Weltmeisterschaft einige Favoriten ins Wanken. Der amtierende Weltmeister Neil Duff setzte sich nach Rückstand gegen Martyn Turner durch. Ähnlich erging es Jelle Klaasen, der sogar zwei Matchdarts von Dennie Olde Kalter überlebte. Bei den Damen musste Lisa Ashton durchatmen, ihrer nächsten Gegnerin Kirsty Hutchinson gelang ein Whitewash. Knapp ausgeschieden ist dagegen der Schweizer Thomas Junghans, während Danny Lauby das Duell der US-Amerikaner gewann.
Der Neuseeländer Jonny Tata hat sich bei seinem WDF-WM-Debüt direkt ins Viertelfinale gespielt. Dazu setzte er sich highlightlos mit 3-0 gegen Jim Widmayer durch, wobei sich der US-Amerikaner durch vermeidbare Fehler selbst um den Lohn brachte. Das Spiel startete mit einem Break auf jeder Seite, Tata sicherte sich den ersten Satz ohne Spektakel mit Legs von 20 und 17 Darts. In Set 2 blieb dann alles in der Reihe, Widmayer nahm mit 92 und 86 Punkten die zwei höchsten Finishes des Spiels raus. Im Decider ging "Captain America" am Ende die Luft aus, eine 26 und eine 56 waren im Score zu wenig, sodass Tata in der 7. Runde checkte. In 18 und 17 Darts legte der Neuseeländer auch in Satz drei vor, Widmayer hielt sich mit zwei Finishes in der sechsten Aufnahme noch im Spiel. Bei 68 Rest bekam er keinen Satzdart, weil er statt der großen 8/16 neben das Board warf. Tata war zur Stelle und checkte in 17 Darts.
Einen echten Whitewash-Erfolg gab es für Kirsty Hutchinson gegen die an Position 6 gesetzte Wendy Harper. Die 63-jährige gab ihr Lakeside-Debüt, war aber mit einem Scoring-Average von 62 chancenlos. Die einzigen zwei Checkdarts gab es für die Neuseeländerin in Leg 1, die WM-Finalistin des Vorjahres war eindeutig zu stark. Dabei spielte auch Hutchinson mit 22 und 20 Darts im ersten Satz kein besonderes Niveau. Ein 88er-Finish wurde von zwei Checkouts in der siebenten Runde zum Sieg gefolgt, Harper stand jeweils auf einem Finish.
Mit Dennis Nilsson hat es auch ein Schwede ins Viertelfinale der Lakeside-WM geschafft. Der "Strongman" behauptete sich mit 3-1 in den Sätzen gegen Alexander Merkx, mit einem 90er-Average war das Ergebnis zu Gunsten von Nilsson auch absolut verdient. Das erste Break im Spiel gelang jedoch Alexander Merkx im dritten Leg, nachdem Nilsson 40 Punkte nicht checkte. Trotzdem verlor der Niederländer den Satz noch, 22 Punkte checkte er nicht. Nilsson war zur Stelle und checkte 78 Punkte zum 14-Darter und knappen Satzgewinn. In 16 und 13 Darts zeigte sich Merkx davon noch unbeeindruckt, auf Tops verkürzte der Schwede zum 1:2 in Satz 2. Allerdings ließ Nilsson dann seine Checkchancen aus und somit kam es zum 1-1 in den Sets. In Satz 3 wurden die Anwurflegs bis zum Stand von 2:2 erst einmal gehalten, größere Breakchancen gab es nicht. Erneut hatte Nilsson mit einem 84er-Finish das Timing auf seiner Seite. In 14 und 18 Darts legte er auch im vierten Satz vor, ehe "Alexander The Great" 118 Punkte checkte. Allerdings traf Nilsson die D18 für das Viertelfinale.
Über die volle Distanz musste Chris Landman gegen den Schweizer Thomas Junghans gehen. Am Ende setzte sich der "Countryman" mit 3-2 durch, seine Statistiken waren insgesamt stärker. Der Niederländer fand allerdings zunächst nicht in die Partie und geriet gemächlich mit 0:2 in Rückstand. Ein 13-Darter hielt ihn nur noch kurz im Satz, bevor sich Junghans auf der D16 die Setführung sicherte. Jeweils in der sechsten Aufnahme gab es zu Beginn des zweiten Satzes ein Break auf jeder Seite. Junghans hielt seinen Anwurf erneut nicht, weil er 123 knapp auf Bull liegen ließ. Mit einem 14-Darter sicherte sich Landman den 1-1 Ausgleich und das Niveau stieg auch insgesamt spürbar an. Auch in Satz 3 hätte Junghans in Führung gehen können, allerdings verpasste er ein Checkout von 22 Punkten. So schnappte sich Landman auf der D3 das 2:1 und den Satz mit einem 84er-Checkout. 83 Punkte checkte Landman nach der Pause, Junghans hielt mit einem 117er-Finish dagegen. Es ging in das Entscheidungsleg von Satz 4 und hier erzwang Junghans durch einen starken 14-Darter die volle Distanz. Landman ließ nicht nach - im Gegenteil - mit zwei 14-Dartern legte er vor. Junghans gelang das Rebreak in der fünften Runde, im eigenen Anwurfleg kam von "TJ" deutlich zu wenig, Landman reichte ein 17-Darter zum Break und Sieg.
Jelle Klaasen hat mit einem denkbar knappen 3:2-Sieg gegen Dennie Olde Kalter das Viertelfinale erreicht. Mit einem sicheren Anwurfleg eröffnete Klaasen den Abend, aber dann gab es mächtig "Double Trouble". Olde Kalter nahm die Geschenke letztendlich an und sicherte sich mit einem 15-Darter den ersten Satz. Nach dem nächsten verlorenen Leg zündete Klaasen dann richtig: Bei einem 11-Darter brauchte er nur zwei Aufnahmen für 278 Punkte und mit zwei 15-Dartern war der Ausgleich hergestellt. "The Cobra" schien nun die Trümpfe in der Hand zu haben, verpasste aber ein Break, auch weil er einen Doppel-Doppel-Versuch außerhalb des Doppelrings beförderte. Olde Kalter checkte 82 und legte noch ein 101er-Finish zum Break hinterher. 18 Darts später führte er 2:1 in Sätzen. Es wiederholte sich das Bild des zweiten Durchgangs: Mit zwei 13-Dartern verurteilte Klaasen seinen Landsmann zur Statistenrolle und musste nur einen Dart überstehen, um zum 2:2 auszugleichen. Doch jetzt spielte Olde Kalter groß auf: Nach einem 14-Dart-Break checkte er 106 unter Druck und war plötzlich ein Leg vom Sieg entfernt. Klaasen brachte seinen Anwurf durch und spielte dann eine 12-Darter inklusive 134er-Finish (T18, T18, D13) zum Break. Im Decider kamen beide mit 56 Rest zum Zug, doch konnten ihren Marker auf der Doppel 20 nicht nutzen, Klaasen war dann im Nachfassen erfolgreich.
Sechs Legs in Serie haben Lisa Ashton ins Viertelfinale befördert, dabei sah es beim 2:1 gegen Priscilla Steenbergen lange Zeit nicht gut aus. Die Niederländerin erwischte einen Top-Start und checkte 118 via D2 und 126 über das Bullseye, ein Break in der siebten Aufnahme brachte glatt den ersten Satz. Nach dem 1:0 im zweiten Durchgang fiel ihr bis dahin starkes Scoring etwas zusammen. Ashton spielte weiterhin nicht gut, sammelte aber mit ihrer Erfahrung die Legs ein. Steenbergen verpasste dennoch knapp ein 107er-Finish und hätte dann Anwurf zum Matchgewinn gehabt. So glich Ashton aus und spielte in 18, 20 und 22 Darts den Sieg heraus.
In einem Spiel mit 23 von möglichen 25 Legs setzte sich Neil Duff mit 3:2 gegen Martyn Turner durch. In den ersten beiden Sätzen gingen die Legs dabei komplett an den jeweiligen Anwerfer. Duff konnte sich im Decider des ersten Durchgangs trotz einer 140 und 180 keine Möglichkeit zum 15-Darter erspielen. Im zweiten Satz war es dann Turner, der drei Satzdarts über die Doppel 20 setzte und Duff im Spiel hielt. Der "Duff Man" hatte schon zwei 14-Darter geworfen und schien nun allgemein die bessere Qualität ans Board zu bringen, aber die Satzdarts kamen nicht. So drehte Turner ein 0:2 im dritten Satz jeweils mit dem letzten Dart in der Hand und checkte 116 zur erneuten Führung. Von der Doppel 20 wird Turner vielleicht noch träumen, denn vier weitere Fehler verbauten ihm ein Entscheidungsleg im vierten Satz, sodass Duff zum 2:2 ausglich. Ausgerechnet der Entscheidungssatz war dann ein Break-Festival. Duff in 16, Turner in 14 und dann wieder Duff in 14 Darts - der amtierende Weltmeister brauchte nur noch ein Leg. Doch Turner bekam die Chance, den Decider zu erzwingen, entschloss sich für die Doppel 18, aber warf zwei Darts daneben. So reichte ein 19-Darter für Duff.
Das mit Spannung erwartete US-amerikanische Duell nahm einen klaren Verlauf: Zu viele Doppelfehler von Leonard Gates sorgten für ein glattes 3:0 von Danny Lauby. Das erste Leg ging an Gates, der sofort Chancen auf ein 11-Dart-Break hatte. Doppel um Doppel gingen jedoch vorbei - auch in der Folge bekam der "Soulger" Chancen in jedem Leg, musste aber Lauby den Vortritt lassen, der stabiler auf dem äußeren Ring war. Dieses Spiel wiederholte sich fünf Legs in Serie, in denen Lauby häufig die siebte Aufnahme reichte, bevor ein 14-Darter das 2:0 in Sätzen bedeutete. Das Bullseye beendete die Misere von Gates, beide kamen mit einem 15-Darter in den dritten Satz. Dann sorgte Lauby mit einem 124er-Checkout zum 12-Dart-Break für die Vorentscheidung, wobei Gates noch zwei weitere Doppel verpassen sollte.
Morgen ist Viertelfinaltag bei der WDF-Weltmeisterschaft 2023. Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen werden verteilt auf zwei Sessions alle Viertelfinalbegegnungen ausgetragen. Die WDF überträgt erneut beide Sessions live auf ihrem [Youtube-Kanal].
Donnerstag, 07.12.2023:
Herren 3. Runde:
Damen 2. Runde:
Nachmittags-Session:
Jonny Tata 3-0 Jim Widmayer (3:1, 3:2, 3:2) - (80,80 - 78,58)
Wendy Harper (6) 0-2 Kirsty Hutchinson (D) (0:3, 0:3) - (62,98 - 74,53)
Dennis Nilsson 3-1 Alexander Merkx (3:2, 1:3, 3:2, 3:1) - (90,37 - 87,45)
Chris Landman 3-2 Thomas Junghans (1:3, 3:1, 3:1, 2:3, 3:1) - (87,65 - 82,05)
Herren 3. Runde:
Damen 2. Runde:
Abend-Session:
Jelle Klaasen 3-2 Dennie Olde Kalter (1:3, 3:1, 1:3, 3:0, 3:2) - (93,29 - 84,22)
Lisa Ashton (3) 2-1 Priscilla Steenbergen (D) (0:3, 3:1, 3:0) - (75,36 - 71,07)
Neil Duff 3-2 Martyn Turner (2:3, 3:2, 2:3, 3:1, 3:1) - (87,98 - 81,55)
Danny Lauby 3-0 Leonard Gates (3:1, 3:0, 3:1) - (87,20 - 83,47)
Freitag, 08.12.2023:
Viertelfinale Herren und Damen:
Nachmittags-Session: (ab 14:00 Uhr MEZ)
Deta Hedman - Rhian O'Sullivan (D)
Dennis Nilsson - Wesley Plaisier
Aileen de Graaf - Lorraine Winstanley (D)
Andy Baetens - Jonny Tata
Abend-Session: (ab 20:00 Uhr MEZ):
Beau Greaves - Paula Murphy (D)
Neil Duff - Chris Landman
Lisa Ashton - Kirsty Hutchinson (D)
Jelle Klaasen - Danny Lauby
Die WDF-Weltmeisterschaft 2023 wird komplett auf dem [Youtube-Channel] der WDF übertragen.
Alle Informationen zur WDF-WM gibt es auf unserer [Turnierseite]
Der WDF-WM 2022 [Spielplan]
Hier gibt's den übersichtlichen [Turnierbaum]
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Foto-Credits: Chris Sargeant (TipTopPics)
[ks/mk]
Quelle: WDF - www.dartswdf.com
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