Freitag, 8. Dezember 2023 23:59 - Dart News von dartn.de
Am Freitag war Viertelfinal-Tag bei der WDF-Weltmeisterschaft 2023 im Lakeside. Der amtierende Titelverteidiger Neil Duff ist gegen Chris Landman mit Matchdarts ausgeschieden. Bei den Damen schaffte es die Topfavoritin hingegen durch einen Whitewash locker ins Halbfinale, wo auch Lisa Ashton durch einen dramatischen Sieg gegen Kirsty Hutchinson steht. Außerdem behauptete sich Dennis Nilsson gegen Wesley Plaisier, auch Andy Baetens und Jelle Klaasen sind morgen noch mit dabei.
Der Überraschungsmann des Nachmittags heißt Dennis Nilsson. Der Schwede konnte sich mit einer sehr starken Leistung gegen den als Nr. 5 gesetzten Niederländer Wesley Plaisier mit 4-1 durchsetzen. Das erste Leg war ein Break von Plaisier, doch Nilsson gelang mit einem 121-Finish der Ausgleich. Nach zwei Legs mit den Darts folgte das erste Entscheidungsleg. Plaisier stellte sich mit einer 180 auf 38 Rest, doch der Schwede checkte 100 Punkte zur Satzführung. Im zweiten Satz wurden die ersten vier Legs mit den Darts gewonnen und erneut gab es einen Decider, den diesmal Plaisier eröffnete. Doch Nilsson scorte stärker, wodurch ihm das Break zur 2-0 Satzführung gelang. Danach gab es eine etwas längere Pause, die Plaisier deutlich besser lag. Der Niederländer kam furios zurück ins Spiel und schnappte sich den Satz in 11,15 und 14 Darts glatt mit 3-0.
Der vierte Satz hatte ein sehr gutes Niveau und schaukelte sich nach u.A. einem 15-Darter von Plaisier und einem 14-Darter von Nilsson erneut in das Entscheidungsleg hoch. Und erneut war es der Schwede, der dieses mit einem starken 14-Darter für sich entscheiden konnte. Das Spiel wurde immer besser. Nilsson ging mit einem 13-Darter in Führung, Plaisier konterte mit einem 14-Darter. Dann ging der Schwede mit einem weiteren 13-Darter 2-1 in Führung, der Niederländer glich mit einem 15-Darter zum 2-2 aus. Zum vierten Mal sahen die Fans im Lakeside Country Club ein Entscheidungsleg und zum vierten Mal jubelte Dennis Nilsson. Der Schwede checkte 36 Punkte nach 15 Darts zum Sieg.
Aileen de Graaf steht zum dritten Mal in ihrer Karriere (nach 2016 und 2017, damals BDO-WM) in einem Weltmeisterschafts-Halbfinale. Am heutigen Freitag-Nachmittag konnte sie Lorraine Winstanley mit 2-0 bezwingen. De Graaf startete mit einem 15-Darter sehr gut ins Spiel, dann konnte Winstanley zwei Legs gewinnen und erstmals die Führung übernehmen. De Graaf grätschte dazwischen und erzwang ein Entscheidungsleg. In diesem taten sich beide Spielerinnen sehr schwer und so ging dieses wichtige Leg erst nach 26 Darts an de Graaf. Auch in den zweiten Satz startete die Niederländerin mit einem 15-Darter. Diesmal blieb sie aber am Drücker und konnte in 19 und 21 Darts auch die beiden folgenden Legs gewinnen und am Ende diesen Satz souverän mit 3-0 für sich entscheiden.
In einem Spiel mit einem eher ungewöhnlichen Matchverlauf konnte der als Nummer 1 gesetzte Andy Baetens seiner Favoritenrolle gerecht werden. Der Belgier entschied das Match gegen den Neuseeländer Jonny Tata mit 4-2 für sich. Tata erwischte einen Traumstart und lag nach 14 und 15 Darts 2-0 voran. Baetens konterte mit 15 und 14 Darts und brachte dann mit 14 Darts furios den ersten Satz doch noch auf seine Seite. Auch im zweiten Satz musste (u.a. nach einem 14-Darter beider Spieler) ein Entscheidungsleg her. Tata verpasste einige Set-Darts, wodurch Baetens das Break zur 2-0 Satzführung spielte.
Im dritten Satz lag Tata erneut nach einem 14-Darter mit 2-1 voran, verpasste dann allerdings ein 148-Finish hauchdünn, wodurch Baetens erneut einen Decider erzwingen konnte. Der Belgier nutzte seinen Anwurf aus und checkte nach 16 Darts zur 3-0 Führung. Dann ging erstmals ein Satz an den Neuseeländer. Tata stellte in 13 Darts auf 2-1, Baetens konterte in 15 Darts und erneut gab es ein Entscheidungsleg. Doch diesmal war Tata zur Stelle und konnte mit einem 15-Darter auf 1-3 verkürzen. Satz 5 schien zunächst eine klare Sache und die endgültige Entscheidung zu werden. „the Beast“ lag nach 17 und 13 Darts mit 2-0 voran und sah wie der sichere Sieger aus. Doch Tata überlebte Matchdarts und konnte in 15 und 17 Darts diesen Satz noch zum 2-2 ausgleichen. Mit einem furiosen 11-Darter zum 3-2 konnte der Neuseeländer auf 2-3 verkürzen. Der Favorit ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und zeigte, wieso er zurecht als ein Titelkandidat gesehen wird. Mit 14, 15 und 17 Darts gewann er diesen Satz glatt mit 3-0 und buchte damit erstmals in seiner Karriere sein Halbfinalticket.
Eine stark spielende Rhian O’Sullivan konnte sich gegen Deta Hedman mit 2-0 durchsetzen und damit wie auch schon im letzten Jahr das Halbfinale der WDF-WM erreichen. Der erste Satz war eine klare Angelegenheit und ging mit 17, 20 und 18 Darts glatt mit 3-0 an die Waliserin. Im zweiten Satz konnte Hedman mit einem 17-Darter zum 1:0 erstmals anschreiben. O'Sullivan konterte ebenfalls in 17 Darts zum 1-1. Dann war wieder Hedman an der Reihe, die mit einem 18-Darter auf 2-1 stellte. Anschließend verpasste die Engländerin 3 Set-Darts wodurch O'Sullivan zum 2-2 ausglich und ein Entscheidungsleg erzwang. Diesen Decider spielte die Waliserin souverän von vorne weg und konnte problemlos mit 19 Darts auch den zweiten Satz gewinnen.
Völlig problemlos hat Beau Greaves ihr Halbfinal-Ticket gebucht, die Titelverteidigerin gab gegen Paula Murphy kein einziges Leg aus der Hand und siegte damit per Whitewash. Greaves startete mit einem 19-Darter und zog mit einem 82er-Finish auf 2:0 davon. Den Satz fuhr sie auf der D9 ein, nachdem Murphy bei 120 Rest das große Single-Feld nicht traf und damit auch keinen Checkdart bekam. Es war ein Klassenunterschied, bei den zwei Finishes in der sechsten Aufnahme von Greaves stand ihre Gegnerin weit von einem Checkdart entfernt. Abschließend war es ein 16-Darter auf der D12, Murphy erhielt im ganzen Spiel keinen Dart auf ein Doppel.
Der Titelverteidiger Neil Duff ist in einem unglaublich spannenden Viertelfinale gegen Chris Landman ausgeschieden. Beide spielten einen Average von rund 85 Punkten, nach einem zwischenzeitlichen Rückstand schaffte es der "Countryman" ins Halbfinale. Landman checkte zu Beginn 90 Punkte, Duff hielt mit zwei 14-Dartern dagegen. Der Satz ging dennoch an Landman, die einzige Checkchance erhielt Duff noch auf 108 Punkte. Acht Pfeile ließ der Titelträger anschließend auf die Doppel aus, sodass Landman das Break in 25 Darts vereinfacht wurde. Dieses Mal brachte er den Satz trotz einer 2:0-Führung nicht über die Linie, er checkte 36 Punkte nicht und Duff traf die D12 zum 1-1 in den Sets. Nach einem Hold auf jeder Seite erwischte der "Countryman" zwei hervorragende Legs. Er checkte 121 zum 12-Darter und legte mit einem 11-Darter zur 2-1 Führung in den Sätzen nach. Duff spielte zwei 17-Darter und sicherte sich auch recht unproblematisch nach einer kleinen Schwächephase seines Gegners das 2-2 in den Sets.
Die Spannung entwickelte sich langsam weiter, der fünfte Satz ging dieses Mal an Neil Duff. Nach einem Break auf jeder Seite war zwischenzeitlich alles in der Reihe, dann machte Landman aber zehn Fehler auf die Doppel und Duff sicherte sich in 27 Darts die Führung. Landman stand kurze Zeit später mit 1:2 im Hintertreffen und damit auch unmittelbar vor dem Aus. Duff verpasste einen Matchdart auf die D18, Landman glich aus und nutzte ein katastrophales Leg seines Gegners zum Satzausgleich. Es ging in den Entscheidungssatz und beide Spieler brachten zunächst ihren Anwurf ins Ziel. Duff legte in 18 Darts vor und verpasste einen weiteren Matchdart bei 164 Rest knapp auf Bull. Landman rettete sich in den Decider, wo sich die Dramatik nochmal zuspitzte. Wieder ließ Duff zwei Matchdarts liegen und eiskalt löschte Landman ein 69er-Finish.
Das vierte Damen-Viertelfinale zwischen Lisa Ashton und Kirsty Hutchinson war mit einem 68er-Average auf beiden Seiten nicht das hohe Niveau, vor allem die Doppelquote machte beiden Spielerinnen zu schaffen. Im dritten Satz behielt letztlich "The Lancashire Rose" die Nerven und zog ins Semifinale ein. Zu Beginn der Partie ging Ashton fahrlässig mit ihren Doppelchancen um und so reichten Hutchinson Checkouts in 25 und 22 Darts für das 2:0. Den Satzgewinn tütete die Vorjahresfinalistin schnell auf Tops ein, während Ashton's Average unter der 60er-Marke stand. Jeweils in der sechsten Runde hielten beide Spielerinnen ihren Anwurf, Ashton holte sich in 27 Darts das 2:1. Den Satz gewann sie allerdings durch Fehler auf die D5 noch nicht und so ging es in Leg 5. Hier sorgte Ashton dann dank einer 180 und einem 12-Darter aber für klare Verhältnisse.
Den letzten Satz startete Ashton in 14 und 18 Darts erfolgreich, sie schien nun locker das Spiel zu gewinnen. Doch das änderte sich schlagartig mit einem Leg mit nur einem Triple und Hutchinson verkürzte in 18 Darts. Das letzte Leg war dann ein echtes Drama. 17 Darts ließ Ashton für 40 Rest liegen, auch Hutchinson bekam 46 Rest mit fünf Aufnahmen nicht aus. Beide endeten auf Madhouse, wo Ashton dann nervenstärker war.
Im abschließenden Spiel des Tages kam es zum temporeichen Duell zwischen Jelle Klaasen und Danny Lauby. In 18 und 24 Darts erwischte der US-Amerikaner eigentlich den besseren Start, aber daran konnte er nicht mehr anknüpfen. Seine erste 180 brachte Klaasen sein erstes Leg in der siebenten Aufnahme. In 14 und 15 Pfeilen holte sich "The Cobra" das erste Set. Im zweiten Satz lief dann bei Danny Lauby noch weniger zusammen, sein Score war nicht ausreichend und auch auf die Doppel gab es Schwächen. Mit 3:0 verbuchte somit Klaasen auch den zweiten Satz zum 2-0, dabei warf er in jedem Leg ein Maximum.
Nach der Pause gelang beiden Spielern jeweils ein Break in 14 Pfeilen. Durch einen Hold auf jeder Seite stand es 2:2 und Lauby kam auf der D6 zum mittlerweile verdienten ersten Satzgewinn. Klaasen konterte aber auf der Stelle, er spielte zwei 15-Darter (Finishes von 70 und 106). Lauby holte sich noch ein Leg, dann war der Satz für den US-Amerikaner verloren. Der fünfte Satz ging dann selbst für Danny Lauby zu schnell. Klaasen machte kurzen Prozess, in 17 und 14 Darts legte er vor. Das Match entschied er mit einem 85er-Finish zum 11-Darter für sich.
Am morgigen vorletzten Tag der WDF-Weltmeisterschaft 2023 werden bei Herren, Damen und bei den Jungen verteilt auf zwei Sessions die Halbfinals ausgetragen. Los geht es ab 15:00 Uhr bzw. 20:00 Uhr MEZ. Bei den Jungen ist auch der Deutsche Mats Theobald im Einsatz. Die WDF überträgt erneut beide Sessions live auf ihrem [Youtube-Kanal].
Freitag, 08.12.2023:
Viertelfinale Herren und Damen:
Nachmittags-Session:
Deta Hedman 0-2 Rhian O'Sullivan (D) (0:3, 2:3) - (75,14 - 80,43)
Dennis Nilsson 4-1 Wesley Plaisier (3:2, 3:2, 0:3, 3:2, 3:2) - (97,44 - 96,00)
Aileen de Graaf 2-0 Lorraine Winstanley (D) (3:2, 3:0) - (76,20 - 69,47)
Andy Baetens 4-2 Jonny Tata (3:2, 3:2, 3:2, 2:3, 2:3, 3:2) - (93,27 - 91,64)
Viertelfinale Herren und Damen:
Abend-Session:
Beau Greaves 2-0 Paula Murphy (D) (3:0, 3:0) - (88,41 - 63,26)
Neil Duff 3-4 Chris Landman (2:3, 3:2, 2:3, 3:1, 3:1, 2:3, 2:3) - (84,55 - 85,78)
Lisa Ashton 2-1 Kirsty Hutchinson (D) (0:3, 3:2, 3:1) - (68,22 - 68,16)
Jelle Klaasen 4-1 Danny Lauby (3:2, 3:0, 2:3, 3:1, 3:0) - (90,44 - 86,27)
Samstag, 09.12.2023:
Halbfinale Herren, Damen & Jungen
Nachmittags-Session: (ab 15:00 Uhr MEZ)
Mats Theobald - Bradley van der Velden (YB)
Lisa Ashton - Aileen de Graaf (D)
Andy Baetens - Dennis Nilsson
Abend-Session (ab 20:00 Uhr MEZ):
András Borbély - Adam Dee (YB)
Beau Greaves - Rhian O'Sullivan (D)
Chris Landman - Jelle Klaasen
Die WDF-Weltmeisterschaft 2023 wird komplett auf dem [Youtube-Channel] der WDF übertragen.
Alle Informationen zur WDF-WM gibt es auf unserer [Turnierseite]
Der WDF-WM 2022 [Spielplan]
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Foto-Credits: Chris Sargeant (TipTopPics)
[ds/ks]
Quelle: WDF - www.dartswdf.com
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