World Matchplay: Anderson und van den Bergh kämpfen sich ins Finale

Samstag, 25. Juli 2020 23:50 - Dart News von dartn.de

Gary Anderson beim World Matchplay Darts 2020

Ein Spieler, der das World Matchplay bereits gewinnen konnte ist weiterhin im Rennen, Gary Anderson steht im Finale und trifft dort auf Dimitri van den Bergh. Beide schienen recht schnell auf der Siegerstraße zu sein, doch Michael Smith bereitete Anderson noch genauso große Schwierigkeiten, wie später Glen Durrant für van den Bergh. Die Geschichte des Turniers schreibt mit Sicherheit der junge Belgier, der in seinem ersten großen Finale steht und erstmals einen Platz unter den besten 16 der Welt sicher hat.

Anderson schüttelt Smith doch noch ab

Gary Anderson hat verdient das Endspiel erreicht, nur ein einziges Mal geriet er im Duell mit Michael Smith in Rückstand. Am Ende war es dennoch eine spannende Partie, die von ihm erst in der Verlängerung mit 18:16 entschieden wurde. Der "Bully Boy" erwischte nicht seinen besten Tag, was Anderson zweimal nutzte, um jeweils mit fünf Legs in Front zu gehen. Hätte er seine Chancen konsequenter genutzt, wäre sogar ein 12:3 Vorsprung möglich gewesen. Weil der Schotte aber ebenfalls seine schwachen Momente hatte und Smith durchaus besser wurde, blieb das Match bis zum Schluss offen. Nach einem 14:15 Rückstand holte sich der 49-jährige vier der nächsten fünf Legs und kam doch noch weiter.

Anderson legte in 19 Darts einen eher gemächlichen Start hin, Smith landete seinen ersten Hold etwas überzeugender in 15. Ein 14-Darter war da schon besser von der schottischen Nummer Zwei, Smith blieb bei 15 für das 2:2. Zwei 13-Darter und ein 74er-Finish verhalfen Anderson zu einem Vorsprung, Smith hatte im sechsten Leg zwei wichtige Doppel verpasst. Der "Bully Boy" checkte im Gegenzug 120, verfehlte kurz darauf jedoch Tops zur selben Kombination und der Gegner sorgte in 17 Darts für das 6:3. 13 Pfeile später hatte der Sieger von 2018 das nächste Break eingetütet und weil Smith nicht gut genug scorte, war ein 16-Darter zum 8:3 möglich. In den nächsten vier Legs gab es jeweils eine Chance, um den Vorsprung zu vergrößern, doch sie fielen alle nicht und der jüngere Herausforderer war Nutznießer in 15, 18, 17 und 18 Darts und es stand plötzlich 8:7.

Anderson korrigierte brillant durch ein 127er-Checkout zum 12-Darter, doch auch Smith benötigte nur ein Dutzend Pfeile für das direkte Rebreak. Ein 15-Darter führte den ersten Gleichstand seit dem vierten Leg herbei, doch "The Flying Scotsman" hielt dem Druck in 13 wieder stand und warf auch noch 128 zum dritten 12-Darter dieser Session aus. In 18, 13 und 14 Darts enteilte er aufs Neue, Smith setzte zwischenzeitlich zwei Gelegenheiten an Doppel-10 und Doppel-5 vorbei und war auch auf den inneren Ring nicht sicher genug. Auch das 15:9 lag in der Luft, doch Anderson patzte zweimal beim Checkout und der Mann aus St. Helens erhielt die Hoffnungen in 18 Darts halbwegs am Leben. Sie wuchsen mit einem 13-Darter und wurden noch größer nach einem Hold in 17 Darts zum 12:14. Im Folgenden gelangen Smith auch noch zwei 14-Darter und im siebten Versuch erwischte er das gewünschte Doppel für ein Break in 18 Darts.

Anderson hatte hier selbst vier Chancen verstreichen lassen, überstand anschließend ein verfehltes Bullseye des Gegners und checkte 116 zum 12-Darter für das 15:15. Weil Smith eine weitere Breakchance auf Tops nicht verwertete, finishte der Doppelweltmeister 68, musste allerdings noch einmal den Ausgleich in 12 Darts hinnehmen. So stand der Tibreak an und wieder machte Anderson in 14 Darts den Anfang. Mit seinen nächsten vier Aufnahmen ließ er sich 36 Rest, Smith konnte mit dem Anwurf nur 76 stellen. So gab es drei Matchdarts und gleich der erste saß zum 13-Darter.

 

Dimitri van den Bergh beim World Matchplay Darts 2020

Van den Bergh übersteht nächstes Comeback

Beinahe wäre Glen Durrant wieder ein Erfolg nach Rückstand gelungen, doch Dimitri van den Bergh wusste das zu verhindern. So setzte sich der 26-jährige mit 17:15 durch. 12:8 hatte er bereits vorne gelegen und dabei stets einen dreistelligen Average erzielt. Doch dann kamen vergebene Chancen, Durrant besann sich auf seinen Kampfgeist und erlangte tatsächlich eine 15:14 Führung. Nun erwachte der "Dreammaker" jedoch wieder zum Leben und brachte sich mit brillanter Leistung in sein erstes Major-Finale.

Durrant finishte eingangs 151 und 72 und tat damit genau das, was er am besten kann. Van den Bergh hatte im ersten Leg zwei Doppel verfehlt und tat dasselbe gleich darauf bei 170. Dieses Mal kam er davon, vollendete in 14 Darts, doch ein 11-Darter sorgte für einen 1:3 Rückstand. Zwei 16-Darter ließen den Belgier ausgleichen und nachdem Durrant drei Chancen verstreichen ließ, bedeutete ein 13-Darter die erste Führung. In 15 wurde sie ausgebaut, ehe "Duzza" einen wichtigen und gleichzeitig großartigen 10-Darter fabrizierte. Beide Akteure verwarfen zunächst eine Chance, um das letzte Leg vor der Pause zu gewinnen, schließlich stellte van den Bergh in 16 Darts auf 6:4.

Als nächstes brachte Durrant 104 auf , sein junger Herausforderer tat dasselbe mit 76 und entfernte sich in zweimal 16 Darts auf 9:5. Die Doppel-14 wurde knapp für ein zehntes Leg verfehlt, woraufhin der dreifache BDO-Weltmeister in 14 Darts wieder ein Wörtchen mitredete und einen 13-Darter zum 7:9 hinzufügte. In 17 Darts schmolz der Rückstand weiter, doch dann vergab Durrant zwei Ausgleichschancen und van den Bergh war in 16 Darts zur Stelle. Ein verpasstes Bullseye-Finish des gesetzten Spielers bestrafte er ebenfalls durch einen 13-Darter und ein 14-Darter bedeutete das 12:8. In 13 und 18 Darts kam Durrant allerdings wieder heran, wobei er für das zweite Leg sechs Versuche brauchte und auch der Kontrahent Möglichkeiten hatte.

"The Dreammaker" zog den Kopf in 13 Darts wieder etwas aus der Schlinge, Durrant verpasste zuvor einmal Tops. Dafür ließ als nächstes van den Bergh dreimal auf den äußeren Ring federn und in 16 Darts wurde wieder verkürzt. Anschließend checkte Durrant 76 und auch 97 war kein Problem für einen 11-Darter zum 13:13. Ein 15-Darter war verantwortlich für seine erste Führung seit einer gefühlten Ewigkeit, van den Bergh hielt in 13 stark dagegen. Der Mann aus Middlesbrough brachte nun sein Service in 16 Darts durch, van den Bergh tat es ihm in 13 nach und es hieß 15:15. Noch ein 13-Darter fixierte ein wichtiges Break für Belgiens Nummer Eins und in 14 Darts war die nächste Hürde genommen.

 

Damit kommt es morgen am Finaltag zum Endspiel zwischen Gary Anderson und Dimitri van den Bergh. Der eine hat massig Erfahrung mit solchen Matches, für den anderen ist es völliges Neuland. Sport1, DAZN und PDC.TV übertragen das Finale ab 21:30 Uhr deutscher Zeit jeweils live.

 

Ergebnisse Samstag:

Samstag, 25.07.2020:
Gary Anderson 18-16 Michael Smith (97,99 - 93,85)
Glen Durrant 15-17 Dimitri van den Bergh (98,44 - 98,97)

Vorschau Sonntag:

Sonntag, 26.07.2020: (21:30 Uhr MESZ)
Gary Anderson - Dimitri van den Bergh

 

TV-Übertragung 2020:

In diesem Jahr wird das World Matchplay wieder von DAZN und Sport1 live übertragen. Auch der offizielle Stream der PDC, PDC-TV HD zeigt alle Spiele live.
Sport1 wird von diesem Turnier alle Spiele übertragen. Auf DAZN werden alle Sessions in voller Länge gezeigt. Mit dem kostenlosen Probemonat von DAZN kann man das komplette Turnier kostenlos erleben: http://bit.ly/livedart2019
 

Preisgeld 2020:

Sieger: £150.000
Runner-Up: £70.000
Halbfinale: £50.000
Viertelfinale: £25.000
Achtelfinale: £15.000
1. Runde: £10.000
Gesamt: £700.000

Das World Matchplay ist nach der PDC-WM das Ranglistenturnier mit dem größten Preisgeld im Dartsport.
 

Spielmodus 2020:

1. Runde: Best of 19 Legs
Achtelfinale: Best of 21 Legs
Viertelfinale: Best of 31 Legs
Halbfinale: Best of 33 Legs
Finale: Best of 35 Legs

Ein Spiel muss allerdings mit 2 Legs Differenz gewonnen werden. Seit 2014 gilt die Regel, dass die Spiele bei Gleichstand um maximal 5 Legs verlängert werden.

 

Weitere Informationen:

Alle Infos zum World Matchplay [Turnierseite]
Unseren Turnierbaum gibt es [hier]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credits: Lawrence Lustig / PDC

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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