World Matchplay: Mensur Suljovic und Gary Anderson im Finale

Samstag, 28. Juli 2018 23:50 - Dart News von dartn.de

Mensur Suljovic erreicht zum ersten Mal das Finale des World Matchplay

Der Österreicher Mensur Suljovic und der Schotte Gary Anderson sind die beiden Finalisten des World Matchplay 2018, welche morgen Abend den Nachfolger von Phil Taylor untereinander ausspielen werden. Damit wird einer der beiden zum ersten Mal in der Geschichte die "Phil Taylor Trophy" in die Luft halten.

Suljovic gewinnt Nervenkrieg gegen Wright

Die Vorzeichen des ersten Matches waren durchaus unterschiedlich: Peter Wright war sicherlich der Spieler, dem sein Einzug in das Halbfinale am beeindruckendsten gelungen war, gleichzeitig ging Mensur Suljovic mit dem Wissen in das Halbfinale 5 der letzten 6 Begegnungen gegen den Schotten für sich entschieden zu haben.

Und gleich das erste Leg startete kurios, der erste Pfeil von Wright landete in der einfachen Fünf, es folgte mit dem 2. Dart ein Bouncer und der dritte Dart traf den ersten mitten im Shaft für einen "Robin Hood" und somit wurden lediglich 5 Punkte für "Snakebite" notiert (siehe Video weiter unten). Am Ende vergab Suljovic zwei Darts auf Doppel 14 zum Break und nach 20 Darts beendete Wright das erste Leg. Suljovic ließ einen souveränen 14 Darter folgen, bevor Wright in 15 Darts wieder in Führung gehen konnte. Ein vergebener Checkdart des Österreichers auf Bull bei 122 Punkten Rest wurde seitens des Schotten sofort bestraft. Dieser krallte sich das erste Break zur 3:1 Führung. Aber dank eines gut getimten 11 Darters gelang der Mann aus Wien im letzten Leg vor der ersten Pause gleich wieder das Re-Break. Mit ein wenig Mühe sicherte sich Suljovic dann seinen eigenen Anwurf in 20 Darts zum 3:3, bevor er mit einem 15 Dart Break zum ersten Mal in diesem Spiel in Führung gehen konnte. Aber Wright war sofort zur Stelle und ließ in 12 Darts mit einem 136er-CO gleich wieder das Re-Break folgen. Aber die Break-Serie setzte sich weiter fort, indem Suljovic seinerseits in 12 Darts ein Break folgen ließ, bevor er sich im folgenden Leg seinen Anwurf zur 6:4 Führung halten konnte.

 

Nach der Pause konnten beide Kontrahenten zunächst in jeweils 17 Darts ihren Anwurf halten, bevor Suljovic seine Führung mit einem 14 Dart Break auf 8:5 ausbauen konnte. Wright ließ in 15 Darts sofort das Re-Break folgen, konnte dann jedoch auch seinen Anwurf nicht halten und somit gelang "The Gentle" ein weiteres Break zur 9:6 Führung vor der dritten Pause. Aus dieser Pause kam der Schotte dann wesentlich stärker zurück, in 15 und 17 Darts gewann dieser zwei Legs in Folge bevor Suljovic in 14 Darts bei eigenem Anwurf diese Serie zum 10:8 unterbrechen konnte. Aber dann marschierte sein Gegner weiter und nach 16 Darts und einem 14 Dart Break war das Spiel nach 20 gespielten Legs wieder völlig ausgeglichen. Die nun folgende Pause kam offensichtlich dann dem Wiener zugute, denn dieser wirkte auf einmal wie ausgewechselt. Er sicherte sich das 21. Leg mit einem Break in 16 Darts, bevor er seinen Anwurf in 15 Darts mit einem 151er Finish (T20, T17, D20) gewann und auch die kommenden beiden Legs gingen in 17 und 16 Darts an den Österreicher.

Nun hatte man das Gefühl, daß der Drops gelutscht war, denn Wright wirkte an diesem Punkt frustriert, so hatte er zwischendurch sehr lange Phasen, in denen er nicht 100 oder mehr Punkte werfen konnte. Aber Suljovic vergab an dieser Stelle gleich 7 Checkdarts, um mit einem weiteren Break mit 5 Legs in Führung zu gehen und somit öffnete er die Tür wieder ein kleines Stückchen für seinen Gegner, der somit vor der Pause doch noch ein Leg einfahren konnte. Aber Suljovic behielt die Nerven und sicherte sich gleich nach der Pause seinen Anwurf in 15 Darts und war somit nur noch 2 Legs von seinem ersten Einzug in das Finale des World Matchplay entfernt. Aber "Snakebite" ist ja nicht dafür bekannt sich aufzugeben und somit versuchte er weiter zu beißen und gewann das eigene Leg in 15 Darts. In 21 Darts bekam Suljovic dann irgendwie sein Leg auf Doppel 3 beendet und konnte die Ziellinie bereits sehen, als Wright mit 2x 180 in 13 Darts mit dem Rücken zur Wand auf 13:16 verkürzen konnte. Und auch das kommende Leg startete Wright mit einer 180 und er stand nach 12 Darts auf Tops, aber dann konnte er gleich 6 Checkdarts nicht verwandeln und somit war es am Ende der Mann aus Österreich, der seine 70 Punkte Rest und damit das Match mit seinem "Signature Finish" mit T14, miss, D14 beenden konnte.

Das ganze Spiel lebte am Ende mehr von der Spannung als durch hochklassige Shortgames und High Finishes - aber die Vergangenheit hat ja schon oft bewiesen, daß man vor allem solche Spiele gewinnen muss, wenn man am Ende einen Titel gewinnen möchte.

 

Anderson stoppt Dream-Run von de Zwaan

Und im zweiten Halbfinale hatten sich viele bereits im Vorfeld auf ein hochklassiges High Speed Game mit vielen Highlights gefreut. Die Frage war nur wie die (noch) Nr. 68 der Order of Merit Jeffrey de Zwaan in das Spiel hineinkommen würde und ob er sich durch das Halbfinale mehr beeinflussen lassen würde als in den Spielen zuvor. Auf der anderen Seite stand nach Donnerstag die Frage, wie es denn heute wohl um die Checks des Doppelweltmeisters Gary Anderson bestellt sein dürfte.

Und gerade am Anfang starteten die beide wie die Feuerwehr, der Niederländer hatte sich den Anwurf gesichert, aber sein Gegner stand nach 12 Darts auf Tops, trotzdem behielt de Zwaan die Nerven und checkte gleich mal am Anfang ein 122er Finish (T19, T18, D7) zur 1:0 Führung, bevor Anderson in 14 und 12 Darts die Führung an sich reißen konnte. Dann jedoch vergab Anderson 4 Checkdarts und somit kassierte er sofort das Re-Break. Auch im kommenden Leg war es Anderson, der nach 12 Darts auf Tops Rest stand, da er jedoch dann weitere 6 Checkdarts zum Break verpasste, ging der mit einer 3:2 Führung in die erste Pause. Dann jedoch zündete der "Flying Scotsman" den Turbo, indem er zuerst sein eigenes Leg in 14 Darts gewann, bevor er in 12 Darts ein Break mit einem Doppel Doppel Finish checkte (96 Punkte - 20, D18, D20) als ob er seinem Gegner zeigen wollte, daß er doch Doppel treffen kann. Ein 11 Darter brachte dann die 5:3 Führung. Nun meldete sich jedoch de Zwaan zurück und sicherte sich zunächst das kommende Leg in 14 Darts, bevor er kurz vor der 2. Pause dank zwei 180ern in 11 Darts das Break zum 5:5 Ausgleich folgen ließ.

Und nach dieser Pause machte der junge Niederländer da weiter, wo er zuvor aufgehört hatte: Er startete mit einer 180 und gewann seinen Anwurf in 14 Darts, der Schotte konterte in 12 Darts, nach einem 17 Darter ging de Zwaan wieder in Führung, bevor Anderson zuerst einen sehenswerten 10 Darter auf Doppel 16 beendete, bevor er danach in 15 Darts einen verpassten Checkdart seines Gegners zum Break vor der 3. Pause zum 8:7 ausnutzen konnte. Und in 13 Darts bestätigte er dann auch das Break zur 9:7 Führung, bevor sich die "Black Cobra" mit einem 12 Darter mit 140er Finish (T20, T20, D10) wieder ins Spiel zurück bringen konnte. Anderson brachte sein Leg in 12 Darts mit zwei 180ern nach Hause, bevor sein Gegner einen 11-Darter folgen ließ. In 14 Darts sicherte sich der Schotte dann jedoch mit 11:9 seine Zwei Leg Führung in die vierte Pause.

Jetzt hatte Anderson seine beste Phase des Spiels, nachdem er zunächst 4 verpasste Checkdarts des Niederländers in 18 Darts zum Break ausnutzen konnte, ließ er 15 Darts und 12 Darts mit 152er Finish (T20, T20, D16) zum 14:9 folgen. In 14 Darts sicherte sich de Zwaan dann ein Break, bevor Anderson mit einem 112er Finish (T20, 20, D16) in 15 Darts sofort das Re-Break zum 15:10 gelang. Und nach der Pause ging es so weiter - beide Spieler warfen gleich drei 180er in diesem Leg, zwei davon waren vom Schotten, der das Leg in 11 Darts beenden konnte und damit sich quasi 5 Matchbälle erarbeitete, von denen er lediglich einen verwandeln musste. Im ersten dieser Legs gelang es ihm nicht, denn de Zwaan konnte sich in 14 Darts seinen Anwurf sichern und auch das kommende Leg ging in 18 Darts an den Shooting Star. Aber dann machte Anderson die Kiste zu, indem er das 29. Leg zum 17:12 Endstand in 14 Darts für sich entscheiden konnte.

Was für eine Leistung von Anderson, aber wir wollen vor allem auch dem jungen Niederländer Jeffrey de Zwaan unseren höchsten Respekt entgegenbringen, der in den letzten Tage das Turnier seines Lebens gespielt hat und von dem wir in Zukunft sicherlich noch sehr viel hören werden...

 

Morgen steht dann das große Finale an. Etwas später als 20 Uhr MEZ werden Mensur Suljovic und Gary Anderson ans Oche treten und ermitteln, wer die Thronfolge von Phil Taylor antreten wird. Sport1 und DAZN werden live mit dabei sein.


Ergebnisse Samstag:

Samstag, 28.Juli:
Peter Wright 13-17 Mensur Suljovic (88,68 - 90,29)
Jeffrey de Zwaan 12-17 Gary Anderson (99,07 - 106,53)

Vorschau Sonntag:

Sonntag, 29.Juli: (20.00 Uhr MEZ)
Gary Anderson - Mensur Suljovic

 

Weitere Informationen:

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Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credit: DAZN Live Stream

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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