Toni's Kolumne Nr. 2 - Pro-Tour Bad Soden: Ein Schritt nach vorne

Der Deutschland-Trip hat sich für mich sportlich ausgezahlt. Ich konnte im Boardfinale mit Mark Walsh am ersten Tag einen der PDC Top 30 biegen, das war mein Ziel bei diesem Turnier. Besonders am ersten Tag konnte ich ein sehr hohes Niveau entfalten und forderte in Runde 4 Andy Hamilton alles ab, jeder Satz ging mit 2:1 Legs aus. Andy ist nicht irgendwer, sondern die Nummer 7 der aktuellen Weltrangliste. Nach dem Turnier konnte ich mit ihm noch kurz locker sprechen- er sagte selbst dass er gegen mich eine der besten Leistungen des Turniers ablieferte und dass dies auch bitter nötig war. Ich schied also mit 1:3 aus, verabschiedete mich aber erhobenen Hauptes gegen diesen Topspieler, den Phil Taylor erst im Semifinale stoppen konnte.

Auch am zweiten Tag erreichte ich das Boardfinale, wo mit Wes Newton die Nummer 26 auf mich wartete, also von der Rangliste her so in etwa das gleiche Kaliber wie Walsh. Ich verlor knapp mit 2:3, diese Niederlage schmerzte immens. Im Match schwankten meine Leistungen - ich leistete mir einen ganz schwachen Satz, ließ den Gegner gewissermaßen am Leben und versäumte so einen 3:1- Erfolg. Aber auch das Verhalten anderer britischer PDC - Spieler und ihrer Begleitung irritierte mich und war für ein Turnier dieser Größenordnung unwürdig. Da wurde am Nachbarboard herumgebrüllt, da wurde ich vom Zuschauerbereich (Begleitung & PDC-Pros selbst) offensichtlich gezielt gestört und irritiert. Ganz anders die deutschen Fans und Spieler, die sich vorbildlich verhielten.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich habe nichts gegen Stimmung und Wirbel während dem Spiel, so wir wie es von den ganz großen Turnieren her kennen. Ganz im Gegenteil, ich freue mich darüber, wenn die Fans mitgehen und im Publikumssektor eine Party feiern. Dart ist zwar Konzentrationssport, aber eine Atmosphäre wie beim Golf ist das Letzte, was ich mir wünschen kann. Das was hier ablief ging aber eindeutig zu weit. Ich nenne in diesem Zusammenhang auch keine Namen (Gegner Wes Newton selbst verhielt sich im Übrigen völlig korrekt), vielleicht handelte es sich hier um eine ungünstige Momentaufnahme. Trotzdem werde ich in Hinkunft Spieler & deren Begleitung beobachten und erkenne ich hinter derartigen Aktionen eine Systematik, dann scheue ich mich auch nicht, hier auch Namen zu nennen.

Sportlich war mein Ausflug ein Erfolg. Ich konnte für die Ranglisten punkten und liege noch voll im Rennen um die WM-Qualifikation. Ich sah auch, dass ich der Weltspitze näher gekommen bin. Das ist sehr wertvoll für die Psyche- es gibt beinahe keine Unschlagbaren, wie ich beim Turnier beobachten konnte, außer einer Ausnahme: Phil Taylor spielt derzeit nahezu außerirdisch. In dieser Form kann ihn niemand besiegen.

Bis zum nächsten Turnier, noch frohe Ostern,

euer Toni

 

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Info: Mehr über Anton Pein gibt es auf seiner Webseite: www.peinanton.com