Dart Interview - Paul Nicholson - European Darts Open 2017

European Darts Open 2017 Interview Paul Nicholson

Der Australier Paul Nicholson arbeitete bei den European Darts Open 2017 in Leverkusen als Kommentator für PDC.TV. Wir haben "The Asset" im Rahmen des Turniers für euch getroffen und er stand uns für ein Interview zur Verfügung:

 

Hier die deutsche Übersetzung:

Dartn.de: Du kommentierst wieder einmal dieses Wochenende. Erzähl uns, wie es dazu gekommen ist, dass du Kommentator wurdest.

Nicholson: Ich habe damals bei der European Championship in Düsseldorf gespielt, das muss 2011 gewesen sein. Ich war als Gastkommentator beim Halbfinale zwischen Adrian Lewis und Raymond van Barneveld eingeladen. Danach war ich ein bisschen auf den Geschmack gekommen und die PDC hat mir die Möglichkeit gegeben, Arbeitserfahrung im Medienbereich zu sammeln. Seitdem haben sich ein paar mehr Türen für mich in dieser Richtung geöffnet und wenn ich nicht selber spiele, bekomme ich die Möglichkeit, über Dart zu reden. Das ist fantastisch.

Dartn.de: Wie ist es für dich, zwischen dem Job als Kommentator und als Spieler hin und her zu wechseln?

Nicholson: Manchmal finde ich es sehr einfach, manchmal ist es aber auch schwierig. Wenn ich zu diesen Turnieren komme, möchte ich dort Darts werfen und im Turnier mitspielen. Wenn ich nicht spiele und vor Ort bin ist es immer noch besser, als das Ganze von zu Hause zu verfolgen. Ich möchte einfach hier vor Ort sein mit dieser Atmosphäre, mit den Leuten reden und ein Teil der Dart-Welt sein. Das ist eines der größten Privilegien in meinem Leben. Hoffentlich kann ich in den nächsten Monaten wieder mehr auf der Bühne sein, als in der Kommentatorenkabine.

Dartn.de: Lass uns über dein Spiel reden, wie ist es im Moment? Du warst erneut verletzt.

Nicholson: Es ist nicht so schlecht momentan. Ich hatte drei bis vier Wochen Physiotherapie für bestimmte Muskeln in meiner Schulter, die zu schwach sind. Hoffentlich kann ich mit den richtigen Übungen die Schulter in den nächsten Monaten stabil halten und hoffentlich gibt es nicht wieder eine Verletzung in diesem Bereich. Das hat mich die letzten zwei Jahre verfolgt und ich möchte endlich ein paar Siege einfahren. Mein Ziel für dieses Jahr ist es, zur Weltmeisterschaft zu kommen. Dann wäre es ein sehr gutes Jahr für mich.

Dartn.de: Vielleicht über den PDPA Qualifier, oder über die Pro Tour.

Nicholson: Die Pro Tour Order of Merit ist eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit. Ich muss in der nächsten Woche gut spielen und generell die Saison gut beenden.

Dartn.de: 21 Spieler sind nächstes Wochenende nicht in Barnsley. Eine gute Gelegenheit also.

Nicholson: Eine sehr große. Das erste, was ich mache, wenn ich morgen nach Hause komme, ist zu trainieren und zwar genau deshalb.

Dartn.de: Wie viel Sinn macht es in deinen Augen, dass wir immer noch 28 Turniere auf dem Floor haben, wo man kein Publikum hat und still sein muss? Wayne Mardle hat bei der Weltmeisterschaft gesagt, dass es ein anderer Sport ist.

Nicholson: Das stimmt. Ich habe schon seit Jahren gesagt, dass die Leute ein gutes Floor-Spiel brauchen, wo sie in der Stille spielen können. Sie brauchen aber auch ein gutes Bühnenspiel. Das ist der Grund, warum es gewisse Spieler gibt, die wirklich gut auf dem Floor sind, aber auf der Bühne etwas weniger bringen. Bei Ian White kann man sagen, dass er nicht so gut auf der Bühne ist, wie am Floor. Man braucht wirklich beide Typen des Spiels. In der Zukunft sehe ich es wie auf der PGA-Tour im Golf, jedes Turnier wird jede Woche vor Publikum gespielt. Das würde auch mehr Geld geben durch mehr verkaufte Tickets. Die Zeit wird zeigen, wohin es geht und im Moment haben wir einen guten Mix.

Dartn.de: Denkst du, es könnte eine Zweiklassengesellschaft geben wie im Tennis? Wir sehen es in der nächsten Woche, da ist die World Series und einige Spieler lassen die Players Championships aus. Gary Anderson hat bislang in diesem Jahr keine European Tour gespielt.

Nicholson: Das ist gut möglich. Im Moment haben wir ein System, wo wir die Development Tour haben, die Challenge Tour und die Pro Tour. Die Chancen sind hoch, dass wir in der Zukunft sehr zersplitterte Ranglistenturniere haben. Die Events der ersten Kategorie könnten so sein, wie zum Beispiel die European Tour, Kategorie zwei vielleicht abseits der Kameras. Das ist aber abhängig von Matt Porter und Barry Hearn, den Köpfen der PDC.

 

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