Freitag, 30. August 2019 23:58 - Dart News von dartn.de
Auftakt nach der European Tour Pause bei der Austrian Darts Championship. Von den insgesamt acht angetretenen deutschsprachigen Spieler schafften mit Rowby-John Rodriguez, seinem Bruder Rusty-Jake Rodriguez, Dietmar Burger und Christian Bunse gleich vier den Sprung unter die letzten 32. Die beste Leistung des Tages bot Dimitri van den Bergh.
Der 18-jährige Österreicher Rusty-Jake Rodriguez bezwang den Engländer Ted Evetts mit 6-3 und zog damit zum 3. Mal in seiner Karriere in die zweite Runde bei einem European Tour Turnier ein. Bis zum 3-3 wechselten sich beide Spieler mit den Leggewinnen ab, dann ein 16-Darter von Rodriguez zum 4-3. In 15 Darts gelang ihm das Break zum 5-3 und dies bestätigte er bei eigenem Anwurf zum Matchgewinn. Wien scheint für den „Dartterminator Junior“ ein guter Boden zu sein, zwei seiner drei Erfolge feierte er bei seinem Heimturnier. Am zweiten Turniertag bekommt es Rodriguez nun mit dem als Nr. 2 gesetzten Ian White zu tun.
Mit Dietmar Burger gelang einem weiteren Lokalmatador der Einzug in die nächste Runde. Der zweifache WM-Teilnehmer setzte sich gegen den Norweger Cor Dekker mit 6-3 durch. Wie zuvor bei Rodriguez war auch in diesem Match bis zum 3-3 alles offen. Burger gelang dann mit einem 114-Finish das 4-3. Mit einem 16-Darter zum Break sorgte er für die Vorentscheidung und mit einem 106-Finish nach 15 Darts stand der vielumjubelte Heimsieg fest. Burger darf sich nun auf ein Match vor vollem Haus am morgigen Samstag gegen Dave Chisnall freuen.
Auch ein deutscher Spieler durfte an diesem Nachmittag jubeln, Christian Bunse war in einem packenden Thriller gegen Jermaine Wattimena mit 6-5 erfolgreich. Den besseren Start erwischte der 24-jährige Deutsche, der sich eine 5-2 Führung erarbeitete. Dann wurde der Niederländer stärker und nach einem verpassten Matchdart auf das Bullseye von Bunse verkürzte er auf 3-5. In 16 Darts kam er auf 4-5 heran und mit einem 12-Darter glich Wattimena sogar das Match aus. Das Entscheidungsleg durfte dann sogar Wattimena eröffnen und hatte auch einen Matchdart, den er knapp an der Doppel 16 vorbei jagte. Bunse, der ein starkes Leg spielte, stellte sich mit einer 140 und einer 171 auf 16 Rest und checkte mit einem 15-Darter zum Matchgewinn. Damit konnte Bunse erstmals auf der European Tour in die zweite Runde einziehen. Dort wartet am morgigen zweiten Turniertag der ehemalige Doppelweltmeister Adrian Lewis.
Weniger gut lief es für Kevin Münch. Der „Dragon“ aus Bochum fand nicht ins Match und musste sich deshalb gegen Cameron Menzies mit 1:6 geschlagen geben. Die ersten drei Legs gewann Menzies, darunter ein 13-Darter zum 3:0. Dann schrieb Münch erstmals an, verkürzte auf 1-3. Anschließend verpasste er einen Dart auf Doppel um auf 2-3 heran zu kommen, sein Gegner konnte diesen Fehler nutzen und auf 4-1 erhöhen. Ein weiterer 13-Darter brachte den Schotten mit 5-1 voran. Münch vergab im siebenten Leg zwei weitere Darts auf Doppel, „Cammy“ machte es besser und checkte 90 Punkte zum Sieg.
Im Eröffnungsspiel des Turniers konnte der Nordire Brendan Dolan gegen den Iren William O'Connor mit 6-4 gewinnen. Bis zum 4-4 war alles offen, dann setzte Dolan mit einem 116-Finish ein Ausrufezeichen. O'Connor vergab zwei Doppel zum Ausgleich, wodurch sich Dolan den Sieg krallte.
Einen relativ souveränen 6-2 Sieg fuhr James Wilson gegen Gavin Carlin ein. Highlight des Spiels war das 158-Finish zum 2-1 vom zweifachen PDC WM Teilnehmer. Dieses Break bestätigte er zum 3-1. Carlin kam in 16 Darts auf 2-3 heran, zu mehr reichte es aber an diesem Nachmittag nicht mehr. Wilson konnte drei Legs in Folge zum 6-2 gewinnen.
Das spannendste und hochklassigste Match des Nachmittags lieferten sich Adam Gawlas und Ross Smith. Das erst 17-jährige tschechische Talent konnte dieses Spiel im Decider mit 6-5 für sich entscheiden. Smith erwischte den besseren Start und lag mit 3-1 voran. Dann vergab er die große Chance auf 4-1 zu erhöhen. Gawlas stellte sich mit einer 180 auf 28 Rest und verkürzte so auf 2-3. Ein 108-Finish war es, das ihm sogar den Ausgleich brachte, ehe Smith mit einem 12-Darter wieder auf 4-3 stellte. Mit einem ganz starken 10-Darter brachte sich der Engländer sogar mit 5-3 in Führung und sah wie der sichere Sieger aus. Gawlas drehte aber noch einmal so richtig auf und benötigte nur 14 und 13 Darts um auf 5-5 zu stellen und ein Entscheidungsleg zu erzwingen. Dieses durfte Smith eröffnen. Mit einer 180 ließ er sich 45 Rest, konnte diese aber nicht checken, verpasste zwei Matchdarts. Der Tscheche machte es besser und checkte 52 nach 14 Darts zum Sieg. Am Ende sehenswerter 99,2 Average und eine 55% Doppelquote. Dieser junge Mann wird uns noch viel Freude bereiten.
Vincent van der Voort steht nach einem 6-4 über Justin Pipe auch in der zweiten Runde. Der Niederländer lag in einem flotten Match schnell mit 3-1 bzw. 4-2 voran. Zwei 13-Darter von van der Voort sowie ein 13-Darter von Pipe waren bis dahin die Highlights. Mit einem 101-Finish und einem 18-Darter glich Pipe das Spiel allerdings noch einmal aus. Dann schaltete der „Dutch Destroyer“ einen Gang höher und sicherte sich mit einem weiteren 13-Darter und einem 100-Finish den Sieg.
Die vielen Geschenke von Josh Payne hat Rowby-John Rodriguez angenommen und sich so mit 6-5 in Runde zwei gekämpft. Payne vergab insgesamt 18 Checkchancen, darunter auch drei zum Matchgewinn. Payne machte den stabileren Eindruck und das spiegelte sich auch in einer 4-1 Führung wider. Rodriguez bemühte sich in 14 Darts und konnte nach einigen verfehlten Doppeln des Gegners in Front gehen. Payne antwortete in 14 Darts zum 5-5, konnte aber im Anschluss drei Siegchancen nicht verwandeln. So staubte Rodriguez in 17 Darts ab und landete einen wichtigen Triumph.
Ein absolut verrücktes Spiel hat mit Hannes Schnier einen unglücklichen einheimischen Verlierer gefunden. Der Wiener kämpfte aufopferungsvoll, unterlag jedoch Keegan Brown mit 5-6. Im Endeffekt war mehr drin. Schnier profitierte zunächst von Doppelproblemen des Kontrahenten und führte 3-1. Brown gewann die nächsten vier Legs, wobei der Lokalmatador zwischenzeitlich selbst Gelegenheiten liegen ließ. Ein 120er-Finish brachte Schnier wieder ins Spiel und er checkte auch noch 155 für einen 12-Darter zum 5-5. Das finale Leg eröffnete er sensationell mit einer 180, und stellte sich nach zwölf Pfeilen auf 63. Ob er zugemacht hätte, werden wir allerdings nie erfahren, da Brown staubtrocken 89 checkte.
Alex Steinbauer konnte Kirk Shepherd lange beschäftigen, doch am Ende siegte der Favorit mit 6-4. Steinbauer lag zunächst 2-0 vorne und glich nach einem Run von Shepherd die Partie durch ein 103er-Finish zum 3-3 aus. Zwei verpasste Breakchancen des Österreichers sollten das Match letztendlich entscheiden, denn Shepherd war zur Stelle und breakte seinerseits im zehnten Leg in 14 Darts.
Sehenswert war auch die Darbietung von Christian Gödl hingelegt, doch letztendlich war Jeffrey de Zwaan eine Nummer zu groß und behielt mit 6:3 die Oberhand. Gödl egalisierte zunächst einen 0-2 Rückstand, dabei half ihm ein 120er-Checkout. De Zwaan stellte nachfolgend den alten Abstand wieder her, wobei Gödl eine Chance zum 3-3 verwarf. Weitere verpasste Doppel des Kärntners führten dazu, dass er endgültig den Anschluss verlor, da halfen auch sechs vergebene Matchdarts von de Zwaan nichts mehr. Der Niederländer spielte zum Abschluss aus dem Nichts acht perfekte Darts und vollendete mit einem 11-Darter.
Einen furiosen Auftritt legte Dimitri van den Bergh hin. Ein 102er Average sorgte dafür, dass er Mark Webster 6-3 schlug. Webster hatte Anfangs noch mit einem 124er-Finish zum 12-Darter für Furore gesorgt, geriet jedoch danach mit 1-4 ins Hintertreffen. Wenig später hieß es dank einem 11-Darter 5-2 für van den Bergh und auch ein 13-Darter seines Gegners konnte das Match nicht mehr drehen.
Auf gutem Niveau haben sich Kyle Anderson und Stephen Bunting gemessen, mit dem besseren Ende für Anderson. Der Australier gewann 6-4. Anderson checkte in der Anfangsphase 127 und lag wenig später aussichtsreich 5-2 vorne. Bunting kam noch einmal heran, doch ein 15-Darter beendete seine Hoffnungen.
Wenige starke Momente haben Luke Humphries gereicht, um Jamie Hughes 6-5 nieder zu ringen. Abgesehen von einem 12-Darter von Hughes plätscherte die Partie dahin und lebte von ihrer Ausgeglichenheit. Das Entscheidungsleg ging dann spektakulär in 12 Darts an Humphries.
Einen knappen 6-5 Erfolg erarbeitete sich auch Mike de Decker gegen Chris Dobey. Die beiden Akteure warfen gemeinsam 36 Darts neben die gewünschten Doppel. Im gesamten Spielverlauf gelang es keinem, sich einen Vorsprung zu erarbeiten. De Decker sicherte sich das Weiterkommen durch einen starken 13-Darter im Decider, das beste Leg der Partie.
Am morgigen Samstag starten auch die gesetzten Teilnehmer ins Turnier. Darunter befindet sich auch der Local Hero Mensur Suljovic. Auch am zweiten Tag wird auf zwei Sessions verteilt gespielt, beginnend um 13 Uhr bzw. 19.15 Uhr MEZ. PDC-TV HD überträgt live.
Freitag, 30.08.2019
Nachmittags-Session:
Erste Runde:
William O'Connor 4-6 Brendan Dolan (84,43 - 86,65)
James Wilson 6-2 Gavin Carlin (88,85 - 86,72)
Adam Gawlas 6-5 Ross Smith (99,20 - 98,18)
Ted Evetts 3-6 Rusty-Jake Rodriguez (85,50 - 88,75)
Cameron Menzies 6-1 Kevin Münch (89,67 - 80,30)
Dietmar Burger 6-3 Cor Dekker (84,45 - 83,48)
Justin Pipe 4-6 Vincent van der Voort (93,59 - 94,00)
Jermaine Wattimena 5-6 Christian Bunse (90,99 - 86,62)
Freitag, 30.08.2019
Abend-Session:
Erste Runde:
Alex Steinbauer 4-6 Kirk Shepherd (77,74 - 86,54)
Mark Webster 3-6 Dimitri van den Bergh (91,30 - 101,71)
Luke Humphries 6-5 Jamie Hughes (88,99 - 88,56)
Hannes Schnier 5-6 Keegan Brown (82,89 - 80,53)
Mike de Decker 6-5 Chris Dobey (90,59 - 85,26)
Rowby-John Rodriguez 6-5 Josh Payne (86,80 - 86,58)
Jeffrey de Zwaan 6-3 Christian Gödl (90,02 - 83,46)
Kyle Anderson 6-4 Stephen Bunting (93,12 - 96,73)
Samstag, 31.08.2019
Nachmittags-Session: (13-17 Uhr)
Zweite Runde:
Steve Beaton (10) - James Wilson
Simon Whitlock (14) - Vincent van der Voort
Gerwyn Price (3) - Brendan Dolan
Dave Chisnall (8) - Dietmar Burger
Ricky Evans (9) - Kirk Shepherd
Michael Smith (11) - Cameron Menzies
Ian White (2) - Rusty-Jake Rodriguez
Adrian Lewis (6) - Christian Bunse
Samstag, 31.08.2019
Abend-Session: (19.15-23 Uhr)
Zweite Runde:
Nathan Aspinall (15) - Keegan Brown
Daryl Gurney (4) - Rowby-John Rodriguez
Jonny Clayton (13) - Mike de Decker
Peter Wright (5) - Dimitri van den Bergh
Mensur Suljovic (7) - Adam Gawlas
Joe Cullen (12) - Luke Humphries
Michael van Gerwen (1) - Kyle Anderson
Darren Webster (16) - Jeffrey de Zwaan
Ausgespielt werden insgesamt £140.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (ca. 30.000 €) nach Hause.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.500
Viertelfinale: £5.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000
Gesamt: £140.000
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TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter PDC-TV HD. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.
Foto-Credit: Patrick Exner/dartn.de
[ds/kb]
**Quelle: PDC Europe
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