Dienstag, 22. Dezember 2020 23:25 - Dart News von dartn.de
Der achte Abend der PDC Dart-WM 2021 hatte wieder einiges zu bieten. Der Belgier Dimitri van den Bergh konnte das Generationenduell gegen Paul Lim mit einer sehr starken Vorstellung für sich entscheiden. Für die Überraschung des Abends sorgte Dirk van Duijvenbode, der in einem packenden Match im Last Leg Decider gegen Ex-Weltmeister Rob Cross gewinnen konnte. Ebenfalls stehen Devon Petersen und Danny Noppert in der dritten WM-Runde.
Eröffnet wurde der Abend von Danny Noppert und Cameron Carolissen. Für den Südafrikaner war es der erste Auftritt bei einem großen Dart-Turnier. Er hat noch nie vor laufenden TV-Kameras ein Match bestritten. Und dieses Debüt begann für Carolissen nach Wunsch. Glatt mit 3:0 ging der erste Satz an ihn. Auch im zweiten Satz schnappte sich "The Javelin" mit 15 und 17 Darts die ersten beiden Legs. Erst dann fand Noppert, der bis dahin kein gutes Spiel machte, zu seiner Form. Mit einem 15-Darter und einem 17-Darter glich er zum 2-2 aus, nachdem zuvor Carolissen insgesamt drei Set-Darts verpasste. Im Entscheidungsleg von Satz 2 spielte Noppert einen 13-Darter zum Satzausgleich.
Auch der dritte Satz wurde erst im Decider entschieden. Die ersten vier Legs wurden abwechselnd gewonnen, darunter ein 105-Checkout von Noppert. Im Entscheidungsleg taten sich beide Spieler schwer. Noppert checkte letztendlich nach 23 Darts zur für ihn wichtigen 2:1 Satzführung. Dasselbe Bild zeigte sich auch im vierten Set. Vier Legs wurden jeweils von dem Spieler gewonnen, der das Leg eröffnete, darunter ein 14-Darter von "Noppie" und ein 16-Darter von Carolissen. Zum dritten Mal in diesem Spiel kam es zu einem Entscheidungsleg. Nachdem Noppert seine ersten beiden Matchdarts verpasste, traf Carolissen die Doppel 16 statt der Doppel 8 und überwarf sich damit. Noppert bekam noch einmal drei Matchdarts und schließlich beendete er dieses Spiel auf der Doppel 10. Ein sehr zähes Spiel, mit dem glücklicheren Ende für Noppert, dem ein Average von 80 Punkten reichte, um in Runde 3 zu kommen.
Aussagen nach dem Spiel: Auch nach dem Spiel wusste Noppert nicht wirklich, warum er so weit von seinem A-Game entfernt war: „Es war echt crazy, ich war überhaupt nicht in meinem Spiel, ich konnte nicht mal ein Triple treffen. Ich habe zwar gewonnen, das ist am wichtigsten, aber es war einfach ein sehr komisches Spiel. Ich habe vorher auf Youtube ein paar Matches von ihn [Cameron Carolissen] angesehen, dort hat er ein paar Spiele im Live-Stream gespielt. Ich bin sehr enttäuscht von meinem Spiel, ich werde viel besser spielen müssen beim nächsten Mal. Vor meinem Spiel lief es im Practice Room echt gut, aber auf der Bühne lief es dann ganz anders. Ich werde mich kräftig verbessern müssen.“
Auch im zweiten Spiel war ein Spieler aus Südafrika am Oche. Devon Petersen traf in seinem Zweitrundenspiel auf Steve Lennon aus Irland. Insgesamt 72 verpasste Darts waren in diesem Spiel zu sehen. Das erste Leg ging an den Iren, danach sicherte sich Petersen mit einem 106-Finish und einem 16-Darter zwei Legs in Serie. Lennon erzwang mit 13 Darts ein Entscheidungsleg, das nach vielen verpassten Doppel beider Spieler an Petersen ging. Auch Satz 2 musste in den Decider. Lennon war in diesem Satz stärker, spielte einen 13-Darter und einen 15-Darter, doch im entscheidenden Moment verpasste er erneut wichtige Doppel, wodurch Petersen mit 18 Darts auf eine 2:0 Satzführung stellte.
Der dritte Satz begann mit zwei Legs, die mit den Darts gewonnen wurde. Dann gelang dem Südafrikaner ein Break mit 14 Darts, welches er aber nicht bestätigen konnte. Der "African Warrior" verpasste vier Matchdarts und so konnte Lennon mit einem 16-Darter auf 2-2 stellen. Im fünften Leg dieses Satzes bekam Petersen drei weitere Matchdarts und auch diese landeten nicht im gewünschten Feld. So ging das Leg und damit auch der Satz nach Irland. Satz Nummer 4 begann für den Südafrikaner nach Wunsch. Mit einem 21-Checkout nach 12 Darts gewann er das erste Leg. Er ließ ein 105-Finish (15-Darter) folgen und stellte auf 2:0. Danach bekam er nach zwei verpassten Doppel von Lennon die nächsten Matchdarts und diesmal gelang es ihm, das Match nach Hause zu bringen. Der Dart von Devon Petersen landete in der Doppel 10 zum Einzug in die nächste Runde.
Aussagen nach dem Spiel: Nur teilweise zufrieden war Petersen mit seiner Leistung: „Teilweise bin ich glücklich, teilweise aber auch nicht. Steve [Lennon] ist ein unglaubliches Talent, aber er hat mir sehr viele Chancen gegeben und nicht aufgehört die Doppel zu verpassen. Als ich 2:0 in Führung war dachte ich, dass ich es 3:0 gewinnen werde, aber das habe ich nicht getan. Die PDC-WM ist nicht die PDC-WM die wir kennen. Wir müssen uns dauernd auf der Bühne selbst motivieren. Ich war wütend, dass er einen Satz gewonnen hat, weil ich wirklich 3:0 siegen wollte, aber das war sicher auch sein Plan. Die Ton+-Finishes kamen definitiv zur richtigen Zeit, ich habe so sehr auf Fans bei der WM gehofft, aber man sieht hier leider nur Bilder von den Siegern der letzten Jahre an der Wand.“ Auf die Frage was es Petersen bedeutet hat, heute zwei Südafrikaner auf der Bühne zu sehen: „Es war enorm, dass Cameron [Carolissen] und ich heute zusammen an einem Tag gespielt haben, ich bin froh, dass erlebt zu haben.“
Der Weltmeister von 2018, Rob Cross, bekam es in seinem ersten WM Spiel in diesem Jahr mit dem Niederländer Dirk van Duijvenbode zu tun. Im Vergleich zu den ersten Matches des Abends legten die beiden gleich zu Beginn ein ganz anderes Tempo vor. Cross eröffnete das Match mit einem 15-Darter, van Duijvenbode konterte mit einem 14-Darter, ehe Cross ebenfalls mit 14 Darts auf 2:1 stellte. Dem Engländer gelang daraufhin direkt das Break in 15 Darts zum ersten Satzgewinn. Der zweite Satz war eine klare Angelegenheit für Dirk van Duijvenbode. "The Titan" stellte mit 20 und 18 Darts auf 2:0, da Cross sein hohes Niveau des ersten Satzes nicht halten konnte und schnappte sich den Satzausgleich mit einem starken 13-Darter.
Satz Nummer 3 war wieder deutlich umkämpfter. Nach je einem 18-Darter beider Spieler erhöhte Cross mit 16 Darts auf 2:1, ehe der Niederländer mit einem 16-Darter eine Entscheidungsleg erzwang. "Voltage" spielte in diesem Decider einen 14-Darter zur 2:1 Führung für den Engländer. Doch das Wort "aufgeben" gibt es bei Dirk van Duijvenbode nicht, mit einem 11-Darter setzte er im vierten Satz gleich zu Beginn ein Ausrufezeichen. Er ließ daraufhin einen 14-Darter (Break) folgen und sicherte sich bei eigenem Anwurf das 3:0 und damit den 2:2 Satzausgleich. Erstmals am heutigen Abend ging damit ein Match in den entscheidenden fünften Satz. Cross gewann das erste Leg mit den Darts. Van Duijvenbode glich mit einem 14-Darter zum 1:1 aus, ehe Cross mit einem 15-Darter wieder mit 2:1 in Führung ging. Dann behielt der Niederländer die Nerven und glich ebenfalls in 15 Darts zum 2:2 aus. Es kam zu einem "Last Leg Decider" in diesem Match. Beide Spieler kamen gut ins Leg. Cross stellte sich 12 Rest, doch der Niederländer checkte 99 Punkte nach 12 Darts zum Sieg.
Aussagen nach dem Spiel: Zunächst war van Duijvenbode im Interview noch sprachlos: „Ich habe keine Worte. Ich wusste immer, dass ich gut, dass ich sehr gut bin, aber ich habe selten gezeigt, was ich kann, einige Dinge haben einfach nicht geklappt. Als ich meine Tourkarte zurückgewonnen habe, fragte ich mich selbst, was willst du jetzt? Willst du dich weiter so abmühen, oder willst du was aus deiner Karte machen? Ich habe nie wirklich trainiert und wenn ich trainiert habe, war ich anschließend verletzt. Dann habe ich angefangen mit Spezialisten an den Verletzungen zu arbeiten, danach habe ich mich der mentalen Geschichte gewidmet. Ich hatte schon immer gute Sponsoren, aber ich musste alles in die richtigen Bahnen bringen. Bevor ich meine erste 180 geworfen habe, habe ich einige Male 162 oder 171 geworfen.“ Zu den Reisebeschränkungen und damit dem zwanghaften Aufenthalt über Weihnachten in London meinte der Niederländer: „Ich wäre gerne nach Hause gefahren, es war sehr viel Druck auf diesem Match, ich habe keine Interviews wegen den Reisebeschränkungen gegeben, so lange ich drin bin, mache ich mir da keine Sorgen drüber. Selbstbewusstsein ist so wichtig, ich hätte auch den dritten Satz schon gewinnen müssen, da muss man dann einfach bei sich bleiben. Ich liebe Auberginen, jeder sollte Auberginen essen, aber die Aubergine wird bei der WM nicht mehr auf die Bühne kommen.“
Zum Abschluss des Tages erlebten die Fans, die das Geschehen leider erneut nur vor den TV-Bildschirmen verfolgen konnten, nochmal ein echtes Highlight. Es kam zum Generationenduell zwischen der Dart-Legende Paul Lim, der seine 25. Weltmeisterschaft spielt und dem zweifachen Junioren-Weltmeister Dimitri van den Bergh. Der Belgier startete furios ins Match und ließ dem Mann aus Singapur keine Chance. In 14, 11 und 14 Darts stellte er auf 1:0. Der zweite Satz startete mit einem 15-Darter von Paul Lim, der damit sein erstes Leg an diesem Abend gewinnen konnte. Van den Bergh antwortete direkt mit einem 100-Checkout nach 11 Darts zum 1:1 und einem 121-Finish nach 12 Darts zum Break. Das Break bestätigte der "Dreammaker" in 16 Darts und gewann damit auch den zweiten Satz.
In dieser Tonart ging es auch nach der kurzen Werbepause im dritten Satz weiter. 14 Darts benötigte der Belgier für den ersten Leggewinn. Der 66-jährige Lim konnte mit einem 15-Darter zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgleichen, ehe van den Bergh mit dem nächsten 14-Darter auf 2:1 stellte und damit ein Leg von der dritten Runde entfernt war. Direkt im Anschluss konnte der 26-Jährige mit einem Break (15 Darter) zum 3:1 den Sieg fixieren. Während sich van den Bergh über eine sehr starke Leistung freut, endet für Paul Lim seine 25. Weltmeisterschaft damit mit einem Aus in der zweiten Runde.
Aussagen nach dem Spiel: In der anschließenden Pressekonferenz äußerte sich van den Bergh wie folgt: „Ich habe in der ersten Runde gesehen, was passiert, wenn man Paul Lim Chancen gibt, man darf solchen Spielern keine Möglichkeiten geben. Ich denke ich habe gezeigt, zu was ich in der Lage bin. Ich habe es geschafft ein Major zu gewinnen, ich bin Teil der Top-Spieler, bin in den Top 10 der Welt. Aber ich bin ehrlich, im Juli, als ich das Word Matchplay gewonnen habe, das kam schon echt als unerwarteter Sieg, das hat ein paar Wochen gedauert, um das zu verarbeiten, aber ich bin sehr stolz. Ich werde nie angeberisch herumlaufen, ich werde mich immer daran erinnern, woher ich komme und dass ich mich nach oben gearbeitet habe. Ich habe viel bei Peter [Wright] gelernt, habe danach viel reflektiert und fühle mich sehr gut und habe mich auch sehr gut auf das Turnier vorbereitet.“
Am letzten Tag vor der Weihnachtspause stehen dann morgen nochmal zwei Sessions an, in denen die letzten acht Zweitrundenbegegnungen ausgetragen werden. Um 13:00 bzw. 19:00 Uhr MEZ gibt es u.a. die Spiele von Mensur Suljovic, Gary Anderson, Nathan Aspinall und Michael Smith. DAZN, Sport1 und PDC.TV übertragen beide Sessions live.
Dienstag, 22. Dezember 2020
Abend-Session:
Danny Noppert (25) 3-1 Cameron Carolissen (0:3, 3:2, 3:2, 3:2) (80,56 - 82,19)
Devon Petersen (29) 3-1 Steve Lennon (3:2, 3:2, 2:3, 3:0) (89,08 - 89,34)
Rob Cross (5) 2-3 Dirk van Duijvenbode (3:1, 0:3, 3:2, 0:3, 2:3) (92,39 - 95,54)
Dimitri van den Bergh (9) 3-0 Paul Lim (3;0, 3:1, 3:1) (105,61 - 88,98)
Mittwoch, 23. Dezember 2020
Nachmittags-Session:
Ricky Evans (32) - Mickey Mansell (R2)
Gary Anderson (13) - Madars Razma (R2)
Stephen Bunting (26) - Andy Boulton (R2)
Mensur Suljovic (20) - Matthew Edgar (R2)
Abend-Session:
Dave Chisnall (8) - Keegan Brown (R2)
Jermaine Wattimena (24) - Nick Kenny (R2)
Nathan Aspinall (6) - Scott Waites (R2)
Michael Smith (4) - Jason Lowe (R2)
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Während der PDC-WM gibt es jeden Tag eine frische Folge "Shortleg" mit dartn.de Experte Tomas "Shorty" Seyler für euch, so dass ihr täglich unsere Eindrücke zu den Geschehnissen des Tages hören könnt. Dabei werden wir in verschiedenen Konstellationen und Zusammensetzungen aufnehmen.
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Wie schon in den letzten Jahren wird auch diesmal der Sport-Streaming-Dienst DAZN bei der WM dabei sein und alle Spiele der WM LIVE und in HD zeigen. Mit dem kostenlosen und unverbindlichen Probemonat kann man die WM sogar komplett gratis als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgen. Kommentiert wird die Dart WM auf DAZN von Elmar Paulke, der sich, wie gewohnt, über die Dauer der WM diverse Experten wie z.B. René Eidams, Dragutin Horvat und unseren dartn.de Experten Tomas "Shorty" Seyler als Co-Kommentatoren einladen wird. Sollte jemand den Gratis-Monat schon genommen haben, kostet der Dienst monatlich 11,99 € und ist jederzeit kündbar, das Jahresabonnement kostet mit 119,99 lediglich 10,00 € / Monat. Zusätzlich zum Dart bietet DAZN auch noch unzählige weitere Live-Events (Fußball, Tennis, American Football, Basketball uvm.). Ein weiterer Vorteil bei DAZN ist, dass man sich verpasste Spiele Re-Live jederzeit nocheinmal anschauen kann. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019
Eine weitere Möglichkeit alle Spiele der WM zu verfolgen ist wie immer "PDC.TV", der die Übertragung des englischen Broadcasters Sky Sports übernimmt. Der offizielle Livestream der PDC ist die einzige Möglichkeit, alle Spiele aller Turniere sowie auch die kleineren Pro Tour Events LIVE zu sehen. Dieser Stream kostet etwa 70 €/Jahr, es können aber auch Turnier- und Wochenendabos bestellt werden. Zusätzlich bekommt man durch dieses Abo ein Vorverkaufsrecht auf die Tickets aller TV-Turniere wie z.B. WM, Premier League, World Matchplay usw. Zur Webseite: https://tinyurl.com/PDCTVdartn
Sieger: £500.000
Runner-Up: £200.000
Halbfinale: £100.000
Viertelfinale: £50.000
Achtelfinale: £35.000
3. Runde: £25.000
2. Runde: £15.000
1. Runde: £7.500
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Foto-Credits: Lawrence Lustig / PDC
[ds]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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