Dienstag, 21. Dezember 2021 23:37 - Dart News von dartn.de
Der Abend des siebten WM-Tages brachte die bis dato größte Überraschung hervor und Florian Hempel war mittendrin: Mit einer Glanzleistung insbesondere auf den Doppeln schaltete der Deutsche in Dimitri Van den Bergh einen der Favoriten auf den Titel mit 3:1 aus und trifft nun auf Raymond Smith, der Devon Petersen mit 3:0 hinter sich ließ. Keinen Satz gaben ebenso Michael Smith und Vincent van der Voort gegen Ron Meulenkamp respektive Adam Hunt ab.
Ein 3:0 suggeriert zwar ein einseitiges Spiel zwischen Vincent van der Voort, doch auch Adam Hunt hatte in zwei der drei Sätze Setdarts. Schlussendlich wirkte van der Voort abgebrühter und behielt ein weiteres Mal die Oberhand gegen Hunt.
Beide starteten mit einem 17-Darter, wobei van der Voort mit einem knapp verfehlten 150er Checkout einen frühen Höhepunkt verpasste. Besser machte es Hunt, der seinen ersten Breakdart nutzte, aber diesen Vorteil in 15 Darts wieder abgeben musste. Mit den Darts spielte sich van der Voort als erster in den Finishbereich, dennoch bekam Hunt bei 107 Rest seine Chance, doch "The Hunter" traf die D14 nicht. Schließlich ging der Satz an van der Voort. Hunt erwischte einen überragenden Start in den zweiten Satz und benötigte auch dank vier Maxima nur 25 Darts für einen 2:0-Vorsprung. Doch zu Setdarts reichte es zunächst nicht, denn van der Voort meldete sich in 14 und 15 Darts zurück. Im finalen Leg wurde es wieder wild auf dem äußeren Ring. Zunächst ließ "The Dutch Destroyer" fünf Satzpfeile liegen, allerdings konnte Hunt 38 Rest ebenfalls nicht en. So kam der an 28 gesetzte Niederländer ans Board zurück und erhöhte auf 2:0 nach Sätzen. 20 Darts reichten van der Voort zum Start in das dritte Set und mit einem 106er Finish in der fünften Runde setzte sich der 46-Jährige weiter ab. Mit einem 82er Checkout zum Abschluss ließ van der Voort seinem Kontrahenten keine Gelegenheit mehr und steht damit in Runde 3.
Besondere Stats zum Spiel:
Aussagen nach dem Spiel: Vincent van der Voort: "Es ist schwer erstmal überhaupt zu vermeiden, Corona zu bekommen. Ich bin sehr froh, dieses Spiel gewonnen zu haben. Ich muss aber hart arbeiten, damit ich besser spiele als heute. Es war echt nicht gut, aber ich weiß, was ich kann und das ist deutlich besser, als das heute. Ich muss mich jetzt neu sortieren, ich kenne die Bühne und alles drumherum hier sehr gut. Wenn James und ich so spielen wie in unseren ersten Auftritten, wird es das schlechteste Drittrundenspiel aller Zeiten. Aber wir werden beide besser sein, zu 100%."
Ein 3:0 kann aber ebenso deutlich sein, wie es klingt: Michael Smith hat dies bei seinem Erfolg mit nur einem abgebebenen Leg, einem 106er Average und einer Doppelquote von 75% gegen Ron Meulenkamp eindrucksvoll demonstriert.
Smith eröffnete die Partie mit einem 110er Finish zum 15-Darter und verdoppelte seine Legausbeute wenig später in 13 Darts. Weitere 14 Darts später war der Satz bereits Geschichte. Im zweiten Satz konnte Mulenkamp etwas besser mithalten, war aber bei Smiths 95er Finish über 19-D19-D19 ebenso machtlos. "Bully Boy" zog in 18 Darts weiter davon, leistete sich im folgenden Leg jedoch den ersten Fehlwurf auf Doppel. Postwendend kam Meulenkamp zu seinem ersten Checkdart, den "The Bomb" auch in der D20 versenkte. 70 Rest konnte der Niederländer daraufhin aber nicht checken, wodurch Smith den Satz auf der D14 beendete. Wieder einseitiger wurde es im dritten Satz, als Smith in 15, 11 sowie 12 Darts nochmals ein Statement setzte und seinem Kontrahenten keine Chance mehr ließ.
Besondere Stats zum Spiel:
Aussagen nach dem Spiel: Michael Smith: "Ich bin sehr glücklich, es waren harte zwei Jahre jetzt auf der Bühne. Ich muss mich beweisen. Das letzte Mal, dass ich auf der Bühne gegen Ron gespielt habe, habe ich später das Finale erreicht. Es ist nur ein Dartmatch, das musste ich verstehen, ich muss meinen Fokus halten, bis der letzte Dart ins Doppel geht. Der nächste Schritt ist das nächste Spiel, ich bin schon früh wieder nach Weihnachten dran, ich hoffe ich komme weiter und das Viertelfinale will ich auf jeden Fall erreichen."
Sensationelle 75% auf Doppel gelang auch Florian Hempel, der damit im Grunde jede Schwäche seines heutigen Gegners Dimitri Van den Bergh ausnutzte. Van den Bergh, selbst mit einer mehr als sehenswerten Vorstellung unterwegs, musste sich damit am Ende mit 1:3 geschlagen geben.
Hempel lieferte dabei bereits einen sehenswerten ersten Satz ab. Trotz eines verpassten 130er Finishes zum frühstmöglichen Break sicherte er sich zumindest den schnellen Ausgleich in 17 Darts. Nach van den Berghs Hold in 13 Darts komplettierte der Kölner unter Druck stehend ein 96er Finish in zwei Darts und holte hierauf zum großen Schlag aus, als er mit einem 11-Darter gegen die Darts den ersten Satz einfahren konnte. Der Vorteil war allerdings schnell wieder futsch: Hempel fand das Bull für ein 126er Finish nicht, um seinen Service zu retten und so breakte van den Bergh auf der D9 mit dem letzten Dart der Aufnahme. "The Dreammaker" legte mit einem 12-Darter nach und löschte 142 für einen weiteren 12-Darter und einem ebenso überragenden Satzgewinn.
Mit einem 15-Darter nahm der Belgier den Schwung noch mit in den dritten Satz, doch das zweite Leg in diesem sollte den nächsten Momentumswechsel hervorbringen: Van den Bergh verfehlte DB bei 84 Rest - und Hempel löschte im direkten Gegenzug 104, die er sich zuvor mit einer 177 gestellt hatte. Sichtlich beeindruckt davon lief bei Van den Bergh nun nicht mehr viel zusammen. Hempel hingegen präsentierte sich weiterhin eiskalt auf dem Doppelring und ging mit einem 89er Finish wieder in Front. 14 Darts danach tütete der 31-Jährige seinen zweiten Satz ein. Während die Nummer 5 der Welt auch zu Beginn des vierten Satzes einen Checkdart ungenutzt ließ, erhöhte Hempel mit einem 100er Finish den Druck, ein Schauspiel, welches sich im zweiten Leg so ähnlich wiederholte. Ein souveräner 14-Darter ohne Anflug jeglicher Nervosität brachte den Deutschen schlussendlich in die dritte Runde.
Besondere Stats zum Spiel:
Nach diesem Sensationserfolg stand uns Florian Hempel noch für ein Interview bereit:
Hempels Gegner in Runde 3 wurde kurze Zeit danach im Duell zwischen Devon Petersen und Raymond Smith ausgespielt. Selbst auf seiner Wohlfühloase dauerte Petersens Formkrise an und blieb trotz Leistungssteigerung während der Partie ohne eigenen Satzgewinn.
Satz 1 verlief bereits sehr einseitig: Zwar hatte Petersen im ersten Leg noch eine Möglichkeit bei 99 Rest, diese sollte allerdings auch die einzige bleiben. Smith traf die D16 und zog in 18 Darts weiter davon. Nach einem 16-Darter ging Satz 1 bereits an den ungesetzten Australier. Mehr Chancen boten sich Petersen im zweiten Satz, ummünzen konnte er davon zu wenige. Mit einem 121er Finish in der erst vierten Runde sicherte sich wieder Smith das erste Leg, doch nun zeigte auch Petersen mit einem 11-Darter sein können. "The African Warrior" verweigerte hierauf allerdings drei weitere Doppel, was Smith zur erneuten Führung ausnutzte. "The Guru" schnappte im Anschluss seinem Kontrahenten, der wenige Augenblicke zuvor ein 146er Finish verfehlt hatte, mit einem 80er Checkout den zweiten Satz vor der Nase weg. Mit zwei Holds ging es in den dritten Satz, ehe Petersen mit einem 114er Finish zum 15-Dart-Break zuschlug. Der Südafrikaner leistete sich jedoch drei Aufnahmen ohne Triple, wodurch Smith umgehend das 2:2 in 15 Darts herstellen konnte. Der 42-Jährige ließ seine zweite 180 folgen und verwandelte ohne Druck seinen vierten Matchdart, um das Aufeinandertreffen mit Hempel perfekt zu machen.
Besondere Stats zum Spiel:
Aussagen nach dem Spiel: Raymond Smith: "Mein Sohn chillt im Hotel, ich bin hier auf die Bühne zur Arbeit gegangen. Ich war ziemlich besorgt, das ist nicht Devon, ich verfolge seine Karriere, er ist ein super Spieler, ein toller Mensch, aber er war heute einfach nicht da. Ich wollte Energie auf die Bühne bringen, ich war aber ziemlich platt. Ich weiß nicht, ich war einfach nicht da. Ich werde mich gegen Florian genauso vorbereiten, wie auf das Spiel heute."
Am morgigen Mittwoch ist in der Nachmittags-Session ab 13:30 Uhr MEZ zunächst Rowby-John Rodriguez zum zweiten Mal auf der Bühne zu sehen, am Abend ab 20:00 Uhr MEZ spielen u.a. Nathan Aspinall und Simon Whitlock. DAZN, Sport1 und PDC.TV übertragen jeweils live.
Dienstag, 21. Dezember 2021
Abend-Session:
Vincent van der Voort (29) 3-0 Adam Hunt (R2) (3:2, 3:2, 3:0) - (89,55 - 92,01)
Michael Smith (9) 3-0 Ron Meulenkamp (R2) (3:0, 3:1, 3:0) - (106,32 - 90,66)
Dimitri Van den Bergh (5) 1-3 Florian Hempel (R2) (2:3, 3:0, 1:3, 0:3) - (101,78 - 98,37)
Devon Petersen (28) 0-3 Raymond Smith (R2) (0:3, 1:3, 2:3) - (87,03 - 93,25)
Mittwoch, 22. Dezember 2021
Nachmittags-Session: (ab 13:30 Uhr MEZ)
Ryan Searle (15) - William Borland (R2)
Glen Durrant (24) - William O’Connor (R2)
Luke Humphries (19) - Rowby-John Rodriguez (R2)
Joe Cullen (13) - Jim Williams (R2)
Mittwoch, 22. Dezember 2021
Abend-Session: (ab 20:00 Uhr MEZ)
Nathan Aspinall (10) - Joe Murnan (R2)
Dirk van Duijvenbode (17) - Boris Koltsov (R2)
Kim Huybrechts (32) - Steve Beaton (R2)
Simon Whitlock (20) - Martijn Kleermaker (R2)
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Halbfinale: £100.000
Viertelfinale: £50.000
Achtelfinale: £35.000
3. Runde: £25.000
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