Freitag, 7. August 2020 13:49 - Dart News von dartn.de
Es war eine ereignisreiche Woche in der Darts-Welt, die vor allem durch die vielen neuen Termine der PDC bestimmt wurde. Aber auch Abseits dieser Meldungen gab es wieder eine Fülle von neuen Infos, sodass wir in dieser Woche gleich zwei Newsflashs für euch haben. In Teil 1 geht es um alle Neuigkeiten, die im Zusammenhang mit der PDC stehen. So steht das Teilnehmerfeld der German Darts Championship fest, neue Termine wurden für World Affiliated Tours gefunden. Außerdem standen zahlreiche Profis nach dem World Matchplay den Medien für ein Interview zur Verfügung.
Nachdem die PDC Europe den weiteren Fortgang der European Tour verkündete wurde das Teilnehmerfeld für die German Darts Championship in Hildesheim Ende September festgesetzt. Dabei wird die bereits gespielte Qualifikation für das zweite European Tour Event herbeigezogen, auch die gesetzten Spieler werden demnach übernommen. Aus deutschsprachiger Sicht wird Mensur Suljovic als gesetzter Spieler an den Start gehen, währenddessen Max Hopp, Gabriel Clemens und Steffen Siepmann als Lokalmatadoren feststehen. Details zum Host Nation Qualifier (2 Plätze) und Associate Member Qualifier (2 Plätze) sollen noch bekanntgegeben werden. 500 Zuschauer pro Session sind in Hildesheim erlaubt. Die komplette Teilnehmerliste findet ihr auf unserer [Turnierseite].
Der Start der PDC Asia Tour wurde ein weiteres Mal verschoben, dennoch wird an einer Austragung im Jahr 2020 festgehalten. Das erste Wochenende soll nun bereits vom 29.-30. August 2020 in Taipei stattfinden. Im Anschluss sollen noch vier weitere Turnierwochenenden im Herbst stattfinden, sodass regulär die vier Qualifier für die WM bestimmt werden können. Derweil hat der zweifache indische WM-Qualifier Nitin Kumar angekündigt, dass er nicht an der diesjährigen Asia Tour teilnehmen werde, da er Zweifel an der Umsetzbarkeit inklusive der Quarantäne-Maßnahmen hätte.
Anstatt von zehn Ranglistenturnieren wird die PDC Nordic & Baltic in diesem Jahr nur sechs veranstalten. Zwei wurden bereits Ende Februar in Finnland ausgetragen. Die weiteren vier sollen im Oktober in Riga stattfinden. Die genauen Termine werden im Laufe des Augusts folgen. Die Turniere in Schweden und Dänemark mussten wegen des Corona-Virus abgesagt werden. Am Ende der Saison erhalten die beiden besten Spieler der Rangliste einen Startplatz bei der PDC-Weltmeisterschaft. Derzeit sind das Kim Viljanen und Daniel Larsson.
Glen Durrant wird zukünftig nicht mehr auf Facebook unterwegs sein. Diese Entscheidung fiel kurz nach dem World Matchplay und wurde von seinem Manager Mac Elkin bekannt gegeben. "Er verbringt viel zu viel Zeit damit, mit Fans zu kommunizieren und Souveniers zu verschenken. Zeit, bei der ich möchte, dass er sie für Training und Entspannung nutzt", so Elkin auf seinem privaten Facebook-Profil. "Ich persönlich denke, dass es seine Vorbereitung auf Wettkämpfe beeinflusst und damit auch sein Spiel hemmt." Da Durrant inspiriert vom großen Triumph seines Teamkollegen Dimitri van den Bergh selbst noch erfolgreicher werden möchte, muss er laut seines Managements das ein oder andere kleine Opfer bringen.
Nach 12 Jahren hat Keith Deller seinen Vertrag mit Target aufgelöst. Nach seinem Karriereende wurde Keith Deller Teil des Team Target, zuletzt war er allerdings nur noch als Experte bei Sky Sports und auf Exhibitions zu sehen. Target bedankte sich bei dem Weltmeister von 1983 für das jahrelange entgegengebrachte Vertrauen, Deller begründete seine Entscheidung mit dem Erreichen einem neuen Karriereschritts.
Unicorn hat drei Youngsters in sein Maestro Promotion Team aufgenommen. Damit erhalten sie eine größere Product-Range im Jahr 2021, es ist also auch mit der Veröffentlichung von neuem Equipment zu rechnen. Dimitri van den Bergh, Jeffrey de Zwaan und Chris Dobey wurde nun diese Ehre zu Teil, allesamt spielten sie sich in die Top 20 der Order of Merit. In den kommenden Wochen und Monaten sollen neue Produkte im Rahmen vom Launch erscheinen. Das Maestro-Team wächst damit auf sechs Spieler, neben den drei Neulingen sind Ian White, Joe Cullen und Seigo Asada bereits dabei.
Selbstverständlich war Dimitri van den Bergh nach seinem World Matchplay Titel ein sehr gefragter Gast in zahlreichen Interviews. Gegenüber dem niederländischen TV-Sender RTL7 sprach der "Dreammaker" über einen Umzug nach England. Aufgrund der niedrigeren Reisebelastungen und der Zeit, die er bei Joanne und Peter Wright während des Lockdowns verbracht und genossen hat, plant van den Bergh nun die Verlagerung seines Lebensmittelpunktes nach England. Seine Familie stünde dabei, laut eigener Aussage, komplett hinter ihm. Der Belgier verspricht sich von seinem Umzug eine Weiterentwicklung in seiner Spielqualität. Die Resonanz auf den Titel von van den Bergh war nach seinen Angaben überwältigend, schließlich gelang ihm als erster Belgier und als erster Jugendweltmeister ein solcher Major-Triumph.
Auch Gary Anderson äußerte sich nach seiner Finalniederlage beim World Matchplay über seine Zukunft. Anderson zeigte sich laut der englischen Dart-Website Dartnews äußerst unzufrieden mit seiner Finalleistung. Anderson sagt, dass er insgesamt mit dem Turnierverlauf trotzdem glücklich sei, seine Vorbereitung sei aufgrund des Setup-Wechsels nicht optimal gewesen. Der "Flying Scotsman" redete von einem "Walkover", dem er van den Bergh im Finale gegeben hätte. Auch zu seinen Darts äußerte sich der Schotte: "Ich denke, ich muss meine Darts zu etwas Schwereren wechseln, weil sie nach unten fallen, mir aus der Hand rutschen. Ich brauche eine andere Form der Darts, ein paar kleine Veränderungen. Manchmal sagen sie, Veränderungen sind manchmal das was du brauchst. Ich habe eine Menge Arbeit vor mir." Ein paar Tage später äußerte sich sein Manager Tommy Gilmour zu Spekulationen über das Karriereende von Anderson. Dabei sagte Gilmour, dass er weiterhin langfristig mit Anderson plane und er weiterhin auf der Jagd nach einem dritten Weltmeistertitel sei. Einen zeitnahen Rücktritt schloss Gilmour aus.
Der ehemalige niederländische Topspieler Co Stompé sieht Michael van Gerwen's Dominanz aktuell am Scheideweg stehen. Stompé meint, dass Michael van Gerwen aktuell nicht alles gebe, um der Weltbeste zu sein. Dabei fühle sich Stompé aber auch an sich selbst erinnert: "In meinen frühen Jahren habe ich 10 Stunden am Tag trainiert, aber das konnte ich mir in meiner späteren Karriere nicht mehr leisten. Du erhältst neue Prioritäten mit der Familie und anderen Dingen, vor allem wenn du dir selbst dein Können bereits bewiesen hast." Veröffentlicht wurde das Interview in der niederländischen Tageszeitung Algemeen Dagblad. Allerdings verteidigte Co Stompé den Weltranglistenersten noch im späteren Verlauf, schließlich sei die Weltspitze um einiges Breiter geworden.
Kim Huybrechts hat sich im Interview mit Dartnews [zum kompletten Interview] zu seiner aktuellen Verfassung geäußert. Huybrechts musste sich eingestehen, dass das Coronavirus genau zum falschen Zeitpunkt für den Belgier kam. Der "Hurricane" war seiner Meinung nach in einer guten Form, fühlte sich mental wieder stärker und freute sich auf die nächsten Turniere. Währenddessen er zu Beginn des Lockdowns intensiv trainierte, hätte die Motivation in den letzten Monaten stark abgenommen, da mein kein Ziel in Form eines Turniers vor Augen gehabt hätte. Huybrechts ist mittlerweile bei Bull's NL unter Vertrag und testet dementsprechend viele Darts in Form von Prototypen. Huybrechts zeigt sich noch unsicher, welche Turniere in 2020 stattfinden können und gab an, dass er aktuell mit den Darts von Danny Noppert spielen würde. Eigene Pfeile würden aber demnächst auf den Markt kommen. Die ehemalige belgische Nummer 1 zeigte sich sehr erfreut, aber auch überrascht über den Triumph von Dimitri van den Bergh beim World Matchplay, gleichzeitig freute er sich über die große mediale Aufmerksamkeit für seinen Sport in Belgien.
Der CEO der PDC Matt Porter war zu Gast bei der Darts Show und sprach dabei über mögliche Zuschauer bei den PDC-Turnieren im Herbst. Dies war allerdings vor der Zurücknahme der Lockerungen der britischen Regierung, welche beispielsweise die Zuschauer von der Snooker-WM nach einem Tag wieder ausschlos. Porter sagte, dass es keine Pläne gäbe, Formate oder Spielmodi zu ändern, damit Zuschauer wieder zugelassen werden können. Er warf Milton Keynes als möglichen Austragungsort für weitere Majors unter Ausschluss der Öffentlichkeit in die Runde und hofft auf eine Wiederzulassung von Zuschauern im Oktober und November. Der Fortgang der Wettbewerbe hätte dabei aber Priorität. Mehr als sechs Wochen im Voraus könne man laut Porter aktuell allerdings nicht planen.
John Part war als Sky Sports Experte Teil der wenigen Personen, welche sich innerhalb der World Matchplay Blase von Milton Keynes aufhalten durften. In der Darts Show zeichnete Part aber eher ein wenig erfreutes Bild über den Ablauf. Er sagte, es hätte sich angefühlt wie eine Gefängniszelle und er wäre froh nach neun Tagen wieder die Heimreise anzutreten. Der "Darth Maple" musste sich außerhalb der Produktion während der TV-Übertragungen strikt in seinem Hotelzimmer isolieren, denn Kanada steht auf der 14-tägigen Quarantäne-Liste der britischen Regierung. Die einzige Ausnahme besteht dabei eben nur für Film- und TV-Produktionen. Part sagte: "Ich kann kein Essen bestellen und ich kann auch keine Riemen um meine Dartscheibe legen. Ich durfte nicht einmal laufen und das brauche ich mehr als jeder andere, also werde ich glücklich sein wieder nach Hause zu kommen."
Devon Petersen hat mit Sky Sports über Rassismus im Darts und die Black Lives Matter Bewegung gesprochen. Der Südafrikaner sagte, das Thema dürfe keinesfalls ignoriert werden, deswegen hat er auch bereits mit der PDC darüber geredet. Im Gespräch mit Dan Dawson sagte Petersen, dass viele Leute denken, dass Rassismus im Darts kein Thema sei, auch weil mit Kyle Anderson und Devon Petersen nur zwei farbige Spieler auf der Tour seien. Aber der "African Warrior" entgegnet, dass kleiner Rassismus dennoch im Darts existiere und man sich über dessen Effekte bewusst werden sollte. Gerade auf Social Media erfährt er laut eigener Angabe oftmals abweisende Bemerkungen, wenn er auf Rassismus im Darts aufmerksam macht. Das gesamte Video lässt sich auf dem Youtube-Kanal der PDC anschauen: [Interview mit Devon Petersen]
Während dem World Matchplay kam die Diskussion über die Spitzen von Simon Whitlock ein weiteres Mal auf die Tagesordnung, teilweise musste das Board bereits nach fünf Legs ausgetauscht werden. Whitlock nahm insofern Stellung, als dass er von Unicorn verlangte, bessere Boards herzustellen. Solange dies nicht der Fall sei, müsse er sich mit solchen Spitzen behelfen, um Bouncer zu minimieren. Paul Nicholson empfindet die Debatte als vollkommen überflüssig. Schon seit Jahren werde mit stark angerauten Spitzen mit Grip gespielt, der erste Spieler sei Gary Anderson gewesen. Die Kritik hätte nun aber ausschließlich Whitlock einstecken müssen, weil es die aggressivsten Spitzen überhaupt seien. Nach Meinung von Nicholson würde sich Whitlock damit keinen Vorteil verschaffen wollen. Solange er keine Regeln breche, sei für Nicholson das Thema kein Anlass für Diskussionen, zumal die Gegner jederzeit nach einem Boardtausch fragen könnten. Sobald allerdings die Spitzen verboten werden würde, sagt Nicholson, dass sich Whitlock dem sofort unterordnen würde.
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Foto-Credit: dartn.de
[kb/ks]
**Quelle: dartn.de
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