Freitag, 9. Dezember 2022 12:59 - Dart News von dartn.de
Bei der Dart WM 2023 ist Peter Wright der Titelverteidiger, ein dritter Titel würde ihn auf Augenhöhe mit Michael van Gerwen bringen. Am Ende eines turbulenten Jahres ist der Weltmeister jedoch auch eine Wundertüte, die viele Fragen offen lässt. Welchen Peter Wright sehen wir im Alexandra Palace?
Michael van Gerwen, Gerwyn Price, Michael Smith: Drei Spieler gelten bei den Buchmachern als größere Favoriten auf den WM-Titel als Peter Wright. Dabei geht der Schotte als Titelverteidiger und Nummer zwei ins Turnier. Allerdings galt Wrights Fokus aus persönlichen Gründen zuletzt nicht nur den Darts, was ein Grund für seine Ergebniskrise ist.
Seit der letzten Weltmeisterschaft hat Wright kein großes Turnier gewonnen, noch nicht einmal ein Finale erreicht. Der World Grand Prix war das einzige Major, bei dem er unter den letzten vier stand - im Halbfinale gegen MvG gewann er lediglich ein Leg. Gesundheitliche Probleme zwangen ihn, die World Series Events im Sommer abzusagen, und wegen eines Krankenhaus-Aufenthalt seiner Frau nahm er nicht an den Players Championship Finals teil.
Aufgrund all dessen steht in den Sternen, in welcher Form sich Wright im Alexandra Palace präsentieren wird. Man könnte sagen, die Frage nach seiner Leistungsfähigkeit ist so schwer zu beantworten wie die Frage, mit welchen Darts er auftreten wird. Wright wechselt sein Equipment gerne im Laufe des Turniers, oftmals sogar während eines Spiels. Beide WM-Titel holte er mit verschiedenen Darts-Sets.
Viel Zeit zum Experimentieren wird "Snakebite" nicht bekommen. Zwar sind Mickey Mansell und Ben Robb nicht die großen Angstgegner, Kim Huybrechts oder Keane Barry könnte in Runde drei jedoch zu einer trickreichen Aufgabe werden. Im Achtelfinale könnte Dimitri van den Bergh oder Krzysztof Ratajski warten. Beide hatten nicht ihr bestes Jahr, sind aber immer für einen hohen Average gut.
Alles in allem sieht der Turnierbaum für Wright recht gesund aus, die Hürde scheint mit jeder Runde ein Stück größer zu werden. Es sollte niemanden überraschen, wenn der 52-Jährige sich im Laufe der WM stetig verbessert und am Ende die Sid Waddell Trophy in die Lüfte streckt. Auch bei seinen ersten beiden Titeln lief gerade in den ersten Runden nicht alles glatt. Wichtig ist vor allem, dass alle möglichen Störfaktoren ausgeräumt sind und Wright sich einzig auf sein Spiel konzentrieren kann.
Der letzte Spieler, der seinen WM-Titel verteidigen konnte, war Gary Anderson im Jahr 2016 - ebenfalls ein Schotte. Wrights erste Titelverteidigung scheiterte in Runde drei an einem gewissen Gabriel Clemens. Immerhin: Auf einen Deutschen kann Wright in diesem Jahr nicht vor dem Finale treffen.
Runde 2: Mansell / Robb
Runde 3: Huybrechts (31) / Barry / Sampson
Achtelfinale: van den Bergh (15) / Ratajski (18) / Rodriguez / Jansen
Viertelfinale: Clayton (7) / Aspinall (10) / Rydz (23) / Dolan (26) / Rock
Halbfinale: van Gerwen (3) / Cross (6) / Anderson (11) / van Duijvenbode (14) / Ross Smith (19) / Dobey (22)
Finale: Price (1) / M. Smith (4) / Humphries (5) / Wade (8) / Noppert (9)
Hinweis: Für eine schnelle Übersicht wurden hier jeweils die nach Setzliste und ggfs. Form favorisierten Gegner aufgelistet.
Saison-Average: 97,31 (Platz 5 der PDC)
Saison-Doppelquote: 41,10% (Platz 16 der PDC)
Bei der letztjährigen WM gewann Peter Wright auf seinem Weg zum Titel 66,67% der jeweils fünften Legs in den Sätzen und brachte es dabei auf die beste Quote eines Weltmeisters seit Rob Cross‘ Triumph im Jahr 2018. Insgesamt erzielte er in den zwölf Entscheidungslegs in den Sätzen einen Average von 105,06 Punkten.
Trotz der zuletzt schwankenden Leistungen hat Wright immerhin im Auftaktspiel Grund zur Hoffnung, seit 2009 hat der Titelverteidiger bei der WM immer mindestens die erste Hürde genommen. Bei seiner bisher einzigen Titelverteidigung schlug Peter Wright Steve West mit 3:1, obwohl er dabei mit 92,60 Punkten seinen schlechtesten WM-Average seit Dezember 2011 produzierte.
Nachdem Peter Wright im letztjährigen WM-Finale mit einer Anzahl von 36 so viele 140er warf, wie er es noch nie zuvor in einem Spiel schaffte, knüpfte er zumindest größtenteils auch in diesem Jahr daran an: 1.191 140er warf Peter Wright seit dem Ende der WM 2022 und löste Jonny Clayton somit knapp als den häufigsten 140er-Hitter auf der Tour ab. Fünf 140er waren es in 2022 mehr als beim Waliser.
Peter Wright hat in diesem Jahr wenig Probleme, in einem Spiel über die Ziellinie zu gehen. In Legs, in denen Wright zum Matchgewinn in 2022 anwarf, erzielte der Schotte einen Average von 99,51 Punkten, der auch van Gerwen um einen Punkt übertrifft. Allerdings gelang Wright bei keinem seiner letzten fünf Partien im TV ein Leg in fünf Aufnahmen oder weniger zum Sieg.
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Foto-Credit: Kiaran Cleeves/PDC
[dj]
**Quelle: dartn.de
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