Dutch Darts Masters 2017 - Tag 2: Schindler schafft die Überraschung, Suljovic und Rodriguez enttäuschen

Samstag, 2. September 2017 23:45 - Dart News von dartn.de

Dutch Darts Masters 2017 - Tag 2 - Martin Schindler

Erstes Spiel beim Heimturnier von Michael van Gerwen und der amtierende Weltmeister ließ nichts anbrennen. Am zweiten Tag der Dutch Darts Masters 2017 hatten die 16 gesetzten Spieler in der MECC in Maastricht ihre Erstrundenbegegnung. Gleich neun dieser gesetzten hatten wenig zu lachen und schieden aus. Darunter auch Mensur Suljovic. Während es aus österreichischer Sicht generell ein gebrauchter Tag war, steht Martin Schindler als einziger Spieler aus dem deutschsprachigen Raum in der dritten Runde.

Nachmittags-Session:

Mit viel Kampfgeist und auch einer Portion Glück hat Martin Schindler zum zweiten Mal den Sonntag auf der European Tour erreicht. Gegen Gerwyn Price hatte der 21-jährige wie schon am Vortag über weite Strecken mit seinem Scoring zu kämpfen und lief lange einem Rückstand hinterher. Er profitierte von vielen verpassten Doppeln der walisischen Nummer Eins, konnte sich aber auch in der Schlussphase noch einmal steigern und drehte so das Spiel. Price dominierte die ersten drei Legs und gewann sie allesamt, ehe Schindler mit einem 14-Darter ein Ausrufezeichen setzte. Price konterte mit einem weltklasse 11-Darter, verpasste aber anschließend einige Doppel und Schindler sorgte für das 4:4. Ein 15-Darter brachte Price ein weiteres Mal in Front, nutzte aber zwei Siegchancen nicht und Schindler machte 68 zum 5:5 zu. Das Entscheidungsleg eröffnete Deutschlands Nummer Zwei mit einer 177 und er schaffte das benötigte Break mit einem 13-Darter. Price hatte zuvor einen weiteren Matchdart ausgelassen.

Ein neuer Spitzname, neue Darts, aber Rob Cross siegt trotzdem weiter. Mit einem Schnitt von über 105 zerlegte er Jamie Lewis mit 6:1. In 15, 14 und 17 Darts eilte er auf 3:0 davon, bevor sich Lewis mit einem starken 11-Darter im Spiel anmeldete. Cross spielte jedoch unbekümmert weiter und stellte mit einem 13 und einem 14-Darter auf 5:1. Mit einem 16-Darter machte „Voltage“ seinen klaren Erfolg perfekt.

Die Negativserie von Jelle Klaasen geht weiter. Gegen Krysztof Ratajski verschlief er den Start völlig und unterlag trotz eines kurzen Aufbäumens. Der polnische Qualifikant startete furios mit einem 170er Finish und fügte einen 16-Darter zum 2:0 hinzu. Auch die nächsten beiden Legs krallte sich Ratajski, bevor Klaasen mit Unterstützung eines 164er und eines 68er Checkouts auf 3:4 verkürzte. Ratajski stoppte den Lauf des Kontrahenten aber mit einem 17-Darter und fügte noch einen 16-Darter für das Weiterkommen hinzu.

Mike de Decker hat sein erstes Achtelfinale bei einem Herrenturnier der PDC erreicht. „The Real Deal“ sorgte für ein frühes Ausscheiden von Alan Norris, der nicht an seine guten Leistungen vor der Sommerpause anknüpfen konnte. Mit zwei 15-Dartern sicherte sich de Decker eine 2:1 Führung, Norris reagierte mit einem 100er Finish. In den nächsten sechs Legs hielten beide Spieler drei Mal ihr Service, darunter ein 13-Darter von de Decker und ein 12-Darter für Norris. Im Entscheidungsleg war es dann der junge Belgier, der seinen zweiten Matchdart für einen 14-Darter verwertete.

Es war keine ganz so starke Performance, wie in der ersten Runde, aber immer noch ein 100er Average für Kyle Anderson, der für einen Erfolg gegen den ebenfalls gut aufspielenden Mervyn King sorgte. Der neue Auckland Master erwischte in 15 und 16 Darts den besseren Start und lag ein Leg später sogar 3:0 in Front. Ein 14-Darter brachte King aufs Scoreboard, doch Anderson konterte gut mit einem 104er Finish. Fortgesetzt wurde das Match durch einen 14 und einem 13-Darter für „The King“, ehe Anderson 83 zum 5:3 auswarf. Gleich darauf schaffte es der Australier, den Sieg mit einem 13-Darter zu fixieren.

Robert Owen hat nach seinem gestrigen ersten Sieg auf der European Tour gleich noch einen hinzugefügt. Das Ganze zum Leidwesen von Cristo Reyes, der das Match nie unter Kontrolle brachte. Owen lag nach einem 84er Finish und einem 16-Darter in Front, bevor Reyes mit Hilfe eines 13-Darters ausgleichen konnte. Die nächsten beiden Legs gingen wieder an den Außenseiter aus Wales, der dafür unter anderem 80 auscheckte. Es folgten allerdings neun verworfene Chancen und anstatt das Match bereits gewonnen zu haben, hieß es 5:4 für Reyes. Owen war aber noch nicht geschlagen, sondern erzwang mit einem 15-Darter einen Decider und finishte dort 120.

In einer hochklassigen Begegnung behielt John Henderson mit einem Average von 104 gegen Ian White die Oberhand. Die ersten vier Legs wurden gerecht aufgeteilt, dann checkte Henderson 80 und 81 und erspielte sich einen kleinen Vorsprung. Dieser wurde dank eines 13-Darters größer, doch White wehrte sich mit einem 15-Darter. Ein Leg später war es aber für Henderson mit einem 13-Darter vollbracht.

Mit Jimmy Hendriks hat sich ein weiterer Niederländer von seinem Heimturnier verabschiedet. Er unterlag Joe Cullen. In den ersten vier Legs hielten beide Spieler ihr Service. Im Anschluss sicherte sich Cullen drei der nächsten vier Legs und benötigte dafür 13, 15 und 14 Darts. Ein vergebener Matchdart rief noch einmal Hendriks auf den Plan, der begleitet von einem 80er Check einen Decider erzwang. Hier war der „Rockstar“ aber wieder auf der Höhe und brachte 74 auf .

Abend-Session:

Eine böse Überraschung erlebte Mensur Suljovic beim Aufeinandertreffen mit Steve Beaton. Die Nummer Sieben der Welt war nicht wirklich auf der Höhe, lag schnell weit zurück und musste am Ende mit 3:6 die Segel streichen. Beaton gewann das Auftaktleg mit einem 81er Bullfinish und bestrafte seinen österreichischen Kontrahenten für sieben verpasste Doppel mit dem 2:0. Auch die nächsten beiden Legs fuhr der BDO-Weltmeister von 1996 ein, Suljovic verwarf drei weitere Checkchancen. In 14 und 17 Darts kam der Wiener dann doch noch ins Spiel, bevor Beaton 100 auswarf und damit 5:2 vorne lag. Ein Leg bekam Suljovic noch, doch der vierte Matchdart saß schließlich beim englischen Herausforderer, der damit im siebten Vergleich mit Suljovic das siebte Mal triumphiert.

Keinen guten Tag erwischte Rowby-John Rodriguez. Zu unkonstante Scores, keine gute Doppelquote und so unterlag er einem ebenfalls nicht sonderlich gut agierenden Michael Smith mit 2:6. Beide Spieler starteten mit einem Break und hatten im jeweils anderen Leg Probleme auf die Doppel. Die nächsten beiden Legs gingen mit dem Wurf, aber waren ebenfalls eher magere Kost. Smith erhöhte danach in 14 und 17 Darts ein wenig die Schlagzahl und checkte 76 für das 5:2, nachdem Rodriguez drei wichtige Darts hatte liegen lassen. Mit einem 13-Darter vollendete der „Bully Boy“, ohne sein A-Game spielen zu müssen.

Fünf Wochen nach seinem schmerzhaften Ausscheiden beim World Matchplay ist Michael van Gerwen sein Comeback auf die Tour mit einem klaren Sieg über Landsmann Jeffrey de Zwaan geglückt. „Mighty Mike“ erzielte beim 6:1 Erfolg einen Schnitt von knapp 100 Punkten und traf außerdem 50 Prozent seiner Doppel.

Es war ein sehr zähes und unschönes Match von Peter Wright, er gewann es dennoch über die volle Distanz gegen Jim Walker. „Snakebite“ war ohne seinen Koffer in den Niederlanden angekommen und spielte weder mit eigenen Darts, noch mit seinem üblichen Outfit. Wright begann mit einem 118er Finish, bevor Walker die nächsten beiden Legs sein eigen nennen durfte. Drei Legs später hieß es 3:3, wobei beide Spieler mehrfach auf die Doppel patzten. Die nächsten vier Legs wurden wieder mit dem Wurf entschieden, Walker konnte hier in 13 Darts zum 5:5 ausgleichen. Im finalen Leg konnte sich die Nummer Drei der Welt dann doch noch durchsetzen.

Deutlich die Grenzen aufgezeigt bekam Benito van de Pas beim 1:6 gegen Nathan Aspinall. Der ehemalige Finalist der Jugend-WM legte einen Schnitt von über 102 Punkten an den Tag. So verdiente er sich das Weiterkommen, während die Formkurve von van de Pas eher nach unten deutet.

Mit 6:4 schaltete der ehemalige BDO-Weltmeister Christian Kist bei seinem Heimturnier Kim Huybrechts aus und machte dabei einen guten Eindruck. Huybrechts holte sich mit Hilfe eines 14-Darters eine 2:1 Führung, Kist hielt in 11 und 15 Darts dagegen. Zwei der nächsten drei Legs gingen in 15 und 16 Darts an Huybrechts, der damit das 4:4 geschafft hatte. Als nächstes war aber wieder Kist an der Reihe, trumpfte im neunten Leg auf und checkte nach verpassten Möglichkeiten des Gegners 126 zum Match.

Eine spannende Auseinandersetzung auf hohem Niveau haben sich Simon Whitlock und Kirk Shepherd geliefert. Das bessere Ende hatte Whitlock für sich. Der Australier war mit einem Average knapp unter der 102er Marke sehr gut unterwegs.

 

Am morgigen Finaltag wird ab 13 Uhr MEZ zunächst das Achtelfinale ausgetragen, bevor dann am Abend ab 19 Uhr Viertelfinale, Halbfinale und Finale stattfinden.

 

Ergebnisse Samstag:

Samstag, 02.09.2017
Nachmittags-Session:
(13-17 Uhr)
Zweite Runde:
Cristo Reyes (13) 5-6 Robert Owen (88,33-92,38)
Alan Norris (11) 5-6 Mike de Decker (92,60-87,66)
Rob Cross (15) 6-1 Jamie Lewis (105,58-93,6)
Jelle Klaasen (10) 3-6 Krzysztof Ratajski (90,07-97,11)
Gerwyn Price (14) 5-6 Martin Schindler (96,73-92,85)
Ian White (6) 3-6 John Henderson (100,8-104,3)
Joe Cullen (12) 6-5 Jimmy Hendriks (94,63-86,44)
Mervyn King (16) 3-6 Kyle Anderson (103,01-100,71)

Samstag, 02.09.2017
Abend-Session:
(19-23 Uhr)
Zweite Runde:
Benito van de Pas (8) 1-6 Nathan Aspinall (88,28-102,24)
Daryl Gurney (9) 6-2 Steve West (102,8-95,78)
Simon Whitlock (4) 6-4 Kirk Shepherd (101,75-98,4)
Michael van Gerwen (1) 6-1 Jeffrey de Zwaan (99,66-88,01)
Peter Wright (2) 6-5 Jim Walker (87,13-83,54)
Kim Huybrechts (7) 4-6 Christian Kist (90,96-94,39)
Michael Smith (5) 6-2 Rowby-John Rodriguez (87,15-79,42)
Mensur Suljovic (3) 3-6 Steve Beaton (89,78-88,17)

Vorschau auf den Finaltag:

Sonntag, 03.09.2017
Nachmittags-Session:
(13-17 Uhr)
Achtelfinale:

Michael van Gerwen - Kyle Anderson
Nathan Aspinall - Daryl Gurney
Michael Smith - Joe Cullen
Simon Whitlock - Robert Owen
Peter Wright - Rob Cross
Christian Kist - Krzysztof Ratajski
John Henderson - Mike de Decker
Steve Beaton - Martin Schindler


Sonntag, 03.09.2017
Abend-Session:
(19-23 Uhr)
Viertelfinale:
van Gerwen/Anderson - Aspinall/Gurney
Smith/Cullen - Whitlock/Owen
Wright/Cross - Kist/Ratajski
Henderson/de Decker - Beaton/Schindler

Halbfinale:
Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4

FINALE:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2

Preisgelder European Tour 2017:

Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause. Im Vergleich zu den letzten Jahren gibt es aber eine große Änderung. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2.Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Rangliste einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große Order of Merit sowie die European Order of Merit ein. Diese Spieler haben aber die Möglichkeit freiwillig auf ihre Setzposition zu verzichten und am Qualifier teilzunehmen, um so bei einer erfolgreichen Qualifikation sicheres Preisgeld zu erhalten.

Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000

Gesamt: £135.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zu den Dutch Darts Masters [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2017 [European Tour]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter www.livepdc.tv. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.

Foto-Credit: PDC Europe

[kb]

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Quelle: PDC Europe

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