Dart Profis - Jamie Lewis - "Fireball"

Jamie Lewis

Der Waliser Jamie Lewis war schon in der Jugend sehr erfolgreich und konnte sich so zum Beispiel 2009 die Titel bei den Jugendwettbewerben des Winmau World Masters und des WDF World Cup sichern. Ein Jahr später gewann er die Welsh Classic und schaffte es dann bei den Herren beim World Masters in die Runde der letzten 24, wo er nur knapp mit 2:3 gegen Ted Hankey verlor. Ab 2011 spielte der Waliser, der damals noch Rastalocken trug und sich daher auch seinen Spitzname "Rasta" verdiente, auf der Development Tour der PDC. Beim WDF World Cup 2011 spielte sich Lewis bis ins Halbfinale vor und verlor erst in der Vorschlussrunde mit 3:6 gegen Martin Adams. Nachdem Lewis die Qualifikation für die BDO-WM 2012 verpasste, meldete er sich 2012 für die Q-School an und erspielte sich am letzten Tag eine Tourkarte. Auf der Development Tour konnte Lewis zwei Turniere in 2012 gewinnen, auf der Pro Tour lief es erwartungsgemäß noch nicht ganz so rund. Neben der erfolgreichen Qualifikation für die UK Open ging es für den Waliser 2013 auch direkt zur PDC-WM, wo er allerdings bereits in der Vorrunde scheiterte.

2013 gewann Lewis ein Turnier auf der Challenge Tour und überraschte dann auf der European Tour, als er bei der Gibraltar Darts Trophy ins Finale einzog und auf den Weg dahin unter anderem Robert Thornton und Adrian Lewis besiegen konnte. Das Finale ging jedoch klar mit 1:6 gegen Phil Taylor verloren. Dieser Erfolg brachte Lewis auch zum World Matchplay 2013, wo er allerdings Kevin Painter zum Auftakt unterlag.Jamie Lewis Bei der WM 2014 verlor Lewis zu Beginn 0:3 gegen Raymond van Barneveld, 2015 unterlag er in der ersten Runde James Wade mit 1:3. 2015 kam Lewis in Gibraltar wieder ins Halbfinale, zudem gab er sein Debüt beim World Cup of Darts zusammen mit Mark Webster, das Auftaktspiel gegen Hongkong ging allerdings verloren. Neben einem 9-Darter beim Players Championship in Irland überzeugte Lewis auch beim World Grand Prix mit seiner Viertelfinalteilnahme, gegen Michael van Gerwen war allerdings nichts zu holen. Durch die Erstrundenniederlage gegen Daryl Gurney bei der WM 2016 war Lewis im Ally Pally weiterhin sieglos. Mittlerweile hat der Waliser seine alte Haarpracht abgelegt, sein Spitzname blieb ihm jedoch erhalten.

Bei der WM 2017 konnte Lewis dann seine Negativ-Serie stoppen und gewann sein Erstrundenspiel gegen den Iren Mick McGowan mit 3:2. In der zweiten Runde war "Rasta" gegen Peter Wright mit 0:4 jedoch völlig chancenlos. Das Jahr 2017 lief nicht gut für Lewis, es reichte lediglich für eine Achtelfinalteilnahme auf der Tour. Beim PDPA Qualifier Ende November gelang Lewis durch den Sieg beim Spiel um Platz drei dann aber trotzdem noch der Sprung zur PDC-Weltmeisterschaft. Dort besiegte er dann in der Vorrunde den Belgier Kenny Neyens und bezwang dann auch den Waliser Jonny Clayton. Im wohl besten Spiel seiner Karriere nahm er Peter Wright mit 4:1 aus dem Turnier. Doch Lewis hatte noch nicht genug, besiegte anschließend James Richardson mit 4:1 und dann im Viertelfinale Darren Webster glatt mit 5:0. Diese unglaubliche Story fand dann aber mit einer 1:6-Halbfinalniederlage gegen Phil Taylor ein Ende, wobei das Resultat bei 14:20 Legs deutlicher ausgefallen war, als es der Spielverlauf hergegeben hatte.

Dank dieser starken Vorstellung bei der WM wurde Lewis auch für das German Darts Masters in Gelsenkirchen eingeladen, wo er nach einem knappen 6:5-Auftaktsieg über Nico Kurz im Viertelfinale Gary Anderson unterlag. Ansonsten verlief das Jahr für Lewis nach der so guten WM eher enttäuschend, bei den World Series of Darts Finals konnte er aber nach Siegen über Dimitri van den Bergh und Rob Cross wieder ein Viertelfinale bei einem TV-Turnier erreichen. Bei der WM 2019 konnte er sein Auftaktmatch gegen Cody Harris im Entscheidungssatz gewinnen. Ebenfalls über die volle Distanz musste Lewis gegen Daryl Gurney gehen, gegen den er aber auch die besseren Nerven hatte. Im Anschluss war beim 0:4 gegen Dave Chisnall aber die Luft raus. 2020 schaffte es Lewis ins Achtelfinale beim fünften Floor-Event des Jahres, gegen Ross Smith siegte er bei den UK Open um die letzten 64 zu erreichen. Bei der Premiere der PDC Home Tour gewann Jamie Lewis den ersten Gruppenspieltag. Ende September gab Lewis bekannt, dass er ab sofort im Dartsport etwas kürzer treten will, in Riesa trat er noch einmal erfolglos an. Über den PDPA Qualifier schaffte Lewis dann aber auf den letzten Drücker doch noch die WM-Teilnahme. Der "Fireball", der eigentlich mit der Tourcard schon abgeschlossen und die Q-School im Blick hatte, schlug dann Luke Woodhouse, nachdem er bereits mit 0:2 hintengelegen hatte. Es folgte aber eine 2:3 Niederlage gegen Gerwyn Price, wodurch er die Tourkarte abgeben muss. Bei der Q-School konnte er die Karte nicht wiedergewinnen, im August gewann er dann bei der WDF die Antwerp Open. In Brügge kam er ins Halbfinale eines weiteren WDF-Turniers. Dadurch qualifizierte sich Lewis auch zum ersten Mal für die WDF-Weltmeisterschaft, wo er sich mit 0:2 gegen einen starken Jarno Bottenberg geschlagen geben musste.

[zurück zur Auswahl]

Fakten zur Person: 

Name: Jamie Lewis
Spitzname: Fireball (Feuerball; früher Rasta aufgrund seiner alten Rastalockenfrisur)
Geburtstag: 08.11.1991
Geburtsort: Carmarthen (Wales)
Heimatort:
Cardigan (Wales)
Nationalität: Wales
Familienstand: -
Kinder: Zwei
Spielt Dart seit: 1999
Profi seit: 2011
Händigkeit: Rechtshänder
Darts:
Red Dragon 23g
Sponsoren:
Red Dragon, MB Sports
Einlaufmusik:
"Fireball" von Pitbull feat. John Ryan
9-Darter: 3x (Pro Tour 2015, 2017 und 2018)
Offizielle Webseite: -
Twitter: @jamiedarts180

Gewonnene Titel & Leistungen:

PDC-Major:
PDC-WM: Halbfinale 2018
World Grand Prix: Viertelfinale 2015
World Series of Darts Finals: Viertelfinale 2018
UK Open: Achtelfinale 2014
World Matchplay: Achtelfinale 2015
Players Championship Finals: Achtelfinale 2015
World Cup of Darts: 1. Runde 2015 mit Mark Webster

PDC-Turniere:
Pro Tour: 1x Runner-Up 2014
European Tour: Runner-Up Gibraltar Darts Trophy 2013
World Series:
Viertelfinale German Darts Masters 2018
Challenge Tour:
1x Sieger 2013
Development Tour:
3x Sieger (2x 2012, 1x 2015)
Q-School: Teilnahme 2022

BDO/WDF-Major:
WDF-WM: 1. Runde 2023
World Masters:
Letzte 24 2010

Weitere Turniere:
WDF World Youth Cup: Sieger 2009
Welsh Classic: Sieger 2010
World Youth Masters: Sieger 2009

Besondere Leistungen & Auszeichnungen:

PDC-Awards:
Junger Spieler des Jahres: 
(nominiert: 2014 und 2016)
Verbessertester Spieler des Jahres: (nominiert: 2014)
(jeweils im Januar erhalten für die Vorsaison)

Interviews:

[Interview mit Jamie Lewis bei der WM 2018 nach dem Viertelfinale]

Foto-Credits: PDC/Lawrence Lustig

[zurück zur Auswahl]