Dienstag, 12. September 2017 17:48 - Dart News von dartn.de
Bei der BDO stand von Donnerstag bis Sonntag mit dem England Classic Festival eines der wichtigsten und traditionellsten Dartwochenenden des Jahres auf dem Programm. Ausgetragen wurden das British Pentathlon bei den Herren, sowie das England Masters, die England Classic und das England Matchplay. Lorraine Winstanley war mit zwei Siegen die Spielerin des Wochenendes, auch Glen Durrant konnte nach langer Durststrecke mal wieder einen Titel einfahren. Premierensiege gab es für den Belgier Andy Baetens und den Niederländer Jeffrey Sparidaans.
Eröffnet wurde das Festival traditionell am Donnerstag mit dem British Pentathlon bei den Herren. Beim British Pentathlon gelten besondere Regeln, es wird der "universellste" Dartspieler gesucht, denn neben dem "normalen" 501 Double Out wird auch 1001, 2001, Shanghai, Halve-It und Round the Board Doubles gespielt. Für die verschiedenen Disziplinen werden Punkte verteilt, wie dies genau aufgeschlüsselt ist, erfahrt ihr auf unserer [Turnierseite]. Das Teilnehmerfeld ist auf 20 Spieler beschränkt, diese werden vorher von der England Darts Organisation (EDO) bestimmt. Mit dabei war dieses Jahr auch wieder Rekordsieger Martin Adams, der das Event bisher elfmal für sich entscheiden konnte und auch im Vorjahr erfolgreich war. Doch wer "Wolfie" kennt, der weiß, wie hungrig der Altmeister auch in seinem hohen Alter noch auf Siege und Titel ist und so sicherte sich der dreifache BDO-Weltmeister mit 410 Punkten seinen nun zwölften Erfolg bei diesem besonderen Turnier. Von seinem Rekord aus dem Jahre 2006 (489 Punkte) war Adams allerdings weit entfernt. Mit zwölf Punkten Vorsprung setzte sich Adams vor Willem Mandigers durch, das Podium komplettierte Jim Williams auf Platz drei. Jamie Hughes hat mit 25 Punkten den Rekord in einem 2-Leg-Spiel von Ronnie Baxter (1997) und Martin Adams (2004) eingestellt. Conan Whitehead teilte sich den Sieg im 1001-Wettbewerb mit Paul Dawkins, im Shanghai siegte der Belgier Andy Baetens. Beim 2001-Wettbewerb war Willem Mandigers vorne, Paul Dawkins beim Halve-It und Jay Foreman beim Round the Board Doubles.
Am Freitag stand dann das England Masters statt, bei den Männern ein Turnier der Kategorie C, bei den Damen der Kategorie B. Bei den Herren wurde zunächst bis zum Halbfinale gespielt, bei den Damen bis zum Endspiel. 180 gemeldete Spieler nahmen am Freitag das Turnier auf, in dem die großen Überraschungen abgesehen vom Erstrundenaus von der Nr.5 der Setzliste, Dean Reynolds, zunächst ausblieben. Vortagessieger Martin Adams schied ebenfalls in seinem ersten Spiel aus, hatte mit Brian Dawson aber auch einen schwierigen Auftaktgegner erwischt. Die topgesetzten Spieler schafften es alle mindestens ins Achtelfinale, wo Titelverteidiger Glen Durrant, mittlerweile nur noch die Nr.2 der BDO, mit 2:4 an James Hurrell scheiterte. Die neue Nr.1 Mark McGeeney bekam es in Runde 1 mit dem aufstebenden Nordiren Kyle McKinstry zu tun, behielt mit 4:3 aber die Oberhand, musste dann auch gegen Shaun Carroll über die maximale Distanz gehen, im Viertelfinale gab es gegen Wesley Harms aber ein starkes 4:0. Weiter im Vormarsch ist der Belgier Andy Baetens, der in der Runde der letzten 32 Scott Baker eliminierte und im Viertelfinale Scott Mitchell mit 4:0 aus dem Turnier nahm. In der unteren Hälfte setzten sich die Nr.3 Jamie Hughes und James Hurrell durch. Hughes überstand Decider gegen Graham Hall und Martin Phillips, hatte im Viertelfinale beim 4:1 über Gary Robson aber leichtes Spiel, Hurrell legte nach seinem Sieg gegen Glen Durrant einen 4:1-Erfolg über Darius Labanauskas nach. Das Halbfinale wurde dann am Samstag ausgetragen, in denen Andy Baetens Mark McGeeney deutlich mit 5:2 besiegte und Jamie Hughes mit 5:3 über James Hurrell erfolgreich war. Im Finale am Sonntag zeigte Baetens dann, dass er sich immer mehr zu einem Geheimfavoriten entwickelt und bezwang einen wahrlich nicht schlecht spielenden Jamie Hughes mit 5:2.
Bei den Damen war es mal wieder ein Turnier, in dem sich die Favoritinnen keine Blöße gaben. Die vier gesetzten Spielerinnen zogen allesamt ins Halbfinale ein und machten den Turniersieg unter sich aus. So kam es in der oberen Hälfte zum Duell zwischen Deta Hedman und Anastasia Dobromyslova, die bereits viermal das Event für sich entscheiden konnte. Doch Titelverteidigerin Hedman siegte souverän mit 4:1 und gab auch zuvor im Turnierverlauf nur vier Legs ab, Dobromyslova musste in ihrem ersten Spiel gegen Fallon Sherrock direkt in die Vollen, gewann aber mit 4:3. Die beste Dartspielerin der Welt, Lisa Ashton, gab frisch ausgestattet mit einem Dreijahresvertrag bei Red Dragon bis zum Finale gerade mal ein Leg ab und das in der Vorschlussrunde gegen Lorraine Winstanley. Die Ehefrau von Dean Winstanley musste zuvor gegen Josie Paterson und Rhian Griffiths zweimal über die volle Distanz gehen. Das Endspiel am Sonntag ging dann allerdings mit 5:3 an Hedman, die sich somit für die knappe Niederlage gegen Ashton zu Beginn des Tages beim England Matchplay revanchierte und ihren dritten England Masters Titel einfuhr.
Das Highlight des Festivals und damit auch das wichtigste Turnier waren wie jedes Jahr die England Classic. Eingestuft als Kategorie-A+-Turnier bei den Herren und Kategorie-A-Turnier bei den Damen waren natürlich alle Topspieler der Szene am Start. Auch hier musste der aktuelle Weltmeister Glen Durrant nach seiner 3:4-Niederlage in der Runde der letzten 64 gegen Josh McCarthy früh die Segel streichen. Sowieso war es nicht das Turnier der Favoriten. Nur Scott Mitchell schaffte es ins Halbfinale, dazu kamen mit Jeffrey Sparidaans, Paul Hogan und Richie Edwards gleich drei ungesetzte Spieler. Sparidaans nahm nacheinander Geert de Vos, Martin Adams und Mark McGeeney aus dem Turnier, Mitchell gab bis zum Halbfinale gerade mal zwei Legs ab. In der unteren Hälfte war es Altmeister Hogan, der Siege über Jamie Hughes, Martin Phillips und Cameron Menzies landete. Der Waliser Richie Edwards profitierte vom Favoritensterben und schlug Jack Vincent, Ross Montgomery und Mark Blandford. Auf der Bühne ging es dann am finalen Sonntag weiter. Etwas überraschend gewann der Niederländer Jeffrey Sparidaans das erste Halbfinale mit 4:3 gegen Scott Mitchell, souveräner gestaltete es Paul Hogan, der Richie Edwards 4:1 besiegte. Im Endspiel setzte sich dann die junge Unbekümmertheit in Person von Sparidaans mit 5:0 gegen die Erfahrung von Paul Hogan durch, der größte Titelgewinn in der Karriere des Niederländers.
Eine Überraschung gab es bei den England Classic der Damen. Deta Hedman verabschiedete sich bereits im Viertelfinale nach einer 3:4-Niederlage gegen die Niederländerin Anca Zijlstra. Auch die WM-Finalistin Corrine Hammond erwischte es nach einer Auftaktniederlage gegen Paula Jacklin früh, Trina Gulliver musste kurzfristig absagen. Im Viertelfinale war auch für Anastasia Dobromyslova Endstation, die Russin unterlag der Waliserin Rhian Griffiths mit 1:4. Lisa Ashton zog weiter ihre Kreise und ließ sich auch von Fallon Sherrock im Viertelfinale nicht aufhalten, im Halbfinale ging es dann mal wieder gegen Lorraine Winstanley, die zuvor Tricia Wright ausschaltete. Doch auch diesmal gewann wieder Winstanley (4:1), Rhian Griffiths hieß ihre Finalgegnerin, die Waliser gab im anderen Halbfinale gegen Anca Zijlstra kein Leg ab. Das Finale war dann eine deutliche Angelegenheit zu Gunsten von Winstanley, die durch den 5:2-Erfolg ihren zweiten Titel des Wochenendes feiern durfte.
Die Junioren spielten ihr Turnier vollständig am Sonntag aus. Bei den Jungen schafften es Jarred Cole und Jack Seymour ins Finale, wie schon beim England Matchplay verlor Seymour das finale Spiel knapp mit 2:3. Im Finale der Mädchen spielte Beau Greaves einen Average von 88,41 und ließ damit Shannon Reeves im Endspiel nicht den Hauch einer Chance.
Am Sonntag wurden zudem die Finalrunden vom England Matchplay ausgetragen, ein spezielles Einladungsturnier, an denen nur acht Spieler bei den Herren, Damen und Jungen und fünf Spielerinnen bei den Mädchen teilnehmen dürfen, Dennis Harbour musste kurzfristig durch Allan Edwards ersetzt werden. Den Anfang am Sonntagmorgen machten Scott Mitchell und Geert de Vos, wobei sich "Scotty Dog" hier mit 4:2 durchsetzte. Dean Reynolds hatte mit dem eingesprungenen Allan Edwards anschließend keine Probleme und gewann mit 4:0, ebenso souverän waren die 4:1-Siege von Jamie Hughes über Martin Phillips und Glen Durrant über Mark McGeeney. Deutlich enger ging es dann in den beiden Halbfinals zu, beide Matches gingen über die volle Distanz von sieben Legs und Scott Mitchell (gegen Dean Reynolds) und Glen Durrant (gegen Jamie Hughes) machten den Finaleinzug perfekt. Im Endspiel bewies der amtierende Weltmeister Durrant dann, dass er das Siegen doch nicht verlernt hat. Nach einem 1:3-Rückstand kam "Duzza" zurück und sicherte sich dank eines 5:4-Sieges seinen dritten Titel in Folge bei diesem Turnier.
Auch bei den Damen musste kurzfristig das Teilnehmerfeld geändert werden, Casey Gallagher sprang für die verhinderte Trina Gulliver ein. Und Gallagher gewann dann auch direkt ihr Viertelfinale gegen Fallon Sherrock mit 4:2, zuvor besiegte Lisa Ashton im ersten Viertelfinale Deta Hedman mit 4:3, Margaret Sutton war mit 4:3 über Paula Jacklin erfolgreich und Lorraine Winstanley bezwang Tricia Wright ebenfalls mit diesem Ergebnis. Ähnlich eng ging das erste Halbfinale mit demselben Ergebnis an Ashton, Sutton verlangte ihr alles ab. Halbfinale Nr.2 war dann etwas deutlicher, Lorraine Winstanley ließ Casey Gallagher mit 4:1 keine Chance und gewann dann auch das Finale gegen Ashton überraschend klar mit 5:2. Winstanley mausert sich in 2017 zu einer absoluten Topspielerin, die nun auch die engen Spiele und v.a. Finals für sich entscheidet.
Bei den Junioren wurde am Samstag bis zum Finale gespielt. Die vier gesetzten Jungen setzten sich im Viertelfinale alle jeweils durch, im Halbfinale musste der an Nr.1 gesetzte Jack Vincent gegen die Nr.4 Jack Seymour die Segel streichen, im zweiten Halbfinale gewann Tyler Radlett gegen den höher eingeschätzten Keelan Key mit 3:1. In einem spannenden Finale siegte dann am Sonntag Tyler Radlett mit 3:2. Bei den Mädchen wurde Beau Greaves in die Vorrunde gelost, davon ließ sich das englische Wunderkind allerdings nicht beeindrucken und gewann sowohl gegen Ellie Larsson-Brown als auch im Halbfinale gegen die Nr.1 Shannon Reaves jeweils zu . Im Finale am Sonntag ging es dann gegen Nicolle Bidgway, die Tia Tipp im Halbfinale mit 3:1 besiegte. Doch auch im Finale am Sonntag hatte Greaves keine Probleme und holte sich probemlos mit 3:0 den Sieg.
Herren (Kat. C)
Viertelfinale:
Mark McGeeney (1) 4-0 Wesley Harms (9)
Andy Baetens 4-0 Scott Mitchell (4)
Jamie Hughes (3) 4-1 Gary Robson
James Hurrell (15) 4-1 Darius Labanauskas
Halbfinale:
Andy Baetens 5-2 Mark McGeeney (1)
Jamie Hughes (3) 5-3 James Hurrell (15)
Finale:
Andy Baetens 5-2 Jamie Hughes (3) (92.40 - 101.10)
[Alle Ergebnisse]
Damen (Kat. B)
Viertelfinale:
Deta Hedman (1) 4-1 Vicky Pruim
Anastasia Dobromyslova (4) 4-0 Sue Cusick
Lorraine Winstanley (3) 4-3 Rhian Griffiths
Lisa Ashton (2) 4-0 Marjolein Noijens
Halbfinale:
Deta Hedman (1) 4-1 Anastasia Dobromyslova (4)
Lisa Ashton (2) 4-1 Lorraine Winstanley (3)
Finale:
Deta Hedman (1) 5-3 Lisa Ashton (2) (75.69 - 81.48)
[Alle Ergebnisse]
Herren (Kat. A+)
Viertelfinale:
Jeffrey Sparidaans 4-3 Mark McGeeney (8)
Scott Mitchell (4) 4-0 Gary Robson
Paul Hogan 4-2 Cameron Menzies (11)
Richie Edwards 4-2 Mark Blandford
Halbfinale:
Jeffrey Sparidaans 4-3 Scott Mitchell (4) (93.57 - 94.11)
Paul Hogan 4-1 Richie Edwards (86.49 - 84.09)
Finale:
Jeffrey Sparidaans 5-0 Paul Hogan (92.79 - 81.12)
[Alle Ergebnisse]
Damen (Kat. A)
Viertelfinale:
Anca Zijlstra (8) 4-3 Deta Hedman (1)
Rhian Griffiths 4-1 Anastasia Dobromyslova (4)
Lorraine Winstanley (3) 4-2 Tricia Wright
Lisa Ashton (2) 4-2 Fallon Sherrock (7)
Halbfinale:
Rhian Griffiths 4-0 Anca Zijlstra (8) (72.42 - 72.15)
Lorraine Winstanley (3) 4-1 Lisa Ashton (2) (73.80 - 70.08)
Finale:
Lorraine Winstanley (3) 5-2 Rhian Griffiths (84.96 - 79.92)
[Alle Ergebnisse]
Jungen
Finale:
Jarred Cole 3-2 Jack Seymour (78.48 - 70.74)
Mädchen
Finale:
Beau Greaves 3-0 Shannon Reaves (88.41 - 46.83)
Herren
Viertelfinale:
Scott Mitchell (1) 4-2 Geert de Vos (90.90 - 85.26)
Dean Reynolds 4-0 Allan Edwards (89.73 - 75.09)
Jamie Hughes (3) 4-1 Martin Phillips (95.55 - 86.37)
Glen Durrant 4-1 Mark McGeeney (2) (86.52 - 75.21)
Halbfinale:
Scott Mitchell (1) 4-3 Dean Reynolds (90.90 - 83.82)
Glen Durrant 4-3 Jamie Hughes (3) (99.66 - 95.37)
Finale:
Glen Durrant 5-4 Scott Mitchell (1) (95.40 - 93.54)
Damen
Viertelfinale:
Lisa Ashton 4-3 Deta Hedman (1) (85.29 - 81.84)
Margaret Sutton 4-3 Paula Jacklin (4) (59.58 - 61.92)
Lorraine Winstanley (3) 4-3 Tricia Wright (70.65 - 64.86)
Casey Gallagher 4-2 Fallon Sherrock (2) (65.25 - 69.87)
Halbfinale:
Lisa Ashton 4-3 Margaret Sutton (70.68 - 67.05)
Lorraine Winstanley (3) 4-1 Casey Gallagher (76.35 - 63.30)
Finale:
Lorraine Winstanley 5-2 Lisa Ashton (82.47 - 75.84)
Jungen
Finale:
Tyler Radlett (3) 3-2 Jack Seymour (4) (75.42 - 64.98)
Mädchen
Finale:
Beau Greaves 3-0 Nicolle Bidgway (2) (67.29 - 52.86)
1. Martin Adams - 410 Punkte
2. Willem Mandigers - 398 Punkte
3. Jim Williams - 378 Punkte
4. Conan Whitehead - 376 Punkte
5. Kyle McKinstry - 374 Punkte
6. Geert de Vos - 366 Punkte
7. Paul Dawkins - 348 Punkte
8. Jamie Hughes - 341 Punkte
9. James Hurrell - 339 Punkte
10. Andy Baetens - 336 Punkte
11. Daniel Day - 334 Punkte
12. Ted Hankey - 324 Punkte
13. Scott Baker - 314 Punkte
14. Tatu Pehkonen - 313 Punkte
15. Jay Foreman - 309 Punkte
16. Jim Withers - 308 Punkte
17. Andreas Harrysson - 296 Punkte
18. Dean Reynolds - 284 Punkte
19. Vegar Elvevoll - 256 Punkte
20. Nick Kenny - 255 Punkte
Herren:
Sieger: £1.000
Runner-Up: £500
Halbfinale: £250
Viertelfinale: £125
Achtelfinale: £50
Letzte 32: £25
Gesamt: £3.300
Damen:
Siegerin: £800
Runner-Up: £400
Halbfinale: £200
Viertelfinale: £100
Achtelfinale: £50
Letzte 32: £25
Gesamt: £2.800
Herren:
Sieger: £3.500
Runner-Up: £1.500
Halbfinale: £750
Viertelfinale: £250
Achtelfinale: £125
Letzte 32: £50
Letzte 64: £25
Gesamt: £10.100
Damen:
Siegerin: £1.200
Runner-Up: £500
Halbfinale: £250
Viertelfinale: £100
Achtelfinale: £50
Letzte 32: £25
Gesamt: £3.400
Foto-Credit: England Darts Organisation
[mvdb]
Quelle: EDO - England Darts Organisation
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