Sonntag, 18. Oktober 2020 23:01 - Dart News von dartn.de
Finaltag beim European Darts Grand Prix und damit dem vorletzten European Tour Turnier des Jahres. Im Endspiel kam es zum Aufeinandertreffen zwischen José de Sousa und Michael van Gerwen. Mit einem verrückten Finish setzte sich de Sousa hier mit 8:4 durch, womit er seinen ersten PDC-Titel außerhalb des Floors gewinnen konnte. Im Halbfinale wurden zuvor Ian White und Mensur Suljovic ausgeschaltet.
Die obere Draw-Hälfte hatte viele Überraschungen im Viertelfinale zu bieten, so trafen Maik Kuivenhoven und Ian White im ersten Spiel des Abends aufeinander. Dabei eröffneten beide ziemlich fehlerhaft im Scoring und auch auf die Doppel gelang zumindest Kuivenhoven in den ersten Versuchen kein Treffer. Dadurch konnte White mit 2:0 in Führung gehen, 13 Darts brachte er auch sein nächstes Anwurfleg durch. Ein 86er-Bullfinish brachte dann den Niederländer auf das Scoreboard, mit einem 16-Darter stellte dann aber White auf 4:1. Auf Madhouse schnappte sich White seinen fünften Durchgang, ehe Kuivenhoven noch ein kleines Comeback startete. Mit zwei 14-Dartern verkürzte er auf 3:5, White erhielt schon einen Matchdart auf Bull. Nach einem weiteren Leg für den Niederländer verpasste er vier Legdarts und White vermied den Decider durch einen 14-Darter.
Im zweiten Viertelfinale gab es dann das Duell zweier eigentlich ungesetzten Spieler. Durch die beiden Absagen rutschte aber José de Sousa in die Seeds nach, währenddessen Darius Labanauskas davon ein großes Stück entfernt ist. Am Ende setzte sich de Sousa mit 6:4 durch und spielte lange einen Schnitt von über 100 Punkten. Dabei ging es mit einem 156er-Finish schon spektakulär los, in 13 Darts erhöhte de Sousa auf 2:0. Labanauskas hielt mit einem 96er-Finish dagegen, in 17 Darts glich der Litauer aus. Mit einem 11-Darter von De Sousa ging der Portugiese wieder in Führung, ein 112er-Finish brachte ihm das 4:2. Labanuaskas schaffte erneut das Rebreak, danach traf "Lucky D" die Doppel 10 zum 4:4. In 17 und 14 Darts machte de Sousa das Spiel zu und zog ins Semifinale ein.
Einseitiger hätte das Spiel zwischen Mensur Suljovic und Rob Cross nicht verlaufen können. Cross sah überhaupt kein Land und erhielt nicht einmalm einen Dart auf ein Doppel. Dementsprechend gab es den Whitewash für Suljovic, der in 12 Darts eröffnete. Mit einer 7. Runde profitierte der Österreicher vom schwachen Spiel seines Gegners, in 14 und 16 Darts stellte "The Gentle" ungefährdet auf 4:0. Ein 72er-Finish wurde von einem 16-Darter zum 6:0 gefolgt, Cross war meilenweit von seinem A-Game entfernt.
Schon im Achtelfinale überlebte Michael van Gerwen einen Matchdart und auch im Viertelfinale hatte der Weltranglistenerste Glück, dass Nathan Aspinall ihn nicht aus dem Turnier warf. Mit einem 16-Darter startete van Gerwen ins Match, wobei Aspinall zuvor schon Chancen liegen ließ. Doch der Engländer konnte ausgleichen, sah sich aber danach mit zwei Leggewinnen seines Gegners konfrontiert. In 12 und 15 Darts gelang "The Asp" erneut der Ausgleich. Van Gerwen checkte 74 unter Druck zum erneuten Hold, Aspinall benötigte einen Pfeil weniger zum 4:4. Mit einem 16-Darter brachte sich van Gerwen direkt vor die Ziellinie. In 13 Darts gelang Aspinall einmal mehr der Ausgleich und es kam zum Decider. Dort scorte MvG zwar besser, gab seinem Gegner dann aber eine Chance auf 36 Rest. Diese nutzte Aspinall nicht und van Gerwen kam in 16 Darts nochmal glimpflich davon.
Ian White war für den European Darts Grand Prix auf Position 3 gesetzt und traf jetzt auf die 15 der Setzliste José de Sousa. In dem packenden Duell konnte sich am Ende José de Sousa im Decider durchsetzen und erstmals ins Finale einziehen. In 20 Darts hielt White den Anwurf, de Sousa brauchte genau so viele Würfe für den Hold. Ihm gelang dann das erste Break der Partie auf der D18, ehe White mit einem starken 12-Darter zurückschlug. Ein 80er-Finish zum 15-Darter verhalf dem "Diamond" zum 3:2, de Sousa ließ nicht locker und glich in 13 Darts aus. Ein starkes 126er-Finish rettete White unter hohem Druck die erneute Führung, der Portugiese checkte dann aber 81 zum 4:4. Mit einem Shanghai-Finish schaffte Ian White erneut die Führung, de Sousa war in der sechsten Runde fertig. Ein 118er High Finish zum 6:5 war die erneute Führung für White, der das Spiel aber nicht über die Linie bringen konnte. In 17 Darts auf der D5 behielt de Sousa die Nerven. Im Entscheidungsleg eröffnete White schwach und de Sousa warf fünf perfekte Darts. Daraus wurde dann ein 11-Darter zum Finaleinzug.
Keine Chance hatte Mensur Suljovic im zweiten Halbfinale gegen Michael van Gerwen. Nachdem Suljovic im ersten Leg vier Darts aufs Doppel verpasste, zog van Gerwen den "Big Fish", also das 170er Finish, an Land. Es war das zweite 170er Checkout im Turnier und davon erholte sich Suljovic auch nicht mehr. Im zweiten Leg verpasste Suljovic Darts auf seine Doppel 14, van Gerwen traf einen 17-Darter. In der fünften Runde verteidigte Suljovic seinen Anwurf, danach verpasste der Wiener aber seine Chancen aufs Doppel erneut und MvG schnappte sich das 3:1. In 15 und 14 Darts erhöhte dann auch noch der Weltranglistenerste das Tempo, mit einem 15-Darter stellte van Gerwen auf 5:1. Dank zweier 14-Darter machte van Gerwen den Finaleinzug perfekt.
Im Endspiel stand die Nr. 1 der Welt also einem erstmaligem European Tour Finalisten gegenüber. Doch die Sieges-Erfahrung half Michael van Gerwen nicht, er unterlag mit 4:8 gegen José de Sousa. Ein 84er-Finish war das direkte Break für van Gerwen, im zweiten Durchgang konnte de Sousa auf dem Bull ebenfalls 84 zum Break checken. Auf Tops verteidigte der Portugiese seinen Anwurf zur erstmaligen Führung. In 17 Darts schaffte auch MvG den Hold, de Sousa holte sich in der fünften Runde die erneute Führung. Ein 87er-Checkout zum 11-Darter bedeutete die 4:2 Führung für de Sousa, der danach auch noch 86 für das 5:2 checkte. Michael van Gerwen wirkte dem Trend auf der D8 entgegen, doch de Sousa eröffnete anschließend das dritte Leg in Serie mit dem Maximum. Ein weiteres 86er-2-Dart-Finish brachte "The Special One" auf Null. Van Gerwen holte sich sein viertes Leg, doch der Zwei-Leg-Abstand hatte weiterhin Bestand. Mit einem 146er-Finish brachte sich de Sousa direkt vor die Ziellinie, weiter ging es mit der nächsten 180. Zum Abschluss der Partie gab es dann ein typisches de Sousa Finish: Unorthodoxer kann man ein Turnier nicht gewinnen. Er checkte 88 über T8, D14, D18 zum Sieg. Einen 106er Average spielte de Sousa im Finale.
Nächsten Freitag findet die verkürzte European Tour mit den International Darts Open in Riesa bereits ihr Ende. PDC-TV HD überträgt das Turnier an allen Tagen live.
Sonntag, 18.10.2020
Abend-Session:
Viertelfinale:
Maik Kuivenhoven 4-6 Ian White (87,63 - 89,56)
Darius Labanauskas 4-6 José de Sousa (95,58 - 98,09)
Mensur Suljovic 6-0 Rob Cross (96,97 - 81,37)
Nathan Aspinall 5-6 Michael van Gerwen (98,90 - 99,65)
Halbfinale:
Ian White 6-7 José de Sousa (94,15 - 99,60)
Mensur Suljovic 1-7 Michael van Gerwen (95,30 - 96,96)
Finale:
José de Sousa 8-4 Michael van Gerwen (105,79 - 92,43)
Ausgespielt werden insgesamt £140.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.500
Viertelfinale: £5.000
Achtelfinale: £3.000
2. Runde: £2.000
1. Runde: £1.000
Gesamt: £140.000
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TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter PDC-TV HD. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.
Foto-Credit: Lawrence Lustig (PDC)
[ks]
**Quelle: PDC Europe
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