Freitag, 21. Juni 2024 22:57 - Dart News von dartn.de
Erster Sieg auf der European Tour! Kevin Troppmann beendete sein Erstrunden-Spiel bei den European Darts Open in Leverkusen mit einem sensationellen Checkout im Decider. Gabriel Clemens erlitt eine schmerzhafte Niederlage, das World Matchplay rückt für ihn in weite Ferne. Auch James Wade muss um seine Matchplay-Teilnahme zittern, Raymond van Barneveld gewann sein Entscheidungsleg. Wir fassen Runde eins für euch zusammen!
Der Abend von Leverkusen begann mit einem Spiel, das von einer spielerisch schwachen Phase bis hin zu einem sensationellen Ende alles hatte. Zunächst war Benjamin Pratnemer dem Deutschen Kevin Troppmann überlegen, nutzte viele Fehler auf Doppel aus und ging mit 4:0 in Führung. Auch ein 121-Finish war dabei, allerdings auch ein 26-Jähriger. Dann fand Troppmann besser ins Spiel - und kam in 17, 15, 17 und 16 Darts zum Ausgleich. Vier Fehler auf Doppel gaben jedoch Pratnemer die Chance zum Break. Allerdings verpasste der Slowene seinerseits zwei Matchdarts zum 6:4, sodass Trottmann den Decider erzwingen konnte. In diesem hatte Pratnemer einen weiteren Matchdart auf die D16 für ein 102-Sinish, der vorbeiging. Troppmann brauchte 167 Punkte zum Sieg - und warf sie! T20, T19 und Bullseye führten ihn mit einem sensationellen Finish zu seinem ersten Sieg auf der European Tour.
Gabriel Clemens musste im Spiel gegen Dirk van Duijvenbode eine bittere Niederlage hinnehmen. Der Niederländer spielte direkt zum Start ein 170-Finish, sah dann jedoch zu, wie Clemens heißlief. In 11, 14 und 12 Darts zog der German Giant drei Legs in Folge, darunter zwei Breaks, eines mit einem 142-Checkout auf der D11. Doch im Anschluss brach Clemens komplett ein. In 17 Darts durfte van Duijvenbode breaken, drei Versuche auf Doppel zum Re-Break gelangen nicht. Im weiteren Verlauf verpasste der Saarländer vier weitere Darts auf Doppel, van Duijvenbode gewann letztlich fünf Legs nacheinander. Für Clemens rückt die Teilnahme am World Matchplay damit in weite Ferne.
Der dritte Deutsche im Bunde, Nico Kurz, musste sein Spiel gegen Callan Rydz absagen, sodass Rydz kampflos in Runde zwei einzog.
Die Auslosung dürfte Michael Smith und James Wade überhaupt nicht geschmeckt haben, zumal beide im direkten Erstrundenduell einen starken Tag erwischten. Die ersten sechs Legs gingen mit dem Anwurf, wobei Wade starke Checkout von 78, 125 und 102 spielte. Die High Finishes hörten damit nicht auf: The Machine breakte mit einem 121-Checkout auf dem Bullseye, der Bully Boy konterte mit 116 Punkten auf Tops. Wade verfehlte das Bullseye zum nächsten Break, sodass Smith per 14-Darter mit 5:4 in Führung ging. Nachdem Wade 138 Punkte auf der D9 nicht checken konnte, verpasste Smith das zweite Tops für ein 137-Checkout zum Sieg, woraufhin sein Gegner das Entscheidungsleg erzwang. Bei eigenem Anwurf verpasste Smith Tops für 108 Punkte, Wade das Bullseye für 82 jedoch auch. Smith traf die D10 im zweiten Anlauf und rang seinen Gegner somit nieder. Wade muss nun hoffen, nicht aus den provisorischen Plätzen für das World Matchplay zu fallen.
Ein hochklassiges Duell lieferten sich auch Raymond van Barneveld und Krzysztof Ratajski, beide spielten Averages jenseits der 96 Punkte. Im dritten Leg war es Barney, der das erste Break landete, doch Ratajski bestrafte ihn für einen Fehler und kassierte es wieder ein. Eine kuriose Szene ereignete sich im achten Leg: Ratajski spielte bei 143 Rest plangemäß die T20 und die T17, sah den zweiten Dart aber wohl nicht im Ziel, sodass er den dritten wieder als Scoring Dart verwendete, statt auf die D16 zu gehen. So blieb das Spiel in der Reihe, van Barneveld glich zum 4:4 aus. Per 12-Darter ging der Pole wieder in Führung, per 14-Darter forcierte der Niederländer den Decider. In diesem verfehlte Ratajski zwei Darts auf die D8 zum Sieg - und van Barneveld war mit einem Dart auf die D16 zum 64-Checkout zur Stelle.
Es ist bislang nicht das Jahr des Joe Cullen, und das Spiel gegen Owen Bates änderte daran nichts. Im Gegenteil: Wieder rannte der Rockstar seinem A-Game weit hinterher. Sein Gegner gab ihm Chancen zuhauf, doch Cullen verpasste 10 seiner 14 Versuche auf Doppel und spielte einen Average von 85 Punkten. Bates setzte gleich zu Beginn die wichtigen Akzente, spielte ein 84-Checkout auf dem Bullseye zum 1:0 und ein 105-Checkout auf der D16 zum 2:0. Von da an gingen alle Legs mit dem Anwurf, wobei vor allem Cullen die Chancen zum Re-Break verpasste.
Luke Woodhouse rang in einem guten Spiel Mike de Decker mit 6:3 nieder. Damit festigte der Engländer seinen Platz beim World Matchplay im Juni, während der Belgier in der Verfolgerrolle bleibt. Gleich im ersten Leg ließ de Decker neun Darts auf Doppel aus - und kassierte somit ein Break, von dem er sich nicht mehr ganz erholen konnte. Selbst ein 10-Darter zum zwischenzeitlichen 2:3 war, wie man im Darts so schön sagt, auch nur ein Leg.
Zum Abschluss der Abendsession hatte Dimitri van den Bergh keine Probleme mit Ryan Meikle. In 17, 13, 15 und 17 Darts stürmte der UK Open Champion zu einer 4:0-Führung. Aus dem Nichts drehte Meikle auf und checkte 121 Punkte auf dem Bullseye zum 12-Darter. Ein Strohfeuer, denn im Anschluss übernahm van den Berghin sensationeller Manier wieder die Kontrolle. 10-Darter zum 5:1, 11-Darter zum 6:1 - mit einem Average von fast 110 Punkten!
Die Rückkehr von Nico Blum auf die große PDC-Bühne endete unnötig früh. Kevin Doets behielt mit 6:3 die Oberhand, machte aber immer wieder die Tür auf und hatte Glück, dass der deutsche Qualifikant viel zu wenig damit anfangen konnte. Doets war vom Start weg immer ein Stück voraus und schaffte eine schnelle 3:0-Führung, wobei Blum in zwei dieser Legs jeweils eine Checkchance ausließ. Ein 15-Darter vergrößerte die Hypothek des Youngsters aus Untereschbach weiter, der kämpfte aber und schaffte in 15 Darts zumindest ein Rebreak. Weil er im Anschluss jedoch 72 überwarf, konnte Doets erneut profitieren, doch auch der Niederländer baute jetzt Nachlässigkeiten ein, vergab unter anderem einen Matchdart und es hieß nur noch 5:3 aus seiner Sicht. Im nächsten Leg ging dann Blum nach gutem Start die Scoring-Power aus, sodass Doets in 16 Darts alles klar machte. Doets könnte mit einem weiteren Sieg James Wade im Live-Ranking für die Matchplay-Qualifikation verdrängen.
Es war eine Begnung, in der beide Spieler bei weitem nicht ihre beste Leistung darboten. Jan Dückers erlebte einen Albtraum auf die Doppel und musste sich Ritchie Edhouse mit 0:6 geschlagen geben. In den ersten drei Legs verpasste Dückers insgesamt neunmal das gewünschte Doppel, so dass Edhouse locker und leicht abstauben konnte und mit diesem Vorsprung im Rücken plötzlich einen 10-Darter landete. Zum Schluss bekam der Mönchengladbacher noch einmal drei Möglichkeiten, aber es sollte einfach nicht sein und Edhouse gelangte in 19 Darts ins Ziel.
Ein zerfahrenes Spiel hatte Jeffrey De Graaf als Sieger, der Wahl-Schwede behauptete sich mit 6:4 gegen Andrew Gilding, für den mehr drin war. De Graaf stellte früh die Weichen mit einem Break in 21 Darts, Gilding pazte mehrfach auf den äußeren Ring. Im weiteren Spielverlauf warf der "Goldfinger" noch 106 und 167 aus, doch de Graaf stoppte seine Aufholjagd in 13 Darts.
Mit einer passablen Leistung eröffnete Dom Taylor das Turnier und bezwang Radek Szaganski mit 6:3, auch wenn das Ergebnis klarer aussieht, als es eigentlich war. Szaganski gehörten die hohen Finishes: Er knipste 116, 170 und 126 aus, verpasste aber bei zwei deutlich kleineren Zahlen wichtige Doppel und das nutzte Taylor aus. Hinzu kamen noch zwei 13-Darter vom Engländer, einer zum Matchgewinn.
Weil er der konstantere Spieler war und deutlich besser scorte fuhr Karel Sedlacek einen verdienten 6:3-Erfolg über Matthew Dennant ein. Mitentscheidend waren zwei 12-Darter nacheinander, garniert mit einem 102er- sowie einem 161er-Checkout.
Ein ziemliches Auf und Ab gab es zwischen Andy Baetens und Nathan Rafferty, wobei Baetens letztlich trotz nur 25 Prozent auf den Doppeln über die volle Distanz die Nase vorne hatte. Der Belgier lag schnell 4:1 vorne, verschleuderte dann aber immer wieder Gelegenheiten und Rafferty glich begleitet von einem 76er-Finish aus. Als der Nordire auch noch 100 zumachte, wechselte die Führung erstmals, doch ein Matchdart ging daneben und Baetens erzwang in 13 Darts einen Decider. Hier gelang ihm eine 180 und am Ende saß der fünfte Matchdart.
Daryl Gurney spielte solide und das reichte, um Marko Kantele mit 6:0 zu zerlegen. In den ersten drei Legs setzte der Finne zehn Gelegenheiten auf die Doppel daneben, hier brauchte Gurney nur die Hand aufhalten. Anschließend folgte unter anderem noh ein 14-Darter und ein 86er-Finish.
Eine Partie auf nicht ganz so hohem Niveau wurde von Dylan Slevin mit 6:4 gegen Jamie Hughes gewonnen. Hughes finishte 148 und holte einen 2:4-Rückstand auf, nutzte dann aber in der entscheidenden Phase seine vereinzelten Möglichkeiten nicht. So reichte Slevin ein 21-Darter zum Einzug in den Samstag.
Am zweiten Turniertag greifen wie von der European Tour gewohnt die 16 gesetzten Teilnehmer ins Turniergeschehen ein. Auch am zweiten Tag wird verteilt auf zwei Sessions gespielt, die um 13:00 Uhr bzw. 19:00 Uhr MESZ starten. DAZN überträgt beide Sessions live.
Freitag, 21.06.2024
Nachmittags-Session: (ab 13:00 Uhr MEZ)
Radek Szaganski 3-6 Dom Taylor (88,30 - 97,15)
Karel Sedlacek 6-3 Matthew Dennant (96,44 - 82,82)
Jamie Hughes 4-6 Dylan Slevin (84,25 - 84,66)
Nico Blum 3-6 Kevin Doets (78,02 - 84,18)
Ritchie Edhouse 6-0 Jan Dückers (84,28 - 76,54)
Jeffrey de Graaf 6-4 Andrew Gilding (90,66 - 89,63)
Andy Baetens 6-5 Nathan Rafferty (88,06 - 87,49)
Marko Kantele 0-6 Daryl Gurney (80,88 - 89,29)
Freitag, 21.06.2024
Abend-Session: (ab 19:00 Uhr MEZ)
Benjamin Pratnemer 5-6 Kevin Troppmann (80,66 - 78,32)
Nico Kurz 0-6 Callan Rydz (Kurz-Absage)
Owen Bates 6-4 Joe Cullen (87,40 - 85,45)
Raymond van Barneveld 6-5 Krzysztof Ratajski (96,60 - 96,92)
Michael Smith 6-5 James Wade (97,00 - 98,83)
Mike De Decker 3-6 Luke Woodhouse (94,65 - 97,42)
Gabriel Clemens 3-6 Dirk van Duijvenbode (96,27 - 96,97)
Ryan Meikle 1-6 Dimitri van den Bergh (85,23 - 109,45)
Samstag, 22.06.2024
Nachmittags-Session: (ab 13:00 Uhr MESZ)
2. Runde:
Gian van Veen (16) - Andy Baetens
Stephen Bunting (11) - Kevin Troppmann
Damon Heta (3) - Dom Taylor
Ryan Searle (10) - Daryl Gurney
Chris Dobey (14) - Jeffrey de Graaf
Dave Chisnall (2) - Luke Woodhouse
Ross Smith (9) - Callan Rydz
Ricardo Pietreczko (15) - Kevin Doets
Samstag, 22.06.2024
Abend-Session: (ab 19:00 Uhr MESZ)
2. Runde:
Danny Noppert (6) - Owen Bates
Rob Cross (4) - Michael Smith
Gerwyn Price (5) - Dirk van Duijvenbode
Michael van Gerwen (7) - Dylan Slevin
Martin Schindler (12) - Karel Sedlacek
Luke Humphries (1) - Raymond van Barneveld
Peter Wright (13) - Ritchie Edhouse
Josh Rock (8) - Dimitri van den Bergh
Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £30.000 nach Hause. Alle 32 vorqualifizierten Spieler über die PDC Order of Merit und Pro Tour Order of Merit müssen ihr Auftaktspiel gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Ranglisten einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große PDC Order of Merit sowie die European Tour Order of Merit und Pro Tour Order of Merit ein.
Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250
Gesamt: £175.000
2024 wird DAZN alle Spiele der European Darts Open LIVE und in HD zeigen. Das Turnier kann als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Wer sich nur für den Dartsport interessiert, kann das DAZN World Paket für 9,99 € (monatlich kündbar) im Monat buchen. Als Jahresabo sind es 6,99 € pro Monat, allerdings ohne monatlich kündigen zu können. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019.
Zudem werden die European Darts Open auf dem Sender DAZN Darts X Pluto TV auf [Pluto TV] kostenlos übertragen.
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Foto-Credits: PDC Europe / Jonas Hunold
[kb/dj]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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