Freitag, 27. September 2019 23:50 - Dart News von dartn.de
Erster Tag des letzten European Tour Events 2019. Bei der Gibraltar Darts Trophy standen wie üblich die 16 Partien der Qualifikanten auf dem Programm. Aus deutscher Sicht hatte sich einzig Michael Rosenauer für das Turnier am Felsen von Gibraltar qualifiziert und er feierte einen Auftaktsieg. Ohne deutliche Steigerung wird hier aber in der zweiten Runde nicht viel möglich sein. Die beste Leistung des Tages erbrachte José de Sousa.
Die Nachmittagssession fand völlig ohne deutschsprachige Beteiligung statt. Wir erlebten einige sehr knappe Spiele, so wurde am Ende in 4 Spielen erst in einem Entscheidungsleg der Sieger gefunden, alle anderen Spiele endeten kurioserweise 6:3.
Gestartet wurde mit der Partie Wessel Nijman gegen Darren Webster und gleich bei seinem 2. European Tour Auftritt konnte der junge Niederländer gegen den "Demolition Man" in Gibraltar seinen ersten Erfolg verbuchen. Schnell hatte sich Nijman eine 5:1 Führung erarbeitet, hatte dann aber Probleme über die Ziellinie zu kommen. Er vergab 8 Matchdarts und Webster holte Leg für Leg auf, bevor Nijman das Spiel dann im Decider in 13 Darts für sich entscheiden konnte.
Die polnische Nr. 2 Krzysztof Kciuk hatte gegen den ehemaligen PDC WM Finalisten Kirk Shepherd wesentlich weniger Probleme. Am Ende stand ein solides 6:3, wobei Kcuik den Grundstein dafür in den ersten 3 Legs legen konnte, welche er in 25, 16 und 15 Darts für sich entscheiden konnte. Shepherd fand einfach gar nicht in sein Spiel, mit einem Average von nur 75 Punkten machte er es seinem Gegner auch sehr leicht.
Mit dem gleichen Ergebnis (und mit einem 100+ Average auch der Leistung des Vormittags) setzte sich kurz darauf Ryan Joyce gegen den "Superman" Matt Clark durch. Auch hier wurde der Grundstein des Erfolges am Anfang des Matches gelegt, in 15, 15, 10 und 17 Darts sicherte sich Joyce 4 der ersten 5 Legs, wobei er im 4. Leg des Spiels die Doppel 12 für einen 9-Darter nur knapp verpasste. Zwar konnte sich Clark danach noch auf 3:4 herankämpfen, aber in 2 x 15 Darts beendete Joyce seine recht beeindruckende Vorstellung.
Auch Cor Dekker und Lokalmatador Dyson Parody sollten am Ende das Spiel in einem "Last Leg Decider" zu entscheiden. Bitter war dieses Ergebnis vor allem für den Norweger, der das Spiel bis zu seiner 5:2 Führung völlig unter Kontrolle hatte. Aber 5 vergebene Matchdarts ermöglichten es "Dynamite" ein Comeback zu starten und in seiner Heimat schlussendlich doch noch in die zweite Runde einziehen zu können.
Auch Ryan Meikle und Paul Rowley gingen über die volle Distanz, hier konnte sich keiner der Kontrahenten zu einem Zeitpunkt absetzen, lediglich Meikle hatte im 5. Leg mit einem 13 Dart Break die Möglichkeit, sich einen Vorsprung zu erspielen. Da Rowley jedoch sofort mit einem 14 Dart Rebreak konterte und auch danach alle Legs "mit den Darts" gingen, musste das 11. Leg die Entscheidung bringen. Hier nutzte Rowley der "Growler" dann den Vorteil des Anwurfs und seine größere Erfahrung voll aus und zog in 18 Darts in die 2. Runde ein, ohne seinem jungen Gegner auch nur einen Matchdart zu gönnen.
Kim Huybrechts erlebt gerade eine schwere Zeit, so musste es seinen langjährigen Titel als belgische Nr. 1 vor kurzem an Dimitri van den Bergh abtreten, heute traf er mit Justin Pipe auf einen weiteren Spieler, der genau wie er bereits seit längerem seiner Topform hinterherläuft. Dennoch entwickelte sich ein durchaus ansehnliches Spiel, bei dem zunächst der Belgier den besseren Start erwischte. Er startete mit einem 14 Dart Break und bestätigte dieses in 17 Darts, bevor auch "The Force" sein erstes Leg notieren lassen konnte. In 14 Darts gelang Pipe dann im 6. Leg das Re-Break zum 3:3 Ausgleich, bevor er 5 Darts für die anschließende Führung vergab, was der "Hurricane" in 19 Darts sofort bestrafte. Huybrechts beendete das Spiel in 17 und 14 Darts zum 6:3 Sieg, wobei Pipe in beiden Legs noch Checkdarts vergab.
Auch das Spiel zwischen Carl Wilkinson und Justin Hewitt endete mit dem gleichen Ergebnis, das bessere Ende hatte der englische Neu-Tourcardinhaber auf seiner Seite, obwohl der Mann aus Gibraltar zunächst mit 3:1 in Führung gehen konnte. Aber Wilkinson genügten danach 23, 14, 21, 18 und 24 Darts, um das mehr als durchwachsene Spiel für sich zu entscheiden. Für sein morgiges Spiel gegen Daryl Gurney wird er sich um einiges steigern müssen.
Last but not least erreichte Altmeister Steve Beaton mit dem zweiten "Standardergebnis" des heutigen Tages, also mit 6:5, gegen Tony Newell die zweite Runde. Dabei hätte er fast noch am Ende eine 5:2 Führung verspielt, welche er sich zunächst mit seinem gewohnt soliden Spiel erarbeitet hatte. Aber in 17, 18 und 14 Darts kam "The Bear" dem "Bronzed Adonis" doch noch gehörig nahe, bevor Beaton in 16 Darts doch noch seinen Einzug in die kommende Runde perfekt machen konnte.
Nicht schön, aber erfolgreich lautete wohl das Motto von Michael Rosenauer. "Rosi501" kämpfte sich in einem zähen Duell mit Antony Lopez irgendwie 6:4 durch. Beide Spieler verpassten gemeinsam 38 Mal das gewünschte Doppel. Die ersten vier Legs wurden gerecht verteilt, wobei Rosenauer im zweiten mehrere Breakchancen ungenutzt ließ. Dafür setzte Lopez in den nächsten beiden Legs insgesamt 13 Checkchancen daneben und geriet so 2:4 in Rückstand. Der heimische Qualifikant verkürzte im Anschluss auf 4:5, Rosenauer hatte hier bereits zwei Matchdarts. Ein 15-Darter brachte den 53-jährigen aber doch doch noch unter die letzten 32.
Wie aus einem Guss präsentierte sich José de Sousa und räumte so Darius Labanauskas humorlos mit 6:2 aus dem Weg. Sein Average lag bei knapp 104 Punkten. De Sousa holte die ersten drei Legs in 15, 12 und 14 Darts, checkte dabei 104 und 121. Auch danach hatte der Portugiese weiter alles im Griff, verpasste die Doppel-12 für einen 9-Darter und stellte in 10 Darts auf 5:1. Labanauskas sorgte ebenfalls noch in 12 Darts für Furore, doch de Sousa gelangte durch ein 108er-Checkout endgültig ins Ziel.
Souverän hat Jeffrey De Zwaan seine erste Hürde gemeistert und einen ehr schwachen Steve West 6:3 bezwungen. Die ersten drei Legs gingen an den Niederländer, darunter ein 108er-Finish. Danach konnte West besser mithalten und bewies das mit unter anderem einem 94er-Checkout. Der Engländer war allerdings nicht konstant genug und so wurde sein Turnier mit einem 13-Darter beendet.
Eine Doppelquote von 50 Prozent war der Schlüssel zum Erfolg für Dimitri van den Bergh. Mit 6:3 schlug er Scott Taylor. Während Taylor seine wenigen Chancen nicht verwertete, verschaffte sich van den Bergh ohne großes Feuerwerk einen 4:0 Vorsprung. Danach kam Taylor besser zurecht, der "Dreammaker" hielt ihn dennoch in 14 Darts weiter auf Distanz. Ein 135er-Finish war der spektakuläre Abschluss.
Auch dank der besseren Doppelquote ist Danny Noppert gegen Keegan Brown knapp eine Runde weitergekommen. Brown begann verheißungsvoll in zweimal 14 Darts, machte sich dann allerdings durch einige verpasste Doppel das Leben schwer und es hieß plötzlich 3:4 aus seiner Sicht. 113 checkte "The Needle" zum Ausgleich, breakte kurz darauf zum 5:4, aber verwarf eine Siegchance. So rettete sich Noppert in 13 Darts in den Decider und überstand dort einen weiteren Matchdart.
Eine eher durchwachsene Partie hat Chris Dobey als Sieger beendet und damit William O'Connor 6:4 hinter sich gelassen. Nach vier Legs war noch alles offen, O'Connor hatte in 12 Darts besonders auf sich aufmerksam gemacht. Das erste Break gelang dann jedoch dem Gegner, der wenig später schon 5:2 vorne lag. O'Connor verkkürzte im Folgenden, ließ aber drei Chancen zum Ausgleich liegen und Dobey machte alles klar.
Auf ganzer Linie enttäuscht hat Robert Thornton und die Quittung war eine 4:6 Niederlage gegen den regionalen Qualifikanten David Francis. "The Thorn" erzielte im Durchschnitt nur 72 Punkte. Weil beim Favoriten nicht viel zusammenlief, hatte Francis ohne zu glänzen eine 4:0 Führung inne. Thornton berappelte sich jedoch anschließend, checkte 72, 95 und 114 zum Ausgleich. Francis krallte sich jedoch das neunte Leg und machte mit einem kuriosen 31-Darter seine persönliche Erfolgsgeschichte perfekt. Thornton hatte hier selbst 13 Chancen zum 5:5 verschwändet und der Mann aus Gibraltar verwandelte schlussendlich mit seiner zehnten Siegchance.
Zu fehleranfällig war Jamie Hughes und unterlag deshalb Ritchie Edhouse 3:6. Edhouse schaffte in 14 Darts das erste Break der Begegnung und führte wenig später 4:1. Hughes kam bis auf ein Leg heran, patzte dann jedoch auf die Doppel und verlor endgültig den Anschluss.
Am Samstag greifen zum letzten Mal in diesem Jahr auch die 16 gesetzten Teilnehmer ins Turniergeschehen ein. Auch am zweiten Tag wird verteilt auf zwei Sessions gespielt, die um 13 Uhr bzw. 19.15 Uhr MEZ starten. PDC-TV HD überträgt wie gewohnt live.
Freitag, 27.09.2019
Nachmittags-Session:
Erste Runde:
Wessel Nijman 6-5 Darren Webster (88,89 - 87,61)
Krzysztof Kciuk 6-3 Kirk Shepherd (84,25 - 75,68)
Ryan Joyce 6-3 Matt Clark (100,77 - 95,51)
Cor Dekker 5-6 Dyson Parody (91,28 - 88,66)
Ryan Meikle 5-6 Paul Rowley (94,04 - 92,17)
Justin Pipe 3-6 Kim Huybrechts (93,99 - 96,72)
Carl Wilkinson 6-3 Justin Hewitt (76,38 - 76,01)
Steve Beaton 6-5 Tony Newell (89,69 - 84,26)
Freitag, 27.09.2019
Abend-Session:
Erste Runde:
Jeffrey de Zwaan 6-3 Steve West (96,35 - 86,12)
William O'Connor 4-6 Chris Dobey (85,8 - 85,19)
Keegan Brown 5-6 Danny Noppert (93,46 - 93,19)
Antony Lopez 4-6 Michael Rosenauer (71,82 - 76,84)
Dimitri van den Bergh 6-3 Scott Taylor (92,16 - 93,26)
Darius Labanauskas 2-6 José de Sousa (94,45 - 103,65)
Robert Thornton 4-6 David Francis (72,32 - 72,64)
Ritchie Edhouse 6-3 Jamie Hughes (87,99 - 84,3)
Samstag, 28.09.2019
Nachmittags-Session: (13-17 Uhr)
Zweite Runde:
Nathan Aspinall (16) - Ryan Joyce
James Wade (5) - Paul Rowley
Krzysztof Ratajski (7) - Steve Beaton
Jonny Clayton (12) - Kim Huybrechts
Rob Cross (14) - Krzysztof Kciuk
Daryl Gurney (6) - Carl Wilkinson
Dave Chisnall (4) - Jeffrey De Zwaan
Michael Smith (15) - Danny Noppert
Samstag, 28.09.2019
Abend-Session: (19.15-23 Uhr)
Zweite Runde:
Ian White (2) - Michael Rosenauer
Jermaine Wattimena (13) - Dimitri van den Bergh
Mensur Suljovic (9) - Wessel Nijman
Michael van Gerwen (1) - José De Sousa
Peter Wright (8) - Dyson Parody
Joe Cullen (10) - Ritchie Edhouse
Glen Durrant (11) - Chris Dobey
Gerwyn Price (3) - David Francis
Ausgespielt werden insgesamt £140.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (ca. 30.000 €) nach Hause.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.500
Viertelfinale: £5.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000
Gesamt: £140.000
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TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter PDC-TV HD. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.
Foto-Credit: Tobias Wenzel / PDC Europe
[pe/kb]
**Quelle: PDC Europe
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