Sonntag, 20. Oktober 2024 22:54 - Dart News von dartn.de
In der finalen European Tour Session des Jahres wurden die Zuschauer nochmals mit sensationellen Spielen und viel Drama verwöhnt. Der Sieg bei den Czech Darts Open ging an Luke Humphries, der im Finale Kim Huybrechts keine Chance ließ. Zuvor setzte sich Humphries gegen Luke Littler durch, der damit selbst entzaubert wurde. Huybrechts' Halbfinalsieg gegen Niels Zonneveld brachte Zonneveld um einen Platz bei der European Championship, Huybrechts hätte selbst den Turniersieg für eine Qualifikation gebraucht. Lachender Dritter ist Dirk van Duijvenbode, der somit den finalen Platz halten konnte. Außerdem wird Martin Schindler als Topgesetzter nach Dortmund reisen.
In der Turnierhälfte der Überraschungen gestaltete Niels Zonneveld sein erstes European Tour Viertelfinale mit 6:4 gegen Jonny Clayton gleich erfolgreich. Insbesondere Clayton tat sich auf den Doppeln sehr schwer, was Zonneveld bis auf das erste Leg für sich zu nutzen wusste. Sinnbildlich war ein 29-Darter von Clayton zum Auftakt in den Abend, der die Statistiken bereits von Beginn an schlecht aussehen ließ. Zonneveld fasste mit einem 14-Darter Fuß in der Partie und ging in ebenso vielen Darts mit 2:1 in Führung. Clayton machte das Break zwar in 15 Darts wett, wurde aber wieder für einen verpassten Checkdart bestraft. Mit einem 86er Finish stellte Zonneveld auf 4:2, wenig später verpasste Clayton wiederum zwei Breakgelegenheiten. So ging Zonneveld in 19 Darts mit 5:3 in Führung, sieben perfekte Darts waren Claytons Grundstein für einen 12-Darter zum 4:5. "The Ferret" konnte jedoch ein 104 nicht für einen Decider nullen, Zonneveld war in 16 Darts erneut zur Stelle und machte damit sein Halbfinalticket klar.
Mit vier Legs in Serie nutzte Nachrücker Kim Huybrechts seine Chance weiter und nahm Jermaine Wattimena verdient mit 6:4 aus dem Turnier. Beide ließen im ersten Leg Checkdarts aus, das bessere Ende hatte schlussendlich Wattimena auf der D4. Huybrechts konterte zwar in 15 Darts, konnte aber weitere Breakgelegenheiten zunächt nicht nutzen. Nach weiteren Holds war auch Wattimena im fünften Leg unter Druck, kam aber erneut mit dem blauen Auge davon. "The Machine Gun" schnappte sich schließlich das erste Break der Partie in 14 Darts. Angestachelt davon hatte Huybrechts in 12 Darts einen starken Konter parat, in 18 Pfeilen glich der Belgier zum 4:4 aus. 15 Darts danach ging "The Hurricane" erstmals in Führung und hatte dieses Mal im zehnten Leg das Glück auf seiner Seite, womit es für Huybrechts in die Vorschlussrunde ging.
Dass ein 112er Average nur für ein Leg reicht, kommt auch nicht alle Tage vor. Michael van Gerwen erging es aber so beim 1:6 gegen Luke Littler, der seine überragende Form weiter zum Ausdruck bringt. Mit einem 110er Punkteschnitt seitens Littler lieferten beide auch den besten kombinierten Average der European Tour ab, daneben "verbesserte" van Gerwen auch den höchsten Verlierer-Average dieser Serie, den er auch bereits zuvor innehatte. Der Niederländer ging sogar noch in 13 Darts in Führung, kassierte aber postwendend den Gleichstand in 12 Darts. Littler erhöhte in 13 und 15 Darts und nahm dabei 106 Rest zum 3:1 von der Anzeigetafel. Van Gerwen verfehlte im fünften Leg zweimal die D12, was Littler wiederum in 13 Darts in das 4:1 ummünzte. 14 und 11 Darts später war das Duell bereits durch und einen Eintrag in die Geschichtsbücher wert.
Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen seit dem World Grand Prix Finale lief es für Luke Humphries wieder wesentlich besser. "Cool Hand Luke" dominierte mit einem dreistelligen Average gegen Mike De Decker das Geschehen und komplettierte dank des 6:2-Siegs damit das Semifinale. Der Weltmeister sicherte sich gleich im ersten Leg in 13 Darts ein Break, 18 Darts reichten ihm für das frühe 2:0. Statt dem 3:0 kam jedoch De Decker auf der D8 auf die Anzeigetafel, davon ließ sich Humphries aber nicht beirren. In 13 und 12 Darts riss er eine Lücke zum 4:1 auf. De Decker brachte ein 128er Checkout im Anschluss nicht durch, so schlug Humphries in 16 Darts zu. Erste Matchdarts verfehlten noch ihr Ziel, mit einem 15-Darter ließ die Nummer 1 der Welt aber nichts mehr anbrennen.
Ein ausschlaggebendes Halbfinale bezüglich European Championship Qualifikation, welches auch Dirk van Duijvenbode mit höchster Anspannung verfolgt hatte, gab es zwischen Niels Zonneveld und Kim Huybrechts. Für Zonneveld wäre ein Finaleinzug ausreichend gewesen, doch ein vergebener Matchdart und ein zu schwacher Decider brachten damit Rückschlag in zweierlei Hinsicht mit sich. Dabei erwischte der Niederländer den etwas besseren Beginn und verteidigte in 13 Darts zum 3:1 erstmals erfolgreich einen Anwurf. Huybrechts ließ zwar nicht locker, doch in nur 11 Darts stellte Zonneveld den alten Abstand wieder her. Bei seinem nächsten Anwurf ließ "Triple Z" allerdings gleich vier Checkdarts aus, wodurch Huybrechts in schmeichelhaften 22 Darts zum 4:4 kam. Zonneveld ließ dieses Malheur mit einem Break in 13 Darts schnell hinter sich, hatte aber im zehnten Leg ein Déjà-vu als Huybrechts zum 5:5 kam. In 11 Dart breakte Zonneveld zwar erneut, verpasste hierauf einen Matchdart auf Bull. Huybrechts witterte seine Chance und forcierte in 13 Darts das Entscheidungsleg. In diesem scorte der Belgier etwas besser, Zonneveld erhöhte mit einem Maximum zwar noch den Druck, aber mit seinem einzigen Matchdart bei 67 Rest tütete Huybrechts den Sieg ein.
Es war ein weiteres geniales Duell, in dem Luke Littler involviert war, doch dieses Mal hatte der Youngster selbst trotz eines 106er Averages das Nachsehen. Schuld war niemand geringerer als Luke Humphries, der nochmals einen Zahn zulegen und sich so mit 7:4 durchsetzen konnte. Humphries machte vom Start weg keine Gefangenen und erspielte sich dank eines 14- sowie zweier 12-Darter einen 3:0-Vorsprung. Littler kam erst im vierten Durchgang zu Checkmöglichkeiten, die er auch verwandeln konnte. In 13 Darts nutzte Humphries seinen folgenden Vorteil, Littler benötigte dafür nur 11 Pfeile. Das gleiche Kunststück gelang im Anschluss wiederum Humphries. Littler kam in 14 Darts wieder heran, konnte aber Humphries' einzige wirkliche Schwäche in der Partie nicht zu einem Break nutzen. Stattdessen bog "Cool Hand Luke" bereits auf die Zielgeraden ein und wartete auf seinen nachfolgenden Anwurf, um den Sprung ins Finale perfekt zu machen. Durch Littlers Niederlage stand auch fest, dass Martin Schindler als Topgesetzter in die European Championship gehen wird.
Die Ausgangslage vor dem Finale für Kim Huybrechts war klar: Mit einem Sieg würde er sich nicht nur einen der vielleicht unwahrscheinlichsten Titel auf der European Tour sichern, sondern mit nur einer European Tour Event Teilnahme auch noch auf Kosten von Dirk van Duijvenbode zu den European Championship reisen. Aufgrund der zuvor gezeigten Leistungen ging er aber gegen Luke Humphries als krasser Außenseiter ins Titelrennen. Schlussendlich kam es, womit man rechnen musste: Huybrechts kam mit 1:8 unter die Räder.
16 Darts reichten Humphries für das schnellstmögliche Break, in ebensovielen Pfeilen konnte der Engländer seine Legausbeute verdoppeln. Erst im dritten Durchgang kam Huybrechts zu Checkgelegenheiten, mit der dritten kam er schließlich auf die Anzeigetafel. Humphries stellte in 17 Darts den alten Abstand wieder her und sorgte mit einem 132er Checkout zum 12-Darter für ein weiteres Ausrufezeichen. Mit einem weiteren 12-Darter drückte Humphries weiter auf das Gaspedal, auf der D19 brachte der Favorit ein 100er Finish zum 6:1 ins Ziel. Huybrechts hatte zu diesem Zeitpunkt gefüht bereits aufgegeben, Humphries stellte in 13 Darts auf 7:1 und krönte sich in 14 Darts zum zweiten Mal zum Champion in Tschechien.
Weiter geht es von Donnerstag bis Sonntag mit den European Championship in Dortmund. Das nun feststehende Teilnehmerfeld sowie das Draw Bracket können auf unserer [Turnierseite] eingesehen werden. DAZN und Sport1 übertragen an allen Tagen live.
Sonntag, 20.10.2024:
Abend-Session:
Viertelfinale:
Niels Zonneveld 6-4 Jonny Clayton (85,32 - 84,73)
Kim Huybrechts 6-4 Jermaine Wattimena (92,42 - 87,58)
Michael van Gerwen 1-6 Luke Littler (112,19 - 110,57)
Luke Humphries 6-2 Mike De Decker (103,16 - 91,14)
Halbfinale:
Niels Zonneveld 6-7 Kim Huybrechts (93,96 - 88,14)
Luke Littler 4-7 Luke Humphries (106,73 - 108,56)
Finale:
Kim Huybrechts 1-8 Luke Humphries (86,14 - 105,57)
Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £30.000 nach Hause. Alle 32 vorqualifizierten Spieler über die PDC Order of Merit und Pro Tour Order of Merit müssen ihr Auftaktspiel gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Ranglisten einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große PDC Order of Merit sowie die European Tour Order of Merit und Pro Tour Order of Merit ein.
Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250
Gesamt: £175.000
2024 wird DAZN alle Turniere der European Tour LIVE und in HD zeigen. Die Turniere können als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Wer sich nur für den Dartsport interessiert, kann das DAZN World Paket für 9,99 € (monatlich kündbar) im Monat buchen. Als Jahresabo sind es 6,99 € pro Monat, allerdings ohne monatlich kündigen zu können. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019.
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Foto-Credits: PDC Europe
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**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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