Samstag, 26. Mai 2018 01:13 - Dart News von dartn.de
Vor einer Weltrekordkulisse von 20.210 Zuschauern hat sich überraschend Mensur Suljovic den Titel bei der zweiten Auflage der German Darts Masters gesichert. In der Veltins Arena auf Schalke in Gelsenkirchen gewann der Österreicher das Finale gegen den Belgier Dimitri van den Bergh mit 8:2. Van den Bergh hatte zuvor überraschend Michael van Gerwen und Gary Anderson ausgeschaltet. Die acht deutschen Teilnehmer schieden geschlossen in der ersten Runde aus.
Gut mitgehalten hat Max Hopp gegen Michael van Gerwen, machte aber ein par Fehler zu viel und zog mit 4:6 den Kürzeren. Im ersten Leg verwarf Deutschlands Nummer Eins zwei Möglichkeiten zur Führung und van Gerwen checkte 71. "Mighty Mike" warf auch noch 68 aus, patzte dann aber selbst beim Checkout und Hopp schlug in 15 Darts zu. Van Gerwens Konter war ein 12-Darter zum 3:1, bevor Hopp erneut verkürzte. In 13 Darts stellte die Nummer Eins der Welt auf 4:2 und finishte nachfolgend auch noch 130 für einen 12-Darter. In den nächsten beiden Legs vergab er allerdings zwei Matchdarts und Hopp checkte jeweils 78 für das 5:4. Mehr war aber nicht drin für den 21-jährigen, da van Gerwen das Match mit einem 68er-Finish für sich entschied.
Nico Kurz hatte Jamie Lewis viel entgegenzusetzen, unterlag aber nach mehrfacher Führung noch 5:6. Kurz startete gut mit einem 14-Darter und einem 74er-Checkout. Der Hesse fügte auch noch ein drittes Leg hinzu, bevor Lewis in Schwung kam. Er sicherte sich die nächsten drei Legs, mit dabei ein 116er-Finish und ein 13-Darter. Die nächsten vier Legs wurden in jeweils 17 Darts gerecht aufgeteilt, es ging also beim Stand von 5:5 in ein Entscheidungsleg. Dort verfehlte Kurz das Bullseye zum Sieg und Lewis vollendete eiskalt für einen 14-Darter.
Kurzzeitig ließ Gabriel Clemens Hoffnungen auf eine Überraschung gegen Gary Anderson aufleben. Am Ende setzte sich der schottische Favorit aber nach 0:2 Rückstand mit 6:2 durch. Clemens kam mit zwei 15-Dartern gut aus den Startlöchern, mit dabei war an dieser Stelle ein sehenswertes 156er-Finish. Im Anschluss warf "Gaga" zwei Mal an der Doppel 8 vorbei, so dass Anderson in 13 Darts ins Rollen kam. Als nächstes machte der Doppelweltmeister 77 zu und holte sich in 13 Darts die 3:2 Führung. Auch die nächsten beiden Legs angelte sich Anderson und checkte dabei 167 für einen 12-Darter. Zu guter letzt brachte er auch noch 104 ins Ziel.
Der Mann aus Saarwellingen sprach anschließend über seine Finalteilnahme der letzten Woche und welche Auswirkungen dies für den Rest des Jahres hat.
Viel vorgenommen hatte sich Martin Schindler, doch er fand nicht zu seinem Spiel und Dimitri van den Bergh lieferte eine großartige Performance ab. Das Resultat war ein ernüchterndes 0:6 aus Sicht des Strausbergers. Van den Bergh checkte eingangs 80 und dann auch noch 72 für einen 12-Darter. Weiter ging es in 13 und 12 Darts für den Belgier, wobei Schindler im dritten Leg seine ersten Pfeile auf Doppel verpasste. Vier weitere Chancen nutzte Schindler wenig später nicht und so hieß es 0:5. Mit einem 11-Darter rundete van den Bergh schließlich seinen weltklasse Auftritt ab.
Stefan Stoyke hat einen strauchelnden Rob Cross längere Zeit geärgert, am Ende siegte der Weltmeister trotzdem mit 6:4. Beide Spieler breakten zum Auftakt und hatten auf die Doppel zu kämpfen. Cross gewann auch das dritte Leg sehr mühsam, finishte dann aber aus dem Nichts 147 zum 3:1. Ein 80er-Finish sorgte für einen noch größeren Vorsprung, doch dann kamen wieder die Doppel in die Quere und Stoyke machte 82 zu. Zwei der nächsten drei Legs gewann ebenfalls der Deutsche und es hieß nur noch 4:5 aus seiner Sicht. Cross schaltete zum Schluss aber noch einmal einen Gang höher und zeigte mit einem 12-Darter seine Klasse.
Einen souveränen Sieg hat Mensur Suljovic gegen Robert Marijanovic gelandet und dabei eine passable Leistung abgeliefert. In 17 und 14 Darts gehörte der Start dem Wiener, ehe er Doppel verpasste und Marijanovic ausglich. Danach zog Suljovic in 14, 13 und 14 Darts davon und kam mit einem 15-Darter in die nächste Runde.
Nach der Partie haben wir Robert Marijanovic zum Interview getroffen. Dabei erzählte der Freudenstädter viel über seine ersten Monate als Tourkarten-Besitzer.
Im vergangenen Jahr konnte Dragutin Horvat Peter Wright ein enges Spiel liefern. Dieses Mal wurde der Kasseler von "Snakebite" jedoch gnadenlos für seine Schnitzer bestraft und kassierte eine 1:6 Niederlage. Ohne groß zu glänzen ging Wright 2:0 in Front, Horvat hätte durchaus für das 1:1 sorgen können. Stattdessen konnte er das dritte Leg gewinnen, ehe Wright in 14 und 16 Darts auf 4:1 erhöhte. Ein 12-Darter ließ ihn weiter enteilen und ein 13-Darter machte endgültig den Sack zu.
Im anschließenden Interview zeigte sich Horvat enttäuscht über die eigene Leistung. "Braco" verriet aber auch, warum er nach der Teilnahme an der Q-School nicht auf der Challenge-Tour spielt.
Ohne Leggewinn musste sich Manfred Bilderl gegen Raymond van Barneveld geschlagen geben. Beide Spieler zeigten nicht wirklich ihre beste Leistung, wobei vor allem der deutsche Qualifikant seine Probleme hatte. Van Barneveld gewann die ersten drei Legs begleitet von einem 14-Darter und einem 81er-Finish. Danach vergab Bilderl erste Checkchancen und der Niederländer profitierte mit dem nächsten Break. Auch die restlichen beiden benötigten Legs fuhr Barney ohne Probleme ein, wobei Bilderl im letzten noch einmal zwei Gelegenheiten ausließ.
Dimitri van den Bergh hat einen mäßigen Auftritt von Michael van Gerwen für sich genutzt und den besten Spieler der Welt klar mit 8:3 hinter sich gelassen. Van den Bergh begann ambitioniert mit einem 14-Darter, van Gerwen checkte im Gegenzug 130. Gleich darauf hielten beide wieder ihren Wurf, van Gerwen tat das in 14 Darts. Van den Bergh übernahm im Folgenden in 15, 16 und 14 Darts das Kommando und lag 5:2 vorne. Van Gerwen erhöhte in 12 Darts die Schlagzahl, doch der amtierende Jugendweltmeister konnte in 14 Darts zum 6:3 dagegenhalten. Ein 17 und ein 15-Darter machten schließlich die große Überraschung perfekt.
Gary Anderson musste einen Rückstand aufholen, konnte aber die Partie gegen Jamie Lewis noch drehen. Anderson eröffnete standesgemäß in 12 und 16 Darts, Lewis reagierte gut mit einem 80er-Finish und einem 13-Darter zum Gleichstand. In 15 und 14 Darts ging der Waliser erstmals in Führung, vergab dann aber Chancen und Anderson blieb in Reichweite. Ein 13-Darter ließ Lewis aber wieder etwas wegziehen, bevor Schottlands Nummer Zwei mit Zwei Mal 13 Darts das 5:5 erzielte. Ein 14-Darter ließ ihn wieder führen, doch Lewis schlug noch einmal in 13 Darts zurück. Anderson behielt die Ruhe und spielte das Match in 14 und 15 Darts gut zu Ende.
Mit Peter Wright blieb der Titelverteidiger dem Turnier nach einem knappen 8:7-Erfolg über Raymond van Barneveld weiterhin erhalten. Dabei machte sich Wright das Leben selbst schwer, nachdem er zwischenzeitlich schon mit 5:1 führte, ging das Spiel in das letzte und entscheidende Leg. Die Nr. 2 der Welt erwischte den deutlich besseren Start und checkte u.a. 130 und 156 Punkte, van Barneveld hatte in dieser Phase der Partie nur wenig entgegenzusetzen. Beim Stand von 2:6 aus seiner Sicht startete der fünfmalige Weltmeister allerdings einen Run von drei Legs in Folge, ehe Wright 121 Punkte zum 7:5 zumachte. In zweimal 14 Darts glich sein niederländischer Kontrahent jedoch zum 7:7 aus, nachdem Wright einen Matchdart auf Tops vergab. Gegen die Darts agierte der Schotte dann aber im Decider zielstrebiger und checkte 91 Punkte zum Sieg.
Der geschlagene van Barneveld zeigte sich nach der Niederlage enttäuscht und zieht eine negative Jahresbilanz.
Auch das letzte Viertelfinalspiel ging über die volle Distanz, hier setzte sich der Österreicher Mensur Suljovic mit 8:7 gegen den amtierenden Weltmeister Rob Cross durch. Es war kein übermäßig gutes Spiel, beide Spieler agierten allerdings auf Augenhöhe, so dass die Begegnung vor allem von der Spannung lebte. Bis zum 3:3 war das Spiel völlig offen, Suljovic legte in 17 und 14 Darts erstmals zwei Legs zwischen sich und seinem Gegner. Mit einem 70er-Finish breakte Cross dann aber direkt zurück und glich auf der D16 aus. Die folgenden beiden Legs wurden wieder gerecht aufgeteilt, mit einem 88er-CO zum Break schien Cross die besseren Karten zu haben, doch Suljovic fightete sich in 13 Darts in den Decider, den er mit einem 83er-Checkout stilvoll beendete.
Cross zeigte sich nicht überrascht von der Niederlage und spricht über schwierige vergangene Wochen.
Nach Martin Schindler und Michael van Gerwen war Gary Anderson das dritte Opfer von Dimitri van den Bergh an diesem Tage. Der Belgier tat sich zwar lange schwer an seine vorherigen beiden starken Leistungen anzuknüpfen, war am Ende aber in der entscheidenden Phase zur Stelle. Anderson schnappte sich die ersten beiden Legs und hielt diesen Zwei-Leg-Vorsprung komfortabel bis zur ersten Pause nach acht Legs. Aus dieser kam van den Bergh erstärkt zurück, checkte erst 111 Punkte und glich mit einem 14-Darter zum 5:5 aus. Auch das nächste Leg ging wieder gegen die Darts weg, van den Bergh hatte aber erneut die passende Antwort parat. "The Flying Scotsman" setzte die Serie mit einem 14-Darter zum Break fort und stellte sich bei eigenem Anwurf zum Match nach zwölf Dart auf 8 Punkte Rest, doch van den Bergh checkte 124 Punkte auf der D11 zum 7:7 und brachte das Spiel mit einem starken 11-Darter eiskalt zum nächsten Überraschungssieg nach Hause.
Ein überraschend deutlicher 8:2-Sieg über Vorjahressieger Peter Wright bescherte Mensur Suljovic sein erstes Finale auf der World Series. Wright, der sich v.a. von vermeintlichen Luftzügen auf der Bühne beeinträchtigen ließ, bekam von Anfang an kein Fuß auf den Boden und kam erst im siebten Leg des Matches aufs Scoreboard. In 16, 15 (70er-CO), 16, 14, 15 (80er-CO) und 15 Darts (121er-Bullfinish) gingen die ersten sechs Legs allesamt an Suljovic, ehe Wright auf der D10 erstmals 501 Punkte auf bringen konnte. Ein 81er-Finish von "The Gentle" bedeute das 7:1, Wright deutete dann zwar nochmal mit einem 120er-Shanghaifinish seine eigentliche Klasse an, verpasste dann aber ein 146er-Checkout und Suljovic verwandelte seinen ersten Matchdart auf der D4.
Nach seinen Erfolgen bei der Champions League of Darts 2017 und den International Darts Open 2016, hat Mensur Suljovic mit dem Sieg beim German Darts Masters seinen drittgrößten Erfolg seiner Karriere und seinen insgesamt vierten Titel bei der PDC eingefahren. Suljovic eröffnete das Match nach gewonnenem Bullwurf mit einem 109er-Finish und bestrafte zwei verpasste Doppel van den Berghs mit einem 100er-Finish zum 2:0. Im dritten Leg wollte die D10 für ein 137er-Finish nicht fallen, van den Bergh traf die D4 zum 1:2. Suljovic antwortete aber direkt mit einem 100er-Finish zum erneuten Break und erhöhte auf der D16 auf 4:1. Der Österreicher legte mit einen 11-Darter weiter nach, das siebte Leg ging auf der D16 an den "Dreammaker". Ein weiterer 11-Darter des Wieners sorgte für klare Verhältnisse, nach einem 17-Darter war die Nr. 6 der Welt dann nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Und wie sollte es anders sein, brachte Suljovic das Spiel mit einem 76er-Finish auf seiner Doppel 14 zum umjubelten Sieg zu Ende.
Am Wochenende stehen in Hildesheim vier Turniere der Development-Tour an, bevor dann am Donnerstag der World Cup of Darts in Frankfurt startet.
Freitag, 25.05.2018: (15.00 Uhr MEZ)
Erste Runde:
Raymond van Barneveld 6-0 Manfred Bilderl (87,06 - 77,06)
Jamie Lewis 6-5 Nico Kurz (89,46 - 88,16)
Mensur Suljovic 6-2 Robert Marijanovic (96,59 - 85,29)
Gary Anderson 6-2 Gabriel Clemens (98,67 - 87,46)
Dimitri van den Bergh 6-0 Martin Schindler (109,98 - 84,12)
Michael van Gerwen 6-4 Max Hopp (106,46 - 95,23)
Peter Wright 6-1 Dragutin Horvat (96,86 - 89,57)
Rob Cross 6-4 Stefan Stoyke (84,44 - 80,35)
Freitag, 25.05.2018: (20.00 Uhr MEZ)
Viertelfinale:
Gary Anderson 8-6 Jamie Lewis (102,65 - 98,4)
Michael van Gerwen 3-8 Dimitri van den Bergh (98,72 - 94,35)
Peter Wright 8-7 Raymond van Barneveld (102,66 - 98,49)
Rob Cross 7-8 Mensur Suljovic (92,21 - 94,09)
Halbfinale:
Dimitri van den Bergh 8-7 Gary Anderson (92,47 - 98,76)
Peter Wright 2-8 Mensur Suljovic (94,30 - 99,71)
Finale:
Dimitri van den Bergh 2-8 Mensur Suljovic (86,66 - 101,63)
Ausgespielt werden insgesamt £60.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £20.000 nach Hause. Außerdem werden bei jedem Turnier Punkte für die World Series of Darts Rangliste vergeben, die dafür verwendet wird, die qualifizierten Spieler für die World Series of Darts Finals in Wien zu ermitteln.
Sieger: £20.000 (12 Punkte)
Runner-Up: £10.000 (8 Punkte)
Halbfinale: £5.000 (5 Punkte)
Viertelfinale: £2.500 (3 Punkte)
1.Runde: £1.250 (1 Punkt)
Gesamt: £60.000
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Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credits: PDC/DAZN
Interviews: Kevin Barth/dartn.de
[kb/mvdb]
Quelle: PDC - www.pdc.tv
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