Donnerstag, 1. Februar 2018 23:48 - Dart News von dartn.de
Am heutigen Donnerstag war es endlich soweit: Der größte, wandernde Dartzirkus der PDC, die Premier League Darts, startete in Dublin vor ca. 9000 Zuschauern in der 3Arena in ihre 14. Saison. Die erste Saison nach der Ära Phil Taylor eröffnete auch gleich Mensur Suljovic, der erste deutschsprachige Teilnehmer überhaupt, mit seinem Spiel gegen Simon Whitlock.
Bei seiner Premiere bei der Premier League Darts startete Mensur Suljovic als hätte er in seinem Leben noch nie etwas anders gemacht als vor 9000 Zuschauern Dart zu spielen. Das erste Leg beendete er "mit den Darts" mit einem 12 Darter mit einem ungewöhnlichen 121er Finish (Bull, T13, D16), worauf Whitlock mit einem 16 Darter konterte. Leg 3 ging in 15 Darts an den Österreicher, der dieses mal 110 Punkte checkte (20, T18, D18). In 14 Darts gelang ihm im Anschluss auch das erste Break des Spiels, bevor er im kommenden Leg einen Leg-Dart auf Bull für ein 84er Finish verpasste. Dieses bestrafte der "Wizard" sofort, indem er sich mit einem 12-Darter das Re-Break sicherte, bevor er mit einem 13 Darter zum 3:3 ausgleichen konnte. Es folgte ein 11 Dart Break und ein 15 Darter mit 160er Finish und der Mann aus "Down Under" lag mit 5:3 in Führung.
Im nächsten Leg entschied sich Whitlock bei 130 Punkten Rest und dem ersten Dart in der T20 nicht den Weg über das Bull zu gehen, sondern sich auf 40 Punkte Rest zu stellen. Und wenn der Gegner 138 Punkte Rest hat, musste schon Eric Bristow 1983 im WM Finale gegen Keith Deller feststellen, daß dieses keine gute Idee war. Und genau wie vor 30 Jahren sollte es auch dieses Mal nicht funktionieren, denn "The Gentle" checkte die 138 Punkte "klassisch" mit T20, T20, D9 und da ihm im kommenden Leg in 13 Darts noch ein Break gelang, stand es wieder Unentschieden, 5:5. Dann jedoch spielte Whitlock wie entfesselt, zuerst breakte er in 12 Darts bevor er einen 13 Darter zum Match folgen ließ. Whitlock erreichte am Ende einen Average von 106,49 Punkten und eine mehr als beeindruckende Doppelquote von 87,5% (7 von 8 Darts auf Doppel getroffen!).
Fazit: Mensur Suljovic (der selber einen Average von 103,71 Punkten spielte) gab einen sehr guten Einstand, er hatte nur das Pech auf einen Simon Whitlock zu treffen, der sich heute in absoluter Höchstform befand! Gegen jeden anderen Spieler hätte er in dieser Form auf jeden Fall heute einen Punkt geholt, vermutlich sogar gewonnen.
Und gleich danach schien es so, als hätte der 2-fache Weltmeister Gary Anderson vor seinem Spiel gegen Michael Smith nicht beim Suljovic Spiel aufgepasst. Denn Anderson hatte sein Spiel am Anfang völlig unter Kontrolle. Er gewann das Eröffnungsleg dank einiger vergebener Doppelchancen in 19 Darts, bevor sich Smith sein erstes Leg in 11 Darts sicherte. Die folgenden 4 Legs in Folge gingen dann in 21, 15 15 und 12 Darts an den Schotten, der somit nur noch ein Leg von einem Punkt entfernt war. Im folgenden Leg vergab er dann 4 Legdarts - Smith sicherte sich dieses Leg mit einem 114er Finish (T19, 17, D20) in 15 Darts und eröffnete damit eine wahnsinnige Aufholjagd. Denn Anderson vergab in den folgenden Legs massenweise Darts auf Doppel, sodaß sich der Bullyboy die kommenden 5(!) Legs in Folge zum 7:5 Sieg in 19, 26, 15, 15 und 18 Darts sichern konnte. Die Doppelquote von Anderson lag am Ende bei enttäuschenden 19,23% (5 von 23) - das ist auf diesem Level in der Premier League Darts einfach viel zu wenig.
Im dritten Spiel des Abends sollten wir dann gleich das erste Unentschieden dieser Premier League Saison erleben, als der 5-fache Weltmeister Raymond van Barneveld auf den nordirischen Debütanten Daryl Gurney traf. In einem sehr ausgeglichenen Spiel startete Gurney mit seinen ersten 3 Darts bei der Premier League mit einer 180. Er gewann das Leg in 12 Darts bevor ihm in 14 Darts gleich ein Break gelang. Dann jedoch spielte "Barney" seine Erfahrung aus. Er breakte in 17 Darts bevor er in 14 Darts ausgleichen konnte. In 18 Darts ging der Niederländer dann sogar mit 3:2 in Führung, bevor Gurney in 17 Darts wieder ausgleichen konnte. Die nächsten 3 Legs gingen in 18, 15 und 14 Darts an Gurney, der damit bereits einen Punkt sicher hatte. Aber Barney schlug in 13 Darts zurück und 3 vergebene Matchdarts des Nord-Iren erlaubten ihm das Break zum 5:6 in 16 Darts. Diese Chance ließ sich der Mann aus Den Haag nicht entgehen und in 15 Darts sicherte er sich ebenfalls am ersten Spieltag einen Punkt.
Nach dem verlorenen Halbfinale bei der Dart WM hatte die Nr. 1 der Weltrangliste Michael van Gerwen noch eine Rechnung mit dem amtierenden Weltmeister Rob Cross offen. Und diese sollte er heute einfordern: Von Anfang an stand "MvG" auf dem Gaspedal, bei eigenem Anwurf sicherte er sich das erste Leg in 15 Darts (inkl. 114er Finish 20, T19, D20), bevor er ein 11 Dart Break folgen ließ. Im dritten Leg stand er nach 12 Darts wieder auf 114 Punkten, welche er auf Tops knapp verpasste, das Leg gewann er trotzdem in 18 Darts. Dann durfte Cross sein erstes Leg in 15 Darts gewinnen, bevor van Gerwen nach 12 Darts wieder auf 114 Punkten Rest stand. Und dieses dritte 114er Finish checkte er wieder dank 20, T18 und D20 zum 15 Darter, bevor er im Anschluß in 11 Darts ein weiteres Break zum 5:1 landen konnte. Und als wäre es das Spiel der Déjà-vu's stand van Gerwen im anschließenden Leg wieder nach 12 Darts auf 114 Punkten Rest, welche er dieses Mal mit T20, 14, Tops checkten und damit bereits den ersten Punkt einfahren konnte. Eine Quote von 3/4 auf einem 114er Finish ist jetzt auch nicht so schlecht würden wir mal sagen. Das kommende Leg ging zwar noch in 14 Darts an den amtierenden Weltmeister, aber mit einem 16 Darter machte van Gerwen den nie gefährdeten 7:2 Sieg perfekt!
Mit Gerwyn Price stand im letzten Spiel des Abends dann der dritte Debütant auf der Bühne. Mit Peter Wright hatte er keine einfache Aufgabe dafür zugelost bekommen, aber bei einer derart hochklassig besetzten Liga gibt es sowieso keine einfachen Lose. Vor allem am Anfang des Spiels konnte "Snakebite" seine Erfahrung vor solchen Zuschauermassen ausspielen. Er gewann das erste Leg in 18 Darts, bevor er in 13 Darts das erste Break folgen ließ. Price gelang jedoch sofort in 15 Darts das Re-Break, aber einige vergebene Chancen des Walisers auf die Doppelfelder erlaubten es Wright in 18 Darts ein weiteres Break zu gewinnen. 17 und 18 Darts später konnte der Schotte den Vorsprung sogar auf 5:1 ausbauen und sah zu diesem Zeitpunkt wie der sichere Sieger des Spiels aus. Dann jedoch drehte der "Iceman" noch einmal gewaltig auf. In 15 Darts breakte er seinen Gegner, bevor er nach weiteren 17 Darts auf 3:5 verkürzen konnte. In 17 Darts sicherte sich Wright dann direkt im Anschluss seinen ersten Punkt und musste nur noch eins der kommenden 3 Legs gewinnen, um auch den zweiten Punkt sein Eigen nennen zu können. Aber Price hatte da andere Pläne: Dank zwei 11-Dartern in Folge bekam Wright lediglich im 12. Leg am Ende 3 Matchdarts, welche er aber allesamt vergab (1 x Bullseye und 2 x Doppel 8). Dank eines 17 Darters konnte sich Price also doch am Ende seines Debüt noch einen (am Ende auch sehr verdienten) Punkt sichern.
1. Spieltag, Donnerstag, 01. Februar, 3Arena - Dublin (IRL)
Mensur Suljovic 5-7 Simon Whitlock (103,71 - 106,49)
Gary Anderson 5-7 Michael Smith (82,46 - 89,12)
Daryl Gurney 6-6 Raymond van Barneveld (93,23 - 93,78)
Michael van Gerwen 7-2 Rob Cross (100,80 - 98,85)
Peter Wright 6-6 Gerwyn Price (92,93 - 94,22)
2. Spieltag, Donnerstag, 08. Februar, Motorpoint Arena - Cardiff (WAL)
Michael Smith - Daryl Gurney
Rob Cross - Simon Whitlock
Michael van Gerwen - Peter Wright
Gerwyn Price - Gary Anderson
Raymond van Barneveld - Mensur Suljovic
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**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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