Sonntag, 11. Oktober 2020 23:04 - Dart News von dartn.de
Halbfinalzeit beim diesjährigen World Grand Prix. Zunächst setzte sich Dirk van Duijvenbode klar gegen Simon Whitlock durch und erreichte damit als erster Debütant überhaupt gleich das Endspiel im ersten Versuch. Im zweiten Semifinale ging es deutlich knapper zur Sache. Dave Chisnall drehte fast den nächsten großen Rückstand, verpasste nach einem 1:3-Defizit gegen Gerwyn Price jedoch Matchdarts im Entscheidungsleg. Letztlich gelang somit Price der Finaleinzug.
Gestern noch geglänzt, heute über ein ganzes Spiel gestrauchelt: Nach seiner starken Vorstellung gegen Michael van Gerwen wollte Simon Whitlock in sein zweites World Grand Prix Finale einziehen. Doch an seine gestrige Form konnte er so gut wie gar nicht anschließen und musste sich Überraschungsmann Dirk van Duijvenbode deutlich mit 1:4 geschlagen geben. Ohne große Gegenwehr ging der erste Satz gleich an van Duijvenbode. Ein 17-Darter brachte ihm das erste Leg ein, ehe beide Spieler ein Highfinish auf dem Doppel verpassten. Van Duijvenbode kam als erster erneut ans Oché und traf die D16 zum 2:0. Mit dem zweiten Dart kam der Niederländer anschließend ins folgende Leg und spielte sich dank eines Maximums schnell in den Finishbereich, wo er auf der D10 einen 16-Darter zum Satzgewinn vollendete. Zu Beginn des zweiten Sets ließ der Niederländer jedoch gleich drei Breakdarts liegen, wodurch Whitlock in 20 Darts zu seinem ersten Leg der Partie kam. Van Duijvenbode gelang der Ausgleich in 18 Darts, in 17 Darts konnte wiederum Whitlock seinen Vorteil nutzen. Ein weiteres Break in 18 Darts brachte "The Wizard" schließlich dessen ersten Satz ein, in dem beide weit weg von ihrem Optimum spielten. Eine große Gelegenheit konnte Whitlock hierauf jedoch nicht nutzen. Einen seltenen Start ohne getroffenes Doppel von van Duijvenbode mit der ersten Aufnahme brachte dem Australier am Ende zwei Breakmöglichkeiten ein, welche er jedoch neben das anvisierte Doppel setzte. So holte der "Titan" das erste Leg des Satzes in 17 Darts. Besser als sein Gegner machte er es daraufhin und breakte in 19 Darts und konnte sich dabei sogar sechs Fehlwürfe leisten. Das schwächste Leg der Partie ging in 26 Darts ebenfalls an den Niederländer, was ihm die 2:1-Satzführung brachte.
Umso überraschender kam der folgende 10-Darter vom Mann aus 's-Gravenzande, der damit im vierten Satz seinen Gegner früh breakte. Ohne Umschweife erwiderte Whitlock dieses Break mit einem 15-Darter seinerseits. Doch das half ihm wenig, denn van Duijvenbode hielt die Schlagzahl hoch und sicherte sich das dritte Leg im Satz in 15 Darts erneut gegen die Darts, ehe er einen 13-Darter folgen ließ und damit fast einen Average von 101 Punkten in diesem Satz spielte. Auch im fünften Satz hatte Whitlock wenig dagegen zu setzen. Van Duijvenbode leistete sich hingegen keinen Fehler, verteidigte seinen Anwurf zunächst in 15 Darts. Einen verpasster Treffer im Bull von Whitlock nutzte van Duijvenbode gnadenlos zum 2:0. Ins abschließende Leg startete der 28-jährige sogar noch mit sechs perfekten Darts und verwandelte seinen ersten Matchdart, womit er das Märchen um ein Kapitel verlängerte.
Deutlich enger ging es im zweiten Halbfinale zwischen Gerwyn Price und Dave Chisnall zu. Nach 1:3-Satzrückstand drehte Chisnall fast die nächste Partie, ließ im allerletzten Leg allerdings drei Matchdarts liegen, was Price zum Finaleinzug ausnutzte. Beide lieferten einen starken ersten Satz ab, wobei Price das Quäntchen stärker war und fast einen dreistelligen Punkteschnitt hinlegte. Mit einem 14-Darter brachte er seinen ersten Anwurf ins Ziel, ebenso viele Darts benötigte Chisnall anschließend. Die D2 brachte Price die erneute Führung ein, Chisnall konnte nach einem 15-Darter das fünfte Leg erzwingen. In diesem zeigte "The Iceman" seine Klasse und traf zum Start als auch zum Ende die D20 und erspielte sich somit in 13 Darts den ersten Satz. Während beide Kontrahtenten zu Beginn des nächsten Legs kein Problem hatten, ins Leg zu starten, gab es massive Doppelprobleme beim Ausmachen. Chisnall war dabei der etwas Glücklichere und verteidigte seinen Anwurf in 22 Darts. Mit einem 13-Darter gegen die Darts machte er nachfolgend deutlich besser und brauchte nur 15 weitere Pfeile, um sich seinen ersten Satz ohne Legverlust zu erspielen. Enger ging es wieder im dritten Satz zu. Zunächst gelang "Chizzy" ein 130er Finish in der vierten Runde und konnte danach 88 im zweiten Versuch ausmachen - davor überwarf er sich mit der D19. Price, nach zwei vergebenen Breakchancen bei 100 Rest, stand mit dem Rücken zur Wand und lieferte nun ab. Erst traf er die D15 mit dem dritten Pfeil der Aufnahme zum 18-Darter und te hierauf 104 zum 12-Darter, nachdem sich Chisnall 20 Rest gestellt hatte. Erneut mit dem ersten Dart im Doppel starteten beide ins fünfte Leg, wo wiederum der Engländer bei 128 Rest einen Setdart auf D10 liegen ließ. So kam Price erneut ans Board, warf erneut den letzten Dart ins anvisierte Doppel und drehte damit den Satz zu seinem Gunsten.
Mit Rückenwind für den Waliser ging es in den vierten Satz, wo der zweimalige Grand Slam Champion gleich ein Break in 14 Darts schaffte. Chisnall konterte mit einem 122er Checkout, doch war nach drei vergebenen Double-In Darts bereits gleich wieder im Hintertreffen. Price breakte in erneut nur 13 Darts und startete perfekt ins anschließende Leg. Doch ein liegengelassener Setdart bei 78 Rest wurde erneut ausgenutzt, denn Chisnall brachte 293 mit nur sechs Darts auf Null. So entschied im vierten Satz bereits zum dritten Mal das fünfte Leg. Wie die Male zuvor zeigte sich hier Price nervenstärker, knallte seine dritte 180 in diesem Set ins Board und benötigte nur insgesamt 13 Darts zum 3:1 in diesem Satz voller Breaks. Die Nummer drei der Welt begann den fünften Satz und glänzte mit einem 104er Finish und dem nächsten 12-Darter. Auch der Mann aus St. Helens holte sich das erste Leg in 12 Darts und verpasste daraufhin ein 126er Finish auf der D6, doch traf dieses Feld im Anschluss. Price lag nach sechs verpassten Double-In Darts deutlich zurück. Der Markhamer kam auch im vierten Leg nicht sofort rein. So hatte Chisnall relativ leichtes Spiel und verkürzte mit einem 14-Darter in Sätzen auf 2:3. Mit einem Hold kam der Engländer ins nächste Set, Price konnte zuvor allerdings ein 111er Finish knapp nicht vollenden. Der Waliser glich in 15 Darts aus, brauchte allerdings zehn Darts zum Start ins nächste Leg, wodurch Chisnall bei seinem 15-Darter und einem 104er Finish keinen Druck spürte. Zwei Darts auf Doppel ließ Price dann bei 88 Rest liegen und so traf Chisnall die D10 zum Ausgleich in Sets. Die 88 brach dem Waliser zum Start des siebten Legs erneut das Genick, in zwei Aufnahmen brachte er diese nicht auf Null und so gelang Chisnall in 19 Darts ein frühes Break. Doch Price steckte nicht auf und te 130 zur vierten Runde. Ein 15-Darter brachte ihm erneut die Führung ein, doch nach einem weiteren Fehlstart roch es nach einem weiteren Decider. Dazu kam es schließlich nach einem 18-Darter auch. Price mit dem Vorteil wie auch Chisnall kamen beide mit dem ersten Dart in das Leg, doch der Engländer scorte mit einer 180 besser und erreichte als erster in den Finish-Bereich. Dort ließ er jedoch drei Matchdarts liegen und somit erspielte sich auch Price Matchdarts, welche er auch gleich nutzte.
Morgen wird dann das große Finale über die Bühne gehen, wo sich also Dirk van Duijvenbode und Gerwyn Price um den Titel und das Siegerpreisgeld von 110.000 Pfund duellieren werden. DAZN und PDC-TV übertragen ab 21:00 Uhr MESZ live.
Sonntag, 11.10.2020:
Halbfinale:
Simon Whitlock 1-4 Dirk van Duijvenbode (0:3, 3:1, 0:3, 1:3, 0:3) - (79,48 - 88,17)
Dave Chisnall 3-4 Gerwyn Price (2:3, 3:0, 2:3, 2:3, 3:1, 3:1, 2:3) - (94,4 - 92,38)
Montag, 12.10.2020:
Finale: (ab 21:00 Uhr MESZ)
Dirk van Duijvenbode - Gerwyn Price
In diesem Jahr wird der PDC World Grand Prix NICHT von Sport1 übertragen. DAZN zeigt alle Spiele dieses Turniers live, zudem besteht die Möglichkeit eines kostenlosen Probemonats, zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019. Alle Spiele des Turniers kann man auch über den offiziellen (kostenpflichtigen) Livestream der PDC unter PDC-TV HD sehen.
Sieger: £110.000
Runner-Up: £50.000
Halbfinale: £25.000
Viertelfinale: £16.000
Achtelfinale: £10.000
1.Runde: £6.000
Gesamt: £450.000
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Foto-Credit: Lawrence Lustig/PDC
[tk]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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