Samstag, 4. März 2023 23:46 - Dart News von dartn.de
Der Achtelfinal-Abend bei den UK Open hatte einiges zu bieten. Martin Schindler hat es erstmals in ein Einzel-Major-Viertelfinale geschafft, er setzte sich mit 10:8 gegen Jonny Clayton durch. Für eine Sensation sorgte Richie Burnett, der sich von Peter Wright nicht aufhalten ließ. Gary Anderson verpasste einen weiteren Sieg gegen Dimitri van den Bergh nur knapp, die größten Turnier-Favoriten sind nun wohl Michael van Gerwen und Nathan Aspinall.
Bei Joe Cullen lief gegen Nathan Aspinall im Achtelfinale überhaupt nichts zusammen. Mit 2:10 unterlag "The Rockstar" eindeutig und verdient, vor allem anfangs blieben die hohen Scores bei Cullen gänzlich aus. Die ersten drei Legs gingen an Aspinall, der den 75er-Schnitt von Cullen bis zu dieser Stelle bestmöglich ausnutzte. In 16 Darts holte sich Cullen sein erstes Leg, Aspinall fuhr in 21 Darts fort. Nach einem Hold auf jeder Seite checkte "The Asp" auf der D16 zum 6:2, es folgte ein 96er-Finish zum 11-Darter. Nach einem 16-Darter löschte Aspinall auch ein Shanghai-Finish, zum Schluss war es ein 17-Darter. Cullen bekam in den letzten Legs keine Checkchancen mehr.
Für Richie Burnett ist das Erreichen des UK Open Viertelfinals ein unglaublicher Erfolg. "The Prince of Wales" hat dabei den zweimaligen Weltmeister Peter Wright mit 10:8 in die Knie gezwungen und damit die ganze Darts-Welt überrascht. Der Start ins Spiel war sehr umkämpft, bis zum 2:2 gab es auf beiden Seiten einige Fehler. Das Break gelang Burnett dann auf der Doppel 2 und ein Maximum ebnete den Weg zum 4:2. Wright hielt seinen Anwurf zwar in 13 Darts, verpasste dann aber seine Checkchancen und das machte sich sein Kontrahent wieder zu Nutze. Zwei Checkouts in der sechsten Aufnahme brachten Burnett sogar mit 6:3 in Führung und auch das siebente Leg konnte Burnett vor der Pause einholen. Danach ging es für den Waliser aber abwärts, Wright steigerte sich und konnte mit einem 101er-Finish auf 6:7 verkürzen. Allerdings stoppte Richie Burnett den Trend mit einem 109er-Finish, Wright checkte 76 Punkte zum 12-Darter. Fünf Checkdarts verpasste Burnett und Wright profitierte davon zum 8:8. Nun schien "Snakebite" klar im Vorteil, aber daraus wurde nichts. Schwache Legs von Wright bedeuteten das Aus für den Schotten, Burnett nutzte seinen ersten Matchdart bei 88 Rest.
Gary Anderson musste sich trotz eines weiteren guten Spiels gegen Dimitri van den Bergh verabschieden. Ein 99er-Average reichte dem "Flying Scotsman" knapp nicht aus, am Ende gab es zu viele Fehler auf die Doppel. Für Anderson ist es vom Spielniveau her aber deutlich das beste Major-Turnier seit langer Zeit gewesen. Der back-to-back-Weltmeister ging mit 2:1 in Führung, verpasste dann aber ein 84er-Finish. Zwei Durchgänge gingen an den "Dream Maker" und mit einem 18-Darter holte sich van den Bergh das 4:2. Es folgte ein 121er-Finish des Belgiers, der dann auf der D6 auch noch auf 6:2 erhöhte. Zwei Finishes in der fünften Rudne brachten Anderson aber wieder heran, van den Bergh schaffte es durch einen 11-Darter wieder auf einen Zwei-Leg-Abstand. Anderson hielt mit einem 11-Darter dagegen und verkürzte wenig später auf 6:8. Auf Tops ging es für den Schotten weiter und in 14 Darts war der Ausgleich eingefahren. Vier verpasste Checkdarts seines Gegners bescherten van den Bergh das 9:8. Nach zwei weiteren Fehlern von Anderson checkte der Belgier 120 Punkte zum Sieg.
Erwartungsgemäß haben sich Michael van Gerwen und Luke Humphries ein Topduell geliefert. Das Ergebnis sah mit 10-3 eigentlich zu klar für "Mighty Mike" aus, denn auch Humphries kratzte am 100er-Average. Van Gerwen dominierte das Geschehen aber von Beginn an, ein 170er-Finish brachte ihm das 3:0. Die erste Session ging mit 4:1 an den Niederländer, der daran mit einem 93er-Finish nahtlos anknüpfte. Es folgte ein 112er-Finish von MvG, Humphries traf zweimal die Doppel 10 und verkürzte immerhin auf 3:6. Viel mehr war dann aber nicht mehr zu holen, gegen die Scoring-Power von Michael van Gerwen war man heute machtlos. Van Gerwen lieferte noch einen 11-Darter zum 9:4 ab und traf seinen ersten Matchdart auf Tops.
Das Spiel zwischen Andrew Gilding und Brendan Dolan war eher als ein Warm-Up auf die folgenden besseren Spiele zu sehen. Beide spielten einen 88er-Average und Gilding behauptete sich dank des besseren Timings mit 10:8. Für "Goldfinger" ist es somit das zweite Major-Viertelfinale in der Karriere. Gilding startete mit einem 18-Darter zum Break in die Partie, welches er aber nicht lange verteidigen konnte. Dolan sicherte sich auf der Doppel 10 die 3:2-Führung und Gilding hatte massive Probleme auf die Doppel in dieser Spielphase. In nahezu jedem Leg hatte Gilding mehrere Checkchancen, die er alle nicht nutzte und somit führte der "History Maker" mit 5:2. Nun kippte das Momentum wieder, Gilding holte sich unspektakulär drei legs in Folge, da Dolan's Score einbrach. Wieder drehte sich das Spiel durch drei Leggewinne des Nordiren zum 8:5, ehe Gilding endgültig die Partie an sich riss. Nach einem 12-Darter checkte Gilding auf der D10 und glich in 21 Darts aus. In den letzten beiden Legs kam von Dolan nicht mehr viel, was es Gilding zu leicht machte.
Vor dem Turnier hat wohl niemand mit Adam Gawlas im Viertelfinale gerechnet, aber der Tscheche spielte eine fantastische Partie gegen William O'Connor und gewann deutlich mit 10:3. Mit zwei 14-Dartern startete "Flawlas" in die Partie, ehe er ein 100er-Finish zum 12-Darter checkte. Sein erstes Leg holte sich O'Connor durch einen 14-Darter, allerdings verpasste der Ire ein 114er-Checkout und geriet mit 1:4 ins Hintertreffen. Nach einem Hold auf jeder Seite checkte Gawlas mit der 150 ein wichtiges High Finish, denn O'Connor stand auf 48 Rest. Ein 100er-Finish brachte William O'Connor sein letztes Leg, danach traf nur noch Gawlas die Doppel. In 15 und 13 Darts stellte er auf 8:3 und auch die nächsten beiden Durchgänge waren durch seine Scoring-Power schnell eingefahren.
Martin Schindler steht zum ersten Mal in einem Einzel-Major-Viertelfinale. Die deutsche Nr. 2 behauptete sich in einer packenden Partie gegen Jonny Clayton mit einer guten Leistung, dabei spielte er einen 94er-Average und warf immerhin sechs 180er. Das Endergebnis war mit 10:8 gerechtfertigt, denn Schindler führte permanent das Geschehen noch vor der Halbzeit an. Clayton startete in 15 Darts und kassierte dann ein 115er-Checkout. Clayton erarbeitete sich einen 3:1-Vorsprung, verpasste dann aber zwei Checkdarts für noch mehr. Ein 102er-Finish zum 15-Darter brachte "The Wall" den 3:3-Ausgleich, dann checkte Clayton eine 121. Nach einem 13-Darter checkte Schindler die 108 zum 15-Dart-Break und dann gelang ihm auch das 6:4 auf der D16. Von nun an ging es immer abwechselnd in beide Richtungen, bis zum 8:6 für Schindler gab es keine Breakchancen. Mit einem 15-Darter verkürzte Clayton zwar, aber Schindler war wieder in der sechsten Runde fertig. Auf der D16 holte sich Clayton das 8:9, dann ließ er aber zwei Checkdarts liegen. Schindler blieb bei den Matchdarts cool und traf die D8 zum Sieg.
Rob Cross und Jeffrey de Zwaan waren auf einem ähnlichen Niveau unterwegs, aber "Voltage" brachte das Match mit 10:7 nach Hause. Ein erstes Highlight gab es von Jeffrey de Zwaan durch ein 130er-Finish. Es folgten Finishes von 80 und 164 Punkten, aber Cross blieb mit einem 18-Darter zum 2:3 dran. De Zwaan konterte in 13 Darts, ehe Cross 110 Punkte löschen konnte. Ein paar Fehldarts auf die Doppel bestrafte Cross mit der erstmaligen 5:4-Führung, allerdings blieb dann in den nächsten Legs weiterhin alles in der Reihe. Cross checkte 126 Punkte zum 15-Darter und ein 80er-Finish bedeutete das 8:6 für den späteren Sieger. Auf Madhouse holte sich Cross das nächste Leg, für de Zwaan gab es noch den 7. Durchgang, ehe sich die größere Konstanz endgültig durchsetzte.
Am morgigen Finaltag werden in der Nachmittags-Session ab 13:45 Uhr MEZ zunächst die vier Viertelfinals ausgetragen, in der Finalsession ab 20:00 Uhr MEZ kommt es dann zu den Halbfinals und dem großen Finale. DAZN und Sport1 übertragen beide Sessions live.
Samstag, 04.03.2023:
Abend-Session:
Main Stage:
Nathan Aspinall 10-2 Joe Cullen (93,42 - 87,16)
Peter Wright 8-10 Richie Burnett (94,89 - 86,96)
Gary Anderson 8-10 Dimitri van den Bergh (99,23 - 97,45)
Michael van Gerwen 10-4 Luke Humphries (103,98 - 97,05)
Stage Two:
Brendan Dolan 8-10 Andrew Gilding (87,49 - 88,82)
William O'Connor 3-10 Adam Gawlas (96,65 - 99,61)
Jonny Clayton 8-10 Martin Schindler (94,47 - 94,42)
Jeffrey de Zwaan 7-10 Rob Cross (95,42 - 95,76)
Sonntag, 05.03.2023:
Nachmittags- Session: (ab 13:45 Uhr MEZ)
Main Stage
Andrew Gilding - Martin Schindler
Michael van Gerwen - Nathan Aspinall
Rob Cross - Adam Gawlas
Richie Burnett - Dimitri van den Bergh
Auch 2023 wird DAZN alle Bühnenspiele der UK Open LIVE und in HD zeigen. Das Turnier kann als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Wer sich nur für den Dartsport interessiert, kann das DAZN World Paket für 9,99 € im Monat buchen. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019
Sport1 überträgt dieses Turnier 2023 ebenfalls zu den folgenden Zeiten live. [Hier] die Übertragungszeiten von Sport1.
Auf PDC.TV ist das Geschehen aller anderen Boards verfolgbar.
Sieger: £110.000
Finalist: £50.000
Halbfinale: £30.000
Viertelfinale: £15.000
Achtelfinale: £10.000
Letzte 32: £5.000
Letzte 64: £2.500
Letzte 96: £1.500
Letzte 128: £1.000
Gesamt: £600.000
Alle Informationen zu den UK Open gibt es auf unserer [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zu den UK Open [Dart Forum]
Foto-Credit: Taylor Lanning (PDC)
[ks]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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