Freitag, 9. Oktober 2020 23:36 - Dart News von dartn.de
Zweiter Achtelfinaltag beim World Grand Prix 2020 im englischen Coventry. Mit Gabriel Clemens hat der bis dato einzige deutsche Achtelfinalist bei diesem Turnier heute seine Partie gegen Jeffrey de Zwaan bestritten. Clemens blieb dabei weit weg von seinem A-Game und musste sich ohne Satzgewinn geschlagen geben. Dave Chisnall drehte einen 0:2 Rückstand gegen Ryan Joyce, Gerwyn Price ließ gegen Kim Huybrechts überhaupt nichts anbrennen. Außerdem zog Joe Cullen als letzter Spieler ins Achtelfinale ein, er bezwang Jonny Clayton.
Der Abend wurde durch ein Duell zweier Engländer eröffnet. Der Performer der ersten Runde Dave Chisnall bekam es mit Ryan Joyce zu tun, der zuvor den Weltmeister aus dem Turnier entfernte. Mit einem 13-Darter eröffnete Joyce auf der Doppel 4, Chisnall schaffte das direkte Rebreak in der fünften Aufnahme. Chisnall hatte Schwierigkeiten beim Double-In und Joyce schaffte in 18 Darts das erneute Break. Mit einem 14-Darter konnte "Relentless" dann den ersten Satz für sich verbuchen, Joyce führte damit mit einem 3:1 Breaksatz zu Spielbeginn. Bei eigenem Anwurf konnte Ryan Joyce in 14 Darts auch den zweiten Satz für ihn erfolgreich eröffnen. Drei Legdarts verpasste Chisnall dann, um den Ausgleich zu erzielen und sein Gegner bestrafte ihn für diese Fehler in der sechsten Aufnahme. Spätestens nach fünf verpassten Darts zum Double-In wurde die Luft für Chisnall dünn, doch er profitierte von einem vergebenen Satzdarts von Joyce. Ein 99er-Finish zum 15-Darter bedeutete das 2:2, im Entscheidungsleg warf Joyce eine 180 und einen daraus resultierenden 20-Darter zum 2-0 in den Sätzen.
In 18 Darts verteidigte Chisnall gerade so seinen Anwurf, auch Joyce checkte im wohl letzten Versuch sein Leg. Ryan Joyce gelang das Double-In nach wie vor extrem stark, dort machte er meist einige Darts auf Chisnall gut. Auf der Doppel 12 schnappte sich Chisnall das 2:1, ein 96er-Finish unter Druck ließ Joyce aber ein Entscheidungsleg erzwingen. Dort spielte "Chizzy" einen 14-Darter mit einem 82er-Finish zu seinem ersten Satzgewinn. Joyce blieb souverän und startete in 15 Darts, Chisnall zog in 17 Darts nach. In 15 Darts konnte sich Joyce wieder seinen Anwurf einholen, in 18 Darts verhinderte Chisnall erste Matchdarts für seinen Gegner. Sieben Matchdarts ließ Joyce dann im Decider liegen und Chisnall staubte mehr als glücklich auf der Doppel 10 ab. Es gab also einen fünten Satz, in dem dann Dave Chisnall mit einem 80er-Finish zum 15-Dart-Hold eröffnete. Nun bröckelte auch die starke Double-In Quote bei Joyce, zwei vergebene Checkdarts brachten dann Chisnall die Chance zum 2:0. Mit einem 13-Darter machte der Vorjahresfinalist dann die Aufholjagd perfekt und spielte sich mit 3-2 ins Viertelfinale.
Gabriel Clemens hätte heute aus deutscher Sicht für einige Neuigkeiten sorgen können. Als erster Deutscher hätte er ins Viertelfinale beim World Grand Prix einziehen können. Mit einem Sieg über Jeffrey de Zwaan hätte Clemens außerdem Max Hopp als deutsche Nr. 1 in der Weltrangliste abgelöst. Doch der Start verlief sehr schleppend und auch während des Spiels erholte sich Clemens nicht mehr wirklich, De Zwaan feierte einen eindeutigen Sieg. Der Niederländer holte sich mit einem 14-Darter ein absolut ungefährdetes Break. Nach vier Fahrkarten zum Start verlor der Saarländer auch das zweite Leg in der 7. Runde, auch sein erster Legdart fand im dritten Leg nicht in sein Ziel. De Zwaan checkte 71 Punkte zum 12-Darter und schnappte sich das erste Set im Eiltempo. Ein 113er High Finish verpasste Clemens auf der Doppel 18 und sein Gegner war zur Stelle. Mit einem 18-Darter konnte der "German Giant" kontern und erstmals aufs Scoreboard kommen. Ein weiteres Checkout in der sechsten Runde brachte Clemens die 2:1 Führung im zweiten Satz. Clemens verpasste das 97er-Finish auf der Doppel 12 und Jeffrey de Zwaan bestrafte diesen Fehler auf Tops. Mit einem 18-Darter bei eigenem Anwurf konnte "The Black Cobra" auch den zweiten Satz für sich entscheiden, Clemens stand auf 72 Rest für das Set.
Drei Darts verpasste Clemens zum Start des dritten Satzes auf 32 Rest und de Zwaan checkte 83 zum 15-Dart-Break. Für den Saarländer war das Tempo jetzt deutlich zu hoch, mit fast 300 Punkten Vorsprung sicherte sich de Zwaan in 15 Darts das 2:0. Clemens warf sieben Mal am Doppel vorbei und De Zwaan spielte zwei 180er, was er mit einem 10-Darter belohnte. Für Clemens war es am Ende ein 78er Average und eine Doppelquote von 15%, das reichte bei weitem nicht um de Zwaan aufzuhalten. Dennoch hat der Saarwellinger als erster Deutscher im Achtelfinale einen weiteren Erfolg in seiner Karriere gefeiert.
Der klare Favorit war Gerwyn Price in seinem Spiel gegen Kim Huybrechts. Price benötigte im ersten Leg gleich acht Darts aufs Doppel, um es aus seiner Sicht längst überfällig zu gewinnen. Auch Huybrechts verteidigte seinen Anwurf, er schaffte es in 18 Darts, bevor Price die Doppel 12 zum 14-Darter und 2:1 traf. Erneut schaffte der Belgier dann den Konter in 18 Darts, Price aber beendete den ersten Satz mit einem 88er-Finish auf der Doppel 14. Auch den zweiten Satz sollte insgesamt Gerwyn Price stark dominieren. Doch zu Beginn war es noch "The Hurricane", der mit einem 109er-Checkout losstürmte. Price nahm Huybrechts daraufhin in 15 Darts direkt den Wind aus den Segeln, nach einer 171 konnte der Waliser dann 132 Punkte auf dem Bullseye unter Druck löschen. Mit einem 148er-Finish zum 12-Darter sicherte er sich das 2-0 in einem spektakulären Satz.
Auch im dritten Satz hatte Kim Huybrechts keine Chance, er wurde vom "Iceman" förmlich zerlegt. Beide boten eine ähnlich solide Leistung beim Double-In und auch beim Double-Out, das Scoring und das Timing waren insgesamt spielentscheidend. Mit einem 17-Darter konnte Price seinen Anwurf verteidigen, danach verpasste Huybrechts eine seiner wenigen Chance auf der Doppel 10. Mit einem 15-Darter konnte der Weltranglistendritte auf der Doppel 10 zur 2:0 Führung diesen Fauxpas bestrafen und ein 91er Bull-Finish beendete das Spiel zugunsten des Walisers.
Das Achtelfinale komplettierte das Duell von Joe Cullen, der es mit Jonny Clayton aufnahm. Beide Spieler haben zuvor mit Daryl Gurney und Ian White zwei Top12-Spieler in der ersten Runde bezwungen und zumindest Cullen konnte an sein Spiel direkt am Anfang anknüpfen. Mit einem 13-Darter startete Cullen zügig mit dem Break, danach reichte ihm ein Checkout in der siebenten Runde zur 2:0 Führung. In 13 Darts fixierte Cullen den ersten Satzgewinn, Clayton spielte 20 Punkte weniger im Schnitt als sein englischer Kontrahent. Zu Beginn des zweiten Satzes vergab Clayton einen Dart auf die Doppel 16 und Cullen traf Tops zur erneuten Führung. Dann aber konnte sich "The Ferret" mit einem 130er Bull-Finish ein erstes Highlight sichern, dabei warf Cullen gleich zwei 180er in Serie. Mit einem 18-Darter konnte Cullen auf 2:1 stellen und der "Rockstar" spielte einen 13-Darter zur 2-0 Führung in den Sets.
Den dritten Satz hat Jonny Clayton begonnen und auch direkt mit einem 14-Darter eröffnet. Im zweiten Leg konnte sich Cullen dann mit einem 12-Darter das 1:1 sichern und Clayton konnte mit einem 72er-Finish zum 14-Darter die erneute Führung erreichen. In 16 Darts konnte sich "The Rockstar" in das Entscheidungsleg bringen. Dort checkte Clayton von vorne in der sechsten Runde, ohne wirklichen Druck zu bekommen. Zwei Legdarts verpasste Cullen und damit Clayton erhielt die Chance auf 108 Rest, welche er gnadenlos nutze. Mit einem 14-Darter konnte Clayton auf 2:0 stellen, ein 102er-Checkout zum 15-Darter brachte Clayton das 1:2. Auf der Doppel 20 spielte sich Clayton dann tatsächlich in den Entscheidungssatz. Sieben Mal traf Clayton das Doppel zum Check-In nicht und Cullen nutzte das mit einem 17-Dart-Break aus. Ein 72er-Finish zum 15-Darter war für Clayton das Rebreak. Zwei Darts verpasste Clayton aufs Doppel bei eigenem Anwurf und der "Rockstar" wirkte dem Trend auf der Doppel 10 entgegen. Zu spät lam Cullen in das vierte Leg rein, die 180 kam zu spät und das nutzte Clayton zum 2:2 in den Legs im Entscheidungssatz. Es gab also den Decider um den Sieg. Beide trafen mit dem ersten Dart die Doppel 16 zum Check-In. Mit einem 74er-Finish konnte Cullen in 14 Darts das Match für sich entscheiden.
Am morgigen Samstagabend werden alle vier Viertelfinalbegegnungen in Coventry ausgetragen. Der Titelverteidiger Michael van Gerwen wird es dabei mit Simon Whitlock zu tun bekommen. Gary Anderson geht als klarer Favorit gegen Dirk van Duijvenbode in die Partie. Gerwyn Price nimmt es mit Jeffrey de Zwaan auf und Dave Chisnall spielt gegen Joe Cullen. DAZN und PDC-TV übertragen ab 20:00 Uhr MESZ live.
Freitag, 09.10.2020:
2. Runde:
Ryan Joyce 2-3 Dave Chisnall (3:1, 3:2, 2:3, 2:3, 0:3) - (88,22 - 91,37)
Gabriel Clemens 0-3 Jeffrey de Zwaan (0:3, 2:3, 0:3) - (78,92 - 92,88)
Gerwyn Price 3-0 Kim Huybrechts (3:2, 3:1, 3:0) - (95,42 - 85,59)
Joe Cullen 3-2 Jonny Clayton (3:0, 3:1, 2:3, 1:3, 3:2) - (92,13 - 84,32)
Samstag, 10.10.2020:
Viertelfinale: (ab 20:00 Uhr MESZ)
Dirk van Duijvenbode - Gary Anderson
Dave Chisnall - Joe Cullen
Michael van Gerwen - Simon Whitlock
Gerwyn Price - Jeffrey de Zwaan
In diesem Jahr wird der PDC World Grand Prix NICHT von Sport1 übertragen. DAZN zeigt alle Spiele dieses Turniers live, zudem besteht die Möglichkeit eines kostenlosen Probemonats, zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019. Alle Spiele des Turniers kann man auch über den offiziellen (kostenpflichtigen) Livestream der PDC unter PDC-TV HD sehen.
Sieger: £110.000
Runner-Up: £50.000
Halbfinale: £25.000
Viertelfinale: £16.000
Achtelfinale: £10.000
1.Runde: £6.000
Gesamt: £450.000
Alle Infos zum World Grand Prix [Turnierseite]
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Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credit: Lawrence Lustig (PDC)
[ks]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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