Donnerstag, 8. Oktober 2020 23:56 - Dart News von dartn.de
Tag drei beim diesjährigen World Grand Prix hielt die erste Hälfte der Achtelfinals für uns bereit, vier Matches im ungewöhnlichen Format "Double In / Double Out" standen auf dem Spielplan, abgeschlossen wurde der Abend mit dem Knaller zwischen Michael van Gerwen und Devon Petersen. Doch zunächst erreichte der Niederländer Dirk van Duijvenbode zum ersten Mal in seiner Karriere das Viertelfinale eines Major-Turniers, im Duell der Altmeister setzte sich Simon Whitlock durch und auch Gary Anderson erreichte die nächste Runde.
Bei seinem Debüt traf Dirk van Duijvenbode in der zweiten Runde auf Dimitri van den Bergh und er war sich im Vorfeld bewusst, dass er seine Leistung nach dem Spiel gegen Mensur Suljovic gewaltig steigern musste, um gegen den amtierenden World Matchplay Champion bestehen zu können. Er startete auch perfekt mit einem 152er in das Match, aber van den Bergh hielt sehr gut mit und verpasste direkt ein 170er zum Break im ersten Leg - und da er auch eine weitere Breakchance nicht nutzen konnte, ging das Eröffnungsleg am Ende doch in 17 Darts an den Niederländer. In 15 Darts glich der Belgier aus, bevor der Niederländer in 17 Darts wieder die Führung zurückerobern konnte. 13 Darts später zwang der "Dreammaker" den Satz dann in ein Entscheidungsleg, in dem beide zunächst Spieler Matchdarts verpassten, bevor van Duijvenbode in 19 Darts den ersten Satz zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Im zweiten Satz zog das Tempo dann etwas an: Einem 13 Dart Break für den "Titan" folgte in 14 Darts das direkte Re-Break, bevor van den Bergh in 14 Darts seinen Anwurf halten konnte. In 15 Darts gelang dieses seinem Gegner jedoch ebenfalls und nachdem van den Bergh einen weiteren Satzdart vergeben hatte, checkte sein Gegner 86 Punkte mit T18, D7 und D9.
Im dritten Satz ging van den Bergh in 18 und 13 Darts zunächst in Führung, bevor sich sein Gegner in 15 und 13 Darts in ein Entscheidungsleg rettete, in welchem sich der Belgier mit einem 15 Dart Break im Spiel hielt und auf 1:2 Sätze verkürzen konnte. Nun folgte der beste Satz des Spiels: van den Bergh eröffnete in 12 Darts, van Dijvenbode konterte in 18 Darts, bevor er ihm 15 Darts das erste Break des Satzes gelang. In 13 Darts konnte der "Dreammaker" zwar noch das Re-Break setzen, aber ein starker 13 Darter beendete das Spiel zugunsten des Debütanten, der damit als erster Spieler für das Viertelfinale feststeht.
Wenn es ein Spiel gibt, welches am Ende eigentlich keinen Verlierer verdient hat, dann dürfte das bei diesem Turnier (zumindest bisher) das Match zwischen Mervyn King und Simon Whitlock gewesen sein. Am Ende ging jeder einzelne der 5 Sätze über die volle Distanz von 5 Legs und auch vom Average her waren beide Spieler quasi identisch. Aber fangen wir von vorne an: Whitlock erwischte seinen Gegner sofort auf dem falschen Fuß und startete mit einem 16 Dart Break, aber King konterte sofort in 15 Darts mit einem 112er Finish. Zwei weitere Breaks später vergab der "King" zunächst 5 Satzdarts, bevor der 6. Checkdart endlich sein Ziel zur 1:0 Führung traf. Im zweiten Satz ging King zunächst stark in 14 und 15 Darts in Führung, bevor der Australier zunächst mit einem 134er Finish einen 15-Darter beendete und dann ein 18 Dart Break folgen ließ. King vergab dann einen Satzdart auf Bullseye, aber Whitlock war zur Stelle und gestaltete mit einer Doppel 4 wieder offen. In 3:2 ging Mervyn King dann wieder mit 2:1 Sätzen in Führung, doch dann startete Whitlock den vierten Satz brillant: In 13 und 12 Darts (mit 115er Finish 20, T19, D19) ging er zunächst mit 2:0 Legs in Führung, doch bei eigenem Anwurf vergab er dann 7(!) Anfangsdoppel und erlaubte es King dadurch in 17 Darts wieder in den Satz zu kommen. Da auch das kommende Leg an den Engländer ging, ging es wieder einmal ein Entscheidungsleg. Hier behielt der Mann aus Down Under jedoch die Nerven und er checkte in 15 Darts.
Im Entscheidungssatz vergab Whitlock drei Breakdarts, King war zur Stelle und ging in Führung. 15 Darts und ein 120er Finish später war das Spiel wieder ausgeglichen und anschließend konnte Whitlock zum ersten Mal in diesem Spiel nach 14 Darts in Führung gehen. Doch nun vergab Whitlock zum zweiten Mal sieben Anfangsdoppel und somit ging das Spiel in ein Entscheidungsleg. Beide Spieler starteten mit einer 112, aber das Scoring von Whitlock im letzten Leg war ein klein wenig besser, sodass er am Ende gleich den ersten Matchdart nutzen konnte. Dafür, dass er am Montag noch gar nicht an dem Turnier teilnehmen sollte, doch durchaus eine sehr erfolgreiche Bilanz für ihn. King hingegen wird sich sicherlich über den ein oder anderen vergebenen Checkdart ärgern.
Gleich im ersten Satz zeigte Gary Anderson gegen Danny Noppert, dass er Ernst machen wollte. In 18, 14 und 15 Darts ging der Satz "zu Null" an den Doppelweltmeister. Und auch im zweiten Satz rollte der "Flying Scotsman" unaufhaltsam weiter, in 13 und 11 Darts war auch hier schnell die 2:0 Führung erreicht. Doch nun vergab Anderson zwei Satzdarts, sein Gegner war sofort zur Stelle, checkte 76 Punkte und konnte somit sein erstes Leg in diesem Spiel notieren lassen. In 16 Darts gelang dem Friesen daraufhin ein Break, im Entscheidungsleg vergab "Noppie" jedoch zwei Satzdarts, was Anderson eiskalt nach 18 Darts bestrafte. Nach zunächst zwei Breaks war der dritte Satz dann wieder ausgeglichen, bevor Anderson mit einer 160 perfekt in das Spiel startete und auch noch eine 180 folgen ließ. Der siebte perfekte Dart traf dann auch noch sein Ziel, die danach benötigte T17 wollte dann jedoch nicht mehr fallen. Am Ende ging das Leg etwas glücklich in 16 Darts an den Schotten, nachdem sein Gegner zwei Breakchancen verstreichen ließ. In 20 Darts zwang Noppert den Satz in das Entscheidungsleg, in dem er jedoch einen weiteren Satzdart vergab, um in Spiel zu bleiben. Anderson hatte sich zuvor mit einer 180 auf 57 Punkte Rest gestellt, welche er mit drei Darts auch auf Null bringen konnte. Hätte Noppert nicht gleich zwei Mal Satzdarts vergeben, hätte das Spiel vielleicht einen anderen Verlauf nehmen können. So nutzte Altmeister Anderson seine ganze Erfahrung, um relativ souverän das Viertelfinale zu erreichen.
Das letzte Spiel des Abends war von allen mit Spannung erwartet, denn Devon Petersen befindet sich nach seinem Sieg bei der German Darts Championship in der Form seines Lebens, bei einem Players Championship Turnier hatte er sich zuletzt mit 6:0 gegen seinen heutigen Gegner, die Nr. 1 der Welt Michael van Gerwen, durchsetzen können. Und das Spiel war von Anfang an ein wahres Feuerwerk: Petersen startete in 16 Darts, van Gerwen hielt mit 14 Darts dagegen. Unbeeindruckt davon ging das 3. Leg ebenfalls in 14 Darts an den Südafrikaner, bevor dieser zwei Satzdarts auf der Doppel 16 vergab. Der Niederländer bestrafte dieses sofort, sicherte sich das Leg und anschließend auch den Satz in souveränen 15 Darts. nach der Pause ging das Feuerwerk ungebremst weiter: MvG eröffnete in 12 Darts mit einem sehenswerten 146er Finish, nachdem sich Petersen zuvor mit einer 180 auf 90 Punkte Rest gestellt hatte. Die kommenden 2 Legs gingen mit dem Anwurf, unter höchstem Druck ging das vierte Leg dank 2 x 180 in 13 Darts an den "African Warrior", der zunächst danach auch im Entscheidungsleg die Nase vorne hatte. Dennoch war es van Gerwen, der den ersten Satzdart vergab. Petersen konnte in der Folge aber gleich 5 Satzdarts zum Ausgleich nicht verwandeln, wodurch auch der zweite Satz in 3:2 Legs an den Niederländer ging. Satz 3 startete mit 2 gewonnen Legs für van Gerwen, bevor Andersen in 15 Darts auf 1:2 verkürzen konnte. Im vierten Leg vergab der Afrikaner dann ein 104er Finish auf der Doppel 16, van Gerwen war sofort zur Stelle und checkte seine verbleibenden 85 Punkte etwas kurios nach 19, T16 auf der Doppel 9. Schade, dass Petersen in den entscheidenden Momenten die Darts nur Millimeter neben das Ziel gesetzt hat, denn dieses Spiel hätte man sich gerne noch etwas länger angeschaut. Somit halten wir fest: Michael van Gerwen muss nach dieser souveränen Vorstellung definitiv als Top Favorit auf den Titel gehandelt werden!
Am morgigen Freitag steht dann die zweite Hälfte der Achtelfinals auf dem Programm, der Deutsche Gabriel Clemens trifft dabei im zweiten Spiel des Abends (um ca. 21 Uhr) auf Jeffrey de Zwaan. DAZN und PDC-TV übertragen ab 20:00 Uhr MESZ live.
Donnerstag, 08.10.2020:
2. Runde:
Dimitri van den Bergh 1-3 Dirk van Duijvenbode (2:3, 2:3, 3:2, 2:3) - (93,35 - 89,82)
Mervyn King 2-3 Simon Whitlock (3:2, 2:3, 3:2, 2:3, 2:3) - (85,27 - 85,24)
Gary Anderson 3-0 Danny Noppert (3:0, 3:2, 3:2) - (92,72 - 82,33)
Michael van Gerwen 3-0 Devon Petersen (3:2, 3:2, 3:1) - (96,28 - 91,48)
Freitag, 09.10.2020:
2. Runde: (ab 20:00 Uhr MESZ)
Ryan Joyce - Dave Chisnall
Gabriel Clemens - Jeffrey de Zwaan
Gerwyn Price - Kim Huybrechts
Joe Cullen - Jonny Clayton
In diesem Jahr wird der PDC World Grand Prix NICHT von Sport1 übertragen. DAZN zeigt alle Spiele dieses Turniers live, zudem besteht die Möglichkeit eines kostenlosen Probemonats, zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019. Alle Spiele des Turniers kann man auch über den offiziellen (kostenpflichtigen) Livestream der PDC unter PDC-TV HD sehen.
Sieger: £110.000
Runner-Up: £50.000
Halbfinale: £25.000
Viertelfinale: £16.000
Achtelfinale: £10.000
1.Runde: £6.000
Gesamt: £450.000
Alle Infos zum World Grand Prix [Turnierseite]
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Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credit: Lawrence Lustig / PDC
[pe]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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