Samstag, 10. August 2019 16:37 - Dart News von dartn.de
Der Sieger des dritten World Series Events 2019 heißt sensationell Damon Heta. Der australische Qualifikant bezwang an seinem 32. Geburtstag im Finale des Brisbane Darts Masters den amtierenden Matchplay-Champion Rob Cross mit 8:7. Zuvor hatte er mit Gary Anderson und Simon Whitlock zwei weitere Major Champions aus dem Weg geräumt. Michael van Gerwen scheiterte bereits im Viertelfinale.
Durch diesen Erfolg ist Heta sicher für die World Series Finals in Amsterdam qualifiziert. Zum ersten Mal konnte ein Qualifikant einen Turniersieg bei dieser Turnierserie erringen. Aktuell ist auch eine WM-Qualifikation für "The Heat" über die australische Rangliste wahrscheinlich. Cross verpasste die Titelverteidigung in Brisbane knapp, lieferte aber im gesamten Turnierverlauf wieder starke Vorstellungen ab.
Völlig gegensätzliche Leistungen haben dazu geführt, dass Simon Whitlock Kyle Anderson einen 8:0 Whitewash verpassen konnte. Das zeigt schon ein Blick auf die Statistiken: Während "The Wizard" einen 102er Average erzielte, landete Anderson nur bei 78. Whitlock begann mit einem 14-Darter und einem 70er-Finish. In 12 und 14 Darts wurde der Vorsprung bereits verdoppelt. Danach wurde es etwas ruhiger, ehe der ehemalige WM-Finalist durch einen 11-Darter zum 7:0 wieder für Furore sorgte. Anschließend traf er mit seinem ersten Matchdart die Doppel 20.
Damon Heta spielte sich erstmals ins Halbfinale eines World Series Events. In einem wilden Match behielt er gegen Gary Anderson mit 8:6 die Oberhand. Der Doppelweltmeister hatte vor allem auf die Doppel zu kämpfen und brachte dort nur eine Quote von 20 Prozent zu Stande. Anderson hätte 3:0 führen können, ließ aber stattdessen drei Chancen liegen und lag 1:2 zurück. Es folgte ein gehaltener Wurf auf beiden Seiten, wobei Heta in 14 Darts überzeugte und beide Spieler im Leg zuvor vier Gelegenheiten verwarfen. Weitere verpasste Doppel des Favoriten und ein 103er-Checkout von Heta bescherten ihm bereits eine 5:2 Führung. Als Nächstes konterte er einen 13-Darter von Anderson und machte 68 für das 6:3 zu. Zwei 14-Darter später war der Underdog nur noch ein Leg von der Überraschung entfernt. Acht verfehlte Doppel hätten eigentlich das Ausscheiden für den "Flying Scotsman" besiegeln müssen, doch Heta konnte 48 mit drei Pfeilen nicht zumachen. Als er im 13. Leg drei weitere Möglichkeiten danebenwarf, breakte Anderson in 15 Darts zum 6:7 zurück. Weitere Patzer auf die Doppel gaben der Partie allerdings eine weitere Wendung und es war doch Heta, der 65 zum Matchgewinn checkte.
Rob Cross hat sich mit einem souveränen 8:4 Erfolg über Raymond van Barneveld unter die letzten vier gespielt. Dabei war die niederländische Legende zu unkonstant und begann zu spät, sein tatsächliches Potential zu entfalten. Cross finishte zunächst 113 und 92, bevor van Barneveld 76 auswarf. In 15 und 17 Darts enteilte "Voltage" auf 4:1 und bestrafte dabei auch sechs nicht getroffene Doppel des Kontrahenten. Zwei der nächsten drei Legs gingen in jeweils 15 Darts ebenfalls an Cross, van Barneveld verkürzte daraufhin in 13 Darts auf 3:6. Die nächsten beiden Legs wurden gerecht aufgeteilt, darunter ein 14-Darter von Barney zum 4:7. Im Anschluss stand er nach neun Darts auf 36 Rest, doch Cross beendete die Partie spektakulär in 11 Darts.
Weil Michael van Gerwen weiter seiner Form hinterherläuft, war auch in Brisbane früh Endstation. Ein passabler Auftritt mit nur sechs verfehlten Doppeln reichte Daryl Gurney, um den Weltmeister mit 8:5 in die Knie zu zwingen. Van Gerwen hat sein letztes Turnier vor 84 Tagen gewonnen und konnte in den letzten fünf Wettbewerben keine zwei Spiele nacheinander gewinnen. Der Auftakt war in 13 Darts für Gurney und in zehn für van Gerwen furios. Weiter ging es mit einem 11-Darter von MvG und einem 12-Darter inklusive 121er-Check seines Herausforderers. Die nächsten vier Legs angelte sich allesamt Gurney in 19, 15, 13 und noch einmal 15 Darts und lag so plötzlich 6:2 in Front. Van Gerwen schlug in 13 Darts und durch ein 76er-Finish zurück, bevor beide Spieler einmal ihr Service hielten. Die große Aufholjagd der Nummer Eins der Welt blieb allerdings aus, Gurney holte sich das Weiterkommen unspektakulär in 17 Darts.
Der Simon Whitlock, den man in den letzten zwei Jahren gewohnt ist, tauchte in der Vorschlussrunde wieder auf und so konnte ihn Damon Heta mit 8:6 besiegen. Die aktuelle Nummer Eins der DPA holte einen 2:4-Rückstand auf und nutzte die Schwächen, die ihm angeboten wurden. Whitlock gehörte der Beginn in Form eines 118er-Finishes und eines 14-Darters. Natlos weiter machte er in 12 Darts, doch dann kam Heta ebenfalls in 14 aufs Scoreboard. Die nächsten beiden Legs wurden gerecht verteilt, mit dabei Hetas zweiter 14-Darter. Nach der Pause brach Whitlock ein und ermöglichte seinem Landsmann drei Leggewinne in Folge, allesamt mit mehr als 15 Pfeilen. Im Folgenden stieg das Niveau durch einen 14-Darter von Heta wieder an, Whitlock ließ sich in 13 Darts zum 5:6 mitziehen. Zwei Legs später war der ehemalige European Champion beim Stand von 6:7 noch immer in Schlagdistanz und hatte dafür einen 14-Darter gespielt. Drei Matchdarts später hatte Heta allerdings den nächsten großen Namen ausgeschaltet.
Eine Machtdemonstration hat Rob Cross in sein erstes Finale auf der World Series in diesem Jahr verholfen. Der Weltmeister von 2018 spielte Daryl Gurney mit 8:3 an die Wand und legte dabei einen Durchschnitt von über 105 Punkten an den Tag. Cross erlangte in 14 und 15 Darts einen 2:0 Vorsprung und checkte wenig später auch noch 170 für einen 12-Darter (3:1). In zweimal 14 Darts setzte er seine Dominanz weiter fort und brachte nach einem 13-Darter von Gurney ebenso 114 zum 6:2 ins Ziel. Eine kleine Unsicherheit auf die Doppel ließ "Superchin" durch ein 96er-Checkout verkürzen, doch in 15 und 14 Darts räumte Cross jeden Zweifel über den zweiten Finalisten aus.
Weil Rob Cross ein bisschen zu viel liegen ließ und Damon Heta einen großen Kampf bot, darf sich der Australier völlig überraschend Brisbane Darts Master nennen. Herausragend war seine Doppelquote von 67 Prozent. Beide Spieler hielten zunächst ihr Service, Heta in Form eines 101er-Finishes. Cross verschaffte sich anschließend durch zwei 14-Darter erstmals einen Vorsprung, nutzte dann aber vier Chancen zum 4:1 nicht. Heta verkürzte und finishte 164 für den 3:3 Pausenstand. Cross reagierte stark mit einem 104er-Checkout, "The Heat" hielt zum neuerlichen Ausgleich dagegen. Als nächstes machte der englische Favorit 92 und 90 zu und lag damit zum zweiten Mal mit einem Break vorne. Heta fand jedoch auch hier wieder zurück, indem er 75 und 68 auswarf. Cross ging noch einmal in Führung, setzte dann aber seine erste Siegchance neben die Doppel 10 und der Mann aus Perth erzwang einen Decider. Hier stellte er sich gegen den Wurf nach zwölf Pfeilen 32 Rest und machte in 14 einen Traum wahr.
Nächsten Freitag geht es auf der World Series mit den Melbourne Darts Masters weiter. DAZN und PDC-TV HD übertragen erneut live.
Samstag, 10.08.2019
Viertelfinale:
Kyle Anderson 0-8 Simon Whitlock (78,42 - 101,90)
Damon Heta 8-6 Gary Anderson (92,52 - 91,86)
Rob Cross 8-4 Raymond van Barneveld (95,73 - 96,71)
Daryl Gurney 8-5 Michael van Gerwen (95,53 - 98,03)
Halbfinale:
Simon Whitlock 6-8 Damon Heta (91,04 - 90,49)
Rob Cross 8-3 Daryl Gurney (105,30 - 96,83)
Finale:
Damon Heta 8-7 Rob Cross (95,86 - 97,92)
Ausgespielt werden insgesamt £60.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £20.000 nach Hause. Außerdem werden bei jedem Turnier Punkte für die World Series of Darts Rangliste vergeben, die dafür verwendet wird, die qualifizierten Spieler für die World Series of Darts Finals in Amsterdam zu ermitteln.
Sieger: £20.000 (12 Punkte)
Runner-Up: £10.000 (8 Punkte)
Halbfinale: £5.000 (5 Punkte)
Viertelfinale: £2.500 (3 Punkte)
1.Runde: £1.250 (1 Punkt)
Gesamt: £60.000
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Foto-Credit: PDC/Dartsplace
[kb]
Quelle: PDC - www.pdc.tv
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