Dart Profis - Damon Heta - "The Heat"
Der Australier Damon Heta ist ein Paradebeispiel dafür, dass der Sprung von Übersee hin zu einem professionellen Dartspieler absolut möglich ist. Nach seinem sensationellen Sieg auf der World Series of Darts beim Brisbane Darts Masters 2019 wagte Heta den Sprung nach England und holte sich 2020 die Tourkarte. Seitdem etabliert sich "The Heat" immer mehr auf der Tour, was sich auch in seinem ersten Pro Tour Sieg widerspiegelt. Außerdem gewann er 2022 den World Cup of Darts.
Anfänge der Karriere in Australien
Der Australier Damon Heta ist seit 2007 dem Dartsport fester verbunden und nahm seitdem zu Beginn seiner Karriere vor allem an Turnieren in Australien und Umgebung teil. 2009 stand er im Finale der australischen Meisterschaften, zwei Jahre später konnte er das Pacific Masters für sich entscheiden. Beim WDF World Cup 2011 schaffte es Heta unter die letzten 64, 2014 gewann er erstmals ein Turnier der DPA und konnte sich wenig später durch den Sieg beim Qualifier auch erstmals für das Sydney Darts Masters qualifizieren. Bei diesem World Series Event der PDC unterlag er aber gegen Dave Chisnall glatt mit 0:6. "The Heat" siegte 2015 bei den West Coast Classic, die Auckland Darts Masters waren ein Jahr später sein zweites World Series Event, wo er Michael van Gerwen immerhin drei Legs abnehmen konnte. 2018 konnte sich Heta mit den Brisbane Darts Masters sowie den Melbourne Darts Masters für gleich zwei World Series Events qualifizieren, wobei ihm in Melbourne mit seinem 6:5-Erfolg über seinen guten Freund Kyle Anderson sein erster Sieg gelang. Im Viertelfinale erwies sich dann Gary Anderson trotz guter Leistung als zu groß.
Sensationeller Sieg beim Brisbane Darts Masters
Heta war dadurch auch bei den Word Series of Darts Finals in Wien mit dabei, wo er in der ersten Runde den Deutschen Maik Langendorf mit 6:5 bezwang. In der zweiten Runde kassierte Heta dann aber gegen Michael van Gerwen einen 0:6-Whitewash. In 2019 gewann Heta einige Turniere in Australien und setzte sich gegen große BDO-Konkurrenz auch bei den Australian Open Anfang August durch. In Brisbane konnte Heta auf der World Series nach 3:5-Rückstand James Wade besiegen. Es folgte ein weiterer Sieg gegen Gary Anderson, so dass Heta erstmals im Halbfinale eines World Series Events stand, wo er gegen Simon Whitlock ranmusste. Auch ihn bezwang er und im Endspiel traf er auf Rob Cross, den er sensationell im Decider bezwingen konnte. Ende September gab es in Melbourne zwei weitere Siege auf der DPA-Tour. Als unangefochtener Ranglistenerster gab Heta dann auch sein Debüt bei der PDC-WM, nachdem er das letzte Turnier des Jahres für sich entscheiden konnte. Bei den World Series Finals in Amsterdam verlor Heta als gesetzter Spieler gegen den Österreicher Mensur Suljovic. Sein Erstrundenspiel bei der WM gewann Heta souverän mit 3:0 gegen José de Sousa, gegen Glen Durrant konnte der Australier dann aber keinen Satz gewinnen.
Gewinn der Tourkarte mit schnellem ersten Titelgewinn
Bei der Q-School 2020 konnte Heta erstmals eine Tourcard gewinnen. Gleich bei seinem ersten European Tour Qualifier konnte Heta zuschlagen und war somit bei den Belgian Darts Championship mit dabei, wo er zum Auftakt einen 6:0-Whitewash über Michael Barnard feierte, dann aber gegen Rob Cross unterlag. Am 17. Abend der PDC Home Tour gelang ihm der Gruppensieg. Den ersten Ranking Titel konnte er sich im Rahmen der PDC Autumn Series 2020 sichern. Zum dritten Mal in Folge kam Heta nur wenige Tage später ins Achtelfinale der World Series Finals. Anfang November vertrat er zusammen mit Simon Whitlock Australien beim World Cup of Darts, wo man sich nach überzeugenden Erfolgen gegen Irland und Polen erst den später siegreichen Walisern geschlagen geben musste. Bis ins Finale spielte sich Heta beim dritten Tag der Winter Series. Bei seinem Grand Slam Debüt ging es ins Viertelfinale, wo er wie bereits in der Gruppenphase gegen James Wade den Kürzeren zog. Seine erste Players Championship Finals Teilnahme startete erfolgreich, bis ins Viertelfinale schaffte es der Australier in Minehead. Dort scheiterte er jedoch mit 8:10 an Mervyn King. Kurz vor der WM sicherte er sich den Titel bei der PDC Home Tour III, bei der WM ging Heta zum zweiten Mal an den Start. Sechs Matchdarts reichten dem Australier nicht aus und damit musste er sich gegen Danny Baggish geschlagen geben.
Etablierung auf der Tour
Ende Februar gab es bei der PDC Super Series eine Finalteilnahme. Bei den UK Open aber lief für Heta gar nichts zusammen, er unterlag deutlich mit 1:6 nach einer schwachen Leistung gegen David Evans. Bei seinem World Matchplay Debüt war Michael van Gerwen zum Auftakt etwas zu stark, kurze Zeit später ging es auf der Tour ins Finale. Bei der Hungarian Darts Trophy schaffte Heta es in den Finaltag, eine Woche später ging es für Australien ins Viertelfinale beim World Cup of Darts. Sein Debüt gab Heta beim World Grand Prix, wo er in Runde 1 verlor und bei den European Championship in Salzburg, wo er zum Auftakt Gabriel Clemens bezwang. Eine Runde später musste er sich Nathan Aspinall geschlagen geben. Bei den Players Championship Finals spielte er sich abermals ins Achtelfinale vor, wo er knapp gegen Peter Wright unterlag. Zum ersten Mal ging Heta als Gesetzter in die PDC-WM 2022. Sein erstes Match gewann er dort gegen Luke Woodhouse mit 3:1 und traf in der dritten Runde auf Peter Wright, dem er mit 2:4 unterlag. Auf der Pro Tour startete er das Jahr mit einem Finale, beim ersten European Tour Event des Jahres, den International Darts Open in Riesa, kam er erneut nicht über das Achtelfinale hinaus.
World Cup Titel für Australien
Bei den UK Open 2022 konnte Heta für seinen Viertelfinaleinzug u.a. Michael van Gerwen und Jonny Clayton ausschalten. Dort wurde er dann von Danny Noppert gestoppt. Eine Woche später reichte ein Average von fast 109 Punkten in Hildesheim nicht, um sein erstes Spiel gegen Martin Lukeman zu gewinnen. Die entsprechende Reaktion darauf war sein zweiter Pro Tour Titel eine Woche später in Barnsley, wo er Gary Anderson im Finale mit 8:6 bezwang. Beim German Darts Grand Prix in München ging es auf der European Tour zum ersten Mal ins Halbfinale, ebenso dann beim European Darts Grand Prix in Stuttgart. 2022 erreichte Heta zusammen mit Simon Whitlock beim World Cup einen Coup. Sie fuhren den ersten Turniersieg für Australien bei der Doppel-WM im Finale gegen Wales ein. Beim World Matchplay hingegen ging er nach einem 2:10 gegen Joe Cullen bereits in Runde 1 raus. Auch bei der World Series gelang ihm bei drei Turnieren kein Sieg, beim Finalturnier gab es aber einen Auftaktsieg gegen Gordon Mathers, bevor sich Michael van Gerwen als zu stark erwies. Den World Grand Prix musste er hingegen nach Runde 1 beenden. Bei der Gibraltar Darts Trophy gelang Heta in diesem Jahr auch der Durchbruch auf der European Tour, nach zwei Halbfinals konnte er sich im Finale mit 8:7 gegen Peter Wright durchsetzen und somit seinen ersten European Tour Titel einfahren. Nur fünf Tage später gab es seinen nächsten Pro Tour Titel. Bei der European Championship unterlag "The Heat" in Runde 1, der Grand Slam endete nach zwei Niederlagen in der Gruppenphase. Topgesetzt ging es in die Players Championship Finals, dort gab es gegen den Deutschen Ricardo Pietreczko aber die nächste bittere Niederlage. Bei der WM ging Heta an Position Nr. 20 an den Start und besiegte Adrian Lewis mühelos mit 3:0. Eine Runde später musste er aber nach einem glatten 0:4 gegen Joe Cullen die Heimreise antreten.
Stabilisierung und unterhaltsame Walk-ons in 2023
Bei seinem Masters-Debüt unterlag Heta in Runde 1, auch die UK Open endeten dieses Mal früh unter den letzen 64. Beim German Darts Grand Prix in München ging es ins Halbfinale, ebenso bei den Dutch Darts Championship in Leeuwarden, den Czech Darts Open in Prag sowie dem European Darts Grand Prix in Sindelfingen. Nach diesen vier Halbfinals auf der European Tour ging es in Hildesheim beim Players Championship 14 ins Endspiel, wo er gegen Luke Woodhouse mit 8:2 seinen vierten Titel einfahren konnte. Kurz darauf startete das Projekt Titelverteidigung beim World Cup of Darts mit Simon Whitlock, was allerdings im Decider im Viertelfinale gegen Belgien endete. Seinen zweiten Titel in 2023 gab es auf der Pro Tour im Juli. Beim World Matchplay 2023 schaffte er es erstmals ins Viertelfinale, wo es eine Niederlage gegen Luke Humphries setzte. Beim New South Wales Darts Masters ging es vor heimischen Publikum ins Finale, wo ihm gegen Rob Cross allerdings die Luft ausging. Die World Series Finals und der World Grand Prix endeten erneut vorzeitig, auf der Tour erreichte er einmal das Finale. Bei der European Championship war hingegen wieder in Runde 1 Schluss, beim Grand Slam überstand er die Gruppenphase knapp und bezwang zu Beginn der KO-Runde dann Michael van Gerwen. Gegen Rob Cross konnte er seine Leistung jedoch nicht wiederholen und unterlag im Viertelfinale mit 6:16. Bei den Players Championship Finals 2023 stand er zum zweiten Mal nach 2020 im Viertelfinale, musste sich dort aber Ryan Joyce geschlagen geben. In die Weltmeisterschaft ging er als Nummer 10 der Setzliste und stand nach Siegen über Martin Lukeman und Berry van Peer erstmalig im Achtelfinale. Dort unterlag er dann recht deutlich mit 1:4 gegen Scott Williams.
Der Schritt ins Halbfinale
Beim Masters 2024 zog Heta nach Erfolgen über Martin Schindler und Rob Cross erstmals ins Viertelfinale ein, verpasste aber erneut die Chance auf ein erstes Major-Halbfinale. Nach seinem sechsten Pro Tour Titel war es dann bei den UK Open doch endlich soweit: Mit einem überragenden Sieg gegen Luke Littler machte Heta das erste große Einzel-Halbfinale fest, wo er dann allerdings gegen Dimitri van den Bergh enttäuschte. Ende Juni ging es mit Simon Whitlock beim World Cup ins Achtelfinale, wo man gegen Italien enttäuschend ausschied. Auch in der ersten Runde des World Matchplay blieb er hängen. Sein drittes Finale gab es auf der World Series beim NZ Darts Masters, was er jedoch gegen Luke Humphries verlor. Ein paar Tage später gab es dann aber seinen nächsten Pro Tour Titel, bei den World Series Finals ging es ins Achtelfinale. Beim World Grand Prix gab es zum vierten Mal ein Erstrundenaus, auch bei der European Championship gab es das frühe Aus.
Fakten zur Person:
Name: Damon Heta
Spitzname: The Heat (die Hitze)
Geburtstag: 10.08.1987
Geburtsort: Perth (Australien)
Heimatort: Ilkeston (England)
Nationalität: Australien
Familienstand: -
Kinder: -
Spielt Dart seit: 2007
Profi seit: 2020
Händigkeit: Rechtshänder
Darts: Harrows 23g
Sponsoren: Harrows, MES
Einlaufmusik: "Things Get Only Get Better" von D:Ream
9-Darter: 1x Pro Tour 2022
Offizielle Webseite: -
Twitter: @DamonHeta180
Gewonnene Titel & Leistungen:
PDC-Major:
PDC-WM: Achtelfinale 2024
World Cup of Darts: Sieger 2022 mit Simon Whitlock
UK Open: Halbfinale 2024
World Matchplay: Viertelfinale 2023
Grand Slam of Darts: Viertelfinale 2020 und 2023
Players Championship Finals: Viertelfinale 2020 und 2023
The Masters: Viertelfinale 2024
European Championship: Achtelfinale 2021
World Series of Darts Finals: Achtelfinale 2018, 2019, 2020, 2022 und 2024
World Grand Prix: 1. Runde 2021, 2022, 2023 und 2024
PDC-Turniere:
Pro Tour: 7x Sieger (1x 2020, 2x 2022, 2x 2023, 2x 2024)
European Tour: Sieger Gibraltar Darts Trophy 2022
World Series: Sieger Brisbane Darts Masters 2019
Home Tour III: Sieger 2020
Q-School: Gewinner einer Tourkarte 2020
BDO-Major:
WDF World Cup Singles: Letzte 64 2011
Weitere Turniere:
Australian Masters: Sieger 2018
Australian Open: Sieger 2019
DPA Australian Pro Tour Brisbane: Sieger 2019
DPA Australian Pro Tour Canberra: Sieger 2019
DPA Australian Pro Tour Melbourne: 2x Sieger 2019
DPA Australian Pro Tour Warilla: 2x Sieger 2019
DPA Australian Singles: Sieger 2014
Pacific Masters: Sieger 2011
Sydney Masters Qualifier: Sieger 2014
West Coast Classic: Sieger 2015
Besondere Leistungen & Auszeichnungen:
PDC-Awards:
Newcomer des Jahres: 2021
Pro Tour Spieler des Jahres: (nominiert 2023 und 2024)
(im Januar erhalten für die Vorsaison)
Foto-Credits: PDC/PDC Europe