Dart WM 2018: Die Final-Vorschau

Sonntag, 31. Dezember 2017 16:31 - Dart News von dartn.de

Dart WM 2018 Pokal

70 Matches sind bei der PDC Dart Weltmeisterschaft 2018 im Alexandra Palace von London bereits absolviert. Fehlt noch das letzte, das größte: Das Finale. Dabei treffen Phil Taylor und Rob Cross am 1. Januar 2018 gegen 21:00 Uhr aufeinander. Während die Karriere von Phil Taylor mit diesem Match endet, hat sie für Cross gerade erst begonnen. Es ist das Duell zweier Generationen.

Der Turnierverlauf

Taylor marschierte ohne große Probleme in sein 21. WM-Finale. Ein 3:1 gegen Chris Dobey war gefolgt von einem 4:0 über Justin Pipe und einem weiteren 4:0 gegen Keegan Brown. Im Viertelfinale räumte “The Power” Gary Anderson mit 5:3 aus dem Weg, der ihm vor drei Jahren im Endspiel eine schmerzhafte Niederlage zugefügt hatte. Schließlich nahm Taylor im Halbfinale auch noch die Hürde Jamie Lewis klar mit 6:1. Hier war durchaus ein wenig Glück dabei, dass Lewis viele Chancen nicht nutzte, um die Partie deutlich offener zu gestalten. Letztendlich konnte kein bisheriger Gegner Taylors seine Bestform erreichen und das wusste der 57-jährige gnadenlos auszunutzen.

Cross siegte zunächst leicht und locker gegen den Japaner Seigo Asada. Danach folgte eine spektakuläre Partie, in der Cross Michael Smith knapp mit 4:3 in die Schranken weisen konnte. In diesem Spiel gewann „Voltage“ vier Legs weniger als sein Kontrahent, war aber in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Im Achtelfinale wurde Cross seiner Favoritenrolle beim 4:1 über John Henderson gerecht. Das Duell mit Dimitri van den Bergh wurde unter den letzten acht dann wieder zur Zitterpartie. Cross führte bereits mit 4:1, doch van den Bergh leitete ein Comeback ein und schaffte das 4:4. Im Entscheidungssatz ließ der Belgier allerdings viele Chancen liegen und Cross brachte den Sieg doch noch ins Ziel. Im Halbfinale schlug der Engländer dann erstmals Michael van Gerwen im TV und beendete damit die Hoffnungen der Nummer Eins der Welt auf eine Titelverteidigung. Bei diesem 6:5 Erfolg bewies Cross immer wieder Nervenstärke, überstand sechs Matchdarts und siegte schließlich im Sudden Death.

 Rob Cross bei der PDC Dart WM 2018

Die Voraussetzungen

Es wurde schon so viel geschrieben, über das nun bevorstehende Karriereende von Phil Taylor. Dieses eine Match wird der Mann aus Stoke noch bestreiten, dann ist Schluss. Er hat es allen noch einmal gezeigt, die schwächelnde Konkurrenz hinter sich gelassen. Taylor spielte nicht überragend, aber war immer dann zur Stelle, wenn es darauf ankam und verdient sich so die Finalteilnahme. In diesem Jahr konnte er bereits das World Matchplay gewinnen, das zweitwichtigste Turnier der PDC. Nun soll es zum Abschluss der WM-Titel sein, der 17. insgesamt für „The Power“. Er steht im 21. Finale, zog also auch vier Mal in der Vergangenheit den kürzeren. Drei dieser verlorenen Endspiele gingen über die volle Distanz, also dauerten 13 Sätze lang.

Für Cross ist es ein Jahr der Superlative. Als Newcomer gestartet, zeigte der 27-jährige schnell, dass mit ihm zu rechnen ist. Vier Titel auf der Tour, dazu ein Finale bei der European Championship und das Halbfinale bei den Players Championship Finals. Bei der Weltmeisterschaft wackelte „Voltage“ ein paar Mal, fiel aber nicht. Im Match gegen van Gerwen zeigte sich Cross in seinem ersten WM-Halbfinale bärenstark und erlebte auch hier keinen Einbruch. Trotz seiner Unerfahrenheit steht der ehemalige Elektriker im Finale und trifft dort auf Phil Taylor. Der Mann, der den Dartsport für fast 30 Jahre dominiert hat und nun Cross als legitimen Nachfolger sieht. Durch diesen Erfolg wird Cross im Januar mindestens die Nummer Fünf der Welt sein. Der Weltmeistertitel würde ihn sogar bis auf Platz drei nach vorne spühlen.

Phil Taylor bei der PDC Dart WM 2018

Der Ausgang

Es ist das erste Weltmeisterschafts-Finale zweier Engländer seit 2012. Blickt man auf die Favoritenrolle, so muss man diese klar Taylor zuweisen. Er verfügt über deutlich mehr Erfahrung, hat eine solche Situation bereits 20 Mal erlebt und weiß folglich auch damit umzugehen. Das bedeutet aber nicht, dass Cross dieses Spiel verlieren wird. Der englische Shootingstar hat in den vergangenen zwölf Monaten immer wieder gezeigt, dass er auch ohne große Erfahrung allen Widersachern trotzen kann. Man darf gespannt sein, was die besondere Situation des WM-Finals verbunden mit dem Taylor-Abschied mit ihm macht. Findet er schnell zu seinem Spiel, erwartet uns ein hochklassiges Endspiel mit offenem Ausgang. Cross ist 30 Jahre jünger als sein Kontrahent, hat also bei einem langen Finale auch konditionelle Vorteile. Gerät er jedoch schnell in Rückstand, ist ein klarer Taylor-Sieg wahrscheinlich.

 

Weitere Informationen zur Weltmeisterschaft:

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(kb)

Foto Credits:
Lawrence Lustig / PDC

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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