Samstag, 2. Januar 2021 23:34 - Dart News von dartn.de
Das Finale der PDC-WM 2021 steht: Gary Anderson trifft am morgigen Sonntag auf Gerwyn Price. Der Schotte spielte gegen Dave Chisnall seine gesamte Erfahrung aus und bezwang den Engländer mit 6:3. Price musste zuvor kämpfen, hatte aber den längeren Atem gegen Stephen Bunting und gewann 6:4. Beide setzten sich mit einem dreistelligen Punkteschnitt durch.
Durch den Gewinn von 9 der letzten 11 Legs schaffte Gerwyn Price gegen Stephen Bunting den Sieg im ersten Halbfinale. Dabei lag Bunting in der Anfangsphase in Front und konnte im siebten Satz das drohende Kippen der Partie abwenden. Nach der 4:3-Führung gingen allerdings drei Gewinnsätze in Serie an den letztlich verdienten Sieger Gerwyn Price.
Mit drei High-Finishes holte die Begegnung die Zuschauer bereits im ersten Satz ab. Bunting bestrafte Fehler bei Anwurf Price mit einem 120er-Checkout, der Waliser konterte mit einer 109 zum Re-Break und holte mit 72 Punkten auf der Doppel 12 sein erstes Anwurfleg. Unter Druck warf Bunting dann auch noch 117 Punkte aus, war im ersten Entscheidungsleg aber zu weit vom Favoriten entfernt. Der kam aus der ersten Pause mit sechs perfekten Darts herausgestürmt und legte ein 140er-Finish bereits zur 2:0-Führung ins Board, doch bekam dann tatsächlich keinen Dart auf Doppel, um auch in Sätzen auf 2:0 zu erhöhen. Es war "The Bullet", der bei eigenem Anwurf 82 und 68 Punkte checkte, dazwischen wurde das Break in 14 Darts besorgt.
Nach der Pause setzte Price mit einer 116 den Highfinish-Reigen fort, wenig später schaffte Bunting mit einem 81er-Finish auf dem Bullseye das Break und warf zum Satzgewinn an. Er vergab einen Satzdart auf der Doppel 20, wodurch Price ausgleichen durfte und wieder am Drücker war. Der Satz hatte aber eine weitere Wendung parat, Bunting eröffnete mit 5 Darts in der dreifachen 20 und schloss 76 Punkte zum 12-Darter ab. Der Engländer hatte weiter einen unglaublichen Lauf und schob mit einem 136er-Finish die Doppelquote auf über 80%. Price antwortete mit einer 131 (T19, T18, D10) und spielte um ein Haar sein fünftes Checkout jenseits der 100-Punkte-Marke, legte jedoch bei 146 Rest an der Doppel 13 vorbei. Bunting durfte nochmal ran und nutzte ein schwaches Leg von Price tasächlich zur 3:1-Führung.
Der fünfte Durchgang war dann geprägt von ausgelassenen Chancen des Stephen Bunting, der zwar 90 Punkte zum zwischenzeitlichen 1:1 sehenswert über Bull, D20 herunterspielte, aber in zwei Legs auf der Doppel 8 mehrere Darts ausließ. Dadurch hielt der "Iceman" die Nase vorn und stellte in 14 Darts auf 2:3 aus seiner Sicht. Auch im folgenden Satz konnte der Waliser jeweils zupacken, nachdem Bunting in den Legs 1 und 2 einen Dart auf Tops nicht nutzen konnte. Ein kurzes Aufbäumen durch ein 64er-Finish erstickte die aktuelle Nummer 3 der Welt, indem er selbst 100 Punkte zum Satzausgleich sicher auf spielte. Das Momentum schien nun vollkommen bei Price zu liegen, der zwischenzeitlich zehn perfekte Darts hintereinander warf (180, 174, Check auf D10, 180) und mit einem 128er-Finish auf "seiner" Doppel 10 bereits die 2:0-Führung in Satz 7 innehatte. Doch ein gewisser Bunting hatte andere Ideen und warf das höchste Checkout der Begegnung (148 über T18, T18, D20) zum Break, nachdem Price schon einen Dart auf dem Doppelring bekommen hatte. Auf der Doppel 5 bekam Price im Entscheidungsleg einen weiteren Setdart, der ebenfalls nicht sein Ziel fand. Stattdessen gewann Bunting mit einem 118er-Finish doch noch diesen siebten Durchgang.
In den folgenden Sätzen wurden dem "Bullet" die Grenzen aufgezeigt, als er im Score nicht mehr hinterherkam. Mit einem 16-Darter war es zwar das erste Leg nach der vorletzten Pause, aber Price rauschte in 13, 12 und 12 Darts zum erneuten Ausgleich. Durch ein wichtiges 112er-Checkout hatte der Mann aus Wales die Führung wieder zurück, in einem schäwcheren Leg seines Gegners breakte er den Anwurf in 18 Darts, bevor ihm sechs perfekte Darts den Weg zum 11-Darter und zur 5:4-Führung eröffneten. Mit einem 170er-Finish zum Start in den zehnten Satz hätte er die Vorentscheidung herbeiführen können, er verpasste aber das Bullseye und auch die Doppel 12 und 6, sodass Bunting nochmal eingeladen war. Hier war er zur Stelle, in den nächsten Legs aber kamen die Fehler: Keinen Dart auf Doppel gab es bei 80 Punkten Rest und Price checkte 103, danach brach das Scoring weg. Ausgerechnet mit dem zweitschlechtesten Leg, einem 19-Darter, führte der Waliser das entscheidende Break herbei, ein tolles Abschlussleg brachte ihn in 13 Darts ins Finale.
Stephen Bunting |
4-6 | Gerwyn Price |
49 | 100+ | 49 |
28 | 140+ | 31 |
11 | 180 | 15 |
148 | Höchstes Checkout |
140 |
5 | Checkouts 100+ | 8 |
52,94% | Doppelquote | 47,17% |
18/34 | Doppel | 25/53 |
96,38 | Average | 100,92 |
Aussagen nach dem Spiel: So bewertete Price das Spiel am Sky-Sports-Mikro: "Gegen Stephen [Bunting] im Halbfinale zu spielen war sehr schwer, er hat zwischendurch echt alles gefinisht, was auf der Uhr stand, aber ich habe mein bestes Spiel im Turnier gemacht. Es waren so viele Ton+-Finishes zwischen uns, er hat mich immer wieder bestraft. Ich liebe die Doppel 20, aber die D10 lief heute echt super, dafür hat mich die D5 etwas im Stich gelassen. Es war ein sehr schweres Spiel, ich bin sehr glücklich, dass ich mich steigern konnte und es gewonnen habe. Ich bin hier, um das Turnier zu gewinnen, ich stehe jetzt im Finale, gegen wen es auch immer gehen wird, es wird ein schwieriges Spiel, aber ich bin voller Selbstvertrauen. Ich musste mich steigern und das habe ich auch getan, je besser mein Gegner spielt, desto mehr kann auch ich noch draufpacken. Ich habe so viele Chancen vergeben, ohne respektlos zu sein, ich hätte das Spiel vielleicht 6:2 gewinnen können, aber er hat mich einfach so oft bestraft. Ich habe keine Präferenz, wer mein morgiger Gegner sein wird, beide spielen ähnlich, beide spielen sehr schnell. Ich werde wie immer zurück in mein Hotelzimmer gehen, ein wenig Netflix schauen, Donuts essen, alles wie immer und dann mal sehen, was morgen passiert.“
Ebenfalls ein Endspurt war es von Gary Anderson, der den Lauf des Dave Chisnall beendete und sein fünftes WM-Finale bestreiten darf. Der Schotte lag zu jedem Zeitpunkt in Führung, sechs Legs in Serie machten das 6:3 am Ende klar.
Den Turbostart des ersten Spiels konnten die beiden nicht wiederholen, mit verpassten Doppeln auf beiden Seiten wurden die ersten Legs in 18 Darts gerecht verteilt. Dann beendete Anderson das Abtasten mit einem 124er-Finish auf dem Bullseye, ließ allerdings noch einen 16-Darter Chisnalls zu, bevor er selbst in 16 Darts den ersten Durchgang mitnahm. Das hatte "Chizzy" angefixt, der Engländer besorgte nämlich das nächste 170er-Checkout in diesem Turnier. Der äußere Doppelring war dann weiter das Problem, er kam unter Mithilfe Andersons zwar zum 2:0, ließ dann aber Satzdart um Satzdart verstreichen. Beinahe beendete er dann mit einer 161, überwarf aber auch die übrig gebliebenen 25 Punkte, sodass das fünfte Leg eine Entscheidung herbeiführen musste. Von Doppelproblemen hier nichts zu merken, Chisnall brachte 78 Punkte sicher in zwei Darts auf .
Das Spiel hatte nun spürbar Fahrt aufgenommen, Anderson marschierte in 11 Darts im dritten Satz los, die dritte 180 im zweiten Leg verhinderte aber nicht das 119er-Finish (T19, 12 Bull) von Chisnall. Der "Flying Scotsman" machte weiter Druck, auf ein 15-Dart-Hold verpasste er das Bull zur 2:1-Satzführung, ein weiteres Highlight-Finish von Chisnall (96 über D18, D20) erzwang wieder das fünfte Leg. "Chizzy" stellte sich zwar nach 12 Darts auf 32, aber der Schotte blieb eiskalt und checkte 84 Punkte traumwandlerisch sicher. Dadurch hatte Anderson etwas Oberwasser und holte beinahe den vierten Satz ohne gegnerischen Dart auf Doppel, mit zwei Fehlern war Chisnall aber wieder im Geschäft. Bei 82 Punkten vergab der dann einen Dart auf Tops zum 2:2 in Satz 4, wodurch Anderson doch mit 3:1 in Führung ging. Im nächsten Satz brauchte Chisnall nun ein Break, um den Vorsprung nicht zu groß werden zu lassen. In 14 Darts war das auch sofort geschafft, die Bestätigung misslang aber auf dem Bullseye. So wartete Anderson nach gescheitertem Tops-Tops-Versuch auf 40 Rest, als Chisnall 124 Punkte - diesmal traf er den roten Knopf - zum Break verwandelte. Einen Breakdart überlebte "Chizzy" noch, bevor das 2:3 für ihn fiel.
Auf das Bullseye hatte sich die Nummer 8 der Setzliste jetzt eingeschossen, auch 121 Punkte konnte er hierüber checken. Anderson dagegen brachte seine Anwurflegs sicher in fünf Aufnahmen durch, verpasste aber einen Breakdart, womit es wieder mal in den Decider ging. Hier verpasste Anderson die Doppel 11 zum 124er-Checkout, Chisnall bekam weder auf Doppel 11 noch auf dem Bull eine Chance auf 84 Punkte und überwarf sich zu allem Überfluss. Der Schotte nahm das Geschenk dankend an und lag wieder zwei Sätze vorne. Durchgang Nummer 7 startete Chisnall dann besser in 14 und 15 Darts und wartete bereits auf 47 Rest zum Satzgewinnn, als Anderson mit einem 116er-Checkout nochmal Spannung aufkommen ließ. Zwei Darts zum Break wollten es dann aber nicht sein, sodass Chisnall auf 3:4 verkürzte.
Fokussiert kam Anderson aus der Pause, er checkte 78 Punkte und direkt danach 92 mit einer schwierigen Doppel 16, ohne dass Chisnall einen Dart auf Doppel bekam. Das passierte dann im dritten Leg, weil Anderson wichtige Satzdarts ungenutzt ließ. Doch Chisnall konnte nicht zupacken, warf ebenfalls vier Darts vorbei, Anderson reparierte auf der Doppel 5 zum 5:3. Damit war die Vorentscheidung gefallen, Anderson spielte den abschließenden Anwurf-Satz hochklassig jeweils in der fünften Aufnahme zuende, während Chisnall kein Leg mehr vergönnt war. Drei Fehldarts bei 40 Rest besiegelten das Ausscheiden.
Dave Chisnall |
3-6 | Gary Anderson |
51 | 100+ | 39 |
23 | 140+ | 30 |
13 | 180 | 13 |
170 | Höchstes Checkout |
124 |
4 | Checkouts 100+ | 2 |
35,56% | Doppelquote | 36,67% |
16/45 | Doppel | 22/60 |
98,57 | Average | 100,03 |
Aussagen nach dem Spiel: Zu 100 % zufrieden war Anderson trotz des Sieges nicht: „Ich schäme mich ein wenig muss ich sagen, es war ein furchtbares Match. Ich wusste nicht, dass es eine 100 im Average war, dann ist es okay, aber das letzte Spiel war natürlich besser. Ich sage euch nächsten Dienstag, wie ich mich fühle, ich hatte keine Erwartungen an diese WM, ich weiß auch nicht ganz, wie ich es ins Finale geschafft habe, aber es ist natürlich nicht schlecht. Es ist echt komisch, es fühlte sich eher an wie eine 76 oder 77. Dave [Chisnall] war unglaublich auf dem Bullseye heute, es hat mich oft gekillt. Ich will einfach nur Darts spielen, ich muss sie sauber und hart werfen. Ich weiß nicht, ob Erfahrung morgen wichtig sein wird, Gezzy [Gerwyn Price] hat ein paar Decider überstanden, aber heute hat er sehr gut performt, aber ich werde alles geben. Gestern kamen die 180er nicht, das war heute besser, aber ich muss die Checkouts auch nutzen. So wie die ganzen Spieler wie Luke Humphries und viele mehr aktuell werfen, ist es egal, ob Backstage oder auf der Bühne, ich glaube das macht gar nicht mehr so große Unterschiede. Vom Preisgeld kann ich mir ein paar Kaffee kaufen (lacht). Ich will einfach nur Darts spielen, wenn jemand besser ist, dann bin ich der erste, der die Hand des Gegners schüttelt.“
Gerwyn Price und Gary Anderson heißen also die beiden Finalisten der PDC-WM 2021. DAZN, Sport1 und PDC.TV übertragen alle das Finale, das gegen 20:45 Uhr MEZ beginnen wird, live.
Samstag, 02. Januar 2021
Abend-Session:
Stephen Bunting 4-6 Gerwyn Price (2:3, 3:2, 3:2, 3:1, 1:3, 1:3, 3:2, 1:3, 0:3, 1:3) - (96,38 - 100,92)
Dave Chisnall 3-6 Gary Anderson (2:3, 3:2, 2:3, 1:3, 3:1, 2:3, 3:1, 0:3, 0:3) - (98,57 - 100,03)
Sonntag, 03. Januar 2021
Abend-Session:
Gary Anderson - Gerwyn Price
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Runner-Up: £200.000
Halbfinale: £100.000
Viertelfinale: £50.000
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**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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