Freitag, 3. Dezember 2021 18:26 - Dart News von dartn.de
Noch immer wartet Michael Smith auf seinen ersten Major-Titel. Adrian Lewis hat es einst vorgemacht und als seinen ersten großen Coup die Darts-WM gewonnen. Hat auch Smith das Zeug dazu, oder sind die Nerven des "Bully Boy" nicht gut genug, um den größtmöglichen Karriereschritt zu gehen?
Spästens seit Michael Smith im Jahr 2013 World Youth Champion wurde und kurz darauf den damals topgesetzten Phil Taylor aus der WM warf, gilt er als eines der größten Darts-Talente seiner Generation. Seine gesunde Entwicklung führte ihn zwischen 2018 und 2020 sehr nahe an die absolute Weltspitze. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis Smith einen großen Titel nach dem anderen gewinnen würde.
Oftmals hatte der "Bully Boy" bereits einen Finger am großen Pokal oder sogar Matchdarts, um Majors zu gewinnen. Bis heute wird er sich fragen, wie er die World Series Finals 2018 mit 10:11 gegen James Wade und das Masters 2020 mit 10:11 gegen Peter Wright verlieren konnte. In den noch größeren Finalspielen der Premier League 2018 sowie der WM und des World Matchplay 2019 blieb Smith weit unter seinen Möglichkeiten zurück, wirkte gehemmt ob der Bedeutung der Spiele.
Superschlaue werden an dieser Stelle sagen: Man kann keine großen Finals verlieren, wenn man sie nicht erreicht. Unglückseligerweise ist genau das seit nunmehr fast zwei Jahren bei Michael Smith der Fall. Die letzten beiden WM-Runden endeten für ihn im ersten Spiel, auch in den meisten anderen TV-Turnieren war zuletzt früh Schluss. Die beiden Ausnahmen sind ein Viertelfinale im World Matchplay und der Grand Slam im November.
Jener Grand Slam offenbarte einmal mehr, was Smiths Karriere ausmacht. In einem bärenstarken Viertelfinale warf er Michael van Gerwen aus dem Turnier, zeigte dabei eine Leistung, die erwachsener und souveräner kaum hätte sein können. Schon stellten sich viele die Frage: Ist der Zeitpunkt gekommen, da Smith sein Potenzial voll ausschöpft? Tags darauf wurde im Halbfinale eine 12:8-Führung gegen Peter Wright zu einer 12:16-Niederlage. Das Bild wiederholt sich.
Seit Jahren schafft Smith es immer wieder, Führungen zu verspielen und den Fuß doch noch zurückzuziehen, wenn er kurz vor der Ziellinie steht. Daher gehört er bei der WM nicht zum Kreis der absoluten Top-Favoriten - auch wegen seiner Weltranglistenposition. Sind die ersten beiden Spiele noch mehr als machbar, könnte im Achtelfinale bereits der vierfache Major-Gewinner Jonny Clayton warten. Auch Gerwyn Price befindet sich in Smiths Turnierviertel.
In diesem Jahr sind die Augen weniger auf ihn gerichtet, liegen die Erwartungen niedriger. Vielleicht ein Umstand, von dem er profitieren kann, denn an seinem Tag ist Smith noch immer ungemein gefährlich.
Runde zwei: Meulenkamp / Ashton
Runde drei: Durrant (24) / O'Connor / Lauby
Achtelfinale: Clayton (8) / Clemens (25)
Viertelfinale: Price (1) / Bunting (16) / van Duijvenbode (17) / Huybrechts (32) / Sherrock
Halbfinale: Wade (4) / van den Bergh (5) / Ratajski (12) / Cullen (13)
Finale: Wright (2) / van Gerwen (3) / Anderson (6) / de Sousa (7) / Aspinall (10) / Cross (11)
Hinweis: Für eine schnelle Übersicht wurden hier jeweils die nach Setzliste und ggfs. Form favorisierten Gegner aufgelistet. Durch Überraschungen kommt es in vielen Fällen natürlich ganz anders.
Saison-Average: 96,51 (Platz 10 der PDC)
Saison-Doppelquote: 39,60% (Platz 29 der PDC)
Mit 77 gewonnen Duellen war Smith der Spieler mit den meisten Siegen auf der Pro Tour 2021
Der „Bully Boy“ verlor in den letzten beiden Weltmeisterschaften jeweils sein erstes Duell, wobei er insgesamt nur 24,39% seiner Darts auf Doppel versenkte
In den letzten vier Monaten liegt Smiths Average mit den ersten drei Darts bei 109,60 - Platz drei hinter Michael van Gerwen und Chris Dobey
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Foto-Credit: Lawrence Lustig / PDC
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**Quelle: dartn.de
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