Dienstag, 22. November 2022 16:10 - Dart News von dartn.de
In der 150. Ausgabe vom Newsflash gibt es die Ergebnisse von zwei europäischen Qualifikationsturnieren für die Darts-WM. Außerdem hat Fallon Sherrock ihren Startplatz für den Ally Pally bekommen, auch wenn sie sich im Interview schon zuvor über Hass beklagt hat. Gespielt wurde bei den Czech Open der WDF, sowie auf der Schweizer SDC-Tour und bei der Modus Super Series. Beim World Masters wurde das Preisgeld erhöht und Lukas Wenig hat seinen Sponsoren-Vertrag verlängert.
In unserer Kategorie "Stats of the week - presented by Darts Orakel" präsentieren wir euch in unseren wöchentlichen Newsflash-Ausgaben interessante Facts/Stats aus der großen Welt des Dartsports. In dieser Woche drehen diese sich um die Highlights des Grand Slam of Darts:
Woche 4 der Modus Darts Super Series ging an Colin Osborne, der sich im Endspiel deutlich mit 4:1 gegen Arron Monk durchsetzte. Im Halbfinale zuvor überstand "Ozzy" Matchdarts im Decider gegen Jelle Klaasen. Im zweiten Semifinale gewann Arron Monk gegen Darryl Pilgrim mit 4:2. In der Gruppenphase der Finalnacht blieben Gavin Carlin und Conan Whitehead hängen.
Die PDC hat einen "doppelten Boost" für den Damen-Dartsport angekündigt. Am Montag veröffentlichte die PDC die Information, dass auch die Siegerin vom Women's World Matchplay einen Startplatz bei der PDC-Weltmeisterschaft erhalten wird. Somit erhält Fallon Sherrock sehr kurzfristig noch die Möglichkeit zur Teilnahme im Alexandra Palace, nachdem dieser eine offene Platz noch lange zurückgehalten wurde. Die späte Entscheidung sorgte allerdings bei vielen Fans und Experten für Kopfschütteln, da man somit erneut Sherrock ins Teilnehmerfeld bringt, obwohl sie nach den bisherigen sportlichen Kriterien der Vormonate nicht qualifiziert gewesen wäre. Daher werden also drei Damen bei der WM in London an den Start gehen, auch Beau Greaves und Lisa Ashton sind qualifiziert. Außerdem wurde das Preisgeld der Women's Series deutlich erhöht. Pro Turnier werden nun £10.000 ausgeschüttet, was exakt dem Preisgeld der Development Tour und Challenge Tour bis hin zu diesem Jahr entspricht. Die Siegerin eines Turniers erhält £2.000, es ist also eine Steigerung um 100%. Im nächsten Jahr ist damit die gesamte Turnierserie mit £240.000 dotiert.
Nachdem bereits beim Grand Slam of Darts die gesundheitlichen Probleme der Ehefrau von Peter Wright öffentlich wurden, hat "Snakebite" nun seine Teilnahme an den Players Championship Finals abgesagt und wird seinen Titel aus dem Vorjahr damit nicht verteidigen können. Ersetzt wird Wright vom Niederländer Gian van Veen, der als 65. der Players Championship Order of Merit dessen Setzposition einnimmt. Aufgrund des WM-Fußballspiels der englischen Nationalmannschaft am Freitag um 20:00 Uhr MEZ gegen die USA, wird die erste Runde der Players Championship Finals am Freitag in Minehead komplett in einer großen Session ausgetragen, die bereits um 11:30 Uhr MEZ startet. Wie gewohnt wird dabei auf zwei Boards gespielt. Den Spielplan findet ihr auf unserer [Turnierseite].
Am Samstag wurde im österreichischen Eisenstadt der Ost Europe Qualifier für die PDC-WM 2023 ausgetragen. 74 Spieler hatten für den Qualifier gemeldet, am Ende setzte sich mit dem Polen Sebastian Bialecki einer der Favoriten durch. "Bolt" gewann gegen Engin Kulali (6:0), Lukas Richter (6:0), Michele Turetta (6:3), Dario Strmecki (6:4), Alexander Masek (6:4) und Rusty-Jake Rodriguez (6:4). Im Finale ging es dann gegen den Österreicher Christian Gödl, hier drehte Bialecki einen 1:3-Rückstand durch eine Serie von vier Legs in Folge in einen 5:3-Vorsprung, den der Pole am Ende in 16 und 15 Darts zum 7:4-Sieg und dem goldenen WM-Ticket nicht mehr aus der Hand gab.
Auch der Südwesteuropa-Qualifier für die PDC WM 2023 hat am Samstag stattgefunden. Im spanischen Ávila setzte sich dabei José Justicia durch, für ihn wird es die zweite Teilnahme an der WM sein. Zuletzt geriet Justicia aufgrund seines Verhaltens bei einem WDF-Turnier stark in die Kritik, bis zuletzt war nicht klar, ob "The Joker" überhaupt spielberechtigt für ein PDC-Turnier ist. Offenbar war das aber der Fall und somit konnte der Spanier sich im Finale gegen Thibault Tricole behaupten. Dabei checkte Justicia drei Bull-Finishes und holte sich einen komfortablen 6:2-Erfolg. Somit muss man weiterhin auf den ersten Franzosen bei der PDC-WM warten. Tricole gewann zuvor im Halbfinale gegen Jaime Nunez und Justicia siegte in der gleichen Runde gegen Salva Cabrera und zuvor gegen Angel Martin.
In der Schweiz wurde ein weiteres Wochenende auf der SDC-Tour gespielt. Nach einer Gruppenphase gab es eine KO-Runde beginnend ab der Runde der letzten 32. Seinen ersten Sieg der SDC-Saison konnte am Samstag dabei Patrick Ganter einholen. Ganter gewann gegen Christopher Kaufmann (4:3), Joel Breitenmoser (4:3) und Luis Camacho (4:0) für das Erreichen des Halbfinals. Dort bekam er es mit Lukas Dallmann zu tun, den er per Whitewash bezwingen konnte. Im Finalspiel gegen Sven Hofmann geriet Ganter mit 1:5 in Rückstand, dann gab es aber ein Comeback und ein 6:5-Sieg im Entscheidungsleg. Auch das sechste Turnier konnte ein Deutscher gewinnen. Nach einigen erfolglosen Finals setzte sich dieses Mal Jochen Graudenz durch. Ein 4:0-Sieg gegen Ramon Rychener wurde von einem 4:2-Erfolg gegen Patrick Ganter gefolgt. Im Viertelfinale siegte Graudenz mit 4:1 gegen Fabian Limacher, auch Mark Bichsel räumte er mit 5:2 aus dem Weg. Im Finale ging es dann gegen Sandro Egli, der zuvor den Decider gegen Mika Flückiger gewann. Mit 6:2 ging das Finale dann deutlich an Graudenz, dem dafür ein 72er-Schnitt ausreichte.
In Prag haben die traditionellen Czech Open der WDF stattgefunden. Das Weltranglisten-Turnier der Kategorie Silber ist meist gut besetzt und dieses Mal konnte sich Andy Baetens den Titel sichern. Baetens ging als die Nr. 2 der Setzliste in das Turnier und marschierte relativ problemlos durch das Feld. "The Beast" startete mit Siegen gegen Andrej Belák (4:0), Matej Cverha (4:0) und Jostein Oldret (4:2). In den letzten 32 siegte der Belgier gegen Konrad Pawlowski (4:0), es folgten allerdings Decider gegen Gary Hayes und Patrik Kovacs. Beide Spiele gewann Baetens aber mit 4:3, um es ins Halbfinale zu schaffen. Mit 4:2 gewann Baetens dann auch gegen Benjamin Pratnemer, im Finale wartete Antony Allen. Allen nahm zuvor den Topgesetzten Mark Barilli mit 4:1 aus dem Rennen, war aber im Finale chancenlos. Baetens holte sich im Endspiel einen 5:0-Whitewash mit einem 92er-Average. Im Viertelfinale gingen Ben Hazel, David Pisek und Mark Graham raus. Als bester Deutscher kam Peter Seidl in die letzten 32, dort scheiterte auch der Schweizer Thomas Junghans. Im Warm-Up-Turnier war Tytus Kanik erfolgreich, das Doppel ging an Adam Gawlas und Viteszlav Sedlak. Im Jugend-Turnier war der Deutsche Mats Theobald mit 4:3 gegen Zoltan Polonyi erfolgreich, Theobald spielte einen 76er-Schnitt.
Das Damen-Turnier bot derweil keine Überraschung, denn alles lief wie gewohnt: Wenn Beau Greaves an einem WDF-Turnier teilnimmt, dann gewinnt sie es auch. Das war am Samstag erneut der Fall, "Beau 'N Arrow" ist aktuell eine Klasse besser als alle anderen Konkurrentinnen. Im ganzen Turnier gab die junge Engländerin nicht einmal ein Leg aus der Hand. Greaves siegte zunächst mit 4:0 gegen Zsóka Bozó, Monika Hocková und Emese Bósza. Es folgte ein Whitewash gegen Jitka Cisarova und im Halbfinale siegte Greaves auch gegen Katerina Sadikova. Zum Schluss stand Greaves der Nr. 2 in der Setzliste Deta Hedman gegenüber. Ein 87er-Average brachte Greaves das 5:0 gegen Hedman, die selbst einen 77er-Schnitt spielte. Hedman bezwang Anca Zijlstra zuvor im Halbfinale. Aus Deutschland schafften es Britta Gabriel und Anna Degel ins Achtelfinale. Britta Gabriel kam zusammen mit Stefanie Rennoch auch ins Viertelfinale vom Damen-Doppel, welches fest in tschechischer Hand war. Das Warm-Up-Turnier gewann Deta Hedman im Finale gegen die Deutsche Anke Kirchermeier.
Czech Open 2022 (WDF-Kategorie Silber)
Herren
Halbfinale
Antony Allen 4-1 Mark Barilli (75,30 - 68,72)
Andy Baetens 4-2 Benjamin Pratnemer (86,27 - 76,83)
Finale
Andy Baetens 5-0 Antony Allen (91,65 - 83,50)
Damen
Halbfinale
Beau Greaves 4-0 Katerina Sadiková
Deta Hedman 4-2 Anca Zijlstra
Finale
Beau Greaves 5-0 Deta Hedman (87,38 - 77,39)
Am Wochenende hat in Levin ein weiteres WDF-Turnier der Kategorie Bronze stattgefunden. Erneut wurde also in Neuseeland gespielt, was sich auch auf die Ranglisten auswirkt. So dürften übermäßig viele Spieler aus Australien und Neuseeland für die Lakeside-WM qualifiziert sein. Der Sieg beim Ted Clements Memorial ging an Ben Robb, der keine Probleme in dem Teilnehmerfeld hatte. "Big Rig" siegte gegen Samuel Laing (4:1), Dean Reyland (4:1) und Mark Cleaver (4:3) für das Erreichen des Finals. Parallel dazu setzte sich Hayden Smith mit 4:2 gegen Haupai Puha durch und folgte somit Robb ins Finale. Das Endspiel ging dann aber mit 5:1 deutlich an Ben Robb. Im Damen-Turnier war Mihi Awatere erfolgreich, sie siegte gegen Kayla Hitch (4:3), Amelia Watt (4:1) und Victoria Monaghan (4:1). Monaghan gewann im Halbfinale gegen Marry-Anne Teinaki. Im Jugend-Turnier siegte Hunter Eylee gegen Ihaka Kaio-Wynard.
Das Winmau World Masters hat relativ kurz vor dem Start Anfang Dezember einen Preisgeld-Boost erhalten. Nun sollen insgesamt 50.000€ ausgeschüttet werden, was die WDF vor allem durch die kommerziellen Sponsoren-Partner begründete. So soll das Turnier auf Winmau TV übertragen werden, außerdem sind die Youtube-Kanäle von TungstenTales und der WDF dabei. Übertragen werden soll das Turnier auch bei verschiedenen TV-Kanäle in der ganzen Welt. Der Generalsekretär Nick Rolls sagte dazu, dass er sich über den Support der Spieler sehr freue und die Broadcast-Deals zu dieser Preisgeld-Erhöhung sorgte. Der Sieger bei den Herren erhält nun 10.000€, der Finalist bekommt die Hälfte. Bei den Damen wird die Siegerin 5.000€ bekommen und die unterlegene Finalistin geht immerhin noch mit 2.000€ nach Hause. Die gesamte Auflistung gibt es hier: [Link zur Preisgeldverteilung]
In einem Interview gegenüber SkySports äußerte sich Fallon Sherrock über die Stimmung, die ihrer Person mittlerweile gegenüber gebracht wird: "Egal was ich tue, ich werde immer noch Hass bekommen. Ich könnte der beste Mensch der Welt sein und ich bekomme immer noch Hass oder ich könnte alles falsch machen und ihn trotzdem bekommen. Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich sage 'wenn ihr mich hassen wollt, hasst mich.' Ich werde nicht um den heißen Brei herumreden, ich bekomme Hass jetzt sogar von Spielern und es ist mir wirklich egal. Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem es mir egal ist, was jemand tut oder zu mir sagt. Bei dieser Art von Veranstaltungen wie der PDC Women's Series sollte die beste Atmosphäre herrschen. Versteht mich nicht falsch, es läuft alles perfekt, die PDC organisiert es wirklich sehr gut. Ich erinnere mich nur, dass ich das Finale gegen Beau Greaves gespielt habe und es kam ein Gebrüll nach ihrem 148er-Finish. Nach dem Match ging ich hinaus vom Board und konnte jeden sehen, außer den Leuten, die an meinem Tisch saßen und zusahen und jubelten und ich dachte nur 'Weißt du was, du solltest alle immer unterstützen, wenn sie gut spielen.' Ich verstehe es die ganze Zeit, ich weiß nicht, warum ich mich nicht daran gewöhnt habe. Ich habe die Atmosphäre an mich ran kommen lassen, ich sollte professioneller damit umgehen, ich sollte es nicht zu mir kommen lassen, aber ich und Lisa Ashton haben so viel getan, es war nicht einmal das Ende des Matches. Ich könnte verstehen, wenn es das Ende des Spiels gewesen wäre. Es sind hauptsächlich die Frauen. Ich bin bei den Frauen nicht mehr sehr willkommen, das habe ich in Wigan gelernt, das war also ereignisreich. Ich möchte versuchen mich zu verbessern, damit ich mehr Möglichkeiten habe, bei der PDC mit den Männern zu spielen hoffentlich kann ich besser abschneiden und mich verbessern. Ich fühle, was ich und Lisa für den Sport getan haben, ich glaube nicht, dass sie erkennen, wie sehr wir geholfen haben. Es ist nicht so, dass sie Danke sagen sollten, aber es ist ihnen wirklich egal und sie sind alle gegen uns, sie machen Stimmung gegen uns und es ist einfach keine sehr schöne Umgebung.“
Lukas Wenig hat seinen Vetrag bei One80 verlängert. "Während der Super League Woche haben wir uns mit Lukas Wenig über einen neuen Vertrag einigen können. Wir freuen uns sehr, dass dass der diesjährige Halbfinalist der Super League weiter bei uns bleibt und freuen uns auf die weitere gemeinsame Zukunft!", so One80 in den sozialen Medien.
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Quelle: dartn.de
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