Mittwoch, 12. Juli 2023 18:28 - Dart News von dartn.de
In der 175. Ausgabe vom Newsflash gibt es die Ergebnisse vom WDF Europe Cup Youth in Wien, wo ein deutscher Nachwuchsspieler groß auftrumpfte. Außerdem wurde bei der Modus Super Series, sowie auf der DPA-Tour und der PDC China Premier League gespielt. Ein WDF-Turnier hat in den USA stattgefunden, mittlerweile steht die Verteilung der PDC-WM-Plätze für die Spieler aus Nordamerika fest. Interviews gibt es mit dem belgischen World Cup Duo, aber auch mit Vincent van der Voort über ein mögliches Karriereende.
Eine spannende und teilweise hochklassige neunte Woche der vierten Saison der Modus Darts Super Series liegt hinter uns. Am Ende kam es in der Finals Night zu einem rein niederländischen Finale zwischen Jelle Klaasen und Chris Landman, das Klaasen deutlich per 4:0-Whitewash für sich entscheiden konnte. Im Halbfinale war Klaasen gegen Cameron Crabtree ebenfalls per Whitewash erfolgreich, Landman eliminierte hier die in der Woche sich stark präsentierende Fallon Sherrock mit 4:2. Aus deutscher Sicht schaffte es Lukas Wenig über Gruppe B in den finalen Abend, blieb dort aber in der Gruppenphase nach Niederlagen gegen Sherrock und Klaasen ebenso hängen wie David Davies. Bei seinem Debüt konnte sich Robin Beger nicht für die Finalnacht qualifizieren. In dieser Woche vertritt René Eidams die deutschen Farben und steht bereits fix im Finalabend.
Der zweite Spieltag der China Premier League wurde gestrigen Dienstag von Xicheng Han gewonnen. Han gab auf dem Weg zum Sieg gegen Hailong Chen (5:1), Bin Zheng (5:1) und Lihao Wen (5:0) insgesamt nur zwei Legs ab. Topfavorit Xiaochen Zong unterlag bereits im Viertelfinale mit 3:5 gegen Bin Zheng.
Im Warilla Bowls Club von Barrack Heights wurden vergangenes Wochenende vier weitere Events der DPA-Tour ausgetragen. Die Turniere 18 bis 21 standen auf dem Programm und wurden erneut von Darren Penhall dominiert. Der ehemalige Tourcardinhaber triumphierte in den Finals von Event 18 (5:3 gegen Brandon Weening), 19 (5:2 gegen Brandon Weening) und 20 (5:4 gegen Brandon Weening). Nur im Endspiel des letzten Turniers verlor er den Decider gegen Jeremy Fagg. Damit steht Penhall nach seinen neun Turniersiegen in diesem Jahr bereits uneinholbar sicher als Qualifikant für die PDC-WM 2024 fest. Auch beim NZ Darts Masters wird der "Smooth Operator" als bester DPA-Spieler mit am Start sein. Für einen 9-Darter sorgte im Halbfinale des 18. Events der Australier Joe Comito. Das war jedoch nicht der einzige Grund zum Feiern für den "Waterboy", denn über die DPA-Tour OoM erhält Comito auch einen Startplatz für das New South Wales Darts Masters, da der eigentlich darüber qualifizierte Brandon Weening dafür absagte. Das letzte freie Ticket ging für dieses World Series Event an den Australier Brenton Lloyd, der den 48 Spieler umfassenden Qualifier für sich entschied.
In Wien hat der WDF Europe Cup Youth stattgefunden, welches ein prestigeträchtiges Turnier im Jugend-Bereich darstellt. Dabei gab es auch einige Erfolge aus dem deutschsprachigen Raum zu vermelden, allen voran sicherte sich Yorick Hofkens den Sieg im Einzel der Jungen. In der KO-Runde spielte Yorick Hofkens zunächst 85er-Averages gegen Leon Eder (4:1) und Ieuan Halsall (4:0) für den Einzug ins Viertelfinale. Dort behauptete sich der aktuell beste Jugendspieler Deutschlands mit 4:2 gegen Zsombor Baranyi. Im Halbfinale nahm er den dartitis-geplagten Pim van Bijnen mit 5:1 aus dem Turnier, sein Finalgegner wurde der UK Open Teilnehmer Thomas Banks, der zuvor Connor Hopkins bezwang. Banks spielte in der Vergangenheit einige starke Turniere und hielt das Finale bis zum 2:2 offen. Danach war Hofkens aber im Scoring besser unterwegs und ließ Banks nur noch wenige Chancen. Ein verpasstes Checkout auf 16 Rest kostete dem Engländer dann alle Chancen, mit 6:3 siegte der DDV-Jugendliche am Ende dank eines starken 86er-Schnitts. Bei den Mädchen war Aurora Fochesato aus Italien nicht zu stoppen, das Finale entschied sie mit einem 70er-Average gegen Zehra Gemi aus der Türkei für sich. Ins Halbfinale schafften es Sophie McKinlay und Rebecca Allen. Mit Kira Mertens und Jacqueline Rantsch scheiterten die besten Deutschen im Achtelfinale, nachdem sie die Gruppenphase überstanden.
Außerdem wurden wieder Doppel- und Teamkonkurrenzen ausgetragen. Im Jungen-Doppel sicherten sich Thomas Banks und Archie Self aus England mit 5:2 den Turniersieg. Im Endspiel bezwangen sie Yorick Hofkens und Alexander Steinmetz, wofür ein 74er-Average ausreichte. In zwei Legs verpassten die Deutschen ihre Checkchancen und kamen insgesamt im Scoring nicht an ihr A-Game heran. Dennoch war der zweite Platz auch hier ein großer Erfolg, ins Halbfinale kamen Duos aus Ungarn und Irland. Im Mädchen-Doppel siegte überraschend die Türkei mit Zehra Gemi und Belinay Pelivan. Ein 69er-Schnitt brachte die beiden zum 4:2-Erfolg über Paige Pauling und Hannah Meek aus England. Im Team-Wettbewerb wurde England der Favoritenrolle gerecht, im Finale gab es einen 9:3-Erfolg gegen die Jungen aus Ungarn. Das deutsche Team verlor im Halbfinale gegen den späteren Sieger, auch Wales kam in diese Runde. Zuvor sorgte Deutschland aber durch einen Decider-Sieg gegen die Niederlande für einen weiteren Erfolg.
Bei den in der Silber-Kategorie geführten Charlotte Open konnte sich Alex Spellman seinen ersten WDF-Titel sichern. Spellman bezwang hierfür zunächst Ron Wolff (3:0) und Ryan Avellino (3:0), ehe er ein 0:3 mit überstandenen Matchdarts gegen Bryan Langley noch drehte. Anschließend folgten Siege über Danny Pace (4:1), Bobby Sluder (4:1), Jason Brandon (4:0) und final Dustin Holt (5:2). Bei den Damen gab es durch Andrea Taylor ebenfalls einen US-amerikanischen Heimsieg. Taylor entschied das Endspiel gegen die Kanadierin Trish Grzesik deutlich mit 5:0 für sich.
Die Championship Darts Corporation hat in der letzten Woche geklärt, dass der höchstplatzierte Spieler der CDC Tour Order of Merit, der noch nicht anderweitig für die PDC-WM qualifiziert ist, einen Startplatz für die PDC Weltmeisterschaft 2024 erhalten wird. Dies ersetzt das Ticket, das sonst an den Sieger der North American Championship gegangen wäre, wozu Sieger Jeff Smith und Finalist Matt Campbell nach den neuen PDC-Regeln allerdings nicht mehr befähigt sind.
In der PDC-Reihe "All Access PDC" erzählt Dimitri van den Bergh u.a. von seiner schwierigen Schulzeit: "Als ich in der Schule war, habe ich einfach immer gerne Darts gespielt und irgendwann sagten sie zu mir 'Du bist gar nicht so schlecht darin.' Als ich zur Schule ging, wurde ich immer gemobbt. Darts hat mich immer am Laufen gehalten, es ist meine Leidenschaft und ich möchte einfach nur gewinnen. Das Tanzen auf der Bühne beruhigt mich, sodass ich konzentriert in ein Spiel starten kann. Ich mache Menschen damit glücklich, aber es gibt auch Menschen, die es nicht zu schätzen wissen. Du hast immer Fans und Hater." Beim Besuch von 'De Bosuil', das Stadion seines Lieblingsfußballvereins Royal Antwerpen, wird van den Bergh emotional: "Ihr habt keine Ahnung, was dieser Verein für mich bedeutet. Zum ersten Mal seit 66 Jahren haben wir einen Pokal gewonnen, dank des phänomenalen Tores von Toby Alderweireld. Man kann die Atmosphäre hier nur verstehen, wenn man sie selbst einmal miterlebt hat. Das ist ein besonderer Boden. Wenn ich geduldig bin, wie die Spieler von Antwerpen, werde ich es auch schaffen.“
Die Wogen zwischen Kim Huybrechts und Dimitri van den Bergh scheinen zumindest laut ersterem auch Wochen nach dem World Cup of Darts noch nicht geglättet zu sein, wie Huybrechts in einem Interview mit "433 Darts" äußerte: "Ich habe viel Unsinn über diesen Vorfall gelesen, es juckt mich manchmal in den Fingern, darauf zu reagieren. Eines ist sicher, unsere Frauen haben nichts mit dem Streit zwischen Dimitri und mir zu tun. Tatsächlich sagte meine Frau sofort, sie wolle sich da raushalten. Eineinhalb Stunden vor unserem Eröffnungsspiel gegen Finnland bat ich Dimitri, sich auf der Bühne normal zu verhalten, was er damals jedoch ablehnte. Das hat mich definitiv geprägt, schließlich bin ich ein emotionaler Mensch. Danach haben wir uns trotzdem dazu entschlossen, uns normal zu verhalten und uns gegenseitig zu ermutigen. Am Ende haben wir ein fantastisches Turnier gespielt. Hätten wir gegen Wales gewonnen, hätten wir meiner Meinung nach sogar das Finale gegen Schottland für uns entschieden.“ Huybrechts hat seit dem World Cup of Darts nicht mehr mit seinem Doppelpartner gesprochen. "Ich sage nicht, dass es niemals gelöst werden kann, aber die Probleme sind sicherlich noch nicht ausgebügelt. Diese Woche werde ich ihn wahrscheinlich bei den Players Championships sehen, aber ich konzentriere mich auf meine eigenen Spiele dort." Während des World Cup of Darts gaben auch die Kollegen Vincent van der Voort und Raymond van Barneveld auf Viaplay ihre Meinung zur Fehde zwischen Huybrechts und van den Bergh ab. "Sie sitzen da, um ihre Meinung zu äußern, das mache ich selbst regelmäßig im belgischen Fernsehen und deshalb habe ich damit sicherlich kein Problem. Aber es muss stimmen, was sie sagen. Raymond hat zum Beispiel verkündet, dass unsere Frauen involviert sind. Und das ist völlig falsch. Viele Leute denken auch, dass meine Aussagen im belgischen Fernsehen die Ursache für den Streit zwischen Dimitri und mir sind, aber das stimmt nicht. Ich sage meine Meinung immer ehrlich und so sollte es auch als Experte sein. Was daraus dann passiert, bleibt privat."
Bei Tungsten Tales hat Gian van Veen über sein erstes Halbjahr auf der PDC-Tour gesprochen, insgesamt blickt er sehr zufrieden auf die ersten Turniere zurück. Zwar räumte er ein, dass er gerne noch mehr tiefere Runs erzielt hätte, dennoch könne er sich aufgrund seiner Leistung über das eigene Spiel nicht beschweren. Bisher ist Gian van Veen weiterhin kein Profi, was sich aber demnächst ändern soll: "Hoffentlich bin ich in drei Wochen mit dem Studium fertig. Im Juli habe ich meine Präsentation. In den letzten paar Wochen, als die Frist näher rückte, fragten alle auf der Pro Tour, ob ich zum Abendessen ausgehen würde oder so und ich musste nein sagen, weil ich in meinem Hotelzimmer an den College-Aufgaben arbeiten musste." Zu seinen Zielen für die zweite Jahreshälfte sagte der Niederländer: "Neben der Qualifikation für die Weltmeisterschaft möchte ich mich auch für die Players Championship Finals und wenn möglich auch für die European Championship qualifizieren."
Im Interview mit 433 Darts hat Vincent van der Voort mal wieder über sein Karriereende spekuliert. Der "Dutch Destroyer" ist aus den Top 32 der Welt herausgefallen und verpürt aus verschiedenen Gründen kaum noch Motivation für den Dartsport: "Aber wenn ich anfange zu sagen, dass ich jetzt aufhöre, werde ich es später vielleicht bereuen. Deshalb werde ich in den nächsten Monaten sorgfältig darüber nachdenken und danach endgültig die Entscheidung treffen. Für mich ist es immer noch ein sehr schöner Sport, aber es gibt Dinge, die mich stören. Im Moment habe ich wenig Lust auf Turniere zu gehen, dieser Leistungshunger muss zurückkommen, sonst muss ich einfach zugeben, dass er erschöpft ist." Dabei würde er keine Pause einlegen, sondern komplett das Dartspielen dauerhaft aufgeben, wie er im späteren Verlauf des Interviews sagte.
Nach Südkorea hat nun auch Japan ihren Qualifier für die World Youth Championship ausgetragen. Am Ende setzte sich hier der 20-jährige Shusaku Nakamura mit 4:2 im Endspiel gegen Shin Kozaki mit Finishes von 76, 85, 116 und 71 durch. Nach 2021 wird der zweifache Japan Open Youth Champion somit zum zweiten Mal an der Jugend-WM teilnehmen.
Dragutin Horvat ist nun Teil des Teams "Mehr Rente mit Kopf" von Mirco Haase: "Herzlich Willkommen bei 'Mehr Rente mit Kopf' lieber Dragutin Horvat. Endlich ist es offiziell, Dragutin Horvat gehört ab sofort zum Team und kann mit seiner Erfahrung gerade den jüngeren Spielern den einen oder anderen wertvollen Tipp mit auf den Weg geben. Der WM-Teilnehmer von 2017 hat sich ganz bewusst für eine Kooperation mit uns entschieden, da gerade das Thema Altersvorsorge für Dartspieler extrem wichtig ist und leider ganz oft bei der Karriere-Planung vergessen wird", so Haase auf Instagram.
Target hat mit Adam Mould einen weiteren aufstrebenden Spieler in sein Team aufgenommen. "Mouldy" hat vor allem bei Amateur-Wettbewerben auf sich aufmerksam gemacht, er ist die aktuelle Nr. 1 der ADC und gewann auch eine Woche bei der Modus Super Series. Target hat auf der Homepage dazu geschrieben, dass Mould vor allem den Dartsport durch seine harte Arbeit gut verkörpert, außerdem verfüge er über ein immenses Potential. Demnach sei er eine optimale Ergänzung für das Team und beim Hersteller ist man fest davon überzeugt, dass seine Leidenschaft und sein außergewöhnliches Talent viele Erfolge einbringen wird. Target freue sich auf die Unterstützung und die Anfertigung seiner Darts durch modernste Ausrüstung. Der nächste Schritt seien auch Erfolge auf der internationalen Ebene.
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Quelle: dartn.de
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