Montag, 18. Januar 2021 15:09 - Dart News von dartn.de
Die 66. Ausgabe vom Dartn.de-Newsflash beinhaltet eine Information zur Hotelbuchung bei der Q-School und zwei positive Covid-19-Tests aus der Darts-Welt. Vier Spieler haben ihre Verträge verlängert, bzw. einen neuen Vertrag abgeschlossen. Die PDC bestätigte die Tourcardinhaber für das Jahr 2021 und die Verlängerung des TV-Vertrages mit ITV4, das Four-Nations-Tournament mit der Beteiligung des DDV muss verschoben werden. Interviews gibt es mit Adam Hunt, Dirk van Duijvenbode, Rob Cross und Deta Hedman. Cameron Carolissen verzichtet auf eine Q-School Teilnahme, Jamie Hughes erholt sich nach einer Ellenbogen-Operation.
Die PDPA hat kurz vor dem Ende der Meldefrist eine Info zum Thema Hotelbuchung veröffentlicht. Demnach sei es weiterhin geplant die Q-School vom 08.-17. Februar auszutragen. Die Spieler müssen allerdings zwangsläufig in einem Hotel untergebracht sein, welches von der PDC bzw. der PDC Europe vorgeschrieben wird. Für die European Q-School ist das der direkte Austragungsort in Form des H+-Hotels in Niedernhausen, ein Einzelzimmer kostet 85€ pro Nacht. Die Spieler müssen zu Event-Beginn dort einchecken, auch Übernachtungen zuhause sind nicht erlaubt. Infos zu den Corona-Tests und einer möglichen Bubble gibt es noch nicht.
In der letzten Woche wurden die beiden Dartprofis Danny Baggish und Urgestein Andy Fordham positiv auf das Coronavirus getestet. Baggish befindet sich bereits seit Freitag, den 08. Januar in Quarantäne und der "Gambler" teilte mit, dass er während dieser Zeit unter Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Energiemangel litt. Damit wird nach seiner kurzen Rückkehr in seine US-amerikanische Heimat auch seine Vorbereitung auf die Q-School gestoppt, doch der Drittrundenteilnehmer der diesjährigen PDC-WM wolle sich laut Twitter nicht davon aufhalten lassen.
Am selben Tag erhielt auch Andy Fordham die Nachricht des positiven Coronatests, obwohl er aufgrund seines Gesundheitszustandes in der Pandemie sehr vorsichtig agierte. Gegenüber Sun Sport gab Fordham zu, dass er Angst davor habe, dass sich die Symptome verschlimmern und er seine Familie nicht mehr wiedersehen kann. "Im Moment bin ich gerade dabei, damit umzugehen. Aber ich habe mit meinem Arzt gesprochen, der mich gewarnt hat, dass das Virus einen sehr schnell treffen kann. Meine größte Angst ist, eines Morgens aufzuwachen, nicht atmen zu können und in den hinteren Teil des Krankenwagens gesetzt zu werden und dann meine Frau und meine Kinder nicht wiederzusehen. Das ist die gruseligste Sache, der ich jemals in meinem Leben begegnen musste." Obwohl Fordham sich gerade selbst isolieren muss, wird er nicht an der Dartscheibe stehen: "Ich schaue die Treppe hinunter und kann mein Dartboard sehen, aber ich habe seit fast einem Jahr nicht mehr gespielt. Ich vermisse es, aber im Moment konzentriere ich mich nur darauf, diesen Virus zu besiegen. Ich mache mir wirklich Sorgen, dass ich das Virus an meine Familie weitergebe. Ich bleibe in meinem Schlafzimmer, weil meine Frau Jenny zweimal Krebs hatte und mein Schwiegervater, der bei uns lebt, 87 Jahre alt und schwerbehindert ist. Seit fast einem Jahr sind wir so vorsichtig und haben alle Regeln befolgt. Jetzt diagnostiziert zu werden, ist also ein massiver Schock für das System und total herzzerreißend."
Der Litauer Mindaugas Barauskas hat einen Vertrag bei Shot unterschrieben. "Shot Darts stand auf meiner Wunschliste aufgrund ihrre professionellen Arbeit und überlegenen Qualität. Ich war sehr glücklich, eingeladen zu werden, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Deshalb glaube ich, dass wir gemeinsam nicht nur gute Dinge schaffen, sondern auch großartige Siege erzielen werden. Danke an das gesamte Shot Darts Team." Auch auf Seiten von Shot freut man sich, Barauskas beim Shot-Stamm begrüßen zu dürfen.
Die PDC hat die bereits feststehenden Tourcard-Inhaber für die Saison 2021 bestätigt. Dabei gab es keine Überraschungen, die Top 64 der Order of Merit erhalten wie gehabt eine Tourcard, hinzu kommen jeweils vier Spieler über die Challenge Tour und Development Tour, sowie die Tourcardgewinner der Q-School 2020. Seine Karte hat Harry Ward zurückgegeben, damit rutscht der 65. der Weltrangliste nach. Somit kann auch Mark McGeeney seine Tourcard für das Jahr 2021 aufrechterhalten. Somit werden in diesem Jahr 29 Tourcards bei der Q-School verteilt.
Das 4-Nationen-Turnier mit den teilnehmenden Ländern Deutschland, Niederlande, Belgien und Luxemburg muss erneut verschoben werden. Dies hat das Präsidium des austragenden Deutschen Dart-Verbandes beschlossen, geplant war eine Austragung Ende März in Steinfurt. DDV-Sportdirektor Jürgen Rollmann nahm mit den weiteren Teilnehmerländern Kontakt auf und es bestand Einigkeit, das Event aufgrund der aktuellen Coronalage zu verschieben. Man möchte im April/Mai die Lage neu bewerten und das Turnier eventuell später im Jahr austragen.
ModusDarts konnte in der letzten Woche die langfristige Verlängerung der Verträge von Dirk van Duijvenbode, Danny Noppert und Mark Webster bekannt geben. Neben van Duijvenbode, der im letzten Jahr einer, wenn nicht sogar der aufstrebende Spieler auf der Tour war, bleibt auch dessen Landsmann Noppert dem Unternehmen erhalten. "Noppie" führt damit den gemeinsamen Managementvertrag zwischen Modus und ZWA Sports weiter, ähnliche Konditionen haben auch Michael van Gerwen und Vincent van der Voort. Der Waliser Webster, der nach dem Verlust seine Tourkarte sich aktuell auf die Rolle des TV-Experten und Kommentators konzentriert, wird seine Partnerschaft mit Jason Thame ebenfalls fortsetzen.
Im Interview mit Dartsnews äußerte sich Dirk van Duijvenbode zu seiner Zukunft und einer möglichen Profi-Karriere. Der Niederländer sagt, dass er weiterhin neben dem Dartsport auf der Auberginenfarm arbeiten möchte: "Ich kombiniere seit Jahren Arbeit und Dart, die meisten Wochen im Jahr bin ich jeden Tag beschäftigt. Ich trainiere zurzeit 3-4 Stunden am Tag, aber selbst wenn ich ein Vollzeitprofi wäre, würde ich nicht plötzlich wieder anfangen mehr zu trainieren. Mein oberstes Ziel ist es, Weltmeister zu werden, aber ich werde es immer wieder mit meiner Arbeit auf der Auberginenfarm kombinieren. Ich habe auch an freien Tagen der Weltmeisterschaft gearbeitet."
Rob Cross äußerte sich gegenüber Darts World zu seiner aktuellen Situation: "Natürlich war ich nicht glücklich, gegen Dirk [van Duijvenbode] bei der WM zu verlieren. Aber Glückwunsch an ihn, er hat die 99 am Ende gefinisht, also hat er es verdient. Ich habe im Jahr zuvor gegen Kim Huybrechts verloren und die Auslosung ist seit zwei Jahren nicht mehr gut für mich, das weiß ich mit Sicherheit. Aber ich kann nur mich selbst beschuldigen. Ich bin ein positiver Charakter und ich werde nach vorne und nicht nach hinten schauen. Ich habe gezeigt, was ich tun kann, um Majors zu gewinnen und ich muss dahin zurückkommen. Ich habe das Gefühl, dass ich nach meinem Jahr immer noch das Glück habe, die Nummer 4 der Welt zu sein, aber die Rangliste lügt nicht. Ich glaube ich bin hungriger nach Erfolg als je zuvor. Aber darüber zu reden bringt dir nichts, du musst es am Board beweisen. Um ehrlich zu sein, höre ich nicht auf das, was über mich gesagt wird. Ich höre Kleinigkeiten, was mir die Leute sagen, aber ich bin überhaupt nicht viel in den sozialen Medien. Es gibt viele Leute, die die Spieler ständig schnell abschrecken, egal ob es sich um Dart, Fußball oder die Formel 1 handelt. Lewis Hamilton bekommt so viel Knüppel und er war der beste Fahrer aller Zeiten. Ich werde mich nicht auf all das einlassen. Das meiste davon ist wegen Eifersucht oder weil jemand wegen dieses Spielers eine Wette verloren hat. Ich mache mir nur Sorgen, dass ich gut spiele, das Spiel genieße und mich um meine Familie kümmere."
Adam Hunt hat im Interview mit Tungsten Tales [Youtube] über seine erfolgreichen letzten Monate gesprochen, wo er einen regelrechten Leistungssprung hinlegte. Diesen führt er auf sein erhöhtes Training am Dartboard zurück, zuvor hätte er mehr Klavier als Dart gespielt: "Die letzten Monate waren brillant. Ich hatte eine mittelmäßige Jahresmitte, aber die Leute sagen immer, dass man ein gutes Jahresende haben muss, weil es natürlich viele TV-Turniere gibt. Dort habe ich mich ganz gut geschlagen, also bin ich in der Rangliste aufgestiegen, damit bin ich glücklich. Das Preisgeld bei der WM ist riesig, es kann sofort deine Ranglistenposition ändern. Ich hatte zwei gute Siege, gegen Lisa [Ashton] war es ein guter Sieg [...] und auch gegen Jamie Hughes war es ein guter Sieg, obwohl er nicht gut gespielt hat. Ich habe auch gegen Dirk [van Duijvenbode] gut gespielt, aber er war eine andere Klasse. Nach der schwachen Summer Series wusste ich, dass ich etwas ändern musste, also ging ich nach Schottland, um einen Jungen namens Andy zu sehen und er half uns ein bisschen. Ich habe ein Klavier in meinem Haus und ich habe es herausgenommen, weil ich mehr auf dem Klavier gespielt habe als auf dem Board.
Auch Deta Hedman hat ein Interview mit Tungsten Tales gegeben und dabei über die Zukunft der drei großen Verbände gesprochen. Hedman legt ihren Fokus und ihre Hoffnungen auf die WDF, die zuletzt ihre Pläne mit den World Masters und den Dutch Open in Assen vorgestellt hat: "Die Weltmeisterschaft wird stattfinden, sie ist bereits geplant, aber ist es wieder so wie Covid es zulässt, denn jetzt hat die BDO aufgegeben, die WDF war immer da, weil wir immer durch Europa und die Welt für WDF-Punkte reisen. Aber jetzt tritt die WDF in den Vordergrund und ist das Leitungsgremium. Es gibt weltweit über 80 Wettbewerbe bei denen es Punkte für die WDF-Rangliste gibt. Sie haben das wichtigste regionale Turniersystem. Wenn also die Weltmeisterschaft beginnt, werden sie viel mehr ausländische Spieler haben, denn bei der BDO-Weltmeisterschaft war das hauptsächlich auf das britische Volk ausgerichtet. Ich würde es lieben die PDC und die WDF zuammenarbeiten zu sehen. Ich denke, das wäre wirklich gut, aber da gibt es noch die ganzen anderen Namen, die auftauchen. UKDA, die machen das County-System und MAD, ich bin unsicher was sie tun, aber ich habe zum Damen-Darts nachgefragt und sie haben überhaupt nichts. Also sage ich es nochmal, die WDF ist für jeden da.
Eigentlich wollte Cameron Carolissen an der Q-School 2021 teilnehmen, nachdem er bei der Weltmeisterschaft in Runde 2 an Danny Noppert scheiterte. Aufgrund der derzeitigen Lockdown-Situation in Großbritannien hat sich "The Javelin" dazu entschieden, nicht bis Februar in England zu bleiben, auch wenn er das zunächst vor hatte. Nach der Verschärfung der Situation ist Carolissen nach Südafrika zurückgereist, er teilte mit, dass er 2022 an der Q-School teilnehmen will und glücklich ist, in Kapstadt gelandet zu sein.
Nach der Weltmeisterschaft hat sich Jamie Hughes einer Ellenbogen-Operation unterzogen, die der 34-jährige Engländer nun auskuriert. Seit 18 Monaten leidet Hughes an dieser Verletzung, im Oktober 2020 wurde ein loses Knochenstück bei "Yozza" gefunden. 6-10 Wochen dürfte die Regeneration laut Hughes insgesamt andauern.
Einen weiteren TV-Vertrag hat die PDC mit ITV4 verlängert, bis mindestens Ende 2022 wird der britische Free-TV-Sender für fünf Major-Turniere verantwortlich sein. Das Masters, die UK Open, die European Championship, die Players Championship Finals und die World Series Finals werden von ITV4 übertragen und produziert. Außerdem wird auch der Rest der World Series of Darts bei ITV4 gezeigt.
Quelle: dartn.de
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